Am 15. Mai 2012 fand in Brüssel das 15. Treffen des Rates für die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und der EU statt, zu dem auch Ministerpräsident Mykola Asarow anreiste. Am selben Tag veröffentlichte die Europäische Kommission ihr ENP Package, worin sich u. a. ein Fortschrittsbericht zur Ukraine findet. Wir dokumentieren diesen Tag anhand eines Auszugs aus dem genannten Bericht und der offiziellen Pressemeldungen zum Ratstreffen.
MEMO/12/344, Brussels, 15 May 2012
ENP Package, Country Progress Report—Ukraine
[…] In 2011 Ukraine took positive steps to secure deeper long-term future relations with the EU, and to confirm the European vector of its foreign policy, by working intensively to finalise the negotiations of the Association Agreement, which closed in December. At the same time, the EU repeatedly expressed its concern at the degradation of the rule of law in the country and the slow pace of a number of critical reforms. On the basis of this year’s report, and with the view of a sustained implementation of the Association Agenda in 2012, Ukraine is invited to:
Ensure that the constitutional reform process is carried out in an inclusive and transparent way and in close cooperation with the Council of Europe/Venice Commission.
Effectively implement the Association Agenda priorities concerning the respect for the rule of law and democratic values.
Bring legislation on freedom of assembly and media freedom into line with European standards.
Address the issue of politically-motivated selective justice and take steps, more broadly, to ensure the independence of the judiciary and pursue reform in all aspects of the judicial process: prosecution, trial, sentencing, detention and appeals.
Further develop co-operation with the Council of Europe (including on elections, the revision of the legislation on the Office of the Public Prosecutor and on the Bar, of the role of the High Council of Justice, of the Criminal Code and notably its articles 364 and 365 as well as amendments to the laws on the Judicial System and the Status of Judges in accordance with the recommendations made by the Venice Commission, effective implementation of the Law on Free Legal Aid and establishment of a National Preventive Mechanism to prevent ill-treatment and torture), building on the experience of preparing the new Criminal Procedure Code; address transparently the recommendations and advice received during consultations.
Take effective action to tackle conflict of interest and corruption as well as specific obstacles to business and investment; address the trade and trade-related reforms laid down in the Association Agenda with a view to facilitate the implementation of the future DCFTA. […]
Prepare and conduct the 2012 parliamentary elections in line with the standards of the Organisation for Security and Cooperation in Europe—Office for Democratic Institutions and Human Rights (OSCE/ODIHR), including full co-operation with monitoring missions.
Establish a macroeconomic framework, conducive to the resumption of IMF support addressing inter alia issues of fiscal sustainability in the energy sector. […]
The area of deep and sustainable democracy experienced a further deterioration in 2011. Several leading opposition figures, including former Prime Minister Tymoshenko, were subjected to selective justice, characterised by un-transparent judicial processes. Successfully addressing the issue of selective justice would open the way to the signature and ratification of the Association Agreement between Ukraine and the EU.
A new law on parliamentary elections was approved with an overwhelming cross party majority, but it failed to take fully into account all of the recommendations from the Venice Commission.
Authorities are increasingly hostile to public displays of discontent and on occasions tried to limit freedom of assembly. Concerns are also expressed regarding the future of media freedom.
Despite the adoption of a National Anti-Corruption Strategy in October, corruption perception remains high. Conditions for business and investment have further deteriorated.
Cases of discrimination on the basis of nationality or ethnic origin continue to be reported. Roma, Crimean Tatars, as well as other minority groups are affected.
[…]
Trade-related issues, market and regulatory reform […]
The business climate deteriorated in 2011. Pressure and harassment of businesses by various authorities and by law enforcement bodies, corruption and a general deficiency of rule of law were reported as the major obstacles to doing business.
Quelle: http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=MEMO/12/344&format=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en
MEMO/12/356, Brussels, 15 May 2012
Remarks by Commissioner Füle following the fifteenth EU-Ukraine Cooperation Council
Ministerpräsident ist zufrieden mit den Ergebnissen der Sitzung des Rates zu Fragen der Zusammenarbeit zwischen der EU und der Ukraine
15.5.2012, Abteilung für Information und Kommunikation beim Sekretariat der Regierung
Ministerpräsident Mykola Asarow ist zufrieden mit den Ergebnissen der 15. Sitzung des Rates für Fragen der Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und der EU. Dies sagte er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Außenminister Dänemarks Villy Søvndal und dem Mitglied der Europäischen Kommission Štefan Füle in Brüssel. »Wir sind zufrieden mit den Ergebnissen der 15. Sitzung des Rates für Fragen der Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und der EU, auf der wir das gemeinsame Interesse an einer schnellen Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens bekräftigt haben. Ja, in unseren Beziehungen sind Probleme aufgetaucht, aber unsere europäischen Kollegen wie auch wir verstehen sehr gut, dass das temporäre Probleme sind –unsere Zusammenarbeit aber trägt langfristigen, strategischen Charakter. Wir gehen davon aus, dass die Unterzeichnung der Vereinbarung nicht nur den Weg zu einer politischen Assoziation und einer wirtschaftlichen Integration mit der EU öffnen wird, sondern auch die Belebung von Systemreformen ermöglichen wird, insbesondere die Entwicklung und Stärkung demokratischer Institutionen«, sagte Mykola Asarow. Des Weiteren betonte er, dass auf der 15. Sitzung des Rates für Fragen der Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und der EU die Frage über die weitere Liberalisierung des Visaregimes zwischen der Ukraine und der EU diskutiert worden sei. »Ich danke den Vertretern der EU für die hohe Wertschätzung der Bemühungen der ukrainischen Führung während der Umsetzung der ersten Gesetzgebungsphase im Rahmen der Liberalisierung des Visaregimes. Wir haben die Arbeit der Visabehörden in unseren Ländern, die nicht mit den erreichten Vereinbarungen übereinstimmen, besprochen. Und ich freue mich über die Erklärung des Mitgliedes der Europäischen Kommission Štefan Füle, dass all diese Fragen noch untersucht und geklärt werden«, bemerkte Mykola Asarow. Der Vorsitzende der Regierung unterstrich, dass die Reformen, die in der Ukraine vollzogen werden, in erster Linie für die Ukraine nötig sind: »Wir führen die Reformen nicht für irgendjemanden durch, wir setzen sie um, weil wir den aufrichtigen Wunsch haben, die Ukraine zu einem Land zu machen, in dem sich jeder Bürger geschützt fühlt, zu einem Land, in dem die europäischen rechtlichen Werte gelten.« Quelle: http://www.kmu.gov.ua/control/ru/publish/article?art_id=245208454&cat_id=244313343
Mykola Asarow trifft in Brüssel Catherine Ashton
15.5.2012, Abteilung für Information und Kommunikation beim Sekretariat der Regierung
Am 15. Mai 2012 straf sich Ministerpräsident Mykola Asarow mit Catherine Ashton, der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und Ersten Vizepräsidentin der Europäischen Kommission in Brüssel. Mykola Asarow und Catherine Ashton haben die aktuellen Themen in den Beziehungen zwischen der EU und der Ukraine diskutiert, inklusive der Aussichten auf einen Abschluss der EU-Ukraine Assoziierungsabkommens. […] Besondere Aufmerksamkeit wurde der innenpolitischen Situation in der Ukraine gewidmet. Der Ministerpräsident informierte die Hohe Vertreterin über die in der Ukraine durchgeführten Reformen. Er versicherte, die Ukraine versuche in möglichst transparenter und konstruktiver Art und Weise auf die Sorgen der EU zu reagieren. Insbesondere lenkte er die Aufmerksamkeit auf die Annahme einer neuen Strafprozessordnung durch das Parlament, die die Prinzipien der Strafverfolgung radikal ändern wird, sowie auf Reformen im Bereich Steuern und Zoll und den laufenden Prozess der Deregulierung der Wirtschaft. Mykola Asarow betonte, dass die Behörden in der Ukraine alles für die Abhaltung von fairen und demokratischen Wahlen getan hätten. Insbesondere seien Gesetze zu den Wahlen, zu NGOs und zur Information der Öffentlichkeit verabschiedet worden. Der Ministerpräsident hat die Vertreter der EU ebenfalls aufgefordert, zu den Wahlen in der Ukraine so viele Beobachter zu schicken, wie sie für nötig halten, da die Behörden in der Ukraine daran interessiert seien, dass die Wahl möglichst offen und transparent ablaufe. Catherine Ashton ihrerseits betonte, dass die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit durch die Ukraine als auch faire und demokratische Parlamentswahlen im Herbst dieses Jahres eine besondere Bedeutung für die Beschleunigung der politischen Assoziierung und wirtschaftlichen Integration mit der EU haben. Quelle: http://www.kmu.gov.ua/control/ru/publish/article?art_id=245207569&cat_id=244313343 Inoffizielle Übersetzungen aus dem Russischen von Judith Janiszewski