Wut und Zweifel: Erinnerungsbilder für die Zukunft
Dem Maler Bernhard Heisig zum hundertsten Geburtstag
Dr. Eckhart J. Gillen
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Er war der erste ostdeutsche Maler, der mit Helmut Schmidt einen Bundeskanzler für das Kanzleramt portraitieren durfte: Bernhard Heisig. Der langjährige Rektor der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst brach in der DDR 1989 mit der SED. Seine Vita spiegelt deutsche Geschichte in allen Schattierungen, insbesondere den Krieg, in dem er der SS angehörte. Nach dem Mauersturz entbrannte darüber ein Bilderstreit. Am 31. März 2025 wäre Heisigs 100. Geburtstag. Eine kritische Würdigung durch den Kunsthistoriker Eckart J. Gillen.
„Tatsächlich ist aber meine Art zu leben, also auch zu arbeiten, von dem beeinflußt, was mich beunruhigt.“ (Bernhard Heisig)
Zahlreiche Beobachter der deutsch-deutschen Kunstszene vor dem Mauerfall 1989 kennen Bernhard Heisig noch in seiner Rolle als führender Vertreter der Malerei in der DDR, zum Beispiel auf der documenta 6 1977 in Kassel und als Rektor der berühmten Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Diese Hochschule, die nach dem Krieg als Kaderschmiede für Agitation und Propaganda zur Herstellung von Musterbildern des Sozialistischen Realismus aus dem Geist des Idealismus und Akademismus des 19. Jahrhunderts gegründet worden war, wurde von Heisig in seinen zwei Amtszeiten als Rektor von 1961 bis 1964 und von 1976 bis 1987 zur Geburtsstätte der „Leipziger Schule“ gemacht, aus der nach der Wende in den 1990er-Jahren die international bekannt gewordene „Neue Leipziger Schule“ hervorgegangen ist, zu deren bekanntesten Vertretern sein Meisterschüler Neo Rauch zählt. Damit wurde Leipzig, das Zentrum der Drucktechnik, der Verlage und der grafischen Künste, eine Stadt der Bücher, geprägt von einem nüchternen, auf die nützlichen Künste orientierten Bürgertum, erstmals zu einem Zentrum der modernen Malerei.
Ausgangspunkt war 1961 die Einrichtung einer Klasse für farbige Gestaltung durch Heisig. Mit diesem „Trick“ konnte er nach und nach die Malerei als Unterrichtsfach dort durchsetzen, das neben ihm auch Wolfgang Mattheuer und Werner Tübke unterrichteten. Diese drei Gründerväter der alten Leipziger Schule waren allerdings noch bis gegen Ende der 1960er-Jahre in der DDR höchst umstritten; sie galten in einer Einschätzung der Bezirksausstellung zum 20. Jahrestag der DDR 1969 durch den früheren SS-Mann und Direktor der Dresdner Gemäldegalerie Neue Meister sowie Informellen Mitarbeiter der Staatssicherheit (IM), Joachim Uhlitzsch, als die drei „problematischsten“ Künstler.
Helmut Schmidt als Brückenbauer ins Kanzleramt
Im Gedächtnis geblieben ist natürlich auch der Auftrag an Bernhard Heisig, das offizielle Porträt von Helmut Schmidt für die Kanzlergalerie zu malen. (Abb.) Eine große Rolle für die Entscheidung Schmidts spielte dabei sicher seine Überzeugung, Heisig sei ein künstlerischer Erbe von Oskar Kokoschka. Helmut Schmidt kannte Kokoschka persönlich, 1976 besuchte er ihn in Villeneuve am Genfer See und ließ sich von ihm zeichnen. Schmidt mochte auch das Porträt des österreichischen Malers von Adenauer aus dem Jahr 1966, das jetzt zur Kunstsammlung des Deutschen Bundestages gehört. Kokoschka starb allerdings bereits 1980 im Alter von 94 Jahren. So fiel die Wahl auf seinen würdigen Nachfolger, der zudem aus der DDR kam, zu der die Bundesrepublik engere Beziehungen aufbauen wollte.
Helmut Schmidt schrieb zum 80. Geburtstag von Heisig 2005: „Ich fand es wünschenswert, daß ein DDR-Maler im Bonner Kanzleramt vertreten ist.“ Dazu kam, dass Schmidt Heisigs Malweise ausgesprochen gut gefiel: „Viele seiner Bilder hatten einen apokalyptischen oder einen anklagenden Inhalt. Palette und Malweise zeigten die Schule des Expressionismus.“ Beeindruckt haben Schmidt offensichtlich der „eindrucksstarke malerische Ausdruck seines Fortschritts-Unglaubens und seines Zivilisations-Pessimismus“.
Heisig ist Zeit seines Lebens keinem Konflikt ausgewichen. Wut über den Zustand der Gesellschaft, in der er lebte, und Zweifel an seiner Kunst trieben seine Malerei voran. Er verkörperte den Typus des um den rechten Glauben ringenden Künstlers, der, vergleichbar mit Künstlern im Zeitalter der Gegenreformation, im Konflikt mit der Kurie und Inquisition stand. Heisig war fest davon überzeugt, dass alle großen Künstler erst durch die kritische Auseinandersetzung mit ihren Auftraggebern in der Lage gewesen seien, bedeutende Kunstwerke zu schaffen. In der Einheit von Inhalt und Form sah er das Kriterium künstlerischer Moral, die dem Ziel der Wahrheitsfindung verpflichtet bleibt. Mit dieser Haltung kam Heisig zwangsläufig in politische Konflikte.
Bruch mit der SED 1989 und Rückgabe aller Auszeichnungen
Der unerwartete Untergang der DDR, in der er aufgewachsen und sozialisiert worden war, löste eine Krise in seiner künstlerischen Produktivität aus. Nach dem Rücktritt des Politbüros im Dezember 1989 verließ er enttäuscht die SED, der er seit 1947 angehörte, und gab die staatlichen Auszeichnungen, aber auch die damit verbundenen Geldpreise zurück, mit der Begründung: „Das bisher bekannt gewordene Ausmaß an Machtmißbrauch und Korruption in der ehemaligen Führungsspitze der DDR läßt mich die durch die damalige Staatsführung für meine künstlerische Arbeit mir erwiesenen Ehrungen nicht mehr als solche empfinden.“
Die plötzlich weggefallene vertraute Reibung an seinem Gegenspieler, der immer ganz genau hingeschaut hat, was er gemalt hatte, begleitete ihn als Symptomschmerz an der Staffelei und fand seinen Ausdruck im manischen Zwang, seine Gemälde immer wieder zu korrigieren und zu übermalen.
In dieser Situation erreichte ihn die Nachricht vom Auftrag für den Berliner Reichstag, der später, zwischen November 1997 und März 1998, ein Tiefpunkt im Bilderstreit um Wert oder Unwert der Kunst in der DDR werden sollte. In einem offenen Brief vom 31. Januar 1998 an den Kunstbeirat des Bundestages, der von 58 überwiegend ostdeutschen Künstlern, Schriftstellern und Schauspielern unterschrieben wurde, war die Rede von politischer Instinktlosigkeit und der Gefahr, dass die „Gebäude des neuen Regierens durchaus auch aus dem Geist Heisig'scher Kooperation mit dem DDR-Regime dekoriert werden“, so der in der DDR aufgewachsene Kunsthistoriker Christoph Tannert.
