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Analyse: Wie schnell bewegt sich die Ukraine auf die EU zu, in welchen Bereichen gibt es große Fortschritte und in welchen nicht? | Ukraine-Analysen | bpb.de

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Analyse: Wie schnell bewegt sich die Ukraine auf die EU zu, in welchen Bereichen gibt es große Fortschritte und in welchen nicht? Statistik: Stand der Ukraine im EU-Beitrittsprozess Umfragen: Öffentliche Meinung in der Ukraine und in ausgewählten EU-Ländern zum EU-Beitritt der Ukraine Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Beziehungen zu Polen / Beziehungen zur Slowakei (26.06.2024) Analyse: Die Entwicklung der ukrainisch-polnischen Beziehungen seit Beginn der russischen Vollinvasion Analyse: Pragmatisch, indifferent, gut? Über den Zustand der ukrainisch-slowakischen Beziehungen Statistik: Handel der Ukraine mit ihren Nachbarländern Statistik: Ukrainische Geflüchtete in den Nachbarstaaten der Ukraine Umfragen: Die Einstellung der ukrainischen Bevölkerung zu den Nachbarländern der Ukraine Umfragen: Die Einstellung der polnischen Bevölkerung zu Geflüchteten aus der Ukraine Chronik: 21. bis 31. Mai 2024 Exekutiv-legislative Beziehungen und die Zentralisierung der Macht im Krieg (30.05.2024) Analyse: Das Verhältnis zwischen Legislative und Exekutive in Zeiten des Krieges: Die Ukraine seit Beginn der russischen Vollinvasion Analyse: Wie schnell werden Gesetzentwürfe von der Werchowna Rada verabschiedet? Wie kann der Prozess effizienter gestaltet werden? Chronik: 1. bis 30. April 2024 Arbeitsmarktintegration ukrainischer Geflüchteter / Ukrainische Community in Deutschland / Deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaften (29.04.2024) Analyse: Arbeitsmarktintegration der ukrainischen Geflüchteten in Deutschland Statistik: Integration in den Arbeitsmarkt Analyse: Die ukrainische Community in Deutschland Analyse: (Un)genutzte Potenziale in den deutsch-ukrainischen Kommunal- und Regionalpartnerschaften Dokumentation: Übersicht deutsch-ukrainischer Partnerschaften Chronik: 11. bis 31. März 2024 10 Jahre Krim-Annexion / Donbas nach der Annexion 2022 (21.03.2024) Analyse: Zehn Jahre russische Annexion: Die aktuelle Lage auf der Krim Dokumentation: Reporters Without Borders: Ten years of Russian occupation in Crimea: a decade of repression of local independent journalism Dokumentation: Europarat: Crimean Tatars’ struggle for human rights Statistik: Repressive Gerichtsverfahren auf der Krim und in Sewastopol Analyse: Die Lage im annektierten Donbas zwei Jahre nach dem 24. Februar 2022 Umfragen: Öffentliche Meinung zur Krim und zum Donbas Chronik: 22. Februar bis 10. März 2024 Wirtschaft / Rohstoffe / Kriegsschäden und Wiederaufbau Analyse: Wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit in einer schwierigen Gesamtlage Analyse: Die Rohstoffe der Ukraine und ihre strategische Bedeutung Analyse: Schäden und Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur Chronik: 11. Januar bis 21. Februar 2024 Zwei Jahre Angriffskrieg: Rückblick, aktuelle Lage und Ausblick (23.02.2024) Analyse: Zwei Jahre russischer Angriffskrieg. Welche politischen, militärischen und strategischen Erkenntnisse lassen sich ziehen? Kommentar: Die aktuelle Lage an der Front Kommentar: Wie sich der russisch-ukrainische Krieg 2024 entwickeln könnte Kommentar: Die Ukraine wird sich nicht durchsetzen, wenn der Westen seine eigene Handlungsfähigkeit verleugnet Kommentar: Wie funktioniert das ukrainische Parlament in Kriegszeiten? Kommentar: Wie die Wahrnehmung des Staates sich durch den Krieg gewandelt hat Umfragen: Stimmung in der Bevölkerung Statistik: Verluste an Militärmaterial der russischen und ukrainischen Armee Statistik: Russische Raketen- und Drohnenangriffe, Verbrauch von Artilleriegranaten, Materialverluste im Kampf um Awdijiwka Folgen des russischen Angriffskriegs für die ukrainische Landwirtschaft (09.02.2024) Analyse: Zwischenbilanz zum Krieg: Schäden und Verluste der ukrainischen Landwirtschaft Analyse: Satellitendaten zeigen hohen Verlust an ukrainischen Anbauflächen als Folge der russischen Invasion Statistik: Getreideexporte Chronik: 17. Dezember 2023 bis 10. Januar 2024 Kunst, Musik und Krieg (18.01.2024) Analyse: Ukrainische Künstler:innen im Widerstand gegen die großangelegte Invasion: Dekolonialisierung in der Kunst nach dem 24. Februar 2022 Analyse: Musik und Krieg Dokumentation: Ukrainische Musiker:innen, die durch die russische Invasion umgekommen sind Statistik: "De-Russifizierung" der ukrainischen Youtube-Musik-Charts Umfragen: Änderung des Hörverhaltens seit der großangelegten Invasion Chronik: 21. November bis 16. Dezember 2023 Eintritt in eine neue Kriegsphase? / Selenskyjs Appelle an Russland (19.12.2023) Interview: "Dieser Krieg bleibt in erster Linie ein Artilleriekrieg, der die Munitionslieferungen zu einem sehr wichtigen Faktor macht" Statistik: Geländegewinne seit Beginn der Großinvasion Kommentar: Deutschland: Ein Schlüsselakteur in der neuen Kriegsphase? Statistik: Internationale Hilfen für die Ukraine Analyse: Selenskyjs Appelle an russische Staatsbürger:innen im ersten Jahr des russischen Aggressionskriegs gegen die Ukraine Dokumentation: Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an das russische Volk am Vorabend der großangelegten Invasion Chronik: 28. Oktober bis 20. November 2023 Der Globale Süden und der Krieg (24.11.2023) Analyse: Der Blick aus dem Süden: Lateinamerikanische Perspektiven auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine Analyse: Russlands Krieg gegen die Ukraine und Afrika: Warum die Afrikanische Union zwar ambitioniert, aber gespalten ist Analyse: Eine Kritik der zivilisatorischen Kriegsdiplomatie der Ukraine im Globalen Süden Umfragen: Umfragedaten: Der Globale Süden und Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Abstimmungen in der Generalversammlung der Vereinten Nationen Chronik: 16. bis 27. Oktober 2023 Zwischen Resilienz und Trauma: Mentale Gesundheit (02.11.2023) Analyse: Mentale Gesundheit in Zeiten des Krieges Karte: Angriffe auf die Gesundheitsinfrastruktur der Ukraine Analyse: Den Herausforderungen für die psychische Gesundheit ukrainischer Veteran:innen begegnen Umfragen: Umfragen zur mentalen Gesundheit Statistik: Mentale Gesundheit: Die Ukraine im internationalen Vergleich Chronik: 1. bis 15. Oktober 2023 Ukraine-Krieg in deutschen Medien (05.10.2023) Kommentar: Der Kampf um die Deutungshoheit. 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Eine empirische Analyse der Studiogäste Chronik: 1. bis 30. September 2023 Ökologische Kriegsfolgen / Kachowka-Staudamm (19.09.2023) Analyse: Die ökologischen Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine Analyse: Ökozid: Die katastrophalen Folgen der Zerstörung des Kachowka-Staudamms Dokumentation: Auswahl kriegsbedingter Umweltschäden seit Beginn der großangelegten russischen Invasion bis zur Zerstörung des Kachowka-Staudamms Statistik: Statistiken zu Umweltschäden Zivilgesellschaft / Lokale Selbstverwaltung und Resilienz (14.07.2023) Von der Redaktion: Sommerpause – und eine Ankündigung Analyse: Die neuen Facetten der ukrainischen Zivilgesellschaft Statistik: Entwicklung der ukrainischen Zivilgesellschaft Analyse: Der Beitrag lokaler Selbstverwaltungsbehörden zur demokratischen Resilienz der Ukraine Wissenschaft im Krieg (27.06.2023) Kommentar: Zum Zustand der ukrainischen Wissenschaft in Zeiten des Krieges Kommentar: Ein Brief aus Charkiw: Ein ukrainisches Wissenschaftszentrum in Kriegszeiten Kommentar: Warum die "Russian Studies" im Westen versagt haben, Aufschluss über Russland und die Ukraine zu liefern Kommentar: Mehr Öffentlichkeit wagen. Ein Erfahrungsbericht Statistik: Auswirkungen des Krieges auf Forschung und Wissenschaft der Ukraine Innenpolitik / Eliten (26.05.2023) Analyse: Zwischen Kriegsrecht und Reformen. Die innenpolitische Entwicklung der Ukraine Analyse: Die politischen Eliten der Ukraine im Wandel Statistik: Wandel der politischen Elite in der Ukraine im Vergleich Chronik: 5. April bis 3. Mai 2023 Sprache in Zeiten des Krieges (10.05.2023) Analyse: Die Ukrainer sprechen jetzt hauptsächlich Ukrainisch – sagen sie Analyse: Was motiviert Ukrainer:innen, vermehrt Ukrainisch zu sprechen? Analyse: Surschyk in der Ukraine: zwischen Sprachideologie und Usus Chronik: 08. März bis 4. April 2023 Sozialpolitik (27.04.2023) Analyse: Das Sozialsystem in der Ukraine: Was ist nötig, damit es unter der schweren Last des Krieges besteht? 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Annual Report (Ausschnitt) Dokumentation: Terror, disappearances and mass deportation Dokumentation: Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) gegen Wladimir Putin wegen der Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland Analyse: Die Wiedereingliederung des Donbas nach dem Krieg: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung Chronik 11. bis 21. Februar 2023 Internationaler Frauentag, Feminismus und Krieg (13.03.2023) Analyse: 8. 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Dokumentation: Umfragen zum Krieg (Auswahl) Chronik: Chronik 9. bis 16. Januar 2023 Ländliche Gemeinden / Landnutzungsänderung (19.01.2023) Analyse: Ländliche Gemeinden und europäische Integration der Ukraine: Entwicklungspolitische Aspekte Analyse: Monitoring der Landnutzungsänderung in der Ukraine am Beispiel der Region Schytomyr Chronik: 26. September bis 8. Januar 2023 Weitere Angebote der bpb Redaktion

Analyse: Wie schnell bewegt sich die Ukraine auf die EU zu, in welchen Bereichen gibt es große Fortschritte und in welchen nicht? Ukraine-Analyse Nr. 303

Jewhen Angel Nestor Bartschuk Oleksandra Betliy Andrij Butin Iryna Kosse Stanislav Yukhymenko

/ 7 Minuten zu lesen

In welchen Bereichen hat die Ukraine seit Herbst 2023 Fortschritte bei der EU-Annäherung gemacht, und in welchen nicht?

Präsident Wolodymyr Selenskyj präsentiert im Dezember 2023 neue Online-Services. Im Bereich der Digitalisierung hat die Ukraine sehr gute Fortschritte bei der EU-Annäherung erzielt (© picture-alliance, ZUMAPRESS.com / President Of Ukraine)

Das Monitoring des europäischen Integrationsprozesses ist keine einfache Aufgabe, denn der Fortschritt wird nicht allein an der Zahl der verabschiedeten Gesetze oder Verordnungen bemessen.

Die Qualität des Regelwerks und ihre Übereinstimmung mit den Anforderungen des Assoziierungsabkommens und des Acquis Communautaire der EU, die Erklärungen von Vertreter:innen der ukrainischen Behörden und die unmittelbare Umsetzung bestimmter Reformen sollten ebenfalls einbezogen werden.

Daher hat das Institut für Wirtschaftsforschung und Politikberatung im September letzten Jahres gemeinsam mit dem Bendukidze Free Market Centre und führenden Expert:innen aus verschiedenen Bereichen das Projekt UAEUmeter ins Leben gerufen, das eine objektive Bewertung des europäischen Integrationsprozesses der Ukraine ermöglichen soll.

