Die Sosyal Demokrat Halkçı Parti (SHP, Sozialdemokratsiche Volkspartei) ging 1985 aus dem Zusammenschluss der Halkçı Parti (HP, Populistischen Partei ) und der Sosyal Demokrasi Partisi (SODEP, Partei der Sozialdemokratie) hervor, die beide von ehemaligen Mitgliedern der nach dem Militärputsch von 1980 verbotenen
In ihrer Gründungserklärung wurde als Ziel die Entwicklung einer im "europäischen Sinne" sozialdemokratischen Partei festgeschrieben. Mit dem Zusammenschluss beider Parteien gewannen jedoch kemalistische Elemente an Bedeutung, was sich in der Aufnahme der sechs Pfeile - die für die sechs Prinzipien des Kemalismus stehen - in das Parteilogo zeigt. Die Parteiführung bemühte sich um eine Synthese aus Kemalismus und Sozialdemokratie, im Parteiprogramm bezeichnete die SHP sich selbst als eine Massenpartei der Arbeit. In diesem Sinne definierte der Vorsitzende Erdal İnönü - der Sohn des ehemaligen Minister- und
Wirtschaftspolitisch vertrat die SHP eine gemäßigte protektionistische Politik und stand Privatisierungen kritisch gegenüber. Sie befürwortete eine vorsichtige Integration der Türkei in den Weltmarkt im Sinne einer freien Marktwirtschaft.
In den späten 1980er-Jahren zeigte sich die SHP aufgeschlossener gegenüber der Arbeiterklasse und benachteiligten Bevölkerungsgruppen wie etwa Kurden und Aleviten und fungierte als Plattform und Sammelbewegung demokratischer und sozialistischer Gruppen. Bei den Kommunalwahlen 1989 wurde sie stärkste politische Kraft.
Nach der Parlamentswahl 1991 stellte die SHP die drittgrößte Fraktion in der Großen Nationalversammlung und regierte in einer Koalition mit der