Intergeschlechtliche Menschen (auch: Intersexuelle, Intersex, Inter*-Personen, Zwitter, Hermaphroditen etc.) werden mit körperlichen Merkmalen geboren, die medizinisch als "geschlechtlich uneindeutig" gelten. Intergeschlechtliche Kinder sind immer noch sehr oft normierenden medizinischen (operativen und anderen) Eingriffen mit dem Ziel der Herstellung geschlechtlicher Eindeutigkeit ausgesetzt, auch wenn sogenannte geschlechtszuweisende Operationen mittlerweile verboten sind.
Zwischen den Diskriminierungs- sowie Menschenrechtssituationen intergeschlechtlicher und trans* Menschen, ihren Anliegen sowie der unterschiedlichen Positionierung in den Feldern Recht und Medizin, ist zu unterscheiden. Während viele intergeschlechtliche Menschen sich dem geschlechtszuweisenden Zugriff der Medizin auf ihre Körper entziehen wollen, verlangen viele Trans*-Menschen nach medizinischer Unterstützung zur Geschlechtsangleichung. Manche Menschen sind beides und verorten ihre Erfahrungen sowohl im Bereich der Intergeschlechtlichkeit als auch in dem der trans*-Identitäten.
Sauer, Arn (2018): LSBTIQ-Lexikon. Grundständig überarbeitete Lizenzausgabe des Glossars des Netzwerkes Trans*Inter*Sektionalität. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn.