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Wladimir Putin genießt innerhalb der russischen Bevölkerung immer noch hohe Zustimmungswerte. Diese werden oftmals als öffentliche Akzeptanz gegenüber dem autoritären Kurs, der während Putins ersten beiden Amtszeiten als Präsident und seiner Zeit als Premierminister eingeschlagen wurde, interpretiert. Die Ergebnisse einiger Meinungsumfragen scheinen dieses Bild zu bestätigen. Allerdings könnte es auch sein, dass diese Befunde verzerrt sind und weniger Unterstützung für Demokratie anzeigen, als es tatsächlich der Fall ist. Die Herausforderung besteht nämlich darin, Zustimmung zu Demokratie in einem Land zu messen, in dem es gar keinen demokratischen Institutionen gibt. In Gesellschaften, die sich entweder auf dem Weg hin zu Demokratie oder weg von ihr bewegen, ist oft unklar, was »Demokratie« tatsächlich bedeutet. Institutionen und Praktiken, die das Label »Demokratie« tragen, handeln oft nicht so, wie es allgemeinen demokratischen Normen entsprechen würde. Interpretiert man die erwähnten Umfrageergebnisse unter diesem Gesichtspunkt, dann lassen sich Hinweise auf ein höheres Maß an passiver Unterstützung für Demokratie in Russland finden, als für gewöhnlich angenommen. Hingegen sind nur wenige bereit, sich aktiv politisch zu engagieren.
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