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Februar 2024 Strafverfolgung völkerrechtlicher Verbrechen und Übergangsjustiz (16.12.2023) Analyse: Russland vor Gericht bringen: Strafverfolgung völkerrechtlicher Verbrechen Dokumentation: Die Brüsseler Erklärung Analyse: Optionen der Übergangsjustiz für Russland dekoder: "Das unbestrafte Böse wächst" dekoder: "Ist es nicht Patriotismus, wenn alle Kinder zu uns gehören?" Chronik: 01. November – 14. Dezember 2023 Getreidehandel in Kriegszeiten / Wasserwege (06.12.2023) Analyse: Russlands Getreideexporte und Angebotsrisiken während des Krieges gegen die Ukraine Analyse: Russland setzt den Getreidehandel als Waffe gegen die Ukraine ein Analyse: Die strategische Bedeutung des russischen Wolga-Flusssystems Chronik: 23. – 29. Oktober 2023 Hat das Putin-Regime eine Ideologie? (15.11.2023) Von der Redaktion: 20 Jahre Russland-Analysen Analyse: Macht und Angst Die politische Entwicklung in Russland 2009–2023 Kommentar: Russlands neuer Konservatismus und der Krieg Kommentar: Chauvinismus als Grundlage der aggressiven Politik des Putin-Regimes Analyse: Verschwörungstheorien und Russlands Einmarsch in die Ukraine Kommentar: Die konzentrischen Kreise der Repression dekoder: Ist Russland totalitär? Chronik: 03. – 20. Oktober 2023 LGBTQ und Repression (30.09.2023) Analyse: Russlands autoritärer Konservativismus und LGBT+-Rechte Analyse: Russlands Gesetz gegen „Propaganda für Homosexualität“ und die Gewalt gegen LGBTQ-Personen Statistik: Gewalt gegen LGBTQ+-Menschen und Vertrauen in Polizei und Gerichte unter LGBTQ+-Menschen in Russland Dokumentation: Diskriminierung von und Repressionen gegen LGBTQ+-Menschen in Russland Kommentar: Wie sehr geht es bei der strafrechtlichen Verfolgung von "Rehabilitierung des Nazismus" um politische Repressionen? Von der Redaktion: Ausstellung: "Nein zum Karpfen" Chronik: 31. Juli – 04. August 2023 Chronik: 07. – 27. August 2023 Chronik: 28. August – 11. September 2023 Technologische Souveränität / Atomschlagdebatte (20.07.2023) Von der Redaktion: Sommerpause, на дачу – und eine Ankündigung Analyse: Die Sanktionen machen sich bemerkbar: Trübe Aussichten für die russische Chipindustrie Analyse: Kann Russlands SORM den Sanktionssturm überstehen? Kommentar: Russisches Nuklearroulette? Die Atomschlagdebatte in der russischen Think-Tank-Fachöffentlichkeit Dokumentation: Die russische Debatte über Sergej Karaganows Artikel vom 13. Juni 2023 "Eine schwerwiegende, aber notwendige Entscheidung. Der Einsatz von Atomwaffen kann die Menschheit vor einer globalen Katastrophe bewahren" Umfragen: Die Einstellung der russischen Bevölkerung zu einem möglichen Einsatz von Atomwaffen Chronik: 13. Juni – 16. Juli 2023 Chronik: 17. – 21. Juli 2023 Wissenschaft in Krisenzeiten / Prigoshins Aufstand (26.06.2023) Kommentar: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine – Ein "Virolog:innen-Moment" für die deutsche Osteuropaforschung? Kommentar: Osteuropaforschung im Rampenlicht: ein Drahtseilakt zwischen Wissenschaft und Aktivismus Kommentar: Ein Moment der Selbstreflexion für Russlandstudien Kommentar: Wissenschaft im Krieg: Die Verantwortung der Regionalstudien und was daraus folgt Kommentar: Verträgt sich politisches Engagement und Wissenschaft? 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Deutschland und Russlands Krieg gegen die Ukraine Kommentar: Deutsche Wirtschaft und der Krieg Kommentar: Deutschland, der Krieg und die Zeit Kommentar: Nach einem Jahr Krieg: Deutschland im Spiegel der russischen Medien Kommentar: Der Ukrainekrieg: Kriegsängste, die Akzeptanz von Waffenlieferungen und Autokratieakzeptanz in Deutschland Umfragen: Die Haltung der deutschen Bevölkerung zum Krieg gegen die Ukraine: Waffen, Sanktionen, Diplomatie Statistik: Bilaterale Hilfe für die Ukraine seit Kriegsbeginn: Deutschland im internationalen Vergleich Notizen aus Moskau: Niederlage Chronik: 24. April – 14. Mai 2023 Auswanderung und Diaspora (10.05.2023) Analyse: Politisches und soziales Engagement von Migrant:innen aus Russland im Kontext von Russlands Krieg gegen die Ukraine Dokumentation: Ukraine-Krieg: Bislang nur wenig humanitäre Visa für gefährdete Russen Statistik: Asylanträge russischer Bürger:innen in Deutschland Analyse: Emigration von Wissenschaftler:innen aus Russland: Kollektive und individuelle Strategien Dokumentation: Schätzungen zur Anzahl russischer Emigrant:innen nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Chronik: 01. März – 23. April 2023 Sanktionen (27.03.2023) Analyse: Die Wirkung von Krieg und Sanktionen auf Russlands Volkswirtschaft im Jahr 2022 Statistik: Russlands Wirtschaft Analyse: Russische wirtschaftliche Anomalie 2022: Ein Blick aus Unternehmensperspektive Umfragen: Wahrnehmung von Sanktionen durch die russische Bevölkerung Chronik: 01. – 28. Februar 2023 Feminismus / Kriegswahrnehmung / Gekränktes Imperium (13.03.2023) Analyse: Feminist_innen machen in Russland Politik auf eine andere Weise Statistik: Kennzahlen und Indizes geschlechterspezifischer Ungleichheit Analyse: Nicht Befürworter:innen und nicht Gegner:innen: Wie verändert sich bei der Bevölkerung in Russland mit der Zeit die Wahrnehmung des Krieges in der Ukraine? dekoder: Die imperiale Formel ist: Russland hat keine Grenzen Repression und stiller Protest / Die Botschaft des Präsidenten (06.03.2023) Analyse: "Nein zum Karpfen": Stiller Protest im heutigen Russland Dokumentation: Repressionen wegen Antikriegs-Akten in Russland seit 2022 dekoder: Die Schrecken des Kreml Analyse: Ein langer Krieg und die "Alleinschuld des Westens". Präsident Putins Botschaft an die Föderalversammlung am 23. Februar 2023 Kriegsentwicklung / Kirchen im Ukrainekrieg (23.02.2023) Analyse: Unerwartete Kriegsverläufe Analyse: Die Invasion der Ukraine nach einem Jahr – Ein militärischer Rück- und Ausblick Kommentar: Die Unterstützung der NATO-Alliierten für die Ukraine: Ursachen und Folgen Kommentar: Der Krieg und die Kirchen Karte: Kriegsgeschehen in der Ukraine (Stand: 18. Februar 2023) Eliten (16.02.2023) Analyse: Ansichten der russischen Eliten zu militärischen Interventionen im Ausland Analyse: Zusammengeschweißt und gefesselt durch Illegitimität Ranking: Die politische Elite im Jahr 2022 Meinungsumfragen im Krieg (02.02.2023) Kommentar: Sind Meinungsumfragen im heutigen Russland sinnvoll? 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Pressestimmen

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Die russische Berichterstattung zum zweiten »Marsch der Millionen« am 12. Juni 2012 in Moskau.

Demonstration der Opposition am 12.06.2012 in Moskau. (© picture-alliance/AP, Alexander Zemlianichenko)

Am 12.06.2012 fand in Moskau der zweite »Marsch der Millionen« statt. Nach Angaben der Sicherheitskräfte hatte die von oppositionellen Organisationen veranstaltete Demonstration, die in Moskau vom Puschkin-Platz bis zum Sacharow-Prospekt verlief, 18.000 Teilnehmer, nach Angaben der Organisatoren waren es ca. 100.000. Auf der Abschlusskundgebung wurde ein »Manifest des freien Russlands« verabschiedet, das die Freilassung politischer Gefangener, reale politische Reformen, Zugang der Opposition zu den zentralen Fernsehsendern sowie vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen fordert. Mehrere Anführer der Oppositionsbewegung, darunter Ilja Jaschin, Aleksej Nawalnyj und Ksenja Sobtschak folgten einer Stunde vor Beginn der Demonstration den Vorladungen einer Untersuchungskommission, vor der sie bis kurz vor Ende der Demonstration als Zeugen der Ausschreitungen im Zuge der Demonstration am 6. Mai befragt wurden. Am Vortag hatte die Kommission Hausdurchsuchungen bei einem knappen Dutzend führender Oppositionsvertreter durchführen lassen. Im Kreml fand zeitgleich zur Demonstration eine feierliche Zeremonie im Rahmen des »Tags Russlands« statt. Präsident Wladimir Putin zeichnete dort mehrere Personen für ihre herausragenden Leistungen in Wissenschaft und Technologie, Literatur und Kunst sowie für gesellschaftliches Engagement aus. Indirekt ging er auf die Oppositionsveranstaltungen in mehreren russischen Städten ein und betonte den »Wert einer evolutionären, nachhaltigen Entwicklung. Nicht zulässig ist alles, was das Land schwächt, die Gesellschaft entzweit.«. Am 08.06.2012 hatte Präsident Putin ein verschärftes Gesetz zum Versammlungsrecht unterzeichnet, das direkt am Folgetag und damit vor dem zweiten »Marsch der Millionen« in Kraft getreten war. Nähere Informationen zu den Ereignissen im Umfeld der Demonstration finden sich in der Chronik am Ende der Ausgabe. Im Folgenden wird in Auszügen die Berichterstattung der großen russischen Tageszeitungen zu den Ereignissen widergegeben.

Staatlicher Fernsehsender »1. Kanal«, Abendnachrichten 12.06.2012, 21:00

Oppositionskundgebung in Moskau verlief ohne besondere Vorkommnisse

In Moskau fand eine weitere Oppositionsveranstaltung statt – unter dem Motto »Marsch der Millionen«. Die angemeldete Teilnehmerzahl lag bei 50.000, de facto nahmen, nach Angaben der Moskauer Abteilung des Innenministeriums, ca. 20.000 Menschen teil. Unter diesen waren Vertreter politischer Kräfte, jene, die soziale Forderungen aufstellten, und wieder andere, die sich einfach nur so anzogen, um die Aufmerksamkeit sofort auf sich zu lenken. […] Die Zusammensetzung der Teilnehmer war sehr bunt – von Aktivisten der Parteien »Jabloko«, »Gerechtes Russland« und der Kommunistischen Partei bis hin zu Anarchisten und Vertretern sexueller Minderheiten. Quelle: http://www.1tv.ru/news/polit/209313.

Iswestija (Moskau), 12.06.2012

Der »Marsch der Millionen« verlief ohne Überraschungen

Petr Kozlow Trotz der Erwartungen der Opposition kam es weder zur Anwendung des Versammlungsgesetz noch zu Provokationen und einem Anwachsen der Teilnehmerzahl am 12. Juni. Quelle: http://izvestia.ru/news/527277

Kommersant (Moskau), 12.06.2012

Marsch der moderaten Million

Grigorij Tumanow, Oleg Kaschin Gestern fand der zweite oppositionelle »Marsch der Millionen« in Moskau statt, der unterschiedlichen Angaben zufolge zwischen 18.000 und 40.000 Teilnehmer zusammenbrachte. Die Veranstaltung stellte sowohl die Organisatoren wie auch das Bürgermeisteramt der Hauptstadt zufrieden: trotz der Erwartungen eines radikal eingestellten Teils der Opposition und der Staatsmacht kam es, im Vergleich zur Protestaktion am 6. Mai, zu keinen Zusammenstößen mit der OMON [Spezialpolizei]. Einem Sprecher der Moskauer Regierung zufolge sorgten die jüngst verabschiedeten Änderungen im Gesetz »Über Versammlungen« für Ordnung. Quelle: http://kommersant.ru/doc/1957363

Rossijskaja Gaseta (Moskau), 13.06.2012

Vertrieben wurden weder die Wolken noch die Opposition

Konstantin Nowikov Schon gegen halb Eins war der Platz vor dem Kino »Puschkinskaja« praktisch mit »aufgebrachten« Städtern gefüllt. Die Organisatoren gingen konsequent und gleichzeitig sehr kreativ die Organisation des Marsches an. Die Linken – Sozialisten, Kommunisten, Anarchisten, Trotzkisten – gingen auf der linken Boulevardseite. Die rechten, nationalistischen Bewegungen folgten dementsprechend auf der rechten Seite. In der Mitte gingen die »allgemeingesellschaftlichen Aktivisten«. […] Jede Protestveranstaltung der vergangenen sechs Monate zeichnete sich durch eine eigene Farbe aus. Anfangs dominierten die weißen Bändchen der »aufgebrachten Städter« und der »Wählerliga«. Zum damaligen Zeitpunkt war dies erklärbar: die Teilnehmer drückten ihre Unzufriedenheit mit den Ergebnissen der Dumawahlen aus. Am 6. Mai dominierte die Farbe Rot. Die Mehrheit der Teilnehmer des ersten »Marsches der Millionen« erschien mit roten Fahnen. Gestern wurde der sozialistische Protest erneut durch einen allgemeingesellschaftlichen Protest abgelöst. Fahnen gab es wenige, die übergroße Mehrheit kam ohne jegliche Symboliken. Anzumerken ist zudem, dass zum ersten Mal auch Studentenorganisationen an der Protestveranstaltung teilnahmen. Bisher trat die Studentenschaft nur im Rahmen der einen oder anderen politischen Partei oder Bewegung auf. Gestern kam sie in selbständigen Kolonnen. Quelle: http://rg.ru/2012/06/12/marsh-site.html

Komsomolskaja Prawda (Moskau), 12.06.2012

»Wir werden nicht nass, wir verzeihen nicht!«

Aleksandr Grischin Der Umzug der Bewegung der »Weißen Bändchen« wurde von den Organisatoren als Schlussakkord vor der großen Sommerpause geplant. Folglich musste der Akkord für die Veranstalter gewaltig und kraftvoll ausfallen, statt schwächlich und erloschen. Die Frage der Fragen drehte sich um die erwartete Teilnehmerzahl – beeinflussen die Gesetzänderung [mit verschärften Strafen bei Verstößen gegen das Versammlungsrecht] sowie die am Vortag erfolgten Hausdurchsuchungen bei den Anführern der Opposition die Teilnehmerzahl. […] Die Demonstration zeigte, dass es keine grundlegende Veränderung der Teilnehmerzahl gab. Es kamen wohl etwas weniger Teilnehmer als am 6. Mai zusammen, ca. 20.000 konnten die Organisatoren aber gewinnen. Dies bestätigt ein weiteres Mal die These der Existenz eines stabilen und aktiven Kerns Protestbereiter, der bleiben wird, was auch immer unternommen wird. Quelle: http://www.kp.ru/daily/25897/2856403/

Nowaja Gaseta (Moskau), 12.06.2012

Moskau. Nur ein Idiot mag denken, dass sich unsere Stadt einschüchtern lässt

Aleksej Polikowskij Es kommen jene Leute, die man durch die Verabschiedung des drakonischen Versammlungsgesetzes abschrecken wollte. Es kommen zehntausende Menschen, die man durch die Festnahmen von Aktivisten und die Vorladungen von Nawalnij und Udalzow vor das Untersuchungskomitee abschrecken wollte. Nur ein Idiot mag denken, dass sich Moskau hierdurch einschüchtern lässt. Nur der Taube und Blinde, ohne Gespür für die Zeit, die die Uhr der Geschichte zeigt, mag denken, dass sich das Schmelzen des Gletschers aufhalten lässt, die Transformation des Volkes in eine Gesellschaft und die Bereitschaft der Menschen, auf die Straße zu gehen. Quelle: http://www.novayagazeta.ru/politics/53034.html

Wedomosti (Moskau), 13.06.2012

In Putins Schneckenhaus

Andrej Kolesnikow Es besteht eine, in der öffentlichen Meinung klar formulierte, Nachfrage nach einem Dialog der Staatsmacht mit der Protestbewegung. Die erste Person im Staat verweigert sich diesem Dialog. Ein anderes Thema ist, ob die Opposition zu einer adäquaten Diskussion fähig wäre. Dem verworrenen Manifest nach zu urteilen, das die Opposition zum 12. Juni vorbereitet hatte, noch nicht: das Ausmaß des Realitätssinns spiegelt sich in der Überzeugung wider, ein freiwilliger Rücktritt Putins sei möglich. Für die Nachfrage der Gesellschaft steht also niemand bereit. Der »nationale Führer« zieht es vor, mit dem Genossen Cholmanskich [dem neuen Bevollmächtigten Vertreter des Präsidenten im Föderalbezirk Ural] und einer Fotografie Gandhis vor weißer Wand in Dialog zu treten. Putins Schneckenhaus schließt sich. Pro-forma bleiben Einrichtungen wie die »Agentur für Strategische Initiativen (ASI)« und die »Offene Regierung« erhalten. Die Opposition ist jedoch gezwungen, mit der OMON [Spezialpolizei] und den Untersuchungsbehörden in Dialog zu treten. Quelle: http://www.vedomosti.ru/opinion/news/1843111/rakovina_putina Zusammengestellt und übersetzt von Christoph Laug









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