03.11.2014 | Die Separatisten der»Volksrepublik Donezk« erklären ihren bisherigen Anführer, Oleksandr Sachartschenko, zum Wahlsieger. Am Vortag waren dort Wahlen abgehalten worden, die von der Regierung in Kiew, den USA und der EU verurteilt worden waren. Auch die Vereinten Nationen erklärten, sie seien »unnütz«. |
03.11.2014 | Der ukrainische Geheimdienst SNBO veröffentlicht Informationen, nach denen der Zustrom russischer Soldaten in die Separatistenregionen Donezk und Luhansk nicht abreiße. Auch Waffen würden weiter geliefert, erklärt der Sprecher des Geheimdienstes, Andrij Lysenko. |
03.11.2014 | Die Organisation»Institut für Massenmedien« beklagt, dass in den vergangenen Wochen – während des Wahlkampfs zur Parlamentswahl – zehnmal Journalisten tätlich angegriffen worden seien. |
03.11.2014 | Präsident Petro Poroschenko äußert sich zur Regierungsbildung. Er schlägt vor, nach der vollständigen Auszählung der Stimmen das Ministerkabinett vollständig neu aufzustellen. Einzig Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk solle auf seinem Posten bleiben. |
03.11.2014 | Eine Sprecherin der militärischen Staatsanwaltschaft erklärt, ein Gericht habe am 31. Oktober 2014 zwei Soldaten wegen Fahnenflucht zu je sieben Jahren Haft verurteilt. |
04.11.2014 | Der ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, ruft die Weltgemeinschaft dazu auf, die Krim als Teil Russlands anzuerkennen. Sie beim Zerfall der Sowjetunion der Ukraine zuzuerkennen, sei ein Fehler gewesen. |
04.11.2014 | Russland blockiert eine Stellungnahme des Weltsicherheitsrates, in der die Wahlen in den»Volksrepubliken« in der Ostukraine verurteilt werden sollten; sie entsprächen nicht den Ergebnissen der Minsker Verhandlungen vom September 2014. Russland nennt die Stellungnahme »unpassend« und legt ein Veto ein. |
04.11.2014 | Das ukrainische Außenministerium erklärt, dass seit dem Inkrafttreten des Waffenstillstands nach den Verhandlungen von Minsk im September 2014 bereits 100 Soldaten der ukrainischen Armee ums Leben gekommen seien. |
04.11.2014 | Vertreter des Innenministeriums erklären, dass wegen der Verzögerung der Stimmauszählung bereits mehrere Gerichtsverfahren eingeleitet wurden. |
04.11.2014 | Bei Pawlopil im Gebiet Donezk kommt ein Soldat der ukrainischen Armee ums Leben. Nach Informationen des Pressezentrums der»Anti-Terror-Operation« werden mehrere Kämpfer der Separatisten getötet. |
04.11.2014 | Präsident Petro Poroschenko setzt per Erlass einen Vorschlag des Nationalen Sicherheitsrates um, der unter anderem die Wiedereinführung der Wehrerziehung in der Schule vorsieht. |
05.11.2014 | In der Nähe einer Schule am Flughafen von Donezk kommen zwei Jugendliche durch die Explosion einer Granate ums Leben. Vier weitere werden verletzt. |
05.11.2014 | Vertreter der OSZE beklagen, dass ihre Drohnen, die die Situation im umkämpften Donbass überwachen sollen, mittels Störwellen am Flug gehindert würden. |
05.11.2014 | Premierminister Arsenij Jazenjuk kündigt an, die finanzielle Unterstützung des ukrainischen Staates für die von Separatisten besetzten Gebiete einzustellen. Dies schließe jedoch nicht die Gas- und Stromversorgung ein. |
05.11.2014 | Der Stadtrat von Donezk vermeldet den Tod eines Zivilisten infolge des Beschusses von Wohnhäusern durch separatistische Truppen. |
06.11.2014 | Bei Luhansk kommt bei Gefechten ein Zivilist ums Leben. |
06.11.2014 | Russland lehnt Verhandlungenüber den Konflikt in der Ukraine im so genannten »Genfer Format« ab. An solchen Gesprächen wären neben der Ukraine, Russland und der EU auch die USA beteiligt. Premierminister Arsenij Jazenjuk hatte die Verhandlungen angeregt. |
06.11.2014 | Vertreter des Energieministeriums erklären, dass seit August keine Zahlungen mehr an kohlefördernde Firmen und Personen in den besetzten Gebieten im Osten mehr getätigt worden seien. Der Journalist und Politiker Mustafa Najem hatte zuvor aufgedeckt, dass öffentliche Mittel an von Separatisten kontrollierte Unternehmen in Luhansk geflossen seien. |
06.11.2014 | Drei Soldaten der ukrainischen Armee kommen bei Gefechten ums Leben. |
06.11.2014 | In einer Stellungnahme verurteilt der Rat der Europäischen Union die Wahlen in den von Separatisten besetzten Gebieten Donezk und Luhansk. Sie gäben nicht den Geist der Minsker Vereinbarungen vom September 2014 wieder. |
07.11.2014 | Fünf ukrainische Soldaten kommen bei Gefechten ums Leben. Das Pressezentrum der »Anti-Terror-Operation« der ukrainischen Streitkräfte meldet außerdem, dass im Kampf um den Flughafen von Donezk bis zu 200 Kämpfer der Separatisten umgekommen seien. |
07.11.2014 | Während der Nationale Sicherheitsrat erneut vermeldet, dass russische Truppen und Waffen die Grenze zur Ukraine überqueren würden, erklärt er, dass noch nicht von einer offenen Attacke gesprochen werden könne. Russland streitet weiterhin jegliche offizielle Beteiligung seiner Streitkräfte an den Kämpfen ab. |
07.11.2014 | Ein Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin erklärt, dass Russland die Wahlen in den »Volksrepubliken« von Donezk und Luhansk vom 2. November 2014 nicht anerkenne, sondern lediglich respektiere. Ähnlich hatte sich Russland bereits zu den Referenden in den beiden Gebieten vom Mai 2014 geäußert. |
07.11.2014 | Das Zentrale Wahlkomitee gibt das offizielle Wahlergebnis der Parlamentswahlen vom 26. Oktober 2014 bekannt. Danach ziehen folgende Parteien ins Parlament ein: Volksfront (22 % der Stimmen), Block Petro Poroschenko (22 %), Selbsthilfe (11 %), Oppositionsblock (9 %), Radikale Partei Oleh Ljaschkos (7 %), Vaterland (6 %). Die rechtsradikale Partei Freiheit verpasst mit 4,7 % knapp den Einzug ins Parlament. |
08.11.2014 | Drei Soldaten der ukrainischen Armee kommen bei Gefechten ums Leben. |
09.11.2014 | Im Gebiet Donezk sterben laut Informationen des Pressezentrums der»Anti-Terror-Operation« zwei Polizisten bei Angriffen separatistischer Truppen. |
09.11.2014 | Federica Mogherini, die Hohe Repräsentantin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, ruft Russland und die Ukraine dazu auf, ihre Verpflichtungen aus dem Minsker Protokoll einzuhalten und keine weitere Eskalation des Konflikts zu gestatten. Sie hält Russland dazu an, seine Truppen aus der Ukraine zu entfernen und keine weiteren Waffen über die Grenze zu senden. |
Zusammengestellt von Jan Matti Dollbaum Sie können die gesamte Chronik seit Februar 2006 auch auf http://www.laender-analysen.de/ukraine/ unter dem Link »Chronik« lesen.