Chronik: 16. Juni – 08. Juli 2022
Datum | Ereignis |
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16.06.2022 | Der französische Präsident Emmanuel Macron, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der italienische Ministerpräsident Mario Draghi und der rumänische Präsident Klaus Johannis treffen in der Ukraine den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Sie alle, so der französische Präsident, sprächen sich für eine unverzügliche Zuerkennung des EU-Kandidatenstatus für die Ukraine aus. |
16.06.2022 | Ein Gericht in Lwiw verbietet zwei weitere politische Parteien, die "Scharija-Partei" und die "Linke Opposition". Das Vermögen der Parteien fällt an den Staat. |
16.06.2022 | Im Osten, vor allem bei Lyssytschansk im Gebiet Luhansk, sowie im Nordosten des Landes wird die Ukraine verstärkt von russischen Truppen beschossen. |
16.06.2022 | Das litauische Parlament verabschiedet eine Resolution, in der die Abschiebung von Menschen aus der Ukraine durch Russland als Deportation des ukrainischen Volkes anerkannt wird. |
16.06.2022 | Das Vereinigte Königreich hat von einem belgischen Unternehmen mehr als 20 Panzerhaubitzen des Typs M109 gekauft und gewartet, die an die Ukraine übergeben werden sollen. |
16.06.2022 | In der Region Chmelnyzkyj wird ein Moratorium für die öffentliche Nutzung russischsprachiger Kulturgüter verhängt. Zuvor war in den Regionen Ternopil und Iwano-Frankiwsk ein Verbot russischsprachiger Lieder beschlossen worden. |
17.06.2022 | Die ukrainische Regierung beschließt, das seit 1997 geltende Abkommen mit Russland über den visafreien Reiseverkehr zu kündigen. Laut der Entscheidung soll die Visaregelung bereits zum 1. Juli 2022 eingeführt werden. Einzelheiten zu den Bedingungen für die Erteilung von Visa an russische Staatsbürger:innen werden noch nicht bekannt gegeben. |
17.06.2022 | Die Europäische Rundfunkunion (EBU) erklärt, dass der Eurovision Song Contest 2023 aufgrund des Krieges nicht in der Ukraine stattfinden wird. Daraufhin erklärt der Minister für Kultur und Informationspolitik der Ukraine, Oleksandr Tkatschenko, dass die Ukraine mit der Entscheidung nicht einverstanden sei. |
17.06.2022 | Der britische Premierminister Boris Johnson besucht erneut Kyjiw, wo er mit ukrainischen Behörden zusammentrifft und über die Hilfe für die Ukraine berät. Es ist sein zweiter Besuch in der Ukraine seit Beginn des Krieges. Während des Treffens schlägt Johnson ein umfassendes Ausbildungsprogramm für das ukrainische Militär vor. Im Rahmen dieses Programms, das von Großbritannien geleitet wird, sollen alle 120 Tage bis zu 10.000 ukrainische Kämpfer:innen ausgebildet werden. |
17.06.2022 | Der Schlepper der russischen Schwarzmeerflotte "Vasili Bech" wird von der Flotte der ukrainischen Streitkräfte getroffen und sinkt. |
17.06.2022 | Im Werk "Asot" im umkämpften Sjewjerodonezk sind weiterhin mehr als 500 Menschen untergebracht, darunter 38 Kinder. Eine Evakuierung gilt aufgrund der heftigen Kämpfe momentan als unmöglich. |
17.06.2022 | Der Staatshaushalt der Ukraine erhält von Kanada ein Darlehen in Höhe von umgerechnet 773 Mio. US-Dollar. |
18.06.2022 | Aus dem Gebiet Dnipropetrowsk wird ein verstärkter Beschuss durch feindliche Truppen aus mehreren Richtungen gemeldet. Bei einem Raketenangriff auf ein Öldepot in der Region Dnipropetrowsk kam es zu zwei Todesopfern. Der Brand ist noch nicht unter Kontrolle. |
18.06.2022 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj legt dem Parlament einen Gesetzentwurf zur Ratifizierung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) vor. 2016 scheiterte ein Versuch, das Abkommen zu unterzeichnen. |
18.06.2022 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist in die Grenzregionen von Mykolajiw und Odesa. Er überreicht dort staatliche Auszeichnungen an die Leiter regionaler Militärverwaltungen. |
18.06.2022 | Der britische Premierminister Boris Johnson erklärt, dass die Ukraine den Eurovision Song Contest 2023 ausrichten kann und sollte. Er kommentiert damit die Verhandlungen der Organisatoren darüber, wegen des Krieges in der Ukraine den Wettbewerb ins Vereinigte Königreich zu verlegen. |
18.06.2022 | Die Website "Buch der Henker des ukrainischen Volkes", die detaillierte und überprüfte Informationen über russische Kriegsverbrecher enthalten soll, wird in Betrieb genommen. Die Website enthält Informationen über mehr als 600 russische Soldaten. Sie können nach Geburtsort, militärischer Einheit, Alter und dem Gebiet, in dem sie Kriegsverbrechen begangen haben sollen, gefiltert werden. |
19.06.2022 | Die Abgeordneten des ukrainischen Parlaments unterstützen einen Gesetzesentwurf, der die Verbreitung von Musik und Büchern aus Russland in der Ukraine erheblich einschränkt. Sie beschließen jedoch auch, Ausnahmen zu machen und eine Liste russischer Interpret:innen zu erstellen, die die Aggression gegen die Ukraine verurteilten. Ebenfalls sollen Einfuhr und Vertrieb von Verlagserzeugnissen aus Russland, Belarus und den besetzten Gebieten der Ukraine (mit Ausnahme derjenigen, die vor der Besetzung hergestellt wurden) verboten werden. |
19.06.2022 | Der britische Premierminister Boris Johnson stellt einen 4-Punkte-Plan für die Ukraine vor. Der Plan beinhaltet: Lieferung von Waffen an die Ukraine, Wiederaufbau der Ukraine, Wiederherstellung der Exportrouten und Freigabe der ukrainischen Seehäfen. |
19.06.2022 | Der Leiter des russischen Zentrums für Verteidigungsmanagement, Michail Misinzew, gibt bekannt, dass von Beginn Krieges bis zum 18. Juni fast zwei Millionen Ukrainer:innen nach Russland gebracht worden seien, darunter mehr als 300.000 Kinder. |
19.06.2022 | Die ukrainische Regierung führt Gespräche mit McDonald’s über die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit in der Ukraine. Die Fast-Food-Kette wurde nach dem 24. Februar aus Sicherheitsgründen geschlossen. |
19.06.2022 | Nach einer Abstimmung über die App Kyjiw Digital, die vom 15. bis 19. Juni stattfand und bei der mehr als 6,5 Mio. Stimmen abgegeben wurden, sollen mehrere Straßen, deren Bezeichnung mit Russland verbunden waren, neue Straßennahmen erhalten. |
20.06.2022 | Die Opferzahlen eines Raketenangriffs auf ein Öldepot in der Region Dnipropetrowsk vom 18. Juni ist auf drei gestiegen. Das Feuer brennt noch immer. |
20.06.2022 | Das ukrainische Parlament ratifiziert die Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Insgesamt 259 Abgeordnete stimmten dafür, acht waren dagegen. |
20.06.2022 | Ein Gericht in Lwiw verbietet die pro-russische Partei "Oppositionsplattform – Für das Leben", die die zweitgrößte Fraktion im Parlament stellt. Das gesamte Eigentum, Geld und andere Vermögenswerte der Partei sollen dem Staat übertragen werden. Das Gericht begründet die Entscheidung damit, dass Vertreter der Partei an der Destabilisierung der sozio-politischen Lage im Lande beteiligt seien und anti-ukrainische Propaganda sowie Kriegs- und Gewaltpropaganda verbreiteten. |
20.06.2022 | Gegen den ehemaligen Bürgermeister von Kyjiw, Leonid Tschernowezkyj, wird Anzeige erstattet, weil er mit einem Beitrag auf Facebook dazu aufgerufen hatte, die selbsternannten "Volksrepubliken" in Luhansk und Donezk anzuerkennen. Dies gilt als Aufruf, die ukrainischen Staatsgrenzen zu ändern. |
20.06.2022 | Die stellvertretende Ministerpräsidentin für europäische und euro-atlantische Integration der Ukraine, Olha Stefanyschyna, erklärt, alle EU-Mitgliedstaaten seien sich einig, dass die Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten sollte. Auch bisherige Gegner hätten bekräftigt, dass sie die Gewährung des Kandidatenstatus für die Ukraine unterstützen würden |
20.06.2022 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft den Hollywood-Schauspieler und -Regisseur Ben Stiller, der zugleich Sonderbotschafter des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR ist. Dieser war anlässlich des Weltflüchtlingstages in die Ukraine gereist, um Geflüchtete zu treffen. |
20.06.2022 | Die Ukraine wird als Mitglied in die Drei-Meere-Initiative aufgenommen. Die Drei-Meere-Initiative, der zwölf Länder zwischen der Ostsee, der Adria und dem Schwarzen Meer angehören, dient der Stärkung der mitteleuropäischen Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Infrastruktur, Energiepolitik und Sicherheit. |
21.06.2022 | In der Region Luhansk rücken russische Truppen weiter in Richtung Lyssytschansk vor und erobern die umliegenden Dörfer. Die Stadt selbst steht unter starkem Beschuss durch russische Truppen. |
21.06.2022 | Das Parlament der Ukraine setzt die Zölle und die Mehrwertsteuer auf importierte Waren und Autos wieder ein. Die Zölle waren seit Beginn des Krieges abgeschafft worden. Die neuen Regeln werden am 1. Juli in Kraft treten. |
21.06.2022 | Der ukrainische Sicherheitsdienst enttarnt und verhaftet ukrainische Beamte aus dem Ministerkabinett und der Industrie- und Handelskammer. Den Personen wird vorgeworfen, mit russischen Sonderdiensten zusammengearbeitet und ihnen nachrichtendienstliche Informationen übermittelt zu haben. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis und möglicherweise die Beschlagnahmung ihres Eigentums. |
21.06.2022 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet das am Vortag vom ukrainischen Parlament verabschiedete Gesetz zur Ratifizierung der Istanbul-Konvention. |
21.06.2022 | Die Regierung verspricht, im Rahmen eines neuen Programms namens "eRabota" nicht rückzahlbare Zuschüsse von bis zu 250.000 Hrywnja (ca. 8.300 Euro) an neue Unternehmensgründer:innen auszugeben. Es ist geplant, 20.000 Zuschüsse pro Jahr zu vergeben. Für diesen Zweck werden insgesamt 5 Milliarden Hrywnja bereitgestellt. |
21.06.2022 | Die Regierung leitet eine Beschäftigungsreform ein, nach der offiziell registrierte Arbeitslose, die nicht innerhalb von 30 Tagen eine Beschäftigung finden, für die Dauer des Kriegsrechts zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet werden können. Diese Arbeit wird in Höhe des Mindestlohns vergütet (6.500 Hrywnja, umgerechnet 215 Euro). Darüber hinaus verlieren Personen, die sich während des Kriegsrechts länger als 30 Tage im Ausland aufhalten, ihren Arbeitslosenstatus und ihre Zahlungen. |
21.06.2022 | Die deutsche Bundesregierung veröffentlicht eine vollständige Liste der Waffen, die sie an die Ukraine zu liefern bereit ist bzw. schon geliefert hat. Dazu gehören die Flugabwehrkanonenpanzer Gepard, das Flugabwehrsystem IRIS-T SLM und gepanzerte Mannschaftstransporter M113. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow teilt mit, dass die ersten deutschen Panzerhaubitzen 2000 bereits an der Front seien. |
21.06.2022 | US-Generalstaatsanwalt Merrick Garland trifft ohne Vorankündigung in der Ukraine ein und kündigt die Einsetzung eines Teams zur Untersuchung russischer Kriegsverbrechen an. Es wird von Eli Rosenbaum geleitet, einem bekannten Nazi-Jäger des US-Justizministeriums. |
22.06.2022 | Ein Gericht in Lwiw ordnet eine Untersuchungshaft bis zum 9. August für den Abgeordneten Wiktor Medwedtschuk an, ohne das Recht auf eine Kaution. Das Gericht beschlagnahmt zudem einen Teil seines Eigentums. Medwedtschuk gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. |
22.06.2022 | Die ukrainische Stiftung "Come back Alive" ist die erste gemeinnützige Stiftung, die offiziell die Genehmigung erhält, militärische Güter aus dem Ausland zu kaufen. Dieser Status ermöglicht es der Stiftung, die von ihr benötigten Waren ohne Zwischenhändler direkt bei den Herstellern zu kaufen. Die Stiftung will sich auf Waffen wie Kampfdrohnen, Hubschrauber, Munition usw. konzentrieren. |
22.06.2022 | Das Softwareunternehmen Zoom plant, ukrainischen Universitäten und Berufsbildungseinrichtungen kostenlosen Zugang zu seinen Diensten zu gewähren. Dies gab der ukrainische Minister für digitale Transformation, Mychajlo Fedorow, bekannt. |
22.06.2022 | Das ukrainische Bildungsministerium geht davon aus, dass die Schulen in den meisten Regionen in der Lage sein werden, den Unterrichtsbetrieb zum 1. September wieder in Präsenz aufzunehmen. |
22.06.2022 | In der Ukraine wird mit der "Karte der Zerstörung" eine weitere Online-Ressource gestartet, um die Folgen des Krieges zu dokumentieren. Diese sammelt Informationen über die durch Kampfhandlungen beschädigte Infrastruktur der Ukraine. |
23.06.2022 | Die amerikanischen HIMARS-Raketenartilleriesysteme sind bereits in der Ukraine eingetroffen. Die USA haben vor kurzem ein neues Verteidigungshilfepaket in Höhe von 700 Millionen US-Dollar für die Ukraine bereitgestellt. Dazu gehören unter anderem die von Kyjiw geforderten Mehrfachraketenwerfer (MLRS), insbesondere die HIMARS-Raketenwerfer, die äußerst präzise Ziele in bis zu 80 Kilometern Entfernung treffen können. |
23.06.2022 | Die Staats- und Regierungschefs der EU einigen sich bei einem Gipfeltreffen darauf, dass die Ukraine den EU-Kandidatenstatus erhält. Nun kann das offizielle Beitrittsverfahren beginnen. Neben der Ukraine erhält auch die Republik Moldau den EU-Kandidatenstatus. |
23.06.2022 | Ukrainische Rettungskräfte löschen ein Feuer in einem Öllager im Bezirk Nowomoskowskyj, Region Dnipropetrowsk, das aufgrund von Raketenangriffen durch russische Truppen in Brand geraten war. Die Löscharbeiten dauerten mehr als vier Tage. |
23.06.2022 | Ein Gericht in Lwiw verbietet eine weitere pro-russische Partei, die "Progressive Sozialistische Partei" von Natalja Witrenko. Das Gericht hat bereits zwölf pro-russische Parteien verboten. |
23.06.2022 | Die Europäische Rundfunkunion bestätigt ihre Entscheidung, den Eurovision Song Contest 2023 aufgrund des Krieges nicht in der Ukraine abzuhalten. |
23.06.2022 | Das Außenministerium der Ukraine teilt mit, dass russische Staatsbürger:innen ein ukrainisches Visum über das unabhängige internationale Vermittlungsunternehmen VFS Global in acht russischen Städten erhalten können. Seit Kriegsbeginn sind keine ukrainischen Institutionen innerhalb Russlands mehr geöffnet. |
24.06.2022 | Der Fernsehmoderator Serhyj Prytula sammelt zusammen mit dem Blogger Ihor Latschenkow in drei Tagen 600 Millionen Hrywnja (ca. 20 Mio. Euro). Diese Summe reicht aus, um vier Bayraktar-Drohnen für die ukrainischen Streitkräfte zu kaufen. Ziel der Kampagne war ursprünglich der Erwerb dreier Drohnen. |
