Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

„Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Übersehene Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Abschied von der zivilen Gesellschaft? "Die DDR wird man nie ganz los" Von Nutzen und Nachteil der Brandmauer Disruption. Die Revolution der Erschöpften Wie Weimar ist die Gegenwart? Eine Zäsur für die deutsche Demokratie? „Der Erfolg der Linken zeigt, wie es gehen kann“ Zeitenwende 2.0 Die Post-Wagenknecht-Linke Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. "Alles ist im Übergang" Das Mädchen aus der DDR Die Todesopfer des Grenzregimes der DDR Die Kirchner-Affäre 1990 Der Weg des Erinnerns „Manche wischen das weg, als ginge es sie gar nichts an“ Maßstabsetzend Die nächste Zeitenwende "Gegner jeglicher geistigen Bevormundung" Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 80 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg Russische Frauen im Widerstand Doppeldenken als soziale adaptive Strategie Belarus. Terra Incognita "Siegfrieden" „Die Deutschen sind die Düpierten“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Das Ende der Stasi vor 35 Jahren Der Zauber des Anfangs Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Orte des Ankommens (XII): "Sie legten einfach los". Siedler und Geflüchtete in Heiligenhaus Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Alle Porträts im Überblick Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Vom Zwangsleben unter Anderen "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? "Ein Beitrittsvertrag, kein Vereinigungsvertrag" „Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander“ Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Die radix-blätter - ein besonderes Medium der Gegenöffentlichkeit in der DDR Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" Freiheit und Sicherheit Literaturjournal Wirtschaft und Soziales (3/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Zeitgeschichte im Film (2/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Nonkonformität und Widerstand (1/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Deutsch-deutsches (11+12/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Öffentlicher Umgang mit Geschichte (10/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 21 Jahre Deutsche Einheit (9/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wissenschaft (8/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau - Teil 2 (7/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau (6/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Kultur (5/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Innere Sicherheit (4/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wirtschaftsgeschichte (3/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Ost-West-Beziehungen (2/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Medien (1/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Über das Deutschland Archiv Impressum Nach den Unruhen in Kasachstan: Wendepunkt oder Weiter so?

„Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander“ 35 Jahre nach der ersten freien und geheimen Wahl der Volkskammer der DDR am 18. März 1990. Eine Rückerinnerung.

Thomas Krüger

/ 17 Minuten zu lesen

"Füreinander, miteinander. Nie wieder gegeneinander". Inschrift einer extra geprägten Gedenkmünze an das Fußballspiel zwischen Abgeordneten aus der Volkskammer der DDR und dem westdeutschen Bundestag am 21. September 1990. (© Matthias Krumnow)

„Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander“: Das ist die Inschrift einer kleinen Gedenkmünze, in Erinnerung an ein Ereignis, das mit der frei gewählten Volkskammer vor 35 Jahren zu tun hat.

Aber wohl nur hard core Sportfans unter Ihnen werden wissen, dass am 21. September 1990 die Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik und der Deutsche Bundestag der Bundesrepublik Deutschland direkt gegeneinander angetreten sind – in einem Fußball-Benefizspiel von Abgeordneten aus Ost gegen West in Berlin. Es sollte 100.000 DM für Behindertenprojekte in Leipzig einspielen. Fair geendet hat es 2:2.

Der CDU-Volkskammerabgeordnete Interner Link: Reiner Schneider aus Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, berichtete darüber im Rückblick im „Deutschland Archiv“ der Bundeszentrale für politische Bildung: „Ich war als linker Verteidiger aufgeboten und spielte anfänglich gegen den damaligen Umweltminister Klaus Töpfer, den ich mit meiner Laufarbeit und mit sportlicher Härte beeindrucken konnte. Nach seiner Auswechselung war der Oberbürgermeister Bonns, Dr. Hans Daniels, mein Gegenpart. Er schien mir nicht so robust, deshalb schonte ich ihn etwas. Das Spiel endete 2:2. Leider nahm mir der vor mir stehende Spieler die Ehre, zum Ausgleich einzuköpfen.“

Gepfiffen wurde das Spiel übrigens vom legendären westdeutschen Schiedsrichter Walter Eschweiler, und den Spielball trug Volkskammerpräsidentin Sabine Bergmann-Pohl in den Jahnsportpark, das Stadion des Berliner Fußball-Clubs „BFC Dynamo“, also ausgerechnet bei Stasichef Mielkes ehemaliger Truppe… Wenn ich zu DDR-Zeiten meinen Club Union Berlin zum Stadtderby beim BFC begleitete, meistens im Stadion der Weltjugend 300 Meter von der Mauer zum Wedding entfernt und es endlich irgendwann einen Freistoß für die Eisernen gab, skandierte der Unionblock „Die Mauer muss weg!“. Nun also die Abgeordnetenmannschaften.

Ohne Vorerfahrung in die Politik

Dass Interner Link: Sabine-Bergmann Pohl einmal solch eine Aufgabe zufallen würde, neben allen anderen Pflichten als Volkskammerpräsidentin, das war für sie als Lungenfachärztin vor dem 18. März 1990 mit Sicherheit genauso unvorstellbar wie für alle anderen engagierten DDR-Bürgerinnen und -Bürger, die bei jener ersten freien Wahl in der Geschichte der DDR in die Volkskammer gewählt wurden, nahezu alle ohne jede praktische Vorerfahrung in großer Politik und in den Zwickmühlen und Labyrinthen der Administration.

Protest-Plakate vor der DDR-Volkskammer am 4. November 1989. Viereinhalb Monate später wurde das DDR-Parlament erstmals frei gewählt. (© picture-alliance/dpa)

Die 10. und letzte und zugleich erste frei und geheim gewählte Volkskammer – übrigens bei einer Wahlbeteiligung von 93,4 Prozent! -, konstituierte sich am 5. April 1990. Ihr gehörten 409 Abgeordnete an, von denen nur 14 schon in der 9. (noch von der Staatspartei SED gelenkten) Volkskammer vertreten gewesen waren. Alle anderen waren Newcomer, so wie Sabine Bergmann-Pohl, auffallend viele Ingenieure, Mediziner und Naturwissenschaftler, und man staune: zu 7,1 Prozent waren Theologen vertreten, zu denen auch ich zählte.

Vielleicht waren dies Berufsgruppen, die am wenigsten ideologisch vom verordneten Marxismus-Leninismus durchdrungen waren. Gerade die Kirchen mit ihren synodalen Beteiligungsstrukturen waren in der DDR ja regelrechte Schulen der Demokratie. Reiner Eppelmann hat sie einmal als „Loch im Fahrradschlauch DDR“ bezeichnet, weil dort der Wind der Demokratie wehte. In den Gemeindekirchenräten und auf Synoden wurde offen um Kompromisse gestritten – und viele Entscheidungen in geheimen Abstimmungen getroffen. Aber auch von den Theologen und Theologinnen waren die wenigsten auf den Berg an verantwortungsvoller Arbeit vorbereitet, der nun vor uns lag und unter sehr großem Zeitdruck abgearbeitet werden musste, anfangs übrigens ziemlich konsensorientiert und ohne Fraktionszwang, um sich nicht zu verhaken. Der Abgeordnete Eberhard Brecht, später lange OB in Quedlinburg, sagt rückblickend, dass er in seinem Leben noch nie so viel Arbeit zu bewältigen hatte, wie in jenen Wochen und Monaten.

Wie umgehen mit "Blockflöten?"

Gewöhnungsbedürftig war die Begegnung von uns Bürgerrechtlern mit denen, die wir damals nicht nur intern als „Blockflöten“ bezeichneten: Wenige Monate vorher noch mit-tätig in den Blockparteien CDU, NDPD, LDPD und DBD, Parteihüllen auf einer Einheitsliste von Gnaden der SED. Nun hatten nicht wenige ziemlich umstandslos den Wandel zu überzeugten demokratischen Parlamentariern absolviert, und den „Schwesterparteien“ im Westen schien das gerade recht zu sein. Auf der anderen Seite begegneten wir Newcomern wie jenen aus der DSU menschlich durchaus wohlwollend auf Augenhöhe. So sehr wir uns auch inhaltlich unterschieden, so sehr ähnelten sich unsere Glücksgefühle, der SED samt der Nationalen Front den Garaus zu machen. Die DDR war eben rückblickend viel heterogener als wir uns das heute eingestehen wollen.

Uns allen steckte die Diktatur, unsere Sozialisation tief in den Knochen. Um arbeiten zu können und das bisherige Handpuppentheater Volkskammer endlich zu demokratischem Leben zu erwecken, brauchten wir so etwas wie die Gemeinsamkeit und „Solidarität einander unvertrauter Menschen“, um den Bielefelder Erziehungswissenschaftler Paul Mecheril zu zitieren. Der Gedanke dahinter könnte unter den Begriff der Konvivialität – eine Art alternativlose Akzeptanz zum Zusammenleben unterschiedlichster Menschen - gefasst werden. Die Frage war: Wie kommen wir mit all unseren Hypotheken und Eigenheiten nach so einem Systemumbruch zusammen. Ja, wir misstrauten der Nationalen Front und ihren Protagonisten, aber sie waren nun einmal (noch) da, also gingen wir recht gelassen mit ihnen um – in der Hoffnung, dass ihre Zeit für immer abgelaufen sei.

Mit viel Demut, großen Augen und durchaus vielen eigenen Lücken meiner autodidaktischen politischer Bildung war ich nun Parlamentarier. Ich gehörte vom März bis August 1990 der 10. Volkskammer an, wechselte Ende Mai als Stellvertretender OB nach Ost-Berlin in den Magistrat, gerade 30 Jahre alt, aufgewachsen unter anderem in Thüringen, im Kreis Sömmerda, Bezirk Erfurt, gelernter Facharbeiter für Plaste und Elaste in Fürstenwalde bei Berlin, Student der Theologie in Berlin und seit 1987 Vikar in Berlin und Eisenach.

Theologen als Motivatoren

Politisiert hatten mich nicht nur gute Lehrmeister am Evangelischen Sprachenkonvikt wie Richard Schröder, der spätