Die Demokratik Bölgeler Partisi (DBP, Partei Demokratischer Regionen) existiert in ihrer heutigen Form seit 2014. Ihre direkte Vorgängerin war die Barış ve Demokrasi Partisi (BDP, Partei für Frieden und Demokratie), deren Geschichte im Juni 1990 begann: Damals spaltete sich eine Gruppe von Abgeordneten von der sozialdemokratischen
Beim Verhandlungsprozess zwischen der türkischen Regierung und der verbotenen kurdischen Partiya Karkerên Kurdistanê (PKK, Arbeiterpartei Kudistans) spielte die Partei eine wichtige Rolle und versuchte so zur Lösung des Konflikts beizutragen. Gleichzeitig wurde sie jedoch kritisiert, der parlamentarische Arm der PKK zu sein. So wurde sie in der Vergangenheit, zuletzt bei den Kommunalwahlen im März 2014, Ziel von Anfeindungen lokaler Presse und Angriffen extremistischer Gruppierungen. Inwieweit die PKK wirklich Einfluss auf die DBP ausübt, ist nicht bekannt.
Gründungsjahr
2008
Parlamentswahl 2011
6,6 %*
Kommunalwahl 2014
4,2 %
*die späteren Abgeordneten der BDP traten als unanhängige Kandidaten an
Gründungsjahr
2008
Parlamentswahl 2011
6,6 %*
Kommunalwahl 2014
4,2 %
*die späteren Abgeordneten der BDP traten als unanhängige Kandidaten an
Im April 2014 traten 27 BDP-Abgeordnete der Nationalversammlung der 2012 gegründeten
Die DBP definierte sich selbst als "libertär, egalitär, pluralistisch", setzt sich für ein demokratisches Staatswesen und eine multikulturelle Gesellschaftsstruktur" ein und positioniert sich nach eigenen Angaben "gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung, Ausbeutung, Unterdrückung und Despotismus".
Die DBP forderte ferner eine "demokratischere Verfassung", die ein Recht auf Kriegsdienstverweigerung, "rechtliche Garantien" für die kurdische Sprache, kulturelle Rechte und Rechte für Individuen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen enthält und Nationalität nicht auf der Basis von Ethnizität definiert. Neben der Stärkung der Legislative und Justiz gegenüber der Exekutive sowie der Kommunen (demokratische Autonomie) befürwortete sie einen EU-Beitritt der Türkei und einen Laizismus, der die Unparteilichkeit des Staates gegenüber Religionen und Konfessionen garantiert.
Seit September 2016 wurden durch eine "Rechtsverordnung mit Gesetzeskraft" im Rahmen des seit dem Putsch im Juli anhaltenden Ausnahmezustands zahlreiche Bürgermeister der DBP entlassen und durch Staatsbeamte ersetzt, u.a. in den Städten Mardin, Tunceli und Van. Viele wurden zudem verhaftet und angeklagt. Ihnen wurde Unterstützung der verbotenen PKK vorgeworfen.