Kulturschaffende Russlands unterstützen die Position des Präsidenten zur Ukraine und zur Krim
In den Tagen, da sich das Schicksal der Krim und unserer Landsleute entscheidet, können die Kulturschaffenden nicht gleichgültige Beobachter mit kaltem Herzen bleiben. Unsere gemeinsame Geschichte und die gemeinsamen Wurzeln, unsere Kultur und ihre geistigen Quellen, unsere fundamentalen Werte und die Sprache haben uns auf immer vereinigt. Wir wollen, dass die Gemeinschaft unserer Völker und unserer Kulturen eine feste Zukunft haben. Deshalb erklären wir mit Nachdruck unsere Unterstützung für die Position des Präsidenten der Russischen Föderation zur Ukraine und zur Krim.
[511 Unterschriften von namhaften Künstlern und Kulturschaffenden, darunter:]
Antonowa, I. A., Präsidentin des Staatlichen Puschkin-Museums der darstellenden Künste
Bak, D. P., Direktor des Staatlichen Literaturmuseums
Bobkow, K. W., Direktor des Staatlichen Tschechow-Literaturmuseums und Tschechow-Gedenkstätte
Bondartschuk, F. S., Regisseur "Buranowskije Babuschki", Folklore-Ensemble
Walejewa, S. R., Direktorin des Museums "Kasaner Kreml"
Wislyj, A. I., Generaldirektor der Russischen Staatsbibliothek
Woronin, W. W., Direktor und Künstlerischer Leiter des Ballett- und Operntheaters Astrachan
Gagrina, Je. Ju., Generaldirektorin der Staatlichen Geschichts- und Kulturmuseums "Moskauer Kreml"
Gergijew, W. A., Künstlerischer Leiter des Akademischen Staatlichen Mariinskij-Theaters
Goworuchin, S. S., Volkskünstler Russlands Gusew, W. A., Direktor des Russischen Museums
Sabarowskij, W. I., Direktor des Museums des Großen Vaterländischen Krieges auf dem Poklonnaja Gora
Sadornow, M. N., Schriftsteller und Satiriker
Sapaschnyj, E. W., Direktor des Großen Moskauer Staatszirkus am Wernadskij-Prospekt
Kalnizkaja, Je. Ja., Generaldirektorin des Museums "Peterhof".
Kowaltschuk, A. N., Vorsitzender des Künstlerverbandes Russlands
Krok, K. I., Direktor des Staatlichen Akademischen Wachtangow-Theaters
Lewykin, A. K., Direktor des Staatlichen Historischen Museums
Lichomanow, A. W., Generaldirektor der Russischen Nationalbibliothek
Sokolow, A. S., Rektor des Moskauer Staatlichen Tschaikowski-Konservatoriums
Solomin, Ju. M., Künstlerischer Leiter des Staatlichen Akademischen Kleinen Theaters Russlands
Sotiriadi, R. V., Stellv. Direktor des Moskauer "Theater an der Taganka"
Tabakow, O. P., Künstlerischer Leiter des Moskauer Tschechow-Theaters
Urin, V. G., Generaldirektor des Staatlichen Akademischen Bolschoj-Theaters
Zereteli, S. K., Präsident der Russischen Akademie der Künste
Schachnasarow, K. G., Generaldirektor des Filmkonzerns "Mosfilm"
[11. März 2014]
Übersetzung: Hartmut Schröder
Quelle: Externer Link: http://mkrf.ru/press-tsentr/novosti/ministerstvo/deyateli-kultury-rossii-v-podderzhku-pozitsii-prezidenta-po-ukraine-i-krymu?code=deyateli-kultury-rossii-v-podderzhku-pozitsii-prezidenta-po-ukraine-i-krymu&print=Y
Erklärung des Kongresses der Intelligenzija
"Gegen Krieg, gegen eine Selbstisolierung Russlands, gegen eine Restauration von Totalitarismus"
Erste Session des Kongresses, Moskau, 19. März 2014
Wir, Vertreter der Intelligenzija Russlands, sind verpflichtet, die Regierung vor einem historischen Fehler zu warnen, der derzeit begangen wird, nämlich vor dem Bestreben, einen Teil eines unlängst noch brüderlichen Landes, der Ukraine, mit Hilfe von Streitkräften Russlands unter seine Kontrolle zu bringen. Der erste Schritt, eine Angliederung der Krim an Russland, ist bereits getan, das erste Blut bereits vergossen. Weitere Schritte auf diesem Weg wären mit einem Blutvergießen unvorhersagbaren Ausmaßes verbunden, mit einer Isolierung Russlands, mit einer Verwandlung des Landes zu einem Paria, und letztendlich zu einem Land der "Dritten Welt", auf Jahrzehnte vom zivilisatorischen Weg abgekommen.
Heute, da die Mehrheit unserer Mitbürger in der unternommenen Aggression kein gefährliches Abenteuer sieht, und keine Vergewaltigung internationalen Rechts, sondern eine Rückkehr zum "Recht des Stärkeren", der sich alles erlauben kann, ist es die Aufgabe denkender und aufrechter Menschen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, damit sich das Land nicht im Verlauf dieses grausamen Experiments selbst vernichte, wie es sich bereits während des kommunistischen Experiments fast vernichtet hat. Wir sind verpflichtet, uns nicht von einer monströsen Propaganda beeinflussen zu lassen, nicht in Hass gegen brüderliche und ferne Völker zu verfallen, keine Lügen zu wiederholen, nicht zu denunzieren, uns nicht an jenem unserem moralischen Niedergang zu ergötzen, der bereits zu einer patriotischen Ekstase geraten ist.
In den dramatischsten Momenten der Geschichte hat die Intelligenzija stets versucht, der Gesellschaft einen moralischen Bezugspunkt zurückzugeben, denn außerhalb von Moral gibt es keinen Staat, keine Politik, keine Wirtschaft. Diese Aufgabe haben wir uns auch jetzt gestellt, da wir die unterschiedlichsten Menschen dazu aufrufen sich um die Idee einer friedlichen Regulierung der Konflikte sowohl mit der Ukraine als auch mit der Weltgemeinschaft zusammenzuschließen. Sich weniger dazu zusammenzuschließen, um gegen etwas anzugehen, sondern vielmehr dazu, um auf seinem für zu beharren: Für unser Heimatland, das nicht zum Aggressor werden soll und darf. Für denkende und selbständige Menschen, die zu Apostaten und Volksfeinden erklärt werden. Für einen Dialog mit der modernen Welt, die sich nicht anschickt, in vorhistorische Vergangenheit abzugleiten. Für das Schicksal unserer Kinder, die eine Injektion verantwortlicher Freiheit brauchen.
Die Probleme von Krieg und Frieden sind global, betreffen die ganze Welt, und wir hoffen auf die Unterstützung unserer Bewegung durch die Weltöffentlichkeit.
Wir rufen alle, denen die Entscheidung über Gegenwart und Zukunft nicht gleichgültig ist, dazu auf sich uns anzuschließen.
Ljudmila Alexejewa Menschenrechtlerin, Moskauer Helsinki-Gruppe
Lija Achedshakowa Theater- und Filmschauspielerin, Volkskünstlerin Russlands Alexandr Belawin, Physiker, korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
Walerij Borschtschow, Menschenrechtler
Jelena Bukarjowa Dr. habil., Biologin
Jurij Wdowin, Menschenrechtler, "Bürgerkontrolle"
Wladimir Wojnowitsch, Schriftsteller
Jelena Wolkowa, Philologin und Kulturwissenschaftlerin
Olga Gegijewa, Juristin
Swetlana Gannuschkina, Menschenrechtlerin, "Bürgerhilfe"
Leonid Gosman, "Stiftung Historische Perspektive"
Nina Karli, Schriftstellerin, Publizistin, Menschenrechtlerin
Sergej Kowaljow, Menschenrechtler, "Menschenrechtsinstitut"
Swetlana Lewi, Caritasschwester
Natalja Mawlewitsch, Literaturübersetzerin
Andrej Makarewitsch, Rockmusiker, Dichter, Sänger, Komponist
Jelena Marinitschewa, Übersetzerin
Alexandr Medjanik, Dichter, Übersetzer
Wladimir Mirsojew, Theater- und Filmregisseur, Drehbuchautor
Oksana Mysina, Schauspielerin, Regisseurin, Rocksängerin
Anna Oshiganowa, Dr., Historikerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie und Anthropologie der Russischen Akademie der Wissenschaften
Alla Pokrowskaja, Volkskünstlerin Russlands, Professorin
Natalja Poljakowa, Schriftstellerin, Dichterin
Lew Ponomarjow, Menschenrechtler, Bewegung "Für die Menschenrechte"
Irina Prochorowa, Verlegerin
Jurij Rost, Journalist
Eldar Rjasanow, Filmregisseur, Drehbuchautor, Schauspieler, Dramaturg, Schriftstelle
Ilja Simanowskij, Physiker
Andrej Smirnow, Theater- und Filmschauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Volkskünstler Russlands
Lew Timofejew, Schriftsteller
Ljudmila Ulizkaja, Schriftstellerin
Natalja Fatejewa, Theater- und Filmschauspielerin
Übersetzung: Hartmut Schröder
Quelle: Externer Link: http://novayagazeta.livejournal.com/1721285.html
Gemeinsame Erklärung zur Lage in der Ukraine
Gemeinsame Erklärung von:
Petersburger Dialog (deutscher Vorstand)
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Deutsch-Russisches Forum
Deutsch-Ukrainisches Forum
Der Petersburger Dialog, der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, das Deutsch-Russische Forum und das Deutsch-Ukrainische Forum beobachten die derzeitige Krisensituation in der Ukraine mit der Folge von gefährlichen Spannungen auf der Krim, im ukrainisch-russischen Verhältnis sowie im Verhältnis zwischen Russland und der Europäischen Union mit größter Sorge.
Der partnerschaftliche politische, wirtschaftliche und kulturelle Austausch der Länder und in der europäischen Nachbarschaft könnte nachhaltig Schaden nehmen. Deeskalation auf allen Seiten ist bei allen laufenden und bevorstehenden Verhandlungen das Gebot der Stunde für die Beteiligten. Dazu gehört auch, dass konfliktsteigernde militärpolitische wie wirtschaftliche Maßnahmen von allen Seiten zurückgestellt werden und konfliktreduzierende Maßnahmen, wie zum Beispiel die Einrichtung einer Kontaktgruppe, absolute Priorität erhalten.
Die unterzeichnenden Institutionen haben es in den vergangenen Jahrzehnten als ihre historische Verpflichtung angesehen, die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen der Länder auszubauen und den Dialog der Zivilgesellschaften zu stärken. Der Dialog auf möglichst vielen Ebenen ist in dieser Stunde der Krise der einzige Weg, den vielfältigen Interessen an den europäisch-russischen Beziehungen gerecht zu werden.
Wir fordern alle Akteure auf, sämtliche Maßnahmen zu ergreifen, diesen über Jahrzehnte entwickelten Dialog für konsensstiftende Maßnahmen zu nutzen. Wir sehen es deshalb in dieser Krise als unsere Aufgabe, mit der Kompetenz aus unserer Arbeit alle Bemühungen, insbesondere der Politik, zu einem Dialog zu unterstützen, der aus der Krise führen kann. Die Unterzeichner bieten ausdrücklich jedwede politisch gewünschte Form der Mitwirkung, auch in der avisierten Kontaktgruppe, an.
Berlin, 7. März 2014
Dr. h.c. Lothar de Maizière
Vorsitzender des deutschen Vorstands, Petersburger Dialog e.V.
Dr. Eckhard Cordes
Vorsitzender des Vorstands, Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Dr. Ernst-Jörg von Studnitz
Vorsitzender des Vorstands, Deutsch-Russisches Forum e.V.
Prof. Dr. Rainer Lindner
Vorsitzender des Vorstands, Deutsch-Ukrainisches Forum e.V.
Quelle: Externer Link: http://www.petersburger-dialog.de/gemeinsame-erklaerung-zur-lage-der-ukraine
Münsteraner Erklärung
von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e. V. (DGO) zur Annexion der Krim durch die Russländische Föderation
Die DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR OSTEUROPAKUNDE, gegründet 1913 als Deutsche Gesellschaft zum Studium Russlands, hat auf ihrer Jahrestagung am 3. April 2014 in Münster die Ereignisse in der Ukraine zwischen November 2013 und Ende März 2014 erörtert. Die unterzeichnenden Mitglieder der DGO halten dazu fest:
Die Proteste auf dem Kiewer Majdan und in vielen anderen Städten der Ukraine aus Anlass der verweigerten Ratifizierung des Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union richteten sich in erster Linie gegen das Regime von Präsident Janukowytsch, das für systematische Korruption und Rechtlosigkeit in der Ukraine verantwortlich gemacht wurde. Die Sicherheitskräfte des Regimes tragen wesentliche Verantwortung für die gewaltsame Eskalation des Konflikts.
Das mit Berufung auf die Ereignisse auf dem Majdan durchgesetzte Referendum auf der Krim über den Austritt der Autonomen Republik aus dem ukrainischen Staatsverband und der Beitritt zur Russländischen Föderation sind illegal.
Die Russländische Föderation hat durch eine militärische Invasion auf der Krim die territoriale Integrität der Ukraine wie auch das Gewaltverbot der Vereinten Nationen verletzt. Alle Regelwerke einer neuen europäischen Architektur, an denen Russland intensiv mitgearbeitet hat, werden in Frage gestellt. Der damit angestoßene Revisionismus stellt eine Bedrohung von Sicherheit und Frieden auf dem Kontinent dar.
Die Unterzeichnenden schließen sich der Forderung der Vollversammlung der Vereinten Nationen an, die russische Annexion der Krim nicht anzuerkennen. Wir rufen gleichzeitig dazu auf, nicht in eine neue Sprachlosigkeit zu verfallen, sondern alle Kontakte in Wissenschaft und Kultur mit Russland und der Ukraine fortzusetzen und zu intensivieren. Unser Ziel ist es, zu einem gemeinsamen Werteverständnis in Europa zu kommen.
Erstunterzeichner:
Ruprecht Polenz, Präsident der DGO
Prof. Dr. Wolfgang Eichwede, Vizepräsident der DGO
Prof. Dr. Thomas Bremer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGO
Prof. Dr. Jan Kusber, Mitglied des Vorstands der DGO
Prof. Dr. Birgit Menzel, Mitglied des Vorstands der DGO
Prof. Dr. Stefan Troebst, Mitglied des Vorstands der DGO
Prof. Dr. Dietrich Beyrau, Mitglied der DGO
Dr. Gabriele Freitag, Geschäftsführerin der DGO
Dr. Manfred Sapper, Chefredakteur der Zeitschrift OSTEUROPA der DGO
Dr. Volker Weichsel, Redakteur der Zeitschrift OSTEUROPA der DGO
Prof. Dr. Alfred Sproede, Mitglied der DGO
Prof. Dr. Hans-Henning Schröder, Mitglied der DGO
Dr. Benno Ennker, Mitglied der DGO
Quelle: Externer Link: http://www.dgo-online.org/muensteraner_erklaerung