Darauf antwortete am 12. Februar 1998 der streitbare Maler und ehemalige Schüler von Heisig, Hartwig Ebersbach, ebenfalls mit einem Offenen Brief, in dem er von einer würdelosen „Schlammschlacht“ spricht. Es werde lediglich ein Klischee bedient: „Heisig, das ist DDR. (...) Abgesehen von den Schwierigkeiten, das staatstragende Bild in Heisigs Werk überhaupt zu finden, begegnet man eher einem Grübler und Zweifler, vielleicht sogar einem Utopisten im Sinne Blochs.“
Für die einen, wie den Gründungsdirektor der Berlinischen Galerie Eberhard Roters, ist Bernhard Heisig eigentlich der erste, der „Bilder des Zweifels und der Verzweiflung, eigentlich der Zerstörung durch den Krieg“ gemalt habe. Für die anderen – bezeichnenderweise kommen die Kritiker alle aus der ehemaligen DDR – ist er ein führender Funktionär eines verbrecherischen Regimes, einer, der viel zu spät gemerkt hat, wem er gedient hat.
Kollaboration, Zweifel oder Irrtum? Ein innerdeutscher Bilderstreit
Auffallend ist, dass der Bilderstreit ein Familienkonflikt ist. Er wird in erster Linie geführt zwischen den Künstlern, die die DDR verlassen haben, und denen, die sich für ein Verbleiben in der DDR entschieden hatten. Es geht dabei einzig um die Frage der Kollaboration staatlich geförderter und in Ämtern als Rektor, Professor oder Verbandsfunktionär tätiger Künstler mit einem „aus heutiger Sicht“ diktatorischen Regime.
In dieser selbstgerechten Debatte zum Thema „Staat(s) - Kunst - Gesinnung - welche Künstler gehören/nicht in den Reichstag?“ wurde am 16. März 1998 im Berliner Abgeordnetenhaus auch die Mitgliedschaft Bernhard Heisigs in der Waffen-SS zum entscheidenden Argument gegen seine Beteiligung an der Ausstattung des Reichstages. Die Publizistin Lea Rosh ging so weit, anzudrohen, die Teilnahme ihrer Gedenkstätte für die von den Nazis verfolgten Reichstagsabgeordneten zurückzuziehen, wenn Heisig dort einen Auftrag bekomme.
Auf die Behauptung des damaligen kulturpolitischen Sprechers der Berliner CDU, Uwe Lehmann-Brauns, eine Biografie wie die von Heisig habe dort nichts zu suchen – die er mit der Bemerkung begründete: „Wollen Sie etwa einem Gast aus Israel erklären, dieses Bild wurde von einem ehemaligen Mann der Waffen-SS gemalt?!“ –, antwortete der Historiker Götz Aly: „Doch, genau das wollen und müssen wir um der Ehrlichkeit willen einem israelischen Gast erklären: Hier hängt das Gemälde eines Mannes, der sich irrte, der für eine Generation deutscher Jugendlicher steht, die ‚die Gnade der späten Geburt‘ knapp verfehlte. Hier hängt das Gemälde eines Mannes, der sich zu diesem Irrtum bekannt und ein Leben lang daran gearbeitet hat, sich und anderen darüber Rechenschaft abzulegen. Genau solche Bilder gehören in den künftigen Deutschen Bundestag, und zwar in die Eingangshalle.“
Inzwischen haben sich die Wogen gelegt und die Zeit ist reif für eine gelassene Betrachtung seines Lebenswerks anlässlich seines hundertsten Geburtstages am 31. März 2025. Selbst seine schärfsten Kritiker und Kritikerinnen erkennen heute seine Bedeutung als Hochschullehrer an, der seinen Schülern, zum Beispiel Hartwig Ebersbach mit seiner freien Klasse, große Freiräume zum Experimentieren ermöglichte.