Mithilfe des UAEUmeter sollen die Fortschritte der Ukraine auf dem Weg in die EU sowohl allgemein als auch gesondert in sechs für die ukrainische Wirtschaft wichtigen Bereichen verfolgt werden können:

  1. Verkehr

  2. Digitale Transformation

  3. Unternehmertum und Industriepolitik

  4. Sozialpolitik und Beschäftigung

  5. Freier Warenverkehr und Zoll

  6. Rechtsstaatlichkeit

In jedem dieser Bereiche bewerten Expert:innen bestimmte Ereignisse auf einer Skala von −3 bis +3 (−3 bedeutet, ein Ereignis hat die denkbar negativsten Auswirkungen auf den Beitritt der Ukraine zur EU, 0 bedeutet keine negativen oder positiven Auswirkungen und +3 hat die positivsten Auswirkungen). Nach dieser Bewertung wird die Gesamtpunktzahl für jeden Bereich berechnet. Weitere Informationen über die Projektmethodik und die Bedeutung der Punktzahlen gibt es unter diesem Link:.

Insgesamt besteht der Acquis communautaire aus 35 Kapiteln, die alle für den Beitritt der Ukraine zur EU von Bedeutung sind. Das UAEUmeter deckt nicht alle Bereiche ab und erfasst beispielsweise nicht die Veränderungen in den Bereichen Bildung und Kultur, Wissenschaft und Forschung, geistiges Eigentum, Finanzdienstleistungen und weiteren. Im Laufe der Zeit sollen neue Bewertungsbereiche in das UAEUmeter-Projekt aufgenommen, damit die Bewertung die Fortschritte der Ukraine auf dem Weg in die EU besser und gründlicher widerspiegelt.

Ende 2023 gab es die größten Fortschritte

Im Zeitraum zwischen September 2023 und März 2024 lag der Gesamtwert des UAEUmeter am höchsten zum Jahresende: im November und Dezember (+1,31 bzw. +1,30). Zu dieser Zeit gab es in fast allen Bereichen des UAEUmeters gesetzliche und andere Entwicklungen, die von den Expert:innen sehr positiv bewertet wurden. Das ist darauf zurückzuführen, dass zum Jahresende viele Fristen anstanden, die eingehalten werden mussten. Die einzigen Bereiche, in denen in dieser Periode nur sehr wenig geschah, waren Sozial- und Arbeitsmarktpolitik.

Flaggschiffe der europäischen Integration

Die digitale Transformation zählt zu den Vorreitern bei der Annäherung an die EU. Von September 2023 bis März 2024 ist der Wert für diesen Bereich nicht unter +1 gefallen, und im November erreichte er +2, was ein sehr gutes Ergebnis ist.

Ursächlich dafür ist die Schaffung einer Reihe wirksamer digitaler Instrumente in den Bereichen Dokumentenmanagement, Unternehmensführung, Deklarationen, Einführung elektronischer Register und der Beginn der Harmonisierung der nationalen Cybersicherheitsvorschriften mit den europäischen Standards. Dem gingen die Verabschiedung entsprechender Vorschriften und die Ausarbeitung von Gesetzesentwürfen voraus, die in strategischen Dokumenten festgelegt wurden, von denen viele ebenfalls zwischen September und März verabschiedet wurden.

Freier Warenverkehr und Zoll – in diesem Bereich hat die Ukraine gute Ergebnisse vorzuweisen, insbesondere bei der Zollreform. So hat sich die Ukraine an das Zollinformationssystem der EU angeschlossen und nutzt nun das neue EDV-gestützte gemeinsame Versandverfahren (NCTS).

Von September 2023 bis März 2024 wurden weitere wichtige Rechtsakte verabschiedet:

  • Änderungen des ukrainischen Steuergesetzbuchs, um einige Bestimmungen des Gesetzes "Über den Zolltarif der Ukraine" mit EU-Recht in Einklang zu bringen und einige Bestimmungen zu präzisieren;

  • Änderungen des Strafgesetzbuches und der Strafprozessordnung der Ukraine, um den Schmuggel von Waren unter Strafe zu stellen;

  • Nationale Einkommensstrategie bis 2030.

Die Gesamtbewertung des Fortschritts in diesem Bereich durch die Expert:innen schwankte während des Beobachtungszeitraums um +1 und erreichte im März einen Höchstwert von +1,35.

