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Katılımcı Demokrasi Partisi (KADEP) | Türkei | bpb.de

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Katılımcı Demokrasi Partisi (KADEP) Partei der Partizipatorischen Demokratie

Dr. Yaşar Aydın

/ 2 Minuten zu lesen

Gründungsjahr
2006
Vorsitz
Lütfü Kıvanç
Parlamentswahl 2011
Şerafettin Elçi zog als unabhängiges Kandidat ins Parlament ein

Die Katılımcı Demokrasi Partisi (KADEP, Partei der Partizipatorischen Demokratie) ist eine kurdische Partei. Sie wurde 2006 von Şerafettin Elçi gegründet und definiert sich selbst als eine pluralistische, partizipatorische, liberale und sozialdemokratische Massenpartei. Politisch steht sie für eine "faire und friedliche" Lösung des Kurdenkonflikts und lehnt damit den Einsatz von Gewalt ab. Die Parteiführung verhielt sich im Spätsommer 2015 auch deutlich ablehnend gegenüber der Strategie der verbotenen Partiya Karkerên Kurdistanê (PKK, Arbeiterpartei Kurdistans), durch einen "revolutionären Volkskrieg" in den überwiegend kurdisch besiedelten Städten wie Diyarbakır, Cizre und Nusaybin durch Häuserkämpfe ein autonomes Gebiet zu erzwingen.

Als 2006 die Beitrittsgespräche zwischen der Türkei und der EU begannen und die Türkei vielfältige Reformen unternahm, unterstütze die KADEP diesen Kurs. Heute ist der EU-Beitritt im Land und auch in der Partei kein relevantes Thema mehr. Die KADEP spricht sich darüber hinaus für eine föderale Ordnung der Türkei mit einer "autonomen Region Kurdistan" aus. Das Selbstbestimmungsrecht der Kurden innerhalb der Grenzen der Türkei ist programmatisches Kernziel der KADEP. In einem Treffen der KADEP- und der Führung der Türkiye Kürdistan Demokrat Partisi (TKDP, Demokratische Partei von Türkei-Kurdistans) zur Vorbereitung einer Vereinigung der beiden Parteien wurde ein unabhängiges Kurdistan als gemeinsames Ziel erklärt. Der Zusammenschluss beider Parteien unter dem Namen Kürdistan Demokrat Partisi (KDP, Demokratische Partei Kurdistans) scheiterte jedoch im Juli 2017 an der Weigerung des Innenministeriums, die notwendigen Gründungsdokumente überhaupt entgegenzunehmen.

Der Kurdenkonflikt ist aus Sicht der KADEP das Haupthindernis für eine weitere Demokratisierung und Bildung einer pluralistischen Zivilgesellschaft in der Türkei sowie eines von der Exekutive unabhängigen Rechtssystems. Der Konflikt könne und solle innerhalb der existierenden staatlichen Grenzen gelöst werden, ohne die territoriale Integrität und Souveränität des türkischen Staates zu beeinträchtigen. Die Vorgängerin der KADEP war die Demokratik Kitle Partisi (DKP, Demokratische Massenpartei), die am 3. Januar 1997 verboten wurde.

Şerafettin Elçi wurde bei der Parlamentswahl 2011 in Diyarbakır als unabhängiger Kandidat in die Große Nationalversammlung gewählt. Bis zu seinem Tod 2012 war er dadurch der einzige Abgeordnete der KADEP im Parlament. Seit dem Tod Elçis hat die Partei keine besondere Bedeutung mehr.

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ist seit April 2013 Mercator-IPC-Fellow an der Stiftung Wissenschaft und Forschung und Mitarbeiter in der Forschungsgruppe EU-Außenbeziehungen. Forschungsgebiete: Migrationsforschung und Zuwanderungspolitik; Türkeiforschung; Nationalismusforschung (Nationalismus, ethnische Konflikte, Fremdheitsproblematik, kollektive Identität); Soziale Philosophie und Politische Theorie (Theorien der Moderne/Modernisierung)