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Chronik: 30. April – 18. Mai 2024 | Russland-Analysen | bpb.de

Russland-Analysen Silowiki (23.12.2024) Analyse: Die Silowiki im Krieg: Die russischen Geheimdienste seit Februar 2022 Analyse: Die GRU – Russlands Militärgeheimdienst Analyse: Russlands Freiwilligenformationen: Vehikel zur Rekrutierung, Loyalitätsbeweis oder Zeichen der Machtdiffusion? Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Einstellung zum Krieg (20.12.2024) Analyse: Entwicklung der gesellschaftlichen Wahrnehmung und der Zustimmung in Russland zum Krieg gegen die Ukraine Umfragen: Einstellung zum Krieg gegen die Ukraine dekoder: Verschollene Gefallene Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Wirtschaftsmodell und Eliten (25.10.2024) Veränderungen in den Beziehungen zwischen Staat und Unternehmen angesichts des Krieges und der Sanktionen Ranking: Russen auf der Forbesliste der Milliardäre weltweit 2024 Analyse: Rätselhafte Todesfälle in der russischen Elite vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Russlands Auslandspropaganda (11.10.2024) Analyse: Wie deutschsprachige alternative Medien vom Kreml unterwandert und instrumentalisiert werden Kommentar: Sympathien für Putin: Eine Folge politischer Entfremdung Kommentar: Schulprojekt: "Russische Propaganda erkennen" – ein Werkstattbericht Dokumentation: Lesetipps: Russische Desinformationskampagne Doppelgänger in Deutschland Dokumentation: EU vs Disinfo: Doppelgänger Dokumentation: Durchführungsverordnung des Rates der Europäischen Union zu Sanktionen gegen Russland Dokumentation: Öffentliche Bewertung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Deutschen Bundestags der russischen Einflussnahme in Deutschland Kommentar: Lauschangriff auf deutsche Offiziere: Russlands hybride Kriegsführung Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Russlands Weizenexporte (12.09.2024) Analyse: Konzentration der russischen Weizenexporte nach Ägypten und in die Türkei: Evidenzen aus den Exporten der Häfen Noworossijsk und Rostow Analyse: Weizenhandel zwischen Russland und dem Iran: ein unsteter Trend Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Nordkaukasus / Russisch-Orthodoxe Kirche (26.07.2024) Analyse: Ramsan Kadyrow: Halb Putins loyaler Prätorianer, halb ergebener Diener des tschetschenischen Volkes Dokumentation: Lesetipps zu Tschetschenien und Kadyrows Gewaltherrschaft, Familienclan, seinem Gesundheitszustand und Spekulationen über seinen Rücktritt Dokumentation: Ramsan Kadyrows Spezialoperation. Was schreiben die Regionalchefs auf Telegram und VK über Russlands Krieg gegen die Ukraine? Analyse: Fehlwahrnehmung: Inguschetien und Dagestan zwei Jahre nach der russischen Vollinvasion in die Ukraine Analyse: Prüfung durch das Gebet. Welche Perspektiven haben die Kriegsgegner in der Russisch-Orthodoxen Kirche? Chronik: Chronik: 1. bis 6. Juli 2024 Geheimhaltung und Manipulation von Daten (05.07.2024) Analyse: Die Open Data-Lage in Russland während des Krieges:
zwischen Drohnenangriffen und bürokratischen Grabenkämpfen Analyse: Die Kunst der Datenmanipulation in Russland: Erkenntnisse aus der COVID-19-Pandemie Chronik: Hinweis auf die Online-Chronik Personalveränderungen in Regierung und Präsidialverwaltung (11.06.2024) Analyse: Regierungsumbildung in Moskau: Herrschaftssicherung sticht Effizienzsteigerung Analyse: Andrej Beloussow – Russlands neuer Kriegsminister dekoder: Alexej Djumin Chronik: 30. April – 18. Mai 2024 Wahlen / Alternativen / öffentliche Meinung (02.05.2024) Analyse: Die Präsidentschaftswahl 2024: Ergebnisse und Deutungen Umfragen: Einstellung im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 2024 in Russland Statistik: Präsidentschaftswahlen in Russland 2000 – 2024 dekoder: Es braucht eine Aussicht auf Veränderung Ranking: Die politische Elite im Jahr 2023 Chronik: 18. März – 20. April 2024 Krieg zwischen Israel und Hamas / Antisemitismus (03.04.2024) Analyse: Eine neue Phase der russisch-israelischen Beziehungen nach dem 7. Oktober 2023 Umfragen: Einstellungen zum Krieg zwischen Israel und der Hamas Analyse: Antisemitismus in Russland – ein alter Bekannter meldet sich zurück Umfragen: Antisemitismus in Russland Dokumentation: Gewissensfreiheit und Anti-Extremismus-Gesetzgebung in Russland dekoder: Lesetipp: Gaza und die Juden im Kaukasus Chronik: 11. – 18. März 2024 Annektierte Gebiete (27.03.2024) Analyse: Zehn Jahre russische Annexion: Die aktuelle Lage auf der Krim Analyse: Die Lage im annektierten Donbas zwei Jahre nach dem 24. Februar 2022 Umfragen: Einstellung der Bevölkerung zur Krim und dem Krieg gegen die Ukraine Chronik: 14. Februar – 10. März 2024 Propaganda / Nawalnyj (19.02.2024) Analyse: It’s fake! Wie der Kreml durch Desinformationsvorwürfe die Diskreditierung von Informationen in ein Propagandainstrument verwandelt Kommentar: Der Kampf um die Deutungshoheit. Deutsche Medien zu Ukraine, Krim-Annexion und Russlands Rolle im Jahr 2014 Von der Redaktion: dekoder-Special "Propaganda entschlüsseln" Kommentar: Erste Gedanken zum Tod und zum Leben Alexej Nawalnys Statistik: Politisch motivierte strafrechtliche Verfolgung in Russland Chronik: 23. Januar – 09. Februar 2024

Chronik: 30. April – 18. Mai 2024

Die Ereignisse vom 30. April bis 18. Mai 2024 in der Chronik.

Chronik: 30. April – 18. Mai 2024

Die Chronik wird zeitnah erstellt und basiert ausschließlich auf im Internet frei zugänglichen Quellen. Die Redaktion der Russland-Analysen kann keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben übernehmen. Zusammengestellt von Alena Schwarz Sie können die gesamte Chronik seit 2003 (zusätzlich gibt es eine Kurzchronik für die Sowjetunion ab 1964 bzw. Russland ab 1992) auch auf Externer Link: http://www.laender-analysen.de/russland/ unter dem Link "Chronik" lesen.
DatumEreignis
30.04.2024 Die ukrainische Staatsanwaltschaft teilt über den Messengerdienst "Telegram" mit, die russische Armee habe bei einem Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odesa am Vortag Streumunition verwendet. In einem Radius von eineinhalb Kilometern rund um den Einschlagsort seien Metallfragmente gefunden worden. Der Bürgermeister der Stadt bestätigte außerdem den Tod von acht Zivilist:innen bei dem Angriff, nur wenige Tage später wurden mindestens 13 weitere Menschen bei einem erneuten Raketenangriff verletzt.
01.05.2024 Die russische Journalistin und Oppositionspolitikerin Jekaterina Dunzowa gründet mit Unterstützer:innen die Partei "Rasswet" (dt. Tagesanbruch). Dunzowa war im Dezember 2023 von der Zentralen Wahlkommission der Russischen Föderation von der im März 2024 abgehaltenen Präsidentschaftswahl mit der Begründung ausgeschlossen worden, die von ihr eingereichten Unterlagen seien fehlerhaft. Ihre neue Partei setzt sich unter anderem für die Entlassung aller politischen Gefangenen ein, den Kampf gegen Homophobie und das Ende der in Russland so genannten "militärischen Spezialoperation" in der Ukraine.
02.05.2024 Die internationale Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf einen hochrangigen US-Militärangehörigen, dass russische Soldat:innen auf einen Luftwaffenstützpunkt in Niger verlegt worden seien, in dem auch US-Truppen stationiert seien. Dieser Schritt sei auf die Entscheidung der regierenden Junta gefolgt, die US-Streitkräfte aus dem Land auszuweisen. Die russischen Soldat:innen befänden sich auf einem separaten Gelände und hätten keinen Zugang zu den US-Streitkräften.
02.05.2024 Aus dem Jahresabschluss des staatlichen russischen Energiekonzerns "Gazprom" geht hervor, dass das Unternehmen im Jahr 2023 629 Milliarden Rubel (etwa 6,4 Milliarden Euro) Verlust gemacht hat. Dies ist der größte Verlust seit der Gründung. Zuvor hatte "Gazprom" einzig im Jahr 1999 rote Zahlen geschrieben. Damals ging es um einen Verlust von 79 Milliarden Rubel (heute etwa 803 Millionen Euro). 2023 sank der Umsatz um 27 Prozent; "Gazprom" exportierte so wenig Gas wie seit 1985 nicht mehr. Im Vergleich zum Vorkriegsniveau ist das Exportvolumen um das Dreifache zurückgegangen.
03.05.2024 Nach einem mutmaßlichen russischen Hackerangriff auf die deutsche Regierungspartei SPD sowie deutsche Logistik- und Rüstungsunternehmen bestellt das deutsche Außenministerium den russischen Botschafter ein. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock bezeichnete die Angriffe als "völlig inakzeptabel". Der stellvertretende Sprecher der deutschen Regierung, Wolfgang Büchner, bestätigte, dass die Aktionen der Hackergruppe nach Erkenntnissen der deutschen Nachrichtendienste direkt auf den russischen Militärgeheimdienst GRU zurückgeführt werden könnten. Die Angriffe seien nicht nur gegen Ziele in Deutschland, sondern auch in weiteren Staaten der Europäischen Union sowie in der Ukraine gerichtet.
04.05.2024 Russland hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Fahndung ausgeschrieben. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf eine Fahndungsliste des Innenministeriums in Moskau. Dort heißt es, Selenskyj werde strafrechtlich gesucht. Den Grund für die Verfolgung nannte das Ministerium nicht. In der Vergangenheit hat Russland schon andere hochrangige Politiker auf die Fahndungsliste gesetzt, beispielsweise Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas. Die Maßnahme hat keine direkten Auswirkungen für Selenskyj, da der ukrainische Präsident sich nicht auf russischem Boden befindet. Sie gilt eher als symbolischer Akt.
06.05.2024 Die russische Staatsduma verabschiedet ein Gesetz, demzufolge Personen, die als sogenannte ausländische Agent:innen beim Justizministerium registriert sind, sowohl auf Bundes-, als auch auf Regional- und Kommunalebene nicht mehr für politische Ämter kandidieren dürfen. Der Sprecher der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, bestätigte, dass Personen mit diesem Status, die aktuell politische Ämter bekleiden, nach Inkrafttreten des Gesetzes ein halbes Jahr Zeit hätten, ihren Posten zu räumen, sofern sie die Registrierung als ausländische Agent:innen nicht würden rückgängig machen können. Zuvor hatten mehrere als ausländische Agent:innen registrierte Personen angekündigt, für die Wahlen zur Moskauer Stadtduma im Herbst diesen Jahres kandidieren zu wollen.
07.05.2024 Der russische Präsident Wladimir Putin wird für weitere sechs Jahre vereidigt. Er war im März mit offiziell mehr als 87 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Putin tritt damit seine fünfte Amtszeit als Präsident der Russischen Föderation an. Er erklärte in seiner Antrittsrede, es sei eine "heilige Pflicht", an der Spitze Russlands zu stehen und betonte, dass Russland gestärkt aus "dieser schwierigen Zeit" hervorgehen werde. Der Zeremonie im Moskauer Kreml blieben viele diplomatische Vertreter:innen aus der EU fern.
07.05.2024 Die Ständigen Vertreter:innen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union einigen sich darauf, die Zinserträge aus aufgrund von Sanktionen eingefrorenen russischen Vermögen für die Aufrüstung der Ukraine zu nutzen. Der Vorschlag sieht vor, 90 Prozent der nutzbaren Zinserträge für die Finanzierung militärischer Ausrüstung und Ausbildung zu verwenden, 10 Prozent sollen als direkte Finanzhilfe an die Ukraine gehen. Der Beschluss liegt nun dem Ministerrat zur Abstimmung vor.
07.05.2024 Die russische Wirtschaftszeitung RBK berichtet unter Berufung auf Daten des Forschungsinstituts Sherpa Group, dass die russischen Regionen ihre Haushaltsausgaben im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 22 Prozent gesenkt haben. Die Investitionskosten für die Infrastruktur gingen in allen Regionen zurück, mit Ausnahme des Fernen Ostens und des Nordwestens. Insgesamt gaben die Regionen im Januar bis März 253,3 Milliarden Rubel für den Bau, größere Reparaturen und die Gestaltung kommunaler, sozialer, Energie- und Verkehrsinfrastruktureinrichtungen aus.
07.05.2024 Die Verhandlungen Russlands mit Indien über die in Indien liegenden Vermögenswerte für den Kauf russischen Erdöls sind abgeschlossen. Russische Banken, die Konten in indischer Währung eröffnet haben, darunter die Rosbank und die Gazprombank, sind verpflichtet, die Einnahmen in Wertpapiere oder indische Infrastrukturprojekte zu investieren. Russland hatte im Jahr 2023 den Handel mit Erdöl in indischer Landeswährung erlaubt. Der Umlauf indischer Währung außerhalb des Landes ist jedoch untersagt, sodass Gegengeschäfte notwendig sind. Die aus Indien importierten Waren decken jedoch nicht die Einnahmen aus dem Erdölverkauf. Das US-amerikanische Nachrichtenunternehmen Bloomberg Economics schätzt die von russischen Unternehmen auf indischen Konten akkumulierten Vermögenswerte auf rund drei Milliarden US-Dollar pro Monat.
09.05.2024 Anlässlich des Jahrestags der Kapitulation von Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg finden in Moskau und anderen großen Städten in Russland Militärparaden statt. In seiner Rede betonte der russische Präsident Wladimir Putin, die "Gesamtpolitik der westlichen Elite" schüre "regionale Konflikte" und "ethnischen und interreligiösen Hass". Ziel des Westens sei es, "souveräne und unabhängige Zentren der Weltentwicklung einzudämmen". Er wolle einen Weltkrieg verhindern, jedoch werde sich Russland auch von niemandem bedrohen lassen und sei immer kampfbereit. Wie bereits im vergangenen Jahr wurden die Feierlichkeiten in Städten nahe der Grenze zur Ukraine, wie Kursk, Belgorod oder Sotschi, aus Sicherheitsbedenken im Vorfeld abgesagt.
10.05.2024 Das ukrainische Verteidigungsministerium meldet den Beginn einer Bodenoffensive russischer Truppen in der ostukrainischen Region Charkiw. Sie griffen dabei zunächst die 40 Kilometer nordöstlich von Charkiw gelegene Stadt Wowtschansk an. Die Angriffe seien abgewehrt worden, die Kämpfe dauerten jedoch an. Vier direkt an der Grenze gelegene Dörfer seien jedoch von der russischen Armee erobert worden, berichtet die ukrainische Tageszeitung Ukraijinska Prawada unter Berufung auf Quellen aus dem Militär.
12.05.2024 Der russische Präsident Wladimir Putin ernennt den bisherigen stellvertretenden Ministerpräsidenten Andrej Beloussow zum neuen Verteidigungsminister. Beloussow löst Sergej Schojgu ab, der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates wird. Schojgu war seit 2012 Verteidigungsminister der Russischen Föderation. Vor kurzem war mit Timur Iwanow einer seiner Stellvertreter wegen Korruption verhaftet worden.
12.05.2024 Bei einem nach russischen Angaben ukrainischen Raketenangriff auf die Region Belgorod werden offiziellen Angaben zufolge 15 Menschen getötet und 19 weitere verletzt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beschädigten Trümmer der abgefangenen Raketen ein Wohnhaus in der Stadt Belgorod. Von ukrainischer Seite liegt bisher keine Stellungnahme vor.
14.05.2024 Der russische Inlandsgeheimdienst FSB nimmt den Leiter der Personalabteilung des russischen Verteidigungsministeriums, Jurij Kusnezow, in Gewahrsam. Das Ermittlungskomitee teilt mit, Kusnezow werde verdächtigt, während seiner Zeit als Leiter des Dienstes zum Schutz von Staatsgeheimnissen in den Jahren 2021 bis 2023 Bestechungsgelder in besonders großem Umfang angenommen zu haben. Einige Tage zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin den bisherigen Verteidigungsminister Sergej Schojgu gegen Andrej Beloussow (bisher stellvertretender Ministerpräsident) ersetzt, außerdem war bereits Timur Iwanow, stellvertretender Verteidigungsminister, wegen Korruption verhaftet worden.
15.05.2024 Magomed Daudow, enger Vertrauter des tschetschenischen Oberhaupts Ramsan Kadyrow, tritt als Sprecher der gesetzgebenden Versammlung in der russischen Teilrepublik Tschetschenien zurück. Er hatte diesen Posten seit 2015 inne. Gründe für diese Entscheidung nannte er nicht. Daudows Rücktritt erfolgt kurz nachdem öffentlich wurde, dass Ramsan Kadyrow an einer unheilbaren und möglicherweise tödlich verlaufenden Krankheit leidet, sowie in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit Umstrukturierungen in der russischen Regierung, bedingt durch den Beginn einer neuen Amtszeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Eine Woche später legt auch Muslim Chutschiew sein Amt als Premierminister Tschetscheniens nieder. Er wird Referent von Premierminister Michail Mischustin. Chutschiew steht auf der Sanktionsliste der USA. Ihm wird die Deportation von Kindern aus der Ukraine sowie Folter vorgeworfen. Amtierender Regierungschef Tschetscheniens wird sein Stellvertreter Isa Tumchadschijew.
16.05.2024 Der russische Präsident Wladimir Putin reist mit einer Delegation aus Minister:innen und Wirtschaftsvertreter:innen zu einem Staatsbesuch nach China. In Peking trifft er seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zu bilateralen Gesprächen. Putin betonte, es gehe um eine engere Zusammenarbeit unter anderem in den Bereichen Industrie, Hightech, Raumfahrt und Künstliche Intelligenz. Im Jahr 2023 hatte das Handelsvolumen zwischen den beiden Staaten rund 220 Milliarden Euro erreicht. Xi und Putin bekräftigten in einem gemeinsamen Statement ihren Schulterschluss gegen die USA und gaben bekannt, ihre Zusammenarbeit nicht nur in Sicherheitsfragen zu vertiefen. Größere neue Kooperationen wurden nicht bekanntgegeben.
16.05.2024 Das Schukowskij-Bezirksgericht in der russischen Region Kaluga erklärt die Beschlagnahmung eines Teils des Klimowskij-Patronenwerks für rechtmäßig. Es folgt damit einem Antrag der Generalstaatsanwaltschaft. Die Anteile des Unternehmens, die bisher der Familie des Unternehmers Boris Krasnow gehörten, gehen damit an die russische Föderale Agentur für staatliche Immobilienverwaltung. Den bisherigen Anteilseigner:innen wird vorgeworfen, die Aktien auf unrechtmäßigem Weg in ihren Besitz gebracht zu haben. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte nach einem Vorfall im Januar, der zum Ausfall der Heizversorgung in 170 Wohngebäuden führte, die Verstaatlichung angeordnet.
18.05.2024 Ein Schiedsgericht in der Region Moskau gibt der Klage der Interregionalen Inspektion des Bundessteuerdienstes Nr. 1 zur Annullierung einer Überweisung von rund 13 Milliarden Rubel (etwa 132 Millionen Euro) von der russischen Tochtergesellschaft von IKEA an ein mit ihr verbundenes Unternehmen in Irland statt. IKEA hatte seine Geschäftstätigkeiten in Russland im Jahr 2022 eingestellt und Lagerbestände abverkauft. Ausländische Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit in Russland aufgeben, sind seit 2023 verpflichtet, die russischen Anteile ihrer Geschäfte an russische Unternehmen zu verkaufen. Auch von mehreren westeuropäischen Banken, darunter die Commerzbank, UniCredit (mit 463 Mio. Euro) und die Deutsche Bank (239 Mio. Euro), wird Vermögen per Gerichtsentscheid in Russland beschlagnahmt. Commerzbank und die Deutsche Bank wollten sich finanziell am Bau einer Gasverarbeitungsanlage in Ust-Luga durch den Linde-Konzern beteiligen. Aufgrund westlicher Sanktionen hatte sich Linde aus dem Geschäft zurückgezogen.

Fussnoten

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