Seit Monaten rüstet Russland sein Militär an den Grenzen zur Ukraine massiv auf und setzt diese damit stark unter Druck. Aber auch Europa und die NATO sind von der aktuellen Krise direkt betroffen, da Russland mit seinen kaum erfüllbaren sicherheitspolitischen Forderungen die gesamte, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion aufgebaute Sicherheitsarchitektur in Europa infrage stellt.
Alle Versuche der letzten Wochen, den Konflikt mit Russland diplomatisch zu lösen, sind gescheitert. Entgegen anders lautenden Versprechungen setzt Russland seinen militärischen Aufmarsch fort und soll unterschiedlichen Quellen zufolge inzwischen bis zu 150.000 Soldaten, teilweise nur wenige Kilometer entfernt von der ukrainischen Grenze, stationiert haben (Stand: 19. Februar 2022). Auch die Situation in den von Russland kontrollierten "Volksrepubliken" eskaliert; die Kampfhandlungen entlang der Kontaktlinie haben laut der Sonderbeobachtermission der OSZE stark zugenommen und die Bewohner:innen werden aufgefordert, die Region zu verlassen.
Angesichts dieser hoch brisanten Situation haben die Redaktionen der Ukraine-Analysen, der Russland-Analysen und des Russian Analytical Digest zu Jahresbeginn gemeinsam eine Reihe von Expert:innen angefragt, die aus verschiedenen Perspektiven einen Blick auf die Krise werfen sollen. Die Texte sind größtenteils vor dem 16. Februar 2022 entstanden, noch bevor sich durch Russlands Anerkennung der "Volksrepubliken" die Ereignisse überschlugen, und berücksichtigen daher auch nicht die neuesten Entwicklungen der letzten Tage. Wie gewohnt spiegeln die hier veröffentlichten Einschätzungen und Meinungen ausschließlich die Sicht der Autor:innen wider und beruhen auf ihrer langjährigen Forschung. Im Externer Link: Russian Analytical Digest 276 und in den Externer Link: Russland-Analysen 414 finden sich weitere lesenswerte Kommentare und Materialien zum Thema.
Die Redaktion der Ukraine-Analysen