Ähnlich wie bei der digitalen Transformation war das Jahresende 2023 im Verkehrssektor sehr erfolgreich (+1,69). Insbesondere wurde im November die Vereinbarung über die "Connecting Europe Facility"ratifiziert, die die Bereiche Verkehr, Energie, digitale Transformation und Haushalt abdeckt. Auch im März gab es in diesem Bereich gute Fortschritte (+1,52). Es fand das erste Treffen seit fünf Jahren zwischen der Ukraine und der Europäischen Kommission zum Thema Verkehrssektor statt. Die ukrainische Regierung benannte Prioritäten für den Wiederaufbau, darunter die Exportlogistik. Und die Slowakei und die Ukraine setzten ihre Zusammenarbeit beim Personen- und Güterverkehr auf der Schiene, bei der Modernisierung der grenzüberschreitenden Kontrollpunkte für den Fußgänger- und Straßenverkehr und bei der Stärkung der Energiesicherheit in beiden Ländern fort. Abgesehen von der bereits erwähnten Ratifizierung wurden zwischen September und März allerdings keine neuen Gesetze in diesem Bereich verabschiedet.

Bereiche ohne nennenswerte Fortschritte

Die Fortschritte der europäischen Integration im Bereich der Unternehmens- und Industriepolitik beruhen auf früheren Errungenschaften aus der Vorkriegszeit, und zwar durch die Digitalisierung von Dienstleistungen und Deregulierung. Die jüngsten Fortschritte in diesem Bereich sind jedoch eher bescheiden. Zwischen September und März wurden zwei Gesetze verabschiedet, und zwar zur

  • Verbesserung der rechtlichen Regelung der Preisgestaltung bei der Beschaffung von Verteidigungsgütern während des Kriegsrechts

  • Vereinfachung des Verfahrens zur Änderung der Zweckbestimmung von Grundstücken, um Investitionen für den raschen Wiederaufbau der Ukraine anzuziehen.

Bei diesen Gesetzen handelt es sich jedoch nicht ausschließlich um Gesetze zur europäischen Integration, auch wenn sie für die Geschäfts- und Industriepolitik wichtig sind. Gleichzeitig wurden Bemühungen zur Digitalisierung fortgesetzt (Diia.Signature für juristische Personen, der Dienst E-Entrepreneur). Der November war der produktivste Monat für den Sektor mit einem Wert von +1,72. Die anderen Monate zwischen September 2023 und März 2024 wiesen jedoch eher niedrige Werte auf, meist unter +1. Die Ankündigung des Starts der neuen Wirtschaftsplattform "Made in Ukraine" (0,44 Punkte) und die Schaffung eines Rates für Unternehmertum im Kriegsrecht (−0,38 Punkte) haben die Expert:innen nicht begeistert. Noch negativer bewertet wurden die Auswirkungen der Nationalen Strategie für Einkommen bis 2030 (−1,27 Punkte).

Diese Ergebnisse zeigen sowohl eine gewisse Inkohärenz der Agenda mit dem europäischen Integrationsprozess als auch einen Mangel an Kommunikation zwischen der Regierung und der Wirtschaft. Gleichzeitig hatte die Veröffentlichung des Entwurfs der KMU-Konjunkturstrategie bis 2027, die sowohl von ukrainischen Akteur:innen als auch von internationalen Partner:innen seit langem erwartet worden war, eine deutlich positive Wirkung.

Im Bereich der Rechtsstaatlichkeit hat die Ukraine im Zeitraum 2022–2023 zwei Kriterien erfolgreich erfüllt: die Reform des Justizwesens und des Verfassungsgerichts. Diese Punkte waren in der Liste der Bedingungen enthalten, die die Europäische Kommission für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen festgelegt hatte.

Im November hatte die Europäische Kommission einen Bericht zur Ukraine veröffentlicht, in dem die Fortschritte im Bereich der Rechtsstaatlichkeit recht hoch bewertet wurden. Dementsprechend bewerteten die Expert:innen von UAEUmeter auch diesen Bericht mit einer guten Note (+1,71 für diesen Monat). Die weitere Umsetzung der Empfehlungen der Europäischen Kommission kommt jedoch nur sehr langsam voran.

Dies gilt insbesondere für die Erneuerung des Obersten Gerichtshofs, die Reform der juristischen Ausbildung und der Anwaltskammern. Die Ratifizierung des Abkommens zwischen der Ukraine und der Europäischen Union über die Teilnahme der Ukraine am EU-Justizprogramm steht ebenfalls noch aus, was jedoch kein Problem darstellen sollte.

Um die Situation zu verbessern, sollten die internationalen Partner:innen die finanzielle Unterstützung der Ukraine an wichtige rechtsstaatliche Reformen knüpfen. Tatsächlich sind einige Fortschritte bei der Verabschiedung des Gesetzes über die Schaffung eines spezialisierten Oberverwaltungsgerichts nur deshalb zu verzeichnen, weil der Internationale Währungsfonds (IWF) dies als strukturelle Benchmark für 2024 festgelegt hat.

Die Sozial- und Arbeitsmarktpolitik ist ein Bereich, in dem die Anpassung der Regeln und Vorschriften an die EU-Gesetzgebung noch am Anfang steht. Seit September 2023 ist die Bewertung der Fortschritte in diesem Bereich meist kleiner als +1; einzig im Oktober bewerteten die Expert:innen die Ergebnisse der Änderungen mit +1,36. Die bisherigen Änderungen betrafen die Bereiche Regulierung der Sozialdienstleistungen, einschließlich der Pflege. Auch die Stellungnahme des Europarats zu den Rechten nationaler Minderheiten in bestimmten Bereichen wurde berücksichtigt.

Die Expert:innen sind zudem der Ansicht, dass die im Ukraine-Plan vorgesehenen Änderungen die ukrainischen Rechtsvorschriften näher an die EU-Vorschriften heranführen werden. Auch die Pläne zur Einführung eines neuen Arbeitsgesetzes werden positiv gewertet. So lautet das Fazit der Expert:innen, dass das Reformtempo im Bereich der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik in den letzten sechs Monaten zwar langsam ist, aber in die richtige Richtung geht.

***

Abschließend noch ein paar Worte zur Projektmethodik. Jeden Monat sammelt das Projektteam folgende Ereignisse in einer Datenbank (zugänglich auf der Website des UAEUmeters), die dann von Expert:innen ausgewertet werden:

  • Tatsächliche Gesetzesänderungen: Gesetze und andere Vorschriften, die verabschiedet wurden.

  • Geplante Gesetzesänderungen: Gesetzgebungsakte, die zur Prüfung anstehen, einschließlich der der Werchowna Rada vorgelegten Gesetzesentwürfe, sowie Verordnungen, die zur öffentlichen Diskussion gestellt werden.

  • Agenden: offizielle Absichtserklärungen, angenommene Strategien usw. Dies gibt Aufschluss über die mögliche Richtung der Entwicklung und schafft einen institutionellen Rahmen für das Handeln der Regierung.

  • Stand der Umsetzung: Bewertung der Expert:innen, inwieweit sich ein bestimmter Bereich in die richtige oder falsche Richtung der europäischen Integration bewegt.

Weitere Informationen zur Methodik gibt es unter diesem Link: Externer Link: https://uaeumeter.com.ua/methodology/

Übersetzung: Dr. Eduard Klein

Der Text erschien am 10. Juni 2024 auf der Website der Jewropejska Prawda, Externer Link: https://www.eurointegration.com.ua/articles/2024/06/10/7187672/

Weitere Inhalte

Jewhen Angel ist Senior Research Fellow am Institut für Wirtschaftsforschung und Politikberatung (IER) in Kyjiw mit Schwerpunkt auf KMU. Er hat einen MA in Wirtschaftswissenschaften von der Nationalen Universität Kyjiwer-Mohyla Akademie und einen MA in Osteuropastudien von der Universität Warschau.

Nestor Bartschuk ist bei der auf Rechtsthemen spezialisierten DeJure Foundation in Kyjiw zuständig für internationale Beziehungen.

Oleksandra Betliy ist leitende Research Fellow am Institut für Wirtschaftsforschung und Politikberatung (IER) in Kyjiw. Zu ihrem Forschungsgebiet gehören makroökonomische Prognosen, Analysen der Haushalts-, Sozial-, Gesundheits- und Arbeitsmarktpolitik sowie Politikberatung in diesen Bereichen.

Andrij Butin ist Senior Research Fellow am Institut für Wirtschaftsforschung und Politikberatung (IER) in Kyjiw und Experte für internationale Handelspolitik.

Iryna Kosse ist Leading Research Fellow am Institut für Wirtschaftsforschung und Politikberatung (IER) in Kyjiw und ist spezialisiert auf die Bereiche Verkehr und Transport.

Stanislav Yukhymenko ist Research Fellow am Institut für Wirtschaftsforschung und Politikberatung (IER) in Kyjiw und arbeitet zu den Themen regionale Entwicklung, Digitalisierung und internationaler Handel.