Neben Homo- und Transphobie, spielt auch Interphobie eine spezifische Rolle. Als Konzept beschreibt Interphobie die Angst (Phobie, altgriechisch: Angst oder Furcht) vor zwischengeschlechtlichen Lebens- und Ausdrucksweisen sowie vor körperlich-geschlechtlicher Vielfalt, die zu Gewalt, Diskriminierung, Ausgrenzung und v.a. der medizinisch-gesellschaftlich-rechtlichen Unmöglichkeit von Inter*-Identitäten und Körperlichkeiten führt.
Es besteht gleichzeitig eine Kritik an der Verharmlosung der Gewaltsamkeit der Inter*-Diskriminierung durch den Phobie-Begriff als individuelle Angst. Andererseits wurde er geschaffen, um Inter* und die spezifischen Formen ihrer Diskriminierung sichtbar zu machen.
Sauer, Arn (2018): LSBTIQ-Lexikon. Grundständig überarbeitete Lizenzausgabe des Glossars des Netzwerkes Trans*Inter*Sektionalität. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn.