Gründungsjahr
1969
Vorsitz
Devlet Bahçeli
Parlamentswahl Juni 2015
16,3%
Parlamentswahl November 2015
11,9%
Parlamentswahl 2018
11,1%
Parlamentswahl 2023
10,07% (vorläufiges Ergebnis)
Kommunalwahl 2014
17,8 %
Kommunalwahl 2019
7,46 %
Letzte Regierungsbeteiligung
1999-2002
Gründungsjahr
1969
Vorsitz
Devlet Bahçeli
Parlamentswahl Juni 2015
16,3%
Parlamentswahl November 2015
11,9%
Parlamentswahl 2018
11,1%
Parlamentswahl 2023
10,07% (vorläufiges Ergebnis)
Kommunalwahl 2014
17,8 %
Kommunalwahl 2019
7,46 %
Letzte Regierungsbeteiligung
1999-2002
Die Milliyetçi Hareket Partisi (MHP, Partei der Nationalistischen Bewegung) zählt den Schutz der territorialen Integrität des Staates und die Pflege der türkischen nationalen Identität zu ihren wesentlichen Aufgaben und strebt eine Vision einer starken Türkei an. Damit verbindet sich die Vorstellung der Türkei als eine Regionalmacht, die zum Anziehungspunkt der türkischen und der islamischen Welt werden soll. Zu den Grundwerten der MHP zählen u.a. Nationalismus, Demokratie, Primat des Rechts, Laizismus, nationale Einheit und Integrität, soziale Gerechtigkeit und "türkische" Soziabilität.
1958 wurde die Cumhuriyetçi Köylü Millet Partisi (CKMP, Republikanische Bauern-Volkspartei) gegründet. 1965 trat Alparslan Türkeş der Partei bei und übernahm ihre Führung. Zwei Jahre später wurde die Partei in MHP umbenannt. In dieser Zeit orientierte sie sich ideologisch am
In den 1970er-Jahren war die MHP an den von Süleyman Demirel geführten Regierungen der Nationalen Front beteiligt. Nach dem Militärputsch 1980 wurde sie, wie alle bestehenden Parteien, verboten. Ihre Anhänger gingen in der Milli Çalışma Partisi (MÇP, Nationalistischen Arbeitspartei) auf. 1992 änderte die MÇP ihren Namen dann wieder in MHP und in den folgenden 1990er-Jahren gewann sie unter der Führung von Alparslan Türkeş erneut an Einfluss. 1999 bildete die MHP mit der
Bei der
Nach dem gescheiterten Militärputsch im Juli 2016 ging sie eine Allianz mit der regierenden AKP ein und sprach sich beim Referendum im April 2016 für eine Verfassungsänderung aus und damit zur Überführung der Türkei in ein
Devlet Bahçeli, seit 1997 Parteivorsitzender und Nachfolger des als charismatisch geltenden Alparslan Türkeş, hatte es zunächst verstanden, die Partei für breitete Gesellschaftsschichten wählbar zu machen - wenngleich die Partei auf eine Auseinandersetzung mit ihrer rechtsextremistischen Vergangenheit und ihren rassistischen Wurzeln bis heute verzichtet hatte.
Seit dem gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli 2016 unterstütz MHP die AKP-Regierung und Staatspräsident Erdoğan. Auch beim Referendum 2017 zur Einführung des Präsidialsystems unterstützte Bahçeli das Vorhaben der AKP. Seitdem wurde seine Rhetorik vom Parteivorsitzenden Bahçeli aggressiver. So engagierte er sich für die Freilassung des türkischen Mafiabosses Alaattin Çakıcı, der dem ultranationalistischen Milieu entstammt. Çakıcı hatte Kemal Kılıçdaroğlu, den Vorsitzenden der sozialdemokratisch ausgerichteten CHP, mit dem Tod bedroht und ihn als »Hund« beleidigt, der »Vaterlandsverrätern« diene. Im März 2020 wurde der Journalist Levent Gültekin von einem Mob in Istanbul angegriffen und verletzt. Denn nachdem Gültekin in einem Fernsehprogramm den langjährigen Führer der »Ülkücü-Bewegung«, Alparslan Türkeş, kritisiert hatte, wurde er vom stellvertretenden MHP-Vorsitzenden und Parlamentsabgeordneter Semih Yalçın vehement kritisiert.
Bei der Parlamentswahl am 14. Mai 2023 konnte sich die MHP auf 10,07 Prozent auf sich vereinen und wird im Parlament mit 50 Abgeordneten vertreten sein. Die Volksallianz, deren Teil sie war, kam auf 49,46 Prozent der Stimmen und wird im Parlament mit 322 Sitzen die absolute Mehrheit stellen. MHP verzichte bei der Präsidentenwahl zugunsten des gemeinsamen Kandidaten Erdoğan auf eine Kandidatur.