23.06.2014 | Während in der Nacht noch Schüsse der Separatisten auf Armeeposten in Luhansk gemeldet werden, bestätigt der ehemalige Präsident der Ukraine, Leonid Kutschma, dass die Separatisten im Donbass während der von Präsident Petro Poroschenko ausgerufenen einseitigen Waffenruhe bis zum 27. Juni keineAngriffe führen wollen. | |
23.06.2014 | Großbritanniens Außenminister William Hague erklärt in Luxemburg, die Außenminister der EU hätten sich darauf geeinigt, Russland fünf Tage Zeit zu geben, um den Friedensplan Petro Poroschenkos aktiv zu unterstützen. Insbesondere verlangt er von Russland, die Versorgung der Separatisten im Donbass mit Waffen und Personal einzustellen. Andernfalls werde es weitere Sanktionen gegen Russland geben. Die Forderung nach Einstellung der Waffenlieferung wird in einem Kommuniqué des Rates der EU wiederholt. | |
23.06.2014 | In Donezk tagt eine dreiseitige Kontaktgruppe zur friedlichen Beilegung des Konflikts. Es nehmen der ehemalige Präsident der Ukraine, Leonid Kutschma, die Abgeordneten Nestor Schufritsch und Wiktor Medwetschuk sowie Repräsentanten der OSZE und der russischen Botschaft teil. Schufritschs und Medwetschuks Teilnahme erfolgt ohne offizielles Mandat einer der drei Seiten. | |
24.06.2014 | Der russische Präsident Wladimir Putin schreibt dem Vorsitzenden des zuständigen Oberhauses des russischen Parlaments, dass die Erlaubnis, russische Truppen auf dem Gebiet der Ukraine einzusetzen, zurückgezogen werden solle. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko begrüßt diesen Schritt und wertet ihn alserstes Zeichen für Putins Willen, den Friedensplan zu unterstützen. | |
24.06.2014 | Die Regierung gibt bekannt, dass der Tarif für Leitungswasser in Kiew zum 1. Juli 2014 um 130 % angehoben werde. | |
24.06.2014 | Am zweiten Tag des Waffenstillstands wird bei Slawjansk ein Helikopter der ukrainischen Armee abgeschossen. Neun Menschen kommen zu Tode. | |
24.06.2014 | Separatistische Kämpfer greifen einen Straßenposten der ukrainischen Armee an. Mehrere Kämpfer kommen dabei ums Leben. | |
24.06.2014 | Ein zehn Monate alter Säugling stirbt in der Stadt Antrazit im Gebiet Luhansk durch den Querschläger eines Geschosses. Von welcher Seite es abgefeuert wurde, ist unklar. | |
25.06.2014 | Laut Informationen des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SNBO verlegt Russland Kampfflugzeuge des Typs MiG-29 an die ukrainische Grenze. | |
25.06.2014 | Bundeskanzlerin Angela Merkel schlägt vor, den Chef der Partei »Ukrainische Wahl«, Wiktor Medwetschuk, in die Gruppe aufzunehmen, die am 26. Juni 2014 weiter über eine friedliche Beilegung des Konflikts im Donbass beraten soll. Ex-Präsident Leonid Kutschma ist bereits Teil dieser Gruppe. | |
25.06.2014 | Der Anführer der Separatisten in Donezk, Pawel Gubarjow, bittet den russischen Präsidenten Wladimir Putin darum, Friedenstruppen zu entsenden. | |
25.06.2014 | Das Innenministerium erklärt, dass am Vortag sieben Anschläge auf ukrainische Eisenbahntrassen verübt worden seien. | |
25.06.2014 | Das Oberhaus des russischen Parlaments stimmt für die von Präsident Putin angeforderte Rücknahme der Erlaubnis, russische Truppen auf dem Gebiet der Ukraine einzusetzen. | |
25.06.2014 | Beim Angriff durch Separatisten auf ein Auto in Donezk kommt eine Frau ums Leben. | |
26.06.2014 | Präsident Petro Poroschenko schlägt eine Verfassungsänderung vor, nach der das bisher geltende imperative Mandat der Abgeordneten aufgehoben werden soll. Dies hatte Abgeordnete bisher dazu gezwungen, sich den Fraktionen der Parteien anzuschließen, für die sie gewählt worden waren. | |
26.06.2014 | In einer Rede vor dem Europarat fordert Präsident Petro Poroschenko die OSZE und Russland dazu auf, gemeinsam mit ukrainischen Kräften Grenzkontrollen durchzuführen. | |
26.06.2014 | In Luhansk wird die»Union der Volksrepubliken« gegründet – ein Zusammenschluss der selbsternannten Republiken in den Gebieten Donezk und Luhansk. Einer der Vorsitzenden des neuen Organs wird der ehemalige Abgeordnete der Partei der Regionen, Oleh Zarjow, der inzwischen wegen Anstiftung zum Separatismus polizeilich gesucht wird. | |
26.06.2014 | Separatisten entführen einen Assistenten des Donezker Gouverneurs Serhij Taruta. | |
27.06.2014 | Bei Slawjansk kommt bei Gefechten mit Separatisten, die einen Posten angreifen, ein ukrainischer Soldat ums Leben. Bei Kramatorsk werden weitere vier Soldaten getötet. | |
27.06.2014 | Nach 32 Tagen in Haft werden vier OSZE-Beobachter von den Separatisten entlassen. | |
27.06.2014 | Die Staats- und Regierungschefs der EU und Präsident Petro Poroschenko unterzeichnen in Brüssel den wirtschaftlichen Teil des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der Ukraine. Die überraschende Aufkündigung der Verhandlungen über dieses Abkommen durch die Vorgängerregierung hatte im vergangenen Dezember Proteste hervorgerufen und damit die andauernde Krise in der Ukraine ausgelöst. | |
27.06.2014 | Der Europäische Rat (der Rat der Staats- und Regierungschefs der EU) verlängert das Ultimatum an Russland, den Friedensplan Petro Poroschenkos umzusetzen, um drei Tage und droht mit weiteren Sanktionen. | |
27.06.2014 | In Donezk tagt die dreiseitige Kontaktgruppe zur friedlichen Beilegung des Konflikts zum zweiten Mal. Es nehmen der ehemalige Präsident der Ukraine, Leonid Kutschma, der Abgeordnete Nestor Schufritsch, Vertreter der so genannten »Volksrepubliken« aus Donezk und Luhansk sowie Repräsentanten der OSZE und der russischen Botschaft teil. | |
27.06.2014 | Präsident Petro Poroschenko verlängert die einseitige Waffenruhe um drei Tage. | |
28.06.2014 | Trotz andauernder Waffenruhe kommt es zu Kämpfen. Bei Slawjansk kommen zwei Soldaten ums Leben, acht werden verletzt. | |
28.06.2014 | Die Vierergruppe der OSZE-Beobachter, die in Luhansk gefangen gehalten worden war, kommt frei. | |
29.06.2014 | Mehrere tausend Menschen demonstrieren auf dem Maidan in Kiew für eine Aufhebung des einseitigen Waffenstillstands der ukrainischen Armee. Während der von Präsident Petro Poroschenko angeordneten Waffenruhe sind durch Angriffe der Separatisten bereits mehrere Dutzend ukrainische Soldaten ums Leben gekommen. | |
29.06.2014 | Meldungen aus Slawjansk zufolge beschießen Einheiten der Separatisten Wohngebäude aus der Richtung der Stellungen der ukrainischen Armee, um diese zu diskreditieren. | |
29.06.2014 | Der russische Präsident Wladimir Putin fordert die Verlängerung des Waffenstillstands. Dieser war am 27. Juni 2014 bereits um drei Tage verlängert worden. | |
29.06.2014 | Im Gebiet Charkow wird ein weiterer Sprengstoffanschlag auf eine Eisenbahnbrücke verübt. | |
30.06.2014 | In der Zollunion zwischen Russland, Kasachstan und Belarus stimmen die beiden letztgenannten Staaten gegen eine von Russland vorgeschlagene Erhöhung der Zölle für Waren aus der Ukraine. | |
30.06.2014 | Anatolij Kljan, Journalist des russischen»Ersten Kanals«, kommt bei Aufnahmen im Donbass durch Schüsse ums Leben. | |
30.06.2014 | Bei Angriffen separatistischer Kräfte auf Posten der ukrainischen Einheiten kommt ein Soldat ums Leben, acht werden verletzt. Offiziell gilt noch immer die einseitige Waffenruhe. | |
30.06.2014 | Die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Deutschlands, der Ukraine und Russlands vereinbaren bei einem Telefongespräch vier Punkte zur Deeskalation des Konflikts. Erstens solle ein beidseitiger Waffenstillstand ausgehandelt werden, der zweitens von der OSZE kontrolliert werden solle. Drittens sei die Grenzkotrolle an drei umstrittenen Grenzübergängen wieder herzustellen, viertens müssten die Gefangenen beider Seiten freigelassen werden. Schließlich sollen effektive dreiseitige Gespräche stattfinden. | |
30.06.2014 | Russland erklärt, dass unter den Bedingungen eines Waffenstillstands ukrainische Grenzkontrolleure ihre Arbeit auf der russischen Seite derjenigen Grenzübergänge verrichten könnten, deren ukrainische Seite von Separatisten besetzt gehalten wird. | |
30.06.2014 | Um 22 Uhr läuft die einseitige Waffenruhe ab. | |
01.07.2014 | Präsident Petro Poroschenko erklärt die einseitige Waffenruhe für beendet. Man werde wieder angreifen und die Region befreien. Während des Waffenstillstands waren durch Angriffe separatistischer Truppen insgesamt 27 ukrainische Soldaten getötet und 69 verletzt worden. | |
01.07.2014 | Zwei Journalisten des Senders»Bürger-TV« werden in Luhansk entführt. Wladimir Semistjak, ein ebenfalls entführter Historiker, stirbt in seiner Gefangenschaft. | |
01.07.2014 | Bei einemÜberfall durch Unbekannte auf einen Kleinbus bei Kramatorskkommen vier Menschen ums Leben. | |
01.07.2014 | Das Parlament entscheidet, seine Sitzungsperiode nicht durch denüblichen Sommerurlaub zu unterbrechen. Es wird bis zum 2. September tagen und dann ohne Unterbrechung die neue Sitzungsperiode beginnen. | |
01.07.2014 | Die ukrainischen Truppen nehmen zwei von Separatisten besetzte Dörfer und einen Grenzposten ein. | |
02.07.2014 | Die parlamentarische Versammlung des Europarates verabschiedet eine von dem US-amerikanischen Abgeordneten Benjamin Cardin eingebrachte Erklärung, in der Russland als »kriegerischer Aggressor« bezeichnet wird. | |
02.07.2014 | Das russische Außenministerium beschuldigt die ukrainische Armee, Granaten mit chemischen Substanzen gegen die Separatisten einzusetzen. In Slawjansk sei eine Person mit Symptomen einer Chlorvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. | |
02.07.2014 | In der Nacht wird bei einem Angriff separatistischer Truppen auf einen Grenzübergang ein Mensch getötet. | |
02.07.2014 | Die in Luhansk entführten Journalisten des ukrainischen Senders »Bürger-TV« kommen wieder frei. | |
02.07.2014 | Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärt auf einer Pressekonferenz, dass im Gespräch mit seinen Amtskollegen aus Frankreich, der Ukraine und Russland vereinbart worden sei, ukrainische Grenzkontrolleure und Mitarbeiter der OSZE auf der russischen Seite derjenigen Grenzübergänge einzusetzen,die auf ukrainischer Seite von Separatisten kontrolliert werden. | |
02.07.2014 | Im Gebiet Donezk beschießen Separatisten ein Kampfflugzeug der ukrainischen Armee. Das feuert zurück und zerstört die Stellung der Kämpfer. | |
02.07.2014 | Bei einem Angriff Unbekannter auf eine Trinkwasserpumpstation im Gebiet Donezk kommt ein Arbeiter zu Tode. | |
02.07.2014 | Laut einer Umfrage des Zentrums für Demokratische Initiative sind mittlerweile 34 % der Ukrainer für einen Beitritt ihres Landes zur NATO. Im August 2012 lag der Anteil bei etwa 12 %. | |
02.07.2014 | Laut Auskunft des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit der Fortsetzung der Anti-Terror-Operation im Osten des Landes am 1. Juli 2014 fünf Soldaten und »hunderte« Separatisten getötet worden. | |
03.07.2014 | Laut Angaben des Militärreporters Dmytro Tymtschuk zerstört die Armee bei einem Angriff auf eine Kolonne separatistischer Truppen fünf Fahrzeuge. Wie viele Menschen bei dem Angriff ums Leben kommen, bleibt unklar. | |
03.07.2014 | Bei einem Angriff separatistischer Kämpfer auf den Grenzübergang »Dowschanskij« im Gebiet Luhansk werden neun Grenzschützer verletzt. Am Übergang »Nowoasowsk« kommt bei Feuergefechten ein Mensch ums Leben. | |
03.07.2014 | Auf dem Gebiet des Luhansker Flughafens kommt ein Mensch durch eine Mine ums Leben, ein weiterer wird schwer verletzt. | |
03.07.2014 | Das Parlament ernennt Walerij Heletej zum Verteidigungsminister. Es hatte zuvor den kommissarisch agierenden Verteidigungsminister Michajlo Kowal nach Anregung des Präsidenten Petro Poroschenko von seinen Pflichten entbunden. | |
03.07.2014 | Präsident Petro Poroschenko wechselt die Armeeführung aus. Nachdem mit Walerij Heletej ein neuer Verteidigungsminister ernannt wurde, setzt Poroschenko Wiktor Muschenko als Generalstabschef ein. | |
03.07.2014 | Bewaffnete Unbekannte erschießen in Donezk auf offener Straße drei Verkehrspolizisten und flüchten. | |
03.07.2014 | In Kramatorsk im Gebiet Donezk fährt ein Auto mit einer Familie über einen versteckten Sprengsatz. Bei der Detonation werden die Eltern getötet, die zehnjährige Tochter überlebt schwer verletzt. | |
03.07.2014 | In einem Telefongespräch mit US-Vizepräsident Joe Biden erklärt Präsident Petro Poroschenko, dass er bereit sei, einen zweiseitigen Waffenstillstand zu vereinbaren. Als Bedingung nennt er die Freilassung von Gefangenen und die Kontrolle aller Grenzposten durch ukrainische Sicherheitskräfte. | |
03.07.2014 | Die ukrainische Armee vermeldet, dass bei Luftangriffen und Blockadeaktionen gegen Stellungen der Separatisten mindestens 150 Kämpfer getötet worden seien. | |
04.07.2014 | Die Weltbank gewährt der Ukraine einen Kredit in Höhe von 300 Millionen Dollar zur Modernisierung ihrer Unterstützungsprogramme für Familien mit niedrigen Einkommen. | |
04.07.2014 | Bei Kampfhandlungen in Luhansk kommen zwei Menschen ums Leben, weitere acht werden verletzt. | |
04.07.2014 | In einer Rede vor dem Parlament ruft Premierminister Arsenij Jazenjuk die Abgeordneten auf, richtungsweisende Gesetze nicht zu blockieren. Von 21 solchen Gesetzesvorschlägen sei bisher nur einer verabschiedet worden. Jazenjuk beschuldigt die Abgeordneten, stattdessen mit »populistischen« Gesetzen den Menschen Geld zu versprechen, das die Ukraine nicht habe. Er schlägt vor, die Regierungskoalition zur Stärkung der Regierung umzubilden. | |
04.07.2014 | Laut einer Umfrage des Kiewer Instituts für internationale Soziologie liegt die »Radikale Partei« des rechten Oleh Ljaschko mit 12 % der Wählerstimmen an der Spitze der Wahlumfragen. Kritische Stimmen merken an, dass Petro Poroschenkos Partei »Solidarnost« bei der Umfrage nicht mit Poroschenkos Namen in Verbindung gebracht worden sei und möglicherweise aus diesem Grund nur 3,4 % erhielt. | |
04.07.2014 | Im Donbass kommen an diesem Tag in Kampfhandlungen insgesamt neun Soldaten der ukrainischen Armee ums Leben. | |
04.07.2014 | Einheiten der ukrainischen Armee erobern das von Separatisten besetzte Dorf Mykolajiwka im Gebiet Donezk. Laut Armeeangaben werden dabei 150 Frauen und Kinder aus Geiselhaft befreit. 50 Kämpfer werden gefangen genommen. | |
05.07.2014 | Die Truppen der Separatisten verlassen Slawjansk und Kramatorsk sowie die Dörfer Konstantyniwka und Druschkiwka im Gebiet Donezk und ziehen sich in die Millionenstadt Donezk zurück. | |
05.07.2014 | Der Separatistenführer und Vorsitzende des »Hohen Rates« der »Volksrepublik Donezk«, Denis Puschilin, beschuldigt den russischen Präsidenten, seinen Worten von dem notwendigen Schutz des russischen Volkes in der Ukraine keine Taten folgen zu lassen. | |
05.07.2014 | In Kiew stirbt der Metropolit der ukrainischen orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat) Wolodymyr mit 79 Jahren. | |
06.07.2014 | Andrej Lysenko, Sprecher des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SNBO, schließt Luftangriffe der ukrainischen Seite auf bewohnte, von Separatisten kontrollierte Gebiete aus. | |
06.07.2014 | In Luhansk kommt es zu Kampfhandlungen, die Wasser- und Stromversorgung wird teilweise unterbrochen oder beschränkt. | |
06.07.2014 | Nach Armeeangaben werden in Kämpfen bei Donekz etwa 20 separatistische Kämpfer getötet. | |
06.07.2014 | Die ukrainische Armee nimmt das von Separatisten kontrollierte Dorf Sakitne im Gebiet Donezk ein. | |
06.07.2014 | In Donezk demonstrierenüber tausend Menschen für die »Volksrepublik Donezk«. | |
07.07.2014 | Die parlamentarische Untersuchungskommission, die zu den Todesfällen auf dem Maidan zwischen dem 18. und dem 20. Februar 2014 ermittelt, gibt bekannt, dass entscheidende Beweise im Innenministerium zerstört worden seien. | |
07.07.2014 | Der ukrainische Regisseur Oleg Senzow, der in Russland wegen Vorbereitung terroristischer Anschläge auf der Krim vor Gericht steht, wird nach einer Gerichtsentscheidung zunächst bis Oktober 2014 weiter in Untersuchungshaft bleiben. | |
07.07.2014 | Bei Novobachmutywka im Gebiet Donezk wird eine Eisenbahnbrücke durch einen Sprengstoffanschlag zerstört. | |
07.07.2014 | Separatistische Gruppen setzen ihre Angriffe auf den Flughafen von Luhansk fort. | |
07.07.2014 | Auf dem Maidan in Kiew kommt es nachts zu einer Schießerei. Vier Menschen werden verletzt. | |
08.07.2014 | In Awdijiwka in Donezk eröffnen Unbekannte das Feuer auf einen Bus. Eine Frau kommt ums Leben. | |
09.07.2014 | Bei mehreren Angriffen separatistischer Einheiten auf Posten der ukrainischen Armee sterben drei Soldaten. | |
09.07.2014 | Das Energieunternehmen Ukrtransgas erklärt, dass die Ukraine zwischen Januar und Juni 2014 20 % mehr Gas aus Europa importiert habe als im Vorjahreszeitraum. Laut Angaben des Konzerns Naftohaz beträgt die Steigerung für das zweite Quartal beinahe 50 %. | |
09.07.2014 | Präsident Petro Poroschenko ernennt Dmytro Schimkin, den Geschäftsführer von Microsoft Ukraine, zum stellvertretenden Vorsitzenden der Präsidialadministration für wirtschaftliche, soziale und Verwaltungsreformen. | |
09.07.2014 | Generalstaatsanwalt Witalij Jarema fordert von den Maidan-Aktivisten, die noch immer einige Gebäude besetzt halten, diese umgehend zu räumen. Andernfalls würde die Polizei eingesetzt. | |
10.07.2014 | Die EU weitet ihre Einreisesperren gegen Bürger der Ukraine und Russlands aus. Unter den elf zusätzlichen Ukrainern sind einige der Separatistenführer aus dem Donbass. | |
10.07.2014 | Bei Kampfhandlungen bei Kurachowe im Gebiet Donezk kommt ein Mensch ums Leben. | |
10.07.2014 | Laut Angaben der ukrainischen Seite werben die separatistischen Kämpfer im Donbass unter der Bevölkerung neue Rekruten an. Die Kämpfe dauern derweil an. Es sterben drei Soldaten der ukrainischen Armee, 27 werden verletzt. | |
11.07.2014 | Ein Bus mit Bergarbeitern gerät im Gebiet Luhansk unter Granatbeschuss von ungeklärter Seite. Vier Arbeiter sterben, 16 werden verletzt. | |
11.07.2014 | Wladislaw Selesnjow, Pressesprecher der»Anti-Terror-Operation« der ukrainischen Armee, erklärt, dass am vergangenen Tag insgesamt 50 separatistische Kämpfer getötet worden seien. | |
11.07.2014 | Nutzer sozialer Medien berichten, dass russische Panzer in das Gebiet Luhansk vorgedrungen seien. Es wird außerdem immer wieder angeführt, dass separatistische Kämpfer Wohngebiete unter Beschuss nehmen, um damit die ukrainische Armee zu diskreditieren. | |
11.07.2014 | Bei einem Angriff separatistischer Truppen auf das Dorf Oleksijiwske kommt ein Mensch ums Leben. | |
11.07.2014 | Laut einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International werden im Osten der Ukraine zahlreiche Menschen entführt und gefoltert. Auch auf Seiten der ukrainischen Armee gebe es solche Fälle, doch in erheblich geringerem Umfang. | |
11.07.2014 | 19 Soldaten sterben bei einem Gefecht in der Nähe von Rowenki im Gebiet Luhansk. Präsident Petro Poroschenko erklärt, für jedes Leben ukrainischer Soldaten müssten die Separatisten mit »hunderten« ihrer eigenen bezahlen. | |
11.07.2014 | Bei einem auch aus der Luft geführten Angriff der ukrainischen Armee und der Kampfeinheit »Donbass« auf separatistische Stellungen werden zwei Soldaten verletzt, sieben Kämpfer kommen ums Leben. | |
11.07.2014 | EU-Handelskommissar Karel de Gucht kündigt für den 12. September 2014 ein Treffen zwischen Vertretern Russlands, der EU und der Ukraine an, auf dem über die Umsetzung des wirtschaftlichen Assoziationsabkommens zwischen der EU und der Ukraine verhandelt werden soll. | |
12.07.2014 | Beim Beschuss eines Wohnviertels in Donezk sterben neun Menschen. | |
13.07.2014 | Bei Oleksandriwka im Gebiet Luhansk kommen bei Kämpfen mit Separatisten drei Soldaten ums Leben. | |
13.07.2014 | Die ukrainische Armee nimmt den Flughafen von Luhansk wieder ein, der zuvor unter der Kontrolle der Rebellen gestanden hatte. | |
14.07.2014 | Drei Zivilisten sterben bei Kampfhandlungen in Luhansk. | |
14.07.2014 | Die ukrainische Armee dringt in vier von Rebellen besetzte Dörfer im Gebiet Luhansk vor. Die Kämpfer verlassen ihre Stellungen. | |
14.07.2014 | Separatisten im Gebiet Luhansk schießen ein Flugzeug der ukrainischen Armee ab. Zwei Mitglieder der Besatzung können sich retten, der Verbleib der anderen ist bisher nicht bekannt. | |
14.07.2014 | In Donezk kommen zehn Zivilisten infolge von Kampfhandlungen ums Leben. | |
15.07.2014 | Der Pressesprecher der»Anti-Terror-Operation«, Wladislaw Selesnjow, berichtet, dass vier der sieben Insassen der kürzlich abgeschossenen ukrainischen Militärmaschine gerettet werden konnten. | |
15.07.2014 | In Snischne im Gebiet Donezk explodiert eine Bombe in einem Wohnhaus. Elf Menschen sterben. | |
15.07.2014 | In Amwrossijiwka im Gebiet Donezk kommen bei einem Schusswechsel vier Soldaten ums Leben. Insgesamt sterben an diesem Tag sechs Soldaten der ukrainischen Armee. | |
15.07.2014 | In Luhansk wird eine dreitägige öffentliche Trauer verhängt. In den letzten drei Tagen sind dort 17 Zivilisten infolge von Kampfhandlungen umgekommen. | |
16.07.2014 | Der ukrainische Konsul in Russland, Hennadij Breskalenko, besucht die in Russland inhaftierte ukrainische Pilotin Nadeschda Sawtschenko im Gefängnis bei der russischen Stadt Woronesch. Sie ist von Separatisten bei einem Einsatz in der Ostukraine gefangen genommen worden und, nach eigener Aussage, am 8. Juli 2014 nach Russland verbracht worden. Die russische Staatsanwaltschaft beschuldigt sie, die Grenze nach Russland selbstständig überquert und illegal eingereist zu sein. Ihr wird in Russland wegen der Beihilfe zum Mord an zwei russischen Journalisten, die in der Ostukraine ums Leben kamen, der Prozess gemacht. | |
16.07.2014 | Im Internet taucht ein Video auf, das angeblich den Beschuss ukrainischen Territoriums durch»Grad«-Raketen aus dem russischen Dorf Gukowo zeigt. | |
16.07.2014 | Rebellentruppen greifen einen Kontrollpunkt an der ukrainisch-russischen Grenze an. Nach Informationen von BBC Ukraina setzen sie zehn Panzer, fünf gepanzerte Fahrzeuge und 200 Kämpfer ein. Zwei ukrainische Soldaten kommen ums Leben. | |
16.07.2014 | In Luhansk kommt bei Kampfhandlungen ein Mensch ums Leben, neun werden verletzt. | |
16.07.2014 | Die Zentralbank erhöht den Diskontsatz, zu dem sich Banken bei ihr refinanzieren können, von 9,5 auf 12,5 Prozent. | |
16.07.2014 | Elf Soldaten der ukrainischen Armee kommen an diesem Tag in Gefechten mit den Rebellen zu Tode.Über Verluste auf der Seite der Separatisten gibt es keine verifizierten Angaben. | |
17.07.2014 | Der russische Staatsbürger Igor Besler ist nach Angaben des Außenministeriums für die Planung eines misslungenen Anschlags auf Innenminister Arsen Awakow verantwortlich. Besler kämpft im Osten der Ukraine auf Seiten der Rebellen. | |
17.07.2014 | Ein ukrainischer Grenzschützer, der bei Kämpfen verletzt worden war und in einem russischen Krankenhaus behandelt wurde, erliegt seinen Verletzungen. | |
17.07.2014 | Präsident Poroschenko legt sein Veto gegen ein vom Parlament beschlossenes Gesetz über den rechtlichen Status von Flüchtlingen von der Krim und aus dem Osten der Ukraine ein, da es in mehreren Bereichen unzureichend sei. | |
17.07.2014 | Ein Sprecher des ukrainischen Geheimdienstes SNBU vermeldet, ein russisches Kampfflugzeug habe ein Flugzeug der ukrainischen Luftwaffe im Grenzgebiet zwischen beiden Staaten abgeschossen. | |
17.07.2014 | An diesem Tag werden bei Kämpfen, u. a. in Dmitriwka, insgesamt fünf Soldaten getötet und weitere elf verletzt. Auch aus den russischen Dörfern Kujbyschowa und Gukowo soll geschossen worden sein. | |
17.07.2014 | In einer Resolution verurteilt das Europäische Parlament die Inhaftierung der ukrainischen Pilotin Nadeschda Sawtschenko in Russland und fordert ihre Freilassung. | |
17.07.2014 | Bei Hrabowe im Gebiet Donezk stürzt eine Passagiermaschine der Malaysia Airlines, die von den Niederlanden auf dem Weg nach Kuala Lumpur war, ab. Alle 298 Insassen sterben. Die ukrainische Seite verdächtigt die Rebellen, die Maschine mit russischen Boden–Luft-Raketen des Typs Buk abgeschossen zu haben und erklärt, selbst keine Waffen einzusetzen, die zu einem solchen Abschuss fähig wären. Der ukrainische Geheimdienst SBU veröffentlicht einen abgefangenen Funkspruch der Rebellen, in dem sich zwei Männer über eine Nachricht über ein abgeschossenes Transportflugzeug AN-26 austauschen, für das sie möglicherweise die Passagiermaschine halten. | |
18.07.2014 | In Luhansk sterben 20 Zivilisten bei Kampfhandlungen. Seit Beginn der Auseinandersetzungen sind in der Stadt bereits 44 Zivilisten umgekommen,215 wurden verletzt, darunter vier Kinder. | |
18.07.2014 | Ein Pressesprecher des Nationalen Sicherheitsrates SNBO beschuldigt die Separatisten, Beweise an der Absturzstelle der malaysischen Boeing zu vernichten. Es werden außerdem Vorwürfe laut, nach denen die Kämpfer den angereisten internationalen Experten den Zutritt zum Unfallort verweigern oder ihren Aufenthalt behindern würden. | |
18.07.2014 | In Luhansk kommen abermals 20 Menschen bei einem Angriff auföffentliche Busse um. Der ukrainische Geheimdienst wirft den separatistischen Kämpfern vor, den Angriff durchgeführt zu haben und die Bergungsarbeiten zu behindern, um vor russischen Journalisten die Toten als Opfer der ukrainischen Armee darzustellen. Die Separatisten beschuldigen die Armee. | |
18.07.2014 | Der Rat der EU leitet die zweite Stufe der Sanktionen gegen Russland ein. 72 Personen und Unternehmen, die direkt oder indirekt an der Destabilisierung der Situation in der Ostukraine beteiligt sind, werden mit Einreisebeschränkungen und Kontensperrungen belegt. | |
18.07.2014 | Auf Initiative des Vereinigten Königreichs tritt der UN-Sicherheitsrat zur einer Sondersitzung zusammen. Anlass ist der vermutete Abschuss einer Passagiermaschine über den umkämpften Territorien der Ostukraine. | |
19.07.2014 | In Luhansk kommen erneut 16 Zivilisten ums Leben. | |
19.07.2014 | Die Flughäfen von Luhansk und Donezk befinden sich nach andauernden Kämpfen wieder teilweise unter der Kontrolle der ukrainischen Kräfte. Die Kämpfe dauern an. | |
19.07.2014 | In Mykolajiw wird ein 28-jähriger Mann wegen Anstiftung zum Separatismus zu vier Jahren Haft verurteilt. Im Prozess hatte er gestanden, Flugblätter unter anderem mit Aufrufen zur Teilnahme an Unabhängigkeitsreferenden verteilt zu haben. | |
19.07.2014 | Der ukrainische Nationale Sicherheitsrat meldet, dass sich die Flugschreiber der malaysischen Unglücksmaschine in der Hand der Separatisten befinden. | |
19.07.2014 | Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier kritisiert Russland scharf dafür, dass es Moskau bisher nicht gelungen sei, mäßigend auf die Separatisten einzuwirken. Zudem habe Russland die Waffenlieferungen noch immer nicht beendet. Russland habe nun die letzte Möglichkeit zu zeigen, dass es an einer Deeskalation des Konflikts interessiert sei. | |
20.07.2014 | Die Kämpfe im Donbass dauern an. Am heutigen Tag kommen acht Soldaten ums Leben. Bei Dmitriwka wird eine Gruppe Separatisten getötet. Genaue Zahlen werden nicht genannt. | |
20.07.2014 | Das ukrainische Militär verlautbart, die Rebellen würden das Luhansker Stadtzentrum mit »Grad«-Raketen beschießen. | |
21.07.2014 | In Donezk sterben vier Menschen bei Kämpfen um den Bahnhof. | |
21.07.2014 | Präsident Petro Poroschenko ordnet einen Waffenstillstand im Umkreis von 40 Kilometern um die Absturzstelle der Boeing an, um die Untersuchungen der internationalen Experten zu erleichtern. | |
21.07.2014 | Die Kiewer Staatsanwaltschaft eröffnet Verfahren gegen die Kiewer Polizei und die Stadtverwaltung, da sie ihren Pflichten zur Herstellung der öffentlichen Ordnung nicht nachkomme. Anlass ist der Maidan, den Aktivisten noch immer besetzt halten. | |
21.07.2014 | In Donezk fallen fünf Zivilisten den Kampfhandlungen zum Opfer. Der Bürgermeister der Stadt, Oleksandr Lukjantschenko, flieht nach Kiew. | |
21.07.2014 | Auf einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates wird einstimmig eine Resolution angenommen, in der die Separatisten aufgefordert werden, den internationalen Untersuchungskräften vollen Zugang zur Unfallstelle der abgestürzten malaysischen Passagiermaschine zu gewähren. Die Parteien werden aufgefordert, sofort alle Kampfhandlungen in der Nähe des Unglücksortes einzustellen. | |
22.07.2014 | Die Separatistenübergeben offenbar die Flugschreiber des vermutlich abgeschossenen Flugzeugs an die zuständige malaysische Untersuchungskommission. | |
22.07.2014 | Das Parlament verabschiedet ein Gesetz zur Teilmobilmachung, um die im Osten gegen die Aufständischen eingesetzte Armee, die Nationalgarde, die Grenzschützer und andere bewaffnete Einheiten durch Rotation zu entlasten. | |
22.07.2014 | Mykolaj Lewtschenko, Abgeordneter der Partei der Regionen, erklärt im Parlament, die Armee schieße im Osten des Landes »auf Ukrainer«. Parlamentssprecher Oleksandr Turtschinow schaltet daraufhin das Mikrofon ab und verbittet sich weitere »Provokationen«. Nach einem Tumult im Sitzungssaal wird Lewtschenko für drei Sitzungen ausgeschlossen. | |
22.07.2014 | Das Parlament verabschiedet eineÄnderung seiner Ordnung, nach der eine Fraktion mit weniger als der Minimalanzahl an Abgeordneten nach Inkrafttreten der Änderung aufgelöst wird. Dies trifft für die Fraktion der Kommunistischen Partei der Ukraine zu. Petro Poroschenko unterzeichnet das Gesetz noch am selben Tag. | |
22.07.2014 | Während nach Auskünften des Nationalen Sicherheitsrates SNBO unter der Führung von Andrij Parubij die ukrainischen Truppen unablässig Stellungen der Separatisten angreifen, kommen an diesem Tag 13 ukrainische Soldaten ums Leben. | |
22.07.2014 | Russlands Präsident Wladimir Putin erklärt, dass Russland zwar »angemessen auf die Annäherung der NATO« an die russischen Grenzen reagiere, dass es aber zurzeit keine direkte militärische Bedrohung der russischen Souveränität gebe. | |
23.07.2014 | Die ukrainischen Truppen bringen in den Gebieten Donezk und Luhansk weitere Dörfer unter ihre Kontrolle. Separatistische Einheiten ziehen sich von dort in die großen Städte zurück. Die Armee umstellt unterdessen Donezk. | |
23.07.2014 | In Luhansk sterben bei Gefechten drei Zivilisten, zehn werden verletzt. | |
23.07.2014 | Es wird erneut von Fällen berichtet, in denen Russland von Posten der ukrainischen Armee nahe der Grenze zu Russland beschossen wurde. | |
23.07.2014 | Zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe, die Kontrollflüge an der Grenze zu Russland ausführten, werden abgeschossen. | |
23.07.2014 | Der»Verteidigungsminister« der »Volksrepublik Donezk«, Oleksandr Chodakowskij, erklärt, dass die Rebellen im Besitz eines Buk-Systems von Boden–Luft-Raketen sein könnten. Die malaysische Passagiermaschine war am 17. Juli 2014 mutmaßlich mit Buk-Raketen abgeschossen worden. Die Rebellen hattenbisher geleugnet, im Besitz eines solchen Systems zu sein. Wenig später widerruft er seine Aussage. | |
24.07.2014 | Die Fraktion der Kommunistischen Partei wird im Einklang mit einer zuvor beschlossenenÄnderung der Parlamentsordnung aufgelöst. | |
24.07.2014 | Das russische Verteidigungsministerium erklärt, dass russisches Territorium in den vergangenen zwei Monaten insgesamt neunmal von ukrainischer Seite aus beschossen worden sei. Der ukrainische Nationale Sicherheitsrat präsentiert dagegen Belege dafür, dass die Ukraine aus Russland erneut mit »Grad«-Raketen beschossen worden sei. | |
24.07.2014 | Die Parteien UDAR und Freiheit und einige Abgeordnete der Partei Vaterland sowie 20 fraktionslose Abgeordnete treten aus der Regierungskoalition um Premierminister Arsenij Jazenjuk aus. | |
24.07.2014 | Vier Soldaten kommen bei Kämpfen im Donbass ums Leben. | |
24.07.2014 | Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk erklärt seinen Rücktritt und begründet dies mit dem Zerfall der Koalition und der unkooperativen Haltung des Parlaments gegenüber den Gesetzesinitiativen der Regierung. Vizepremierminister Wolodymyr Grojsman soll übergangsweise zum Premierminister ernannt werden. | |
24.07.2014 | Die Stadt Lysychansk im Gebiet Luhansk wird von ukrainischen Truppen zurückerobert. | |
25.07.2014 | In Donezk kommt ein Zivilist bei Kampfhandlungen ums Leben, zwei Menschen sterben in Luhansk. | |
25.07.2014 | Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk, der am Vortag seinen Rücktritt eingereicht hatte, tritt den Vorsitz des Ministerkabinetts an den designierten Übergangspremier Wolodymyr Grojsman ab. | |
25.07.2014 | 13 Soldaten der ukrainischen Armee verlieren ihr Leben. Nach Angaben des Chefs des Nationalen Sicherheitsrates, Andrij Parubij, sind in den Kämpfen bisher 325 Soldaten umgekommen. | |
25.07.2014 | Ein Gericht im russischen Rostow-am-Don weist im Fall der inhaftierten ukrainischen Kampfpilotin Nadeschda Sawtschenko die Revision zurück. Sie wird nun mindestens bis zum 30. August 2014 in Untersuchungshaft bleiben. | |
25.07.2014 | Der Nationale Rat für Fragen von Rundfunk und Fernsehen verbietet die Übertragung der russischen Fernsehsender »Rossija 24«, »TV Zentral-International«, »RTR-Planeta« und »NTV-Mir«. Ihr Inhalt verstoße gegen die Europäische Konvention für grenzüberschreitende Fernsehübertragung und gegen ukrainisches Recht. | |
26.07.2014 | Auf das Haus des Lwiwer Bürgermeisters Andrij Sadowij wird ein Anschlag mit einer Panzerabwehrrakete verübt. Sadowij und seine Familie bleiben unverletzt. | |
26.07.2014 | Laut Informationen des US-Außenministeriums zieht die russische Armee weitere Truppen an der ukrainischen Grenze zusammen. | |
26.07.2014 | In der Region Poltawa wird der Bürgermeister der Stadt Krementschuk, Oleh Babajew, erschossen. Babajew kandidierte für den Posten des Gouverneurs von Poltawa. | |
26.07.2014 | Bei Gefechten sterben vier Soldaten der ukrainischen Armee, 20 werden verletzt. | |
26.07.2014 | Aufgrund anhaltender Gefechte in Luhansk und Umgebung fällt die Stromversorgung weiträumig aus. | |
27.07.2014 | Die 60 Waisenkinder aus einem Heim in Luhansk, mit denen Separatisten laut dem ukrainischen Außenministerium auf dem Weg nach Russland waren, werden wieder zurückgebracht. | |
27.07.2014 | In Awdijiwka in der Region Donezk wird ein Wohngebäude mit »Grad«-Raketen beschossen. Fünf Menschen kommen ums Leben, 50 werden verletzt. | |
27.07.2014 | Verteidigunsminister Walerij Heletej bestätigt, dass 41 ukrainische Soldaten das Land in Richtung Russland verlassen hätten. | |
27.07.2014 | Bei einem Raketeneinschlag in Horliwka im Gebiet Donezk sterben 14 Zivilisten, darunter zwei Kinder. | |
28.07.2014 | Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk bringt erneut die Gesetzesprojekte ins Parlament ein, deren Scheitern den Zerfall der Regierungskoalition ausgelöst hatte. Es geht unter anderem um Steuergesetze, die verabschiedet werden müssen, um Kredite von IWF und Weltbank zu erhalten. | |
28.07.2014 | Nach Informationen des Nationalen Sicherheitsrates kommen bei einem Beschuss der Grenze von russischer Seite aus vier Grenzschützer ums Leben. | |
28.07.2014 | 23 Soldaten und Kämpfer der Nationalgarde sterben bei Gefechten. | |
28.07.2014 | Der vierte Bericht der UN-Menschenrechtskommission wird veröffentlicht. Seit Beginn der »Anti-Terror-Operation« der ukrainischen Armee sind laut dem Bericht im Osten des Landes infolge von Gefechten 1.129 Zivilisten umgekommen. | |
28.07.2014 | Die ukrainische Armee erobert weitere vier Städte im Gebiet Luhansk: Debalzewe, Schachtarsk, Tores und Lutuhine. | |
29.07.2014 | In Luhansk sterben bei Kampfhandlungen fünf Zivilisten, in Donezk kommen drei Menschen um. | |
29.07.2014 | Die EU verabschiedet wegen der Ukrainekrise neue Sanktionen gegen Russland, darunter auch Wirtschaftssanktionen. Diese richten sich gegen hohe Beamte und Unternehmer, ganze Unternehmen und Banken im Staatsbesitz und sie verbieten den Export von Waffen und Hochtechnologie für die Ölförderung. Die Aufrechterhaltung der Sanktionen soll nach drei Monaten geprüft werden. Auch die USA verabschieden Wirtschaftssanktionen gegen Russland. | |
29.07.2014 | In Luhansk kommen fünf Zivilisten ums Leben. Zehn Soldaten sterben in Kämpfen. | |
29.07.2014 | Nach einer Attacke der Separatisten auf einen mit Zivilisten besetzten Bus bei Donezk kommt ein Kind ums Leben. | |
30.07.2014 | Die 41 Soldaten, die die russische Grenzeüberquert hatten, kehren in die Ukraine zurück. | |
30.07.2014 | Bei einem Angriff der ukrainischen Armee auf eine Kolonne der Separatisten kommen etwa 20 Kämpfer ums Leben. | |
30.07.2014 | In Horliwka sterben fünf Zivilisten bei Gefechten. | |
30.07.2014 | Die Anklage gegen den Bürgermeister Charkiws, Hennadik Kernes, wird fallengelassen. Er war beschuldigt worden, während der Maidan-Proteste Menschen entführt haben zu lassen. | |
31.07.2014 | Das Parlament verabschiedet ein Reformpaket zur Steuergesetzgebung undändert das Haushaltsgesetz. Außerdem wird die Dauer für Wahlkampagnen auf 45 Tage beschränkt, die Einkünfte der Abgeordneten und der Kabinettsbeamten werden um 50 Prozent reduziert und ein Gesetz zur Reform der Hochschuldbildung wird verabschiedet. | |
31.07.2014 | Das Parlament lehnt das Rücktrittsgesuch des Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk ab. | |
31.07.2014 | In einer Umfrage des russischen Meinungsforschungsinstituts VZIOM sprechen sich 27 % der Befragten für einen Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine aus. Eine Mehrheit von 67 % ist dagegen. | |
31.07.2014 | Bei Gefechten in Luhansk kommen drei Zivilisten ums Leben. | |
31.07.2014 | Nach Informationen des Pressezentrums der»Anti-Terror-Operation« wird in Luhansk ein Flüchtlingskorridor eingerichtet. | |
01.08.2014 | In Luhansk sterben fünf Zivilisten bei Gefechten. | |
01.08.2014 | Die Kontaktgruppe zwischen der Ukraine, Russland und der OSZE vereinbart bei einer Sitzung in Minsk die Freilassung von je 20 Gefangenen in der Ukraine. | |
01.08.2014 | Die ukrainische Repräsentanz bei der NATO erklärt die kürzlich in Umlauf gebrachte Information, dass die ukrainische Armee in der »Anti-Terror-Operation« ballistische Raketen einsetze, für falsch. Bei einer Untersuchung des Unfalls der verunglückten Maschine der Malaysia Airlines war festgestellt worden, dass sie wahrscheinlich durch ballistische Raketen getroffen wurde. | |
01.08.2014 | Die Ukraine beklagt die siebenmalige Verletzung des ukrainischen Luftraums durch russische Flugzeuge. | |
01.08.2014 | In Donezk kommt bei der Explosion einer Granate in der Nähe eines Busses ein Mensch ums Leben. | |
01.08.2014 | Bei Schachtarsk kommen bei Gefechten etwa zehn Soldaten und zehn Kämpfer der Separatisten ums Leben. | |
02.08.2014 | Das Pentagon unterstützt laut Informationen von Radio Svoboda die ukrainische Armee und die Nationalgarde mit Transportern und Nachtsichtgeräten. | |
02.08.2014 | Die BBC berichtet von einem Berater des ehemaligen Rebellenführers Igor »Strelkov« Girkin, der Erschießungen von Personen in der ehemals von Separatisten besetzten Stadt Slawjansk zugegeben hatte. | |
03.08.2014 | Die ukrainische Armee verbreitet die Nachricht, dass sie eine Kolonne von Waffen und Transportern der Separatisten zerstört habe. Dabei seien 120 bis 150 Menschen getötet worden. | |
03.08.2014 | Die Kämpfe in Horliwka dauern an. Ein Zivilist stirbt, 17 werden verletzt. Bei Gefechten in Luhansk kommen drei Menschen ums Leben, acht werden verletzt. | |
04.08.2014 | Der Sicherheitsrat der Ukraine ruft die Bewohner der umkämpften Regionen Donezk und Luhansk dazu auf, ihre Häuser nicht zu verlassen. | |
04.08.2014 | Bei Gefechten kommen insgesamt fünf Soldaten ums Leben. | |
05.08.2014 | Die Inflation beschleunigt sich wieder. Ein Dollar kostet etwa 12,5 Hrywnja, ein Euro etwa 16,7 Hrywnja. Der Europreis hatte vor Beginn der Krise bei etwa zehn Hrywnja gelegen. | |
05.08.2014 | Bei Gefechten kommen drei Soldaten der ukrainischen Armee ums Leben. | |
05.08.2014 | Nach UN-Angaben sind 117.000 Menschen aus den Kriegsgebieten im Osten in andere Teile der Ukraine geflohen. Auch nach Russland sind zehntausende Flüchtlinge eingereist. | |
05.08.2014 | Die Stadtverwaltung von Donezk berichtet von Feuergefechten in der Stadt. Laute Explosionen seien in der Innenstadt zu vernehmen. Zwei Zivilisten kommen ums Leben. | |
05.08.2014 | Die Presseabteilung des Justizministeriums verlautbart Pläne zur Reduktion der Staatsbeamtenstellen um 30 bis 50 %. | |
06.08.2014 | Bei Gefechten in den Gebieten Luhansk und Donezk kommen 18 Soldaten ums Leben. | |
06.08.2014 | Das Ministerkabinett macht einen Vorschlag zur Vereinfachung des Steuersystems. Anstatt der bisherigen 22 sollen in Zukunft nur noch neun Steuern erhoben werden. | |
06.08.2014 | Der Nationale Sicherheitsrat erklärt, dass man im Falle einer offenen Invasion russischer Truppen zurückschlagen werde. | |
07.08.2014 | Die Separatisten in Donezk schießen ein weiteres Kampfflugzeug der ukrainischen Armee ab. Der Pilot kann sich retten. | |
07.08.2014 | NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen fordert Russland auf, seine Truppen von der Grenze zur Ukraine abzuziehen. Russland solle Kriegsvorbereitungen nicht als friedenssichernde Maßnahmen deklarieren. | |
07.08.2014 | Der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates und ehemalige Maidan-Aktivist Andrij Parubij tritt zurück. | |
07.08.2014 | Bei Gefechten sterben sieben Soldaten der ukrainischen Armee. | |
07.08.2014 | Beim Beschuss des Stadt Horliwka kommen fünf Zivilisten ums Leben, in Donezk sind es vier. | |
07.08.2014 | Der»Ministerpräsident« der »Volksrepublik Donezk«, Aleksandr Borodaj, der kurz zuvor von einer Reise nach Russland zurückgekehrt war, legt sein Amt nieder. Er wird durch den ukrainischstämmigen Oleksandr Sachartschenko ersetzt. | |
07.08.2014 | In Kiew stecken auf dem Maidan verbliebene Aktivisten Reifen in Brand, als Polizeieinheiten zur Räumung des Stadtzentrums erscheinen. Die Polizisten finden Waffen bei den Aktivisten. | |
07.08.2014 | In Russland werden fünf Offiziere der 72. Brigade der ukrainischen Armee gefangen genommen und des unerlaubten Waffenbesitzes angeklagt. Laut eigener Aussage seien sie vor Beschuss durch die Rebellen auf russisches Territorium gedrängt worden. | |
08.08.2014 | Trotz eines entsprechenden Gesetzes sind noch immer nicht die Einkünfte aller Abgeordneten öffentlich einsehbar. Dies beklagt das Magazin »Tschesno« in einer Anfrage an Parlamentssprecher Oleksandr Turtschinow. | |
08.08.2014 | In der Zone der»Anti-Terror-Operation« sterben 15 ukrainische Soldaten. | |
08.08.2014 | In Luhansk kommt eine Frau bei einer Explosion ums Leben. | |
08.08.2014 | Der Anführer der Rebellen in der »Volksrepublik Donezk«, Aleksandr Borodaj, tritt zurück. Der russische Staatsbürger wird von dem Ukrainer Oleksandr Sachartschenko abgelöst. | |
09.08.2014 | Das Ministerkabinett kündigt an, alle Kinder aus den von der »Anti-Terror-Operation« des ukrainischen Militärs betroffenen Städten in Sicherheit zu bringen. | |
09.08.2014 | Präsident Petro Poroschenko erklärt Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Telefongespräch, dass die Ukraine humanitäre Hilfe annehme, wenn diese international organisiert und nicht von Soldaten oder Friedenstruppen begleitet werde. In Russland waren zuvor Pläne für einen vom Militär begleiteten Hilfskonvoi bekannt geworden. | |
09.08.2014 | Ein Zivilist kommt bei einem Gefecht in Donezk ums Leben. | |
09.08.2014 | 13 Soldaten der Armee kommen ums Leben. | |
09.08.2014 | In Kiew befreien Sicherheitskräfte und freiwillige Helfer den Maidan von Barrikaden. Die Bewohner der Zeltstadt liefern sich hin und wieder kurze Rangeleien mit den Teilnehmern der Aufräumaktion. | |
10.08.2014 | Der Pressedienst der»Anti-Terror-Operation« erklärt, dass durch die von den Separatisten kontrollierten Grenzübergänge nach wie vor Waffen aus Russland geliefert würden. | |
10.08.2014 | Die fünf in Russland inhaftierten ukrainischen Offiziere der 72. Brigade werden freigelassen. | |
10.08.2014 | Zwei freiwillige Kämpfer des Bataillons »Asow« sterben im Gefecht im Gebiet Donezk. | |
11.08.2014 | Russland kündigt ein weiteres Militärmanöver nahe der ukrainischen Grenze an – es soll auch geschossen werden. | |
11.08.2014 | Vier freiwillige Kämpfer des Bataillons »Donbass« kommen im Gebiet Donezk ums Leben. Insgesamt sind bei der »Anti-Terror-Operation« nach Angaben der ukrainischen Armee bereits 568 Soldaten umgekommen. | |
11.08.2014 | In Donezk werden drei Zivilisten getötet. | |
11.08.2014 | Der russische Präsident Wladimir Putin erklärt seine Absicht, einen Hilfskonvoi in die Ostukraine zu entsenden. Er unterstreicht, dass dieser vom Internationalen Roten Kreuz geführt und nicht von Militär begleitet werden solle. Außenminister Sergej Lawrow erklärt, man habe die Aktion mit der ukrainischen Führung abgestimmt. | |
12.08.2014 | Russland entsendet 280 Lastwagen mit Hilfsgütern in die Ukraine. Das Rote Kreuz erklärt unterdessen, die Aktion sei mit ihm nicht abgesprochen. Die ukrainische Seite gibt zu verstehen, dass sie noch keine offizielle Erlaubnis erteilt habe, die Lastwagen ins Land zu lassen. | |
12.08.2014 | Sechs Soldaten verlieren bei Gefechten ihr Leben. | |
13.08.2014 | Sieben Kämpfer des Rechten Sektors werden bei einem Angriff von Separatisten getötet. Elf Soldaten der ukrainischen Armee werden getötet. | |
13.08.2014 | Bei einem Angriff, vermeintlich der Separatisten, durch»Grad«-Raketen auf das Dorf Pobjedne nahe des Flughafens Luhansk kommen mehrere Zivilisten ums Leben. | |
13.08.2014 | Die ukrainisch-orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats wählt mir Onufrij einen neuen Metropoliten. | |
13.08.2014 | In Luhansk sterben bei Gefechten 22 Zivilisten. Bei der Explosion einer Granate im Dorf Zuhres im Gebiet Donezk kommen 15 Menschen ums Leben, darunter drei Kinder. | |
14.08.2014 | Neun Soldaten der ukrainischen Armee kommen ums Leben. | |
14.08.2014 | Das Parlament verabschiedet ein Gesetz, das Sanktionen gegen natürliche und juristische Personen anderer Staaten erleichtert. Das Gesetz war einer Änderung unterzogen worden, nachdem die OSZE angemerkt hatte, dass es in seiner früheren Version, die das Verbot ausländischer Medien erlaubte, die Zensur in der Ukraine erleichtere. | |
14.08.2014 | Das Parlament nimmt einen Gesetzesvorschlag zur»Lustration«, d. h. zur Überprüfung von Staatsbeamten auf Korruption, in erster Lesung an. | |
14.08.2014 | Journalisten des Guardian berichten, dass sie den Transport russischen Kriegsgeräts in ukrainisches Territorium beobachtet hätten. | |
14.08.2014 | Präsident Petro Poroschenko entlässt die Gouverneurin des Gebietes Lwiw, Irina Sech. | |
15.08.2014 | In Donezk kommen elf Zivilisten ums Leben. Fünf Soldaten sterben bei Gefechten. | |
15.08.2014 | Es wird bekannt, dass die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen den Vorsitzenden der Kommunistischen Partei, Petro Simonenko, eröffnet hat. Er wird des Aufrufs zur Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine und des Aufrufs zum Umsturz der verfassungsmäßigen Ordnung angeklagt. | |
15.08.2014 | NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen bestätigt, dass in der Nacht eine Kolonne russischer Militärfahrzeuge die ukrainische Grenze überquert habe. Präsident Petro Poroschenko erklärt, diese Kolonne sei teilweise zerstört worden. | |
16.08.2014 | Drei Soldaten werden getötet, in Donezk sterben vier Zivilisten. | |
16.08.2014 | Unter der Führung des Roten Kreuzes finden Kiew und Moskau eine Einigung in Bezug auf den an der ukrainischen Grenze wartenden russischen Hilfskonvoi. Alle 280 Lastwagen sollen durchsucht werden, bevor der Konvoi in die umkämpften Gebiete weiterfahren darf. | |
17.08.2014 | Der Pressedienst der»Anti-Terror-Operation« erklärt, dass drei Offiziere des Geheimdienstes SBU von Separatisten gefangen genommen worden seien, nachdem die Rebellen sie zu Gesprächen eingeladen hatten. | |
17.08.2014 | Über dem Gebiet Luhansk schießen Separatisten ein weiteres Flugzeug der ukrainischen Armee ab. Das Kampfflugzeug hatte zuvor Angriffe auf Stellungen der Rebellen geflogen, bei denen viele Menschen ums Leben gekommen waren. | |
17.08.2014 | Die ultrarechte Gruppierung»Rechter Sektor«, die einige Einheiten in der Ostukraine kontrolliert, stellt dem Präsidenten ein Ultimatum. Innerhalb von 48 Stunden solle er das Innenministerium von »antiukrainischen Kräften« säubern und alle Gefangenen des Rechten Sektors freilassen, andernfalls würden die Einheiten vonder Front abgezogen und ein Marsch auf Kiew begonnen. | |
18.08.2014 | In Donezk werden zehn Zivilisten getötet. | |
18.08.2014 | Die Ukraine wendet sich an die EU und die NATO mit der Bitte um militärische Hilfe im Kampf gegen die Separatisten im Donbass. | |
18.08.2014 | In Berlin finden Gespräche zwischen Russland, der Ukraine, Frankreich und Deutschland statt. Konträr zu Aussagen der russischen Seite erklärt der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin anschließend, es habe keine Fortschritte gegeben. | |
19.08.2014 | Ein Soldat kommt bei Kämpfen ums Leben, 28 werden verletzt. | |
19.08.2014 | Seit Beginn der»Anti-Terror-Operation« sind in den Gebieten Donezk, Luhansk und Charkiw über 1.000 Menschen entführt worden, 468 sind noch in Haft der Separatisten oder verschollen. | |
19.08.2014 | Ein Flüchtlingskonvoi wird beschossen, 17 Menschen kommen ums Leben. Die Flüchtlinge hatten Fahrzeuge der ukrainischen Armee verwendet, die unbewaffnet waren und weiße Flaggen trugen. | |
20.08.2014 | Im Donezker Umland kommen bei Gefechten insgesamt 34 Zivilisten ums Leben, unter anderem beim Beschuss des Stadt Makijiwka. | |
20.08.2014 | Die ukrainische Armee nimmt Teile der Stadt Luhansk ein, nachdem sie sie in den Tagen zuvor umstellt hatte. | |
20.08.2014 | Separatisten schießen im Gebiet Luhansk ein weiteres Kampfflugzeug der ukrainischen Armee ab. | |
20.08.2014 | In Ilowajsk im Gebiet Donezk fallen neun Soldaten. | |
21.08.2014 | Bei Angriffen ukrainischer Truppen auf fünf von Separatisten besetzte Dörfer kommen mehrere Kämpfer der Separatisten ums Leben. | |
21.08.2014 | Pawlo Scheremeta, Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Handel, tritt zurück. Als Grund führt er die Einsetzung hoher Beamten in seinem Ministerium ohne seine Erlaubnis an. | |
21.08.2014 | Fünf Soldaten der ukrainischen Armee kommen bei Kämpfen ums Leben. | |
21.08.2014 | Nach Auskünften des Nationalen Sicherheitsrates nehmen Separatisten ein Fahrzeug mit Flüchtlingen unter Beschuss. Ein Kind kommt ums Leben. | |
22.08.2014 | Der von Russland entsandte Hilfskonvoiüberquert auf Geheiß des russischen Präsidenten Wladimir Putin die Grenze zur Ukraine und fährt in Richtung Luhansk, ohne dass ukrainische Grenzschützer ihn vollständig überprüft haben. Präsident Petro Poroschenko und andere ukrainische Politiker protestieren, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel äußert sich besorgt über die Entscheidung Putins. | |
22.08.2014 | Bei Snischne im Gebiet Donezk greift die Armee Stellungen der Rebellen an und tötet nach eigenen Angaben über 100 von ihnen. | |
22.08.2014 | Der litauische Außenminister Litas Linkevicius erklärt, dass Litauens Honorarkonsul in Luhansk, Mykola Selenez, von Separatisten entführt und wenig später ermordet worden sei. | |
22.08.2014 | Im Gebiet der»Anti-Terror-Operation« kommen vier Soldaten ums Leben. | |
23.08.2014 | Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärt Präsident Petro Poroschenko, dass Deutschland Hilfe für den Wideraufbau der Infrastruktur im Donbass in Höhe von 500 Millionen Euro zugesagt habe. | |
23.08.2014 | Nach eigenen Angaben zerstört die Armee bei einem Angriff auf Stellungen der Separatisten Dutzende Kampffahrzeuge. Die Armee erklärt, dass bis zu 500 Menschen getötet worden seien. | |
23.08.2014 | Die OSZE gibt bekannt, dass alle Fahrzeuge des russischen Hilfskonvois, die ohne Erlaubnis in die Ukraine eingedrungen waren, das Land wieder verlassen hätten. | |
23.08.2014 | In Donezk kommen infolge eines Beschusses drei Zivilisten ums Leben. | |
24.08.2014 | Die Ukraine begeht den 23. Unabhängigkeitstag. In Kiew wird unter anderem eine Militärparade abgehalten, an der 120 an der »Anti-Terror-Operation« im Osten des Landes beteiligte Soldaten teilnehmen. | |
24.08.2014 | Die Armee greift eine Kolonne aus Militärfahrzeugen an, die nach Armeeangaben die ukrainische Grenze aus Russland überquert hatten. | |
24.08.2014 | Im Zuge des Krieges im Osten des Landes kommen fünf Soldaten der Armee ums Leben. | |
25.08.2014 | Der Nationale Sicherheitsrat bestätigt den Tod von vier weiteren Soldaten. | |
25.08.2014 | Die ukrainische Armee verbreitet die Nachricht, dass in Kummuna im Gebiet Donezk Wohngebäude von Separatisten beschossen würden. Drei Zivilisten seien ums Leben gekommen. | |
25.08.2014 | Die ukrainische Armee zerstört zwei angeblich russische Panzer, die auf dem Weg nach Mariupol gewesen seien. Der Geheimdienst SBU nimmt zudem auf dem Gebiet der Ukraine zehn russische Soldaten fest, deren Identität durch mitgeführte Papiere bestätigt wird. Russland bestätigt die Festnahme und erklärt, die Soldaten seienwährend der an der Grenze stattfindenden Militärübungen zufällig auf das Gebiet der Ukraine geraten. | |
25.08.2014 | Präsident Petro Poroschenko löst das Parlament auf. Neuwahlen werden für den 26. Oktober 2014 angesetzt. | |
26.08.2014 | Die Armee verbreitet die Nachricht, dass in den vergangenen 24 Stunden 247 Kämpfer der Separatisten bei Gefechten ums Leben gekommen seien. | |
26.08.2014 | In Donezk werden bei Kämpfen erneut drei Zivilisten getötet. | |
26.08.2014 | Der Nationale Sicherheitsrat erklärt, dass zum ersten Mal seit Beginn des Konflikts russische Hubschrauber ukrainische Grenzschützer beschossen haben sollen. Vier Menschen kommen ums Leben. | |
26.08.2014 | Zwölf Soldaten fallen den anhaltenden Gefechten zum Opfer. | |
26.08.2014 | Bei einem Treffen der Staaten der Eurasischen Union, der EU und der Ukraine in Minsk geben Präsident Petro Poroschenko und der russische Präsident Wladimir Putin einander die Hand und führen ein Gespräch unter vier Augen. Poroschenko erklärt, er habe sich mit Putin auf Konsultationen zwischen den Grenzschutzbehörden geeinigt und Putin habe zudem die »Logik« seines Friedensplans anerkannt. Putin nennt die Gespräche »konstruktiv« und erklärt, dass man bis zum 12. September 2014 konkrete Vorschläge ausarbeiten wolle. Man habe bisher nicht konkret über einen Waffenstillstand gesprochen. | |
27.08.2014 | Innenminister Arsen Awakow erklärt auf seiner Facebook-Seite, dass er zusammen mit Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk und Parlamentssprecher Oleksandr Turtschinow die Partei Vaterland verlassen habe. Als Begründung führt er die Opposition der restlichen Partei gegen die Präsidentschaft Petro Poroschenkos an. | |
27.08.2014 | In Gefechten im Osten des Landes kommen 13 Soldaten ums Leben. | |
27.08.2014 | Die russische Organisation»Komitee der Soldatenmütter« zählt bereits 400 Fälle getöteter und verletzter russischer Soldaten in der Ukraine. | |
27.08.2014 | Die in Russland inhaftierte ukrainische Kampfpilotin Natalja Sawtschenko wird auf eine geschlossene psychiatrische Station verlegt, zu der ihre Anwälte keinen Zugang haben. | |
27.08.2014 | Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates erklärt, beim Beschuss der Dörfer Starobeschewe, Nowyj Swit und Komsomolske durch Truppen der Separatisten seien mehrere Dutzend Zivilisten ums Leben gekommen. | |
28.08.2014 | In Donezk kommen in der Nacht elf Zivilisten ums Leben, Gefechte am Tag fordern noch einmal 15 Todesopfer. | |
28.08.2014 | Nach Medienberichten nimmt eine Gruppe russischer Soldaten die ukrainische Stadt Nowoasowsk ein und hisst die Flagge der»Volksrepublik Donezk«. Das russische Außenministerium streitet die Beteiligung russischer Soldaten bei der Besetzung ab. | |
28.08.2014 | Die NATO veröffentlicht Satellitenbilder, welche russische Militärfahrzeuge beim Eindringen in ukrainisches Territorium zeigen sollen. | |
28.08.2014 | Die Ukraine führt die Wehrpflicht wieder ein und will bereits im Herbst des Jahres 2014 Rekruten einziehen. Diese sollen jedoch nicht in der »Anti-Terror-Operation« zum Einsatz kommen, so ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates. | |
29.08.2014 | Der russische Präsident Wladimir Putin ruft die Separatisten dazu auf, einer eingekreisten Gruppe ukrainischer Streitkräfte durch einen Korridor das Verlassen der Kampfzone zu ermöglichen. | |
29.08.2014 | In den Verhandlungen um die Lieferungen russischen Gases schlägt die russische Seite vor, den Preis bei 385,5 US-Dollar pro Kubikmeter festzulegen. Gegenwärtig liegt er etwa 100 Dollar höher. | |
29.08.2014 | Ministerpäsident Arsenij Jazenjuk erklärt, das Ministerkabinett habe einen Gesetzesvorschlag ins Parlament eingebracht, der den blockfreien Status der Ukraine aufheben und ihren Beitritt zur NATO vorantreiben soll. NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärt unterdessen, dass die Ukraine der NATObeitreten könne, wenn sie alle Kriterien erfülle. | |
29.08.2014 | Ukrainische Truppen geraten bei Debalzewe in einen Hinterhalt. Vier Soldaten werden getötet. | |
29.08.2014 | Der Internationale Währungsfond verabschiedet die zweite Tranche des Hilfskredits für die Ukraine in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar. | |
29.08.2014 | Ein Flugzeug der ukrainischen Armee wird abgeschossen. Der Pilot kann sich mithilfe des Schleudersitzes retten. | |
30.08.2014 | Im Laufe des Tages werden neun Soldaten der ukrainischen Armee getötet. | |
30.08.2014 | Präsident Poroschenko erklärt, die EU habe der Ukraine einen Kredit von einer Milliarde Euro versprochen. | |
30.08.2014 | 28 Soldaten gelingt die Flucht aus der Einkesselung bei Ilowajsk durch einen eingerichteten Korridor. | |
31.08.2014 | In einer Stellungnahme fordert der Europäische Rat Russland dazu auf, seine Streitkräfte und Waffen aus der Ukraine zu entfernen. | |
31.08.2014 | Nach Angaben auf der Pressekonferenz der»Anti-Terror-Operation« sind in den vergangenen 24 Stunden etwa 100 separatistische Kämpfer ums Leben gekommen. | |
31.08.2014 | Das Verteidigungsministerium erklärt, ein Armeeangestellter sei von russischen Streitkräften in der Ukraine festgenommen und den Separatisten übergeben worden und schließlich an einem Herzinfarkt gestorben. | |
31.08.2014 | Auf dem Asowschen Meer werden zwei Schiffe des Grenzschutzes von Unbekannten beschossen. Die Besatzung kann gerettet werden. | |
01.09.2014 | Der russische Außenminister Sergej Lawrow unterstreicht einmal mehr, dass es keine militärische Intervention Russlands in der Ukraine geben werde. | |
01.09.2014 | Die Einheiten der ukrainischen Armee verlassen den umkämpften Flughafen von Luhansk. | |
01.09.2014 | Sieben ukrainische Soldaten kommen in Gefechten ums Leben. | |
01.09.2014 | Der russische Präsident Wladimir Putin und sein Außenminister Sergej Lawrow erklären, dass die ukrainische Armee Großstädte umstellt habe und auf Wohngebiete feuere. Es sei das Ziel der Separatisten, die Armee von den Städten zurückzudrängen, um solchen Beschuss zu verhindern. | |
01.09.2014 | Etwa 680 ukrainische Soldaten befinden sich in Gefangenschaft der Separatisten, davon ca. 80 % bei Ilowajsk, wo ukrainische Truppen eingeschlossen sind. | |
02.09.2014 | Der Rücktransport von Gas aus der Slowakei in die Ukraine beginnt. | |
02.09.2014 | Die Kontaktgruppe zwischen der Ukraine, Russland und der OSZE verhandelt in Minsk die Bedingungen eines Gefangenenaustauschs. | |
02.09.2014 | Es wird berichtet, dass der russische Präsident Wladimir Putin in einem Gespräch mit dem EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso gedroht habe, er könne Kiew »innerhalb von zwei Wochen einnehmen.« Putin lässt daraufhin erklären, das Zitat sei aus dem Kontext gerissen. | |
02.09.2014 | UDAR-Fraktionssprecher Witalij Kowaltschuk erklärt, dass die kürzlich beschlossenen Änderungen im Wahlrecht nicht die für den 26. Oktober 2014 angesetzten vorgezogenen Parlamentswahlen betreffen. | |
02.09.2014 | In Gefechten kommen 15 ukrainische Soldaten ums Leben. | |
02.09.2014 | Das Wahlbündnis »Block Petro Poroschenko« und die Partei UDAR beschließen, bei den anstehenden Parlamentswahlen gemeinsam anzutreten, und unterzeichnen ein entsprechendes Memorandum. | |
02.09.2014 | Das Parlament entlässt den Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Handel, Pawlo Scheremeta, der am 21. August 2014 seinen Rücktritt eingereicht hatte. | |
03.09.2014 | Präsident Petro Poroschenko und der russische Präsident Wladimir Putin tauschen sich in einem Telefongespräch über mögliche Schritten zur Stabilisierung der Situation in der Ostukraine aus, wenngleich Putin später zu verstehen gibt, dass kein Waffenstillstand vereinbart werden könne, da Russland nicht Teil des Konflikts sei. | |
03.09.2014 | Bei Ilowajsk, wo ukrainische Truppen eingeschlossen sind, kommen mindestens 90 Soldaten ums Leben. | |
03.09.2014 | Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk kündigt an, dass die Ukraine ihre Grenze zu Russland im Interesse der Sicherheit des Landes befestigen wolle. | |
03.09.2014 | Bei Gefechten am Flughafen von Luhansk und bei Snischne im Gebiet Donezk kommen Dutzende Separatisten ums Leben. | |
03.09.2014 | Die Stadt Stschastie im Gebiet Luhansk wird in der Nacht beschossen – die Raketen richten großen Schaden an, Todesopfer werden keine gemeldet. | |
04.09.2014 | Das Pressezentrum der»Anti-Terror-Operation« gibt bekannt, dass bei Gefechten in der vergangenen Nacht etwa 120 separatistische Kämpfer umgekommen seien. | |
04.09.2014 | Bei Ilowajsk, wo ukrainische Truppen eingeschlossen sind, kommen erneut 13 freiwillige Kämpfer ums Leben. | |
04.09.2014 | Im Falle, dass Präsident Poroschenkos Friedensplan, der in den kommenden Tagen umgesetzt werden solle, nicht funktioniere, werde der Kriegszustand eingeführt, erklärt Parlamentssprecher Oleksandr Turtschinow. | |
04.09.2014 | Nach dem NATO-Gipfel in Wales erklärt Präsident Petro Poroschenko, die Ukraine habe sich mit einigen NATO-Staaten auf Waffenlieferungen geeinigt. Welche Länder beteiligt seien, bleibt unklar. | |
05.09.2014 | Die ukrainische Armee zieht in der Hafenstadt Mariupol im Gebiet Donezk ihre Truppen zusammen, darunter auch Freiwilligenverbände. Sie rüstet sich für einen erwarteten Angriff der separatistischen Truppen mit besonderer Unterstützung russischer Einheiten. | |
05.09.2014 | In Schyrokyna vor den Toren Mariupols liefern sich die ukrainische Armee und – nach Meldungen ukrainischer Quellen – russische Bataillone heftige Gefechte. Dabei kommen mindestens sieben Zivilisten ums Leben. | |
05.09.2014 | Beim Treffen der Kontaktgruppen zwischen Vertretern der Ukraine und der Separatisten unter Vermittlung der OSZE wird ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Wenig später ordnet Präsident Petro Poroschenko an, das Feuer einzustellen. | |
05.09.2014 | Eine Gruppe US-Geheimdienstveteranen wendet sich an Angela Merkel mit der Bitte, die kürzlich von der NATO veröffentlichten Satellitenbilder, die eine Invasion russischer Militärfahrzeuge in der Ostukraine zeigen sollen, kritisch zu bewerten. Die Bilder seien eine »sehr fadenscheinige Basis« für den Vorwurf der Invasion. | |
05.09.2014 | Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch beschuldigt in einem Bericht die Separatisten, Zivilisten wegen des Trinkens von Alkohol in derÖffentlichkeit oder wegen Verstößen gegen die Ausgangssperren in »Strafbrigaden« für Hilfsarbeiten einzusetzen. | |
06.09.2014 | Präsident Poroschenko kündigt einen Gefangenenaustausch an, den das beschlossene Waffenstillstandsabkommen beinhaltet. | |
06.09.2014 | Russland zieht die auf der Krim stationierten Truppen an der Grenze zum ukrainischen Festland zusammen. | |
06.09.2014 | Trotz des Waffenstillstands wird nahe Mariupol wieder geschossen. | |
07.09.2014 | Beim nächtlichen Beschuss von Mariupol kommt ein Zivilist ums Leben, drei werden verletzt. | |
07.09.2014 | Der ehemalige Innenminister und jetzige Berater des Präsidenten, Jurij Luzenko, nennt Details zu der Vereinbarung zwischen der Ukraine und fünf NATO-Mitgliedsstaaten über Waffenlieferungen. Es hätten sich die USA, Norwegen, Frankreich, Italien und Polen zu Lieferungen bereiterklärt. | |
07.09.2014 | In Donezk werden 15 Soldaten aus der Gefangenschaft der Separatisten befreit. Aus Ilowajsk können sich weitere 32 aus der Einkesselung befreien. | |
08.09.2014 | Das Pressezentrum der»Anti-Terror-Operation« gibt bekannt, dass der Waffenstillstand von Seiten der Separatisten in der vergangenen Nacht fünfmal gebrochen worden sei. | |
08.09.2014 | Der neue UN-Menschenrechtskommissar Zeid al-Hussein erklärt, dass seit dem Beginn der bewaffneten Auseinandersetzung im Osten des Landes Mitte April 2014 mindestens 3.000 Menschen umgekommen seien. | |
08.09.2014 | Die Weltbank zahlt der Ukraine einen Kredit in Höhe von 500 Millionen US-Dollar aus. | |
08.09.2014 | Die ukrainische Marine beginnt im Schwarzen Meer das jährliche gemeinsame Manöver mit den USA unter dem Namen »Sea Breeze«. An der Übung nehmen auch andere Staaten teil, darunter Georgien, Schweden, Norwegen und Frankreich. | |
08.09.2014 | Die EU beschließt weitere Sanktionen gegen Russland, will mit der Inkraftsetzung aber drei Tage abwarten, um die aktuelle Situation zu beobachten und sie möglicherweise zu verschärfen oder zurückzunehmen. | |
08.09.2014 | Die neue Partei von Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk und Parlamentssprecher Oleksandr Turtschinow »Volksfront« bewirbt sich um eine Zusammenführung mit Petro Poroschenkos Wahlallianz »Block Petro Poroschenko«. Jazenjuk fordert dafür, auf Listenplatz eins gesetzt zu werden, eine Namensänderung zu verabschieden und 30 % der Listenplätze an Parteimitglieder der »Volksfront« zu vergeben. | |
08.09.2014 | Der Pressesprecher des Präsidenten erklärt, dass im Zuge des Waffenstillstands am heutigen Tag 648 Personen aus der Gefangenschaft der Separatisten befreit werden konnten. | |
09.09.2014 | Der Nationale Sicherheitsrat gibt bekannt, dass seit der Vereinbarung der Waffenruhe am 5. September fünf Soldaten bei Angriffen separatistischer Truppen ums Leben gekommen sind. Insgesamt seien Stellungen der Armee bereits 89 mal beschossen worden. | |
09.09.2014 | Präsident Petro Poroschenko ernennt Oleh Gontscharuk und Andrij Putilow zu Gouverneuren der Gebiete Iwano-Frankiwsk. | |
10.09.2014 | Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier erklärt, es gebe eine Abmachung zwischen Russland und der Ukraine, nach der die russischen Soldaten und russisches Kriegsgerät aus der Ukraine abgezogen werden sollten. | |
10.09.2014 | Generalstaatsanwalt Witalij Jarema nimmt Ermittlungen gegen die Armeeführung wegen des Todes von mehr als 200 ukrainischen Soldaten bei Ilowajsk auf. | |
10.09.2014 | Präsident Petro Poroschenko erklärt, dass Russland 70 % der in der Ukraine aktiven Streitkräfte abgezogen habe. Das gehe aus Daten des ukrainischen Geheimdienstes hervor. | |
10.09.2014 | Die Generalstaatsanwaltschaft erklärt, sie werde gegen die Freiwilligenverbände ermitteln, die sich in der Ostukraine bei der Bekämpfung der Separatisten Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung haben zu Schulden kommen lassen. | |
10.09.2014 | Russland fordert von der EU und der Ukraine,Änderungen im Text des Assoziationsabkommens vorzunehmen, so dass eine Mitgliedschaft der Ukraine in der von Russland geführten Zollunion weiterhin möglich bleibt. | |
11.09.2014 | Die in Russland inhaftierten ukrainischen Staatsbürger Nadeschda Sawtschenko und Oleh Senzow werden nicht von dem im Minsker Protokoll ausgehandelten Gefangenenaustausch profitieren können, da sie keine Gefangenen einer Konfliktpartei seien, erklärt ein Sprecher des russischen Außenministeriums. | |
11.09.2014 | 21 weitere Gefangene kommen aus der Haft der Separatisten frei. | |
11.09.2014 | Die Wahlbeobachtungsorganisation»Opora« erklärt, dass in den Gebieten Luhansk und Donezk in nur neun von 32 Bezirken gewählt werden könne. Für den 26. Oktober 2014 sind vorgezogene Parlamentswahlen angesetzt. | |
12.09.2014 | Neue Sanktionen der EU gegen Russland treten in Kraft. Betroffen von Handelseinschränkungen sind unter anderem russische ölverarbeitende Firmen und Waffenkonzerne. Der russische Außenminister Sergej Lawrow beklagt, die Sanktion würden den Friedensprozess in der Ukraine untergraben. | |
12.09.2014 | Trotz gelegentlichen Beschusses von Seiten der Separatisten halten die ukrainischen Streitkräfte den vereinbarten Waffenstillstand bisher ein. | |
12.09.2014 | Präsident Petro Poroschenko stellt seine Vorschläge für eine Verfassungsreform vor, nach der eine Dezentralisierung die Kommunen der Gebiete Donezk und Luhansk stärken soll. | |
12.09.2014 | Im Zuge des Gefangenenaustauschs werden zweimal 36 ukrainische Soldaten befreit. | |
12.09.2014 | Im Gebiet Luhansk kommen eine Frau und ein Grenzschützer ums Leben, als ihr Auto über eine Mine fährt und gesprengt wird. | |
12.09.2014 | Ein zweiter russischer Hilfskonvoi steht abfahrbereit an der ukrainischen Grenze. | |
12.09.2014 | In einer gemeinsamen Erklärung stellen EU-Handelskommissar Karel de Gucht, der russische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Sergej Uljukaew, und der ukrainische Außenminister Pawlo Klimkin in Aussicht, das Inkrafttreten des Assoziierungsabkommens zwischen der EU und der Ukraine bis Ende 2015 auszusetzen, um die verbleibenden Fragen Russlands zu klären und für die Stabilisierung der Ukraine ausreichend Zeit einzuräumen. Bis dahin sollten die speziellen vorteilhaften Zollbestimmungen der EU für ukrainische Produkte beibehalten werden. | |
13.09.2014 | Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk erklärt, er werde mit seiner neu gegründeten Partei »Volksfront« nicht gemeinsam mit dem »Block Petro Poroschenko« zur Wahl antreten, sondern mit getrennten Listen. Nach der Wahl werde man sich aber zu einer Reformallianz zusammenschließen. | |
13.09.2014 | Der zweite russische Hilfskonvoiüberquert die ukrainische Grenze ohne Überprüfung durch die ukrainischen Grenzschützer. Auch das Rote Kreuz erklärt, vom Inhalt der Lastwagen keine Kenntnis zu haben. Vertreter der OSZE zählen insgesamt 220 Lastwagen. | |
14.09.2014 | In Donezk wird trotz des Waffenstillstands geschossen. Es gibt Tote unter der Zivilbevölkerung. | |
14.09.2014 | Verteidigungsminister Walerij Heletej erklärt, dass die fünf NATO-Mitgliedsstaaten, die sich nach dem NATO-Gipfel in Wales zur Unterstützung der Ukraine bereiterklärt hatten, bereits mit Waffenlieferungen begonnen hätten. Nach unbestätigten Informationen sind das die USA, Frankreich, Norwegen, Polen und Italien. | |
14.09.2014 | Noch immer befinden sichüber 800 Menschen in Gefangenschaft der Separatisten im Osten des Landes. 400 weitere sind verschollen, meldet das »Zentrum für die Befreiung von Gefangenen«. | |
14.09.2014 | Boris Kolesnikow, Generalsekretär der Partei der Regionen, erklärt, dass seine Partei nicht zur Parlamentswahl am 26. Oktober antreten werde. Sie habe dazu kein »moralisches Recht«, wenn sieben Millionen Wähler im Osten des Landes nicht an der Wahl teilnehmen könnten. |
Zusammengestellt von Jan Matti Dollbaum Sie können die gesamte Chronik seit Februar 2006 auch auf http://www.laender-analysen.de/ukraine/ unter dem Link »Chronik« lesen.