Ehrung und Aufarbeitung in Breslau
Seit der letzten großen Ausstellung 2005/2006, die von seiner langjährigen Wirkungsstätte in Leipzig über Düsseldorf und die Nationalgalerie Berlin in das „Schlesische Nationalmuseum“ seiner Geburtsstadt Breslau (heute Wroclaw) führte, sind bereits wieder 20 Jahre vergangen. Zum hundertsten Geburtstag richtet das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg dem Maler achtzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vom 24. Mai bis 14. September 2025 eine Ausstellung ein, die ihn konkret im Kontext seiner Geburtsstadt Breslau zeigt, die er als Mitglied der Waffen-SS bis zur Kapitulation der „Festung Breslau“ am 6. Mai 1945 verteidigen musste.
In seinen Gemälden zum Thema „Festung Breslau“ gelang es Heisig in den 1960er- und 1970er-Jahren, die damalige gespenstische Atmosphäre und Absurdität der Situation zu topografisch genauen Sinnbildern zu verdichten. Sein Gemälde „Die Stadt und ihre Mörder“ (1969) sollte schon im Titel deutlich machen, „wer für die Zerstörung Breslaus wirklich verantwortlich war“. Der Betrachter schaut auf das grandiose Panorama der Stadt an der Oder.
Auf einer anderen Fassung mit dem Titel „Unterm Hakenkreuz“ (1973) (Abb.) malte Heisig den MG-Schützen als Hitlerjungen in Anspielung auf sein jugendliches Alter beim Eintritt in die Waffen-SS. Auffallend sind hier Lautsprecher, deren Schalltrichter wie eine Blaskapelle angeordnet sind. Sie bilden über den Köpfen der Protagonisten im Vordergrund das durch die Lichtaureole zusätzlich herausgehobene Zentrum des Bildes. Diese Lautsprecherbatterien als Sinnbilder totalitärer Bewusstseinssteuerung sind Erinnerungsbilder seiner nächtlichen Ankunft in Breslau. Bernhard Heisig gilt heute, mehr als drei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer, als einer der wenigen Maler in Deutschland nach 1945, der als Angehöriger der Kriegsgeneration den traumatischen Erfahrungen als Soldat im Zweiten Weltkrieg in seinen Gemälden glaubwürdigen Ausdruck verleihen konnte.
Bereits in den 1960er-Jahren überwand er mit den gemalten und gezeichneten Barrikadenkämpfen der Pariser Kommune, die sich im Mal- und Erinnerungsprozess mit seinen eigenen Erfahrungen im Schützengraben verbinden, die normative Ästhetik des sozialistischen Realismus.
Heisigs Widerstand gegen die optimistischen, fortschrittsgläubigen Losungen der DDR-Funktionäre aus der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) wurde als „Geschichtspessimismus“ gebrandmarkt.
Der Krieg ist auf seinen Bildern nicht das Donnern der Geschütze, der Nahkampf Mann gegen Mann, sondern die Agonie der Muskeln, der Schmerz, der sich nicht mitteilen, sondern nur zeigen lässt im Bild. In diesem Sinne sind Heisigs Bilder mehr Abdruck des Schmerzes und Negativ des Grauens als Abbild. Mit seinen Bildern will Bernhard Heisig einer vergangenen Gewalt- und Schmerzerfahrung im Krieg zum Ausdruck verhelfen. Im Rückblick erkennen wir, dass seine Bilder die „Wunde“ als tragisches Leitmotiv der deutschen Kunst im 20. Jahrhundert aufgreifen.
Auf den Blättern seines Lithografie-Zyklus „Der faschistische Alptraum“ legt Heisig wie ein Archäologe mit seinen Abdrücken die Negative vergangener Leiden, abgestorbener Körper, verborgener Orte des Grauens frei. Er gibt Einblick in die Tiefenstruktur der Erinnerung, befördert aus dem Bergwerk des Unbewussten erstarrte Momente der Angst und des Terrors ans Tageslicht. Hier entstanden die freien, assoziativ und unbewusst „gefundenen“ Formfügungen, mit denen es dem Maler gelingt, sich von der Abbildhaftigkeit weitgehend zu entfernen.
Mit diesem Zyklus überlässt sich Heisig der freien Assoziation jenseits der Verstandeskontrolle. Das Kriegstrauma wird ständig weiter bearbeitet durch immer neue Druckvarianten und Zustandsdrucke im Sinne von Sigmund Freuds Verfahren, das er als „Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten“ bezeichnete.
Das titelgebende Blatt „Der Alptraum“ zeigt den modernen Hiob als verstümmeltes, von Kopf bis Fuß bandagiertes schreiendes Bündel Mensch. Im erdrückenden Dunkel der Nacht werden die Konturen eines geflügelten Ungeheuers sichtbar, das seine Krallen direkt neben dem Kopf des Bandagierten in das Holz eines Bretterzaunes geschlagen hat. Das Ungeheuer entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Panzerwrack, dessen Ketten, gleich einem Höllensturz, das am Boden liegende verstümmelte Opfer zu zermalmen drohen. Das labile Gleichgewicht zwischen diesen beiden Welten wird scheinbar nur durch das Hakenkreuz in der Bildmitte ausbalanciert.
Stets bewusst Täter und Opfer zugleich
Bernhard Heisig gehört neben Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Gerhard Richter und Wolf Vostell zu den wenigen Künstlern in Deutschland nach 1945, die sich der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Krieg gestellt haben. Seine Gemälde und Grafiken zeigen die Möglichkeiten individueller Wandlung und Reflexion. Bernhard Heisig hat sich, trotz vieler Rückschläge, bis zu seinem Lebensende nicht von dieser Suche nach seiner subjektiven Wahrheit über seine Beteiligung am Krieg abbringen lassen. Heisig hat dabei nie einen Hehl daraus gemacht, dass er Täter und Opfer der Zeitläufte gleichermaßen war. Ein Leben lang suchte er nach einer Sprache für seine traumatischen Erfahrungen im Weltkrieg. In seiner künstlerischen Arbeit ging es ihm darum, „eine Bewusstseinslage darzustellen, in welcher ich mich im Krieg befand, die ich aber damals nicht begriff und die ich im Nachhinein mir erst einmal klar gemacht habe (...).“
Unmissverständlich erklärte Heisig immer wieder: „Mein Thema war der Krieg. Man wollte mir die ständige Beschäftigung damit sehr wohl ausreden, aber ich setzte mich durch. Und die Westdeutschen meiner Generation haben sich damit doch nicht wirklich auseinandergesetzt.“ Sein Anspruch als Künstler an sich und sein Werk war absolut und kompromisslos: „Wo es nicht gelungen ist, das Bildsignal so zu verdichten, daß es [...] wie ein Schlag auf mich zukommt, ist das Bild nicht gut.“
Zitierweise: Eckhart J. Gillen, „Wut und Zweifel: Erinnerungsbilder für die Zukunft. Dem Maler Bernhard Heisig zum hundertsten Geburtstag", in: Deutschland Archiv vom 25.03.2025. Link: www.bpb.de/560693. Alle im Deutschlandarchiv veröffentlichten Beiträge sind Recherchen und Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar und dienen als Mosaikstein zur Erschließung von Zeitgeschichte. (hk)
Der 1947 in Karlsruhe geborene Kunsthistoriker und Ausstellungs-Kurator ist Autor zahlreicher Aufsätze und Bücher über die Bildende Kunst Osteuropas nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere die DDR. In den 80er Jahren war er Mitherausgeber der Zeitschrift "Niemandsland. Zeitschrift zwischen den Kulturen". Er promovierte in Heidelberg über "Die Schwierigkeiten beim Suchen der Wahrheit - Eine Studie zur Problematik der antifaschistischen und sozialistischen Kunst der SBZ, DDR 1945−1989 " am Beispiel des Leipziger Malers Bernhard Heisig. 2003 erhielt er den Bürgerpreis zur Deutschen Einheit der Bundeszentrale für politische Bildung