24.06.2022 | Die Europäische Union genehmigt weitere 9 Mrd. Euro an Hilfen für die Ukraine. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass das neue Makrofinanzhilfeprogramm für Kyjiw aus Darlehen mit einer Laufzeit von 25 Jahren und einer tilgungsfreien Zeit von 10 Jahren bestehen wird. |
24.06.2022 | Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal fordert die Bürger des Landes auf, ukrainische Waren zu kaufen. Auch die Einzelhandelsketten sollen ukrainischen Produkten den Vorzug zu geben. Er erklärt, dass die Unterstützung ukrainischer Unternehmen unter Kriegsbedingungen eine Unterstützung der ukrainischen Wirtschaft und damit auch der ukrainischen Armee bedeutet. |
24.06.2022 | Seit Beginn des Krieges sind mindestens 3.000 Delfine im Schwarzen Meer verendet. Die Ursache für das Massensterben der Delfine liegt in Explosionen und dem Einsatz von Technologien zur Erkennung von Unterwasserobjekten, so der Leiter der Forschungsabteilung des Nationalen Naturparks Tuzly Lagunen in der Südukraine. |
24.06.2022 | In der der Region Wolhynien in der Nähe zur Staatsgrenze zu Belarus wird das Betreten einiger Wälder vollständig verboten. Es handele sich laut Militärangaben um Gebiete, in denen ukrainische Verteidigungskräfte ihre Aufgaben erfüllen. |
24.06.2022 | In der Region Luhansk kämpfen ukrainische Truppen weiter darum, die Kontrolle über die Stadt Lyssytschansk nicht zu verlieren. |
24.06.2022 | In den ukrainischen Städten Dnipro und Kamjanske (Region Dnipropetrowsk) wird beschlossen, die Ausgangssperre von 00:00 bis 05:00 Uhr zu verkürzen. |
25.06.2022 | Die Finanzminister der Ukraine und der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnen eine Vereinbarung, nach welcher die Ukraine eine Milliarde Euro an Zuschüssen von Deutschland erhalten wird. Das Geld wird an den ukrainischen Staatshaushalt überwiesen, um während des Krieges vorrangig soziale und humanitäre Ausgaben zu finanzieren. |
25.06.2022 | Die Stadt Sjewjerodonezk in der Region Luhansk steht vollständig unter russischer Besatzung. Nach Militärangaben ist es jetzt nur noch möglich, die Stadt in Richtung der besetzten Gebiete zu verlassen. |
25.06.2022 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet Dekrete, mit denen die ukrainischen Botschafter in fünf Ländern auf einmal entlassen werden. Betroffen sind die Botschafter in Georgien, Slowakei, Portugal, Iran und dem Libanon. Zuvor hatte der ukrainische Präsident gefordert, dass Beamte zum Wohle des Staates arbeiten, und nicht nur ein Amt bekleiden sollten. |
25.06.2022 | Das ukrainische Justizministerium reicht beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eine neue Klage gegen Russland ein. In der Klage wirft die Ukraine den russischen Behörden vor, durch das Eindringen in souveränes ukrainisches Gebiet die Europäische Menschenrechtskonvention zu verletzen. Der ukrainische Justizminister Denys Maljuska erklärt, dass die Ukraine im Rahmen der Klage einen vollständigen Rückzug der russischen Truppen und eine finanzielle Entschädigung der Opfer der russischen Aggression fordere. |
25.06.2022 | Auf Antrag des ukrainischen Sicherheitsdienstes sperrt YouTube 442 pro-russische Kanäle mit insgesamt mehr als 15 Millionen Abonnent:innen. |
26.06.2022 | In der Nacht und am Morgen werden mehrere Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw gemeldet. |
26.06.2022 | Der G7- Gipfel der Staats- und Regierungschefs der sieben wichtigsten Industriestaaten beginnt in Deutschland, das in diesem Jahr den Vorsitz innehat. Der Krieg in der Ukraine ist eines der Hauptthemen, und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird virtuell zu dem Treffen zugeschaltet. |
26.06.2022 | Die stellvertretende Ministerpräsidentin für europäische und euro-atlantische Integration der Ukraine, Olha Stefanyschyna, erklärt, dass die Ukraine keine Gefahr laufe, ihren Kandidatenstatus für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union zu verlieren, wenn sie die Bedingungen nicht erfülle. Der Beschluss des Europäischen Rates sehe vor, dass die Europäische Kommission Ende 2022 prüfe, ob die Bedingungen erfüllt seien, davon hingen dann die weiteren Schritte in Bezug auf die Mitgliedschaft ab. |
26.06.2022 | Nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Sozialpolitik hat Russland seit Beginn der Invasion mindestens 400.000 Tonnen Getreide aus den vorübergehend besetzten Gebieten der Ukraine gestohlen. Das ist mehr als ein Viertel des gesamten Getreides, das es zur Zeit der Besetzung gab. |
27.06.2022 | Russische Truppen starten einen Raketenangriff auf die Stadt Krementschuk in der Region Poltawa. Dabei wird ein Einkaufszentrum getroffen, wodurch es mehr als 20 Tote und zahlreiche Verletzte gibt. |
27.06.2022 | Das türkische Unternehmen Baykar erklärt, es werde der Ukraine drei Bayraktar-Drohnen, für die in der Ukraine zuvor insgesamt 600 Mio. Hrywnja (ca. 20 Mio. Euro) gespendet worden waren, kostenlos überlassen. Laut Angaben des Unternehmens sollen die gesammelten Gelder für die Unterstützung der Menschen in der Ukraine verwendet werden. |
27.06.2022 | Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, bestätigt, dass die Vereinigten Staaten planen, im Rahmen eines neuen Militärhilfepakets Luftabwehrsysteme mittlerer und großer Reichweite an die Ukraine zu liefern. |
27.06.2022 | Die moldauische Präsidentin Maia Sandu trifft zu einem offiziellen Besuch in Kyjiw ein, wo sie mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammentrifft und u. a. Butscha und Irpin besucht. |
27.06.2022 | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtet, dass er nach dem Ende des Krieges die Ukraine die Arbeit der ukrainischen Strafverfolgungsbehörden inspizieren werde, einschließlich des Sicherheitsdienstes. Auf der Grundlage der daraus folgenden Ergebnisse würden dann neue Personalentscheidungen getroffen. Im Mai hatte der ukrainische Präsident bereits den Leiter des Sicherheitsdienstes der Region Charkiw entlassen. |
28.06.2022 | Im Abschlusskommuniqué des G7-Gipfels sagen die G7-Staaten der Ukraine im Krieg mit Russland eine zeitlich unbegrenzte Hilfe zu. Man werde der Ukraine "so lange wie nötig zur Seite stehen und die erforderliche finanzielle, humanitäre, militärische und diplomatische Unterstützung für die mutige Verteidigung ihrer Souveränität und territorialen Unversehrtheit bereitstellen", heißt es im Dokument. |
28.06.2022 | Die Ukraine führt einen weiteren Gefangenenaustausch mit Russland durch: 16 ukrainische Soldaten und ein Zivilist werden in die Ukraine zurückgebracht. |
28.06.2022 | Der Vorsitzende des Energieausschusses im ukrainischen Parlament, Andrij Herus, erklärt, dass die Begrenzung der Kraftstoffmenge für Autofahrer im Juli aufgehoben werden soll. |
28.06.2022 | Das ukrainische Verteidigungsministerium hat bei der türkischen Firma Baykar Dutzende weiterer Bayraktar-Drohnen bestellt. |
28.06.2022 | Frankreich plant, eine "beträchtliche Anzahl" von gepanzerten Mannschaftstransportwagen aus französischer Produktion an die Ukraine zu liefern, so der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu. Ein konkreter Zeitpunkt wird nicht genannt. |
29.06.2022 | Die Bundesrepublik Deutschland und die Niederlande beschließen, der Ukraine jeweils drei weitere Panzerhaubitzen 2000 zu liefern. |
29.06.2022 | Im Rahmen eines weiteren Austauschs von Gefangenen werden 144 ukrainische Soldaten freigelassen, darunter 43 Angehörige des Asow-Regiments. |
29.06.2022 | Die ukrainische Eisenbahngesellschaft gibt bekannt, dass es keine Pläne gebe, die Tarife für die Personenbeförderung inmitten des Krieges zu erhöhen. Dafür werden die Preise für Gütertransporte steigen. |
29.06.2022 | Die Ukraine unterzeichnet ein Abkommen mit der EU über den Straßengüterverkehr. Unter anderem wird die EU ukrainische Führerscheine anerkennen und ukrainische Spediteure benötigen keine EU-Einreisegenehmigung mehr. |
29.06.2022 | Norwegen und das Vereinigte Königreich wollen gemeinsam der Ukraine drei Langstrecken-Mehrfachraketenwerfer liefern: London wird die Raketenwerfer an die Ukraine liefern und dafür im Ringtausch Systeme aus Norwegen als Ausgleich erhalten. |
29.06.2022 | Der indonesische Präsident Joko Widodo trifft im Rahmen von Vermittlungsbemühungen zwischen Russland und der Ukraine in Kyjiw den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Bei dem Treffen erhält der ukrainische Präsident eine Einladung für den G20-Gipfel im November auf Bali. |
30.06.2022 | Der britische Premierminister Boris Johnson will der Ukraine eine weitere Milliarde Pfund (knapp 1,2 Milliarden Euro) an Militärhilfe zur Verfügung stellen, um die ukrainischen Streitkräfte dabei zu unterstützen, von der Verteidigung zur Offensive gegen die russische Armee überzugehen. |
30.06.2022 | Das russische Verteidigungsministerium bestätigt den Rückzug seiner Truppen von der Schlangeninsel im Schwarzen Meer in der Region Odesa. Die Insel ist von strategischer Bedeutung für die Seeschifffahrt und Sicherheit in der Region. |
30.06.2022 | Die Ukraine bricht als Reaktion auf die syrische Anerkennung der "Unabhängigkeit" der selbsternannten "Volksrepubliken" in Luhansk und Donezk die diplomatischen Beziehungen zu Syrien ab. |
30.06.2022 | Die Ukraine exportiert erstmals Strom in die EU. Seit der Nacht gehen diese Ausfuhren in Richtung Rumänien. Das Ausgangsvolumen beträgt 100 MW. Das Potenzial der ukrainischen Stromexporte nach Europa beträgt bis zu 2,5 GW. |
01.07.2022 | Das ukrainische Außenministerium distanziert sich von Äußerungen des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrij Melnyk, zum Führer der Organisation Ukrainischer Nationalisten Stepan Bandera. Er hatte u. a. gesagt, dass Bandera kein Massenmörder von Jüd:innen und Pol:innen gewesen sei und war dafür vor allem in Polen und Deutschland scharf kritisiert worden. |
01.07.2022 | Bei einem russischen Raketenangriff in der Region Odesa, bei dem ein Wohnhaus und eine Freizeitanlage getroffen werden, sterben 21 Menschen. Der ukrainische Präsident Selenskyj bezeichnet den Vorfall als gezielten Terrorangriff gegen das ukrainische Volk. |
01.07.2022 | Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft fordert die türkischen Behörden auf, den unter russischer Flagge fahrenden Frachter "Zhibek Zholy" zu untersuchen. Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums hat das Schiff etwa 4.500 Tonnen durch Russland beschlagnahmtes Getreide aus dem besetzten Hafen von Berdjansk geladen. |
01.07.2022 | Nach Angaben des staatlichen Betreibers ukrainischer Atomkraftwerke "Energoatom" ist die Verbindung zwischen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und dem Überwachungssystem des Kernkraftwerks Saporischschja wiederhergestellt. Die Fernüberwachung war aufgrund der russischen Besatzung unterbrochen worden. |
01.07.2022 | Das US-Verteidigungsministerium kündigt ein weiteres Militärhilfepaket für die Ukraine in Höhe von 820 Millionen US-Dollar an. Das Paket soll u. a. weitere Munition für Raketenwerfersysteme vom Typ HIMARS sowie Raketenabwehrsysteme vom Typ NASAMS enthalten. |
02.07.2022 | Der belarusische Machthaber Alexander Lukaschenko wirft der Ukraine vor versucht zu haben, militärische Ziele in Belarus mit Raketen anzugreifen, welche aber abgefangen worden seien. Das belarusische Territorium dient den russischen Streitkräften seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine als Basis. |
02.07.2022 | Die Ukraine hat Meldungen staatlich kontrollierter russischer Medien zurückgewiesen, nach denen die letzte von der Ukraine gehaltene Stadt in der ostukrainischen Region Luhansk, Lyssytschansk, vollständig eingekesselt sei. Nach Angaben eines Armeesprechers gebe es zwar heftige Kämpfe, die Stadt sei aber weiterhin unter ukrainischer Kontrolle. |
02.07.2022 | Der Berater des ukrainischen Präsidenten, Mychajlo Podoljak, erklärt gegenüber dem ukrainischen Fernsehsender "Kanal 24", er sehe eine veränderte Kriegsführung der russischen Armee. Russland verstärke die Raketenangriffe auf Wohnviertel, um die Ukraine zu territorialen Zugeständnissen zu zwingen, so Podoljak. |
02.07.2022 | Nach Berichten, dass zwei weitere Briten in der Ostukraine gefangengenommen und wegen "Söldneraktivitäten" angeklagt worden sind, protestiert Großbritannien gegen deren Behandlung durch Russland: "Wir verurteilen die Ausbeutung von Kriegsgefangenen und Zivilist:innen für politische Zwecke und haben dies gegenüber Russland angesprochen", teilt das britische Außenministerium mit. Zuvor waren schon zwei Briten und ein Marokkaner, die für die ukrainischen Streitkräfte gekämpft hatten, wegen desselben Vorwurfs zum Tode verurteilt worden. |
03.07.2022 | Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte gibt den Rückzug aus Lyssytschansk, der letzten von der Ukraine gehaltenen Stadt in der Region Luhansk, bekannt. Zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu angegeben, die Oblast Luhansk sei vollständig durch russische Truppen erobert worden. |
03.07.2022 | Ukrainische Truppen haben nach Raketenangriffen auf das von Russland besetzte Melitopol einen von vier russischen Militärstützpunkten zerstört, teilt der im Exil befindliche Bürgermeister der Stadt Iwan Fedorow mit. Nach Angaben der Gouverneure der westrussischen Oblaste Belgorod und Kursk haben die ukrainischen Streitkräfte auch dort Angriffe durchgeführt. |
03.07.2022 | Bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kyjiw kündigt der australische Premierminister Anthony Albanese an, der Ukraine weitere 100 Millionen Australische Dollar (ca. 65 Millionen Euro) für militärische und technische Hilfe zur Verfügung zu stellen, womit sich der Gesamtbetrag der australischen Hilfen für die Ukraine auf etwa 390 Millionen Dollar erhöht. Albanese hatte zuvor die Städte Butscha, Irpin und Hostomel in der Region Kyjiw besucht und die dort durch russische Truppen begangenen Verbrechen verurteilt. |
03.07.2022 | Der ukrainische Botschafter in der Türkei, Wasyl Bondar, erklärt, die türkischen Behörden hielten den unter russischer Flagge fahrenden Frachter "Zhibek Zholy" vorerst fest. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hatte zuvor eine Untersuchung des Schiffs gefordert, das etwa 4.500 Tonnen durch Russland beschlagnahmtes Getreide aus dem besetzten Hafen von Berdjansk geladen haben soll. |
03.07.2022 | Der Gouverneur der Oblast Donezk berichtet, in der gesamten Region seien Wohnviertel durch russische Truppen beschossen worden. Allein in Slowjansk seien durch den Beschuss sechs Menschen getötet worden, darunter ein Kind, und weitere verletzt. |
04.07.2022 | Nach dem Rückzug der ukrainischen Truppen aus Lyssytschansk in der Oblast Luhansk verlagert sich der Schwerpunkt der Kampfhandlungen in die Region Donezk. Nach Angaben des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte werden russische Angriffe auf das Dorf Bilohoriwka und das Wärmekraftwerk Wuhlehirsk westlich von Lyssytschansk abgewehrt, bei Masaniwka nördlich von Slowjansk können die russischen Truppen Gebietsgewinne erzielen. |
04.07.2022 | Bei seiner Rede auf der ersten Wiederaufbau-Konferenz im schweizerischen Lugano erklärt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal, dass die Kosten für den Wiederaufbau auf 750 Milliarden US-Dollar geschätzt werden. Zur Finanzierung sollen die 300–500 Milliarden US-Dollar an eingefrorenen Vermögenswerten des russischen Staates und russischen Oligarchen herangezogen werden, so Schmyhal. |
04.07.2022 | Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu teilt mit, dass die "militärische Spezialoperation" in der Ukraine fortgesetzt werde. Mit der Einnahme der Stadt Lyssytschansk, die als letzte in der Region Luhansk von der Ukraine gehalten worden war, hat die russische Führung eines ihrer proklamierten Kriegsziele erreicht. |
04.07.2022 | Über der Schlangeninsel weht wieder die ukrainische Flagge, teilt eine Sprecherin des ukrainischen Militärs mit. Nachdem die strategisch wichtige Insel in der Nähe von Odesa zeitweise besetzt gewesen war, hatten die russischen Truppen sie in der vergangenen Woche verlassen. |
05.07.2022 | Nach Kritik an verschärften Meldeauflagen für Wehrpflichtige fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Militärführung auf, die Auflagen zu erklären und in Zukunft ähnliche Entscheidungen nicht ohne ihn zu treffen. Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte hatte zuvor erklärt, dass Wehrpflichtige, Wehrdienstleistende und Reservist:innen beim Verlassen ihres Wohnorts eine Erlaubnis der örtlichen Meldebehörde einholen müssen. |
05.07.2022 | Mehr als 40 Staaten und internationale Organisationen unterzeichnen die "Luganer Erklärung", in der sie sich zur Hilfe für die Ukraine beim Wiederaufbau bekennen. Im Rahmen der Wiederaufbau-Konferenz in der Schweiz hatte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal die Kosten zuvor auf schätzungsweise 750 Millionen Euro beziffert. |
05.07.2022 | Bei einem russischen Angriff auf den Markt in der Stadt Slowjansk werden mindestens zwei Menschen getötet und weitere verletzt, wie der Gouverneur der Oblast Donezk, Pawlo Kyrylenko, bestätigt. Die Stadt ist offenbar das nächste Ziel der russischen Streitkräfte bei ihrem Vormarsch im Donbas. Der Bürgermeister von Slowjansk, Wadym Ljach, hatte zuvor massiven Beschuss durch russische Truppen gemeldet und zur Evakuierung aufgerufen. |
05.07.2022 | Die Ukraine stellt einen Antrag, um der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beizutreten, teilt Ministerpräsident Denys Schmyhal mit. Die Mitgliedschaft der Ukraine in der Organisation wäre ein Eckpfeiler des erfolgreichen Wiederaufbaus und der Entwicklung der Ukraine, so Schmyhal. |
05.07.2022 | Sowohl russische als auch ukrainische Truppen haben nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen in der Ukraine die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt, letztere jedoch in wesentlich geringerem Umfang. Bei einer Erklärung in Genf fordert UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet die Truppen auf, Tötungen, Folter und willkürliche Festnahmen zu unterlassen. |
06.07.2022 | In einer Videobotschaft sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die aus dem Westen gelieferten Waffen seien mittlerweile voll einsatzfähig und machten einen großen Unterschied. So habe das ukrainische Militär mit westlichen Waffen russische Depots und andere für die Logistik wichtige Ziele angegriffen, wodurch das Offensivpotenzial der russischen Streitkräfte erheblich reduziert worden sei. |
06.07.2022 | Nach nur einem Tag werden die Meldeauflagen für Wehrpflichtige in der Ukraine wieder aufgehoben, wie der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, mitteilt. Dieser hatte am Vortag erklärt, dass Wehrpflichtige beim Verlassen ihres Wohnorts eine Erlaubnis der örtlichen Meldebehörde einholen müssten, was zu Kritik geführt hatte und den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dazu veranlasst hatte, eine Erklärung einzufordern. |
06.07.2022 | Laut Angaben der stellvertretenden Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk halten sich noch bis zu 12.000 Zivilist:innen im besetzten Lyssytschansk in der Region Luhansk auf. Die Einwohner:innen hätten die Möglichkeit gehabt, die Stadt vor der Einnahme durch Russland am 3. Juli 2022 zu verlassen, seien aber aus unterschiedlichen Gründen geblieben, so Wereschtschuk. |
06.07.2022 | Bei russischem Beschuss auf die Region Donezk werden fünf Menschen getötet und weitere verletzt. Der Gouverneur der Oblast Pawlo Kyrylenko hatte am Vortag zur Evakuierung der gesamten Region aufgerufen, um Leben zu retten und die noch unter ukrainischer Kontrolle stehenden Städte besser gegen den russischen Vormarsch in der Region verteidigen zu können. Auch aus Dnipropetrowsk und Mykolajiw wird Beschuss gemeldet. |
07.07.2022 | Nach seiner Rücktrittserklärung sichert der britische Premierminister Boris Johnson der Ukraine die fortwährende Unterstützung seitens Großbritanniens im Kampf für die Freiheit zu. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nennt Johnson einen "wahren Freund der Ukraine" und gibt sich zuversichtlich, dass sich die britische Politik gegenüber der Ukraine auch nach Johnsons Rücktritt nicht ändern werde. |
07.07.2022 | In einer Rede vor hochrangigen Abgeordneten erklärt der russische Präsident Wladimir Putin, dass Russland in der Ukraine "noch nicht richtig losgelegt" habe. Putin sagt auch, dass Russland Verhandlungen nicht ablehne, diese aber für seine Gegner mit der Zeit immer schwieriger würden. |
07.07.2022 | In einer Mitteilung kritisiert das ukrainische Außenministerium die türkischen Behörden für die Freigabe des unter russischer Flagge fahrenden Frachters "Zhibek Zholy" in Richtung russischer Gewässer. Das Schiff, das etwa 4.500 Tonnen durch Russland beschlagnahmtes Getreide geladen haben soll, war auf Ersuchen der Ukraine festgehalten worden. |
07.07.2022 | Bei einem russischen Raketenangriff auf Charkiw werden mindestens drei Menschen getötet, wie der Gouverneur der Region Oleh Synjehubow mitteilt. Der Gouverneur der Region Donezk Pawlo Kyrylenko vermeldet einen weiteren Angriff auf die Stadt Kramatorsk, bei dem mindestens eine Person getötet und weitere verletzt werden, und fordert die Einwohner:innen der Region erneut zur Evakuierung auf. |
07.07.2022 | Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) erteilt einer Lieferung von Transportpanzern des Typs "Fuchs" an die Ukraine mit dem Hinweis, die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands müsse gewährleistet bleiben, eine Absage. Sie reagierte damit auf Forderungen nach Waffenlieferungen aus den Unionsparteien. |
07.07.2022 | Nach Einschätzung des US-Thinktanks "Institute for the Study of War" legen die russischen Streitkräfte eine operative Pause ein, um ihre Kräfte für größere Angriffe in der Region Donezk neu zu sammeln. Die russischen Truppen hatten zuvor mit der Einnahme von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk die weitgehende Eroberung der Oblast Luhansk erreicht. |
08.07.2022 | Die Vereinigten Staaten haben mindestens 18 von Russland eingerichtete Lager identifiziert, um ukrainische Zivilist:innen nach Russland zu deportieren, berichtet die New York Times unter Berufung auf einen US-Diplomaten. Dem Beamten zufolge hat Moskau offenbar schon vor dem Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar 2022 Vorbereitungen für diese "Filtrationslager" getroffen. |
08.07.2022 | Laut Angaben des staatlichen Statistikdienstes der Ukraine steigen die Verbraucherpreise im Juni 2022 um 21,5 Prozent. Es ist der höchste Anstieg der Inflationsrate seit dem Überschreiten der 20 Prozent-Marke im März 2016. Die hohe Inflation ist eine Folge der russischen Invasion in die Ukraine, nach der vor allem die Kosten für Kraftstoffe und Lebensmittel stark gestiegen sind. |
08.07.2022 | Nach Angaben aus Delegationskreisen verlässt der russische Außenminister Sergej Lawrow das G20-Treffen auf der indonesischen Insel Bali direkt nach seiner Rede vorzeitig. Er entzieht sich damit auch der Kritik der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock an Russlands Angriffskrieg, die als nächste Rednerin vorgesehen war. |
Die Chronik wird zeitnah erstellt und basiert ausschließlich auf im Internet frei zugänglichen Quellen. Die Redaktion bemüht sich, bei jeder Meldung die ursprüngliche Quelle eindeutig zu nennen. Aufgrund der großen Zahl von manipulierten und falschen Meldungen kann die Redaktion der Ukraine-Analysen keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben übernehmen. Zusammengestellt von Dr. Martin Buchholz, Almuth Müller Sie können die gesamte Chronik seit Februar 2006 auch auf Externer Link: http://www.laender-analysen.de/ukraine/ unter dem Link "Chronik" lesen.
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