28.01.2019 | Das US-amerikanische"Office of Foreign Assets Control", zuständig für die Durchsetzung der vom US-Finanzministerium verhängten Sanktionen gegen Russland, streicht die Firmen "En+", "RusAl" und "EuroSibEnergo" von der Sanktionsliste. Sie waren seit April 2018 von Sanktionen betroffen. Insbesondere bei "RusAl" und der Muttergesellschaft "En+" war es aufgrund der Sanktionen zu Kursschwankungen an der Börse gekommen. Im April 2018 trat der ebenfalls von Sanktionen betroffene russische Oligarch Oleg Deripaska als Direktorenratsvorsitzender von "En+" zurück und reduzierte seine Aktienanteile am Konzern auf unter 50 %. Deripaska selbst bleibt vorerst auf der Sanktionsliste der USA. |
28.01.2019 | Die im Jahr 2016 unter dem Vorsitz Michail Chodorkowskis in Helsinki gegründete Nicht-Regierungs-Organisation "Open Russia" wird beim russischen Jusitzministerium einen Antrag auf Anerkennung als NGO stellen. Dies geschieht zum Schutz der in Russland tätigen Mitarbeiter der NGO, unter denen es im vergangenen Jahr wiederholt zu Festnahmen wegen der Mitarbeit in einerunerwünschten Organisation gekommen war. |
28.01.2019 | Das am 27.01.2019 in der Tretjakow-Galerie in Moskau gestohlene Gemälde wird im Bezirk Odinzowskij in der Oblast Moskau beschlagnahmt und ein Verdächtiger festgenommen. Laut Angaben der Polizei ist die Leinwand unbeschädigt. |
29.01.2019 | Russland rutscht im Korruptionswahrnehmungsindex von"Transparency International" erneut ab und liegt nun auf Rang 138 von 180. Die Organisation empfiehlt der russischen Regierung eine Einführung von Vorschriften für die Lobbyarbeit, die Erhöhung der Unabhängigkeit der Wahlkommissionen und einen offeneren Umgang mit den Rechercheergebnissen vonInvestigativjournalisten. |
29.01.2019 | Die Wirtschaftszeitung"Wedomosti" gibt bekannt, dass das Justizministerium einen Gesetzentwurf veröffentlicht hat, demzufolge es plant, die Vorschriften zur Korruptionsbekämpfung abzuschwächen. Der Entwurf sieht vor, Beamte, denen Korruption nachgewiesen wurde, nicht zu bestrafen, wenn diese unter "besonderen Umständen" gehandelt haben. Mit dieser Maßnahme sollen Interessenkonflikte vermieden werden. Das Justizministerium folgt mit dem Entwurf einem Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom Juni 2018. |
30.01.2019 | Das Moskauer Stadtgericht weist die Beschwerde der Chefredakteurin des Magazins"The New Times", Jewgenija Albaz, zurück. Sie hatte im November 2018 Berufung eingelegt, nachdem das Medium wegen nicht vorschriftsmäßiger Deklaration ausländischer Einkünfte zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 22,25 Millionen Rubel (etwa 295.000 Euro) verurteilt worden war. |
30.01.2019 | Rauf Araschukow, Mitglied der Regierungspartei"Einiges Russland" und jüngstes Mitglied des Föderationsrates wird wegen Mordverdachts und des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung festgenommen. Er soll im Jahr 2010 die Ermordung zweier Männer in der nordkaukasischen Republik Karatschaj-Tscherkessien in Auftrag gegeben haben. Auch Araschukows Vater, Raul Araschukow, wird festgenommen. Ihm wird die Organisation einer kriminellen Vereinigung und besonders schwerer Betrug zur Last gelegt. |
31.01.2019 | Das Bezirksgericht in Orjol revidiert das Urteil des Urizkij-Bezirksgerichts vom November 2018, nachdem der Bruder des Oppositionspolitikers Aleksej Nawalnyj, Oleg Nawalnyj, eine Entschädigung in Höhe von 50.000 Rubel (etwa 660 Euro) für entstandene immaterielle Schäden durch seine Haftstrafe wegen Betrugs im sogenannten "Yves-Rocher-Prozess" erhalten sollte. Nach Ansicht der Richter konnte Oleg Nawalnyj die ihm entstandenen Schäden nicht in ausreichender Weise nachweisen. |
01.02.2019 | Der internationale Sportgerichtshof (CAS) verurteilt 12 russische Leichtathleten wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Bestimmungen. Unter den Verurteilten sind die Hochspringer Iwan Ushukow (Olympiagewinner 2012) und Swetlana Schkolina (Olympia-Dritte 2012). Den Betroffenen werden die Medaillen aberkannt, außerdem werden sie aus dem internationalen Leichtathletikverband suspendiert. |
02.02.2019 | Nach dem Ausstieg der USA aus dem Vertragüber atomare Abrüstung (INF) tritt auch Russland von den Vereinbarungen zurück. Der russische Präsident Wladimir Putin begründet diesen Schritt als symmetrische Reaktion auf die Aktion der US-Amerikaner und wirft den USA ebenfalls Vertragsbruch vor. Der Vertrag läuft in sechs Monaten endgültig aus. |
03.02.2019 | Bei einem schweren Verkehrsunfall mit einem Reisebus sterben vier Kinder und drei Erwachsene. 30 Personen werden verletzt. Die Gruppe war auf dem Weg aus der Oblast Smolensk nach Kaluga, um dort an einem Wettbewerb teilzunehmen. Der Busfahrer wird vorläufig festgenommen. |
04.02.2019 | Die russische Statistikbehörde (Rosstat) gibt bekannt, dass das russische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2018 um 2,3 % gewachsen sei. Das Wachstum übertreffe damit die Prognosen deutlich. Diese lagen für das Jahr 2018 bei 1,7 %. |
06.02.2019 | Wjatscheslaw Petuschenko löst Sergej Kelbach als Vorstandsvorsitzender der Russischen Eisenbahngesellschaft ab. Zuvor war er erster stellvertretender Vorsitzender des Staatskonzerns "Awtodor", der für Straßenbau und -planung in Russland zuständig ist. |
06.02.2019 | Das städtische Gericht in Pskow verurteilt den Radiosender "Echo Moskwy Pskow" zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 150.000 Rubel (etwa 2.000 Euro). Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass die Moderatorin Swetlana Prokopjewa in einer ihrer Sendungen terroristische Handlungen gerechtfertigt undder Sender damit das Recht auf Informationsfreiheit missbraucht habe. Auch gegen Prokopjewa selbst laufen Ermittlungen wegen Verstoßes gegen Artikel 205 des Strafgesetzbuches "öffentliche Rechtfertigung des Terrorismus". |
10.02.2019 | In Moskau demonstrieren etwa 400 Menschen zur Unterstützung der Menschenrechtsaktivistin Anastasija Schewtschenko, die seit Ende Januar 2019 unter Hausarrest steht. Schewtschenko ist Vorstandsmitglied der Menschenrechtsorganisation "Open Russia", die in Russland seit Mitte 2017 als sogenannte "unerwünschte Organisation" gilt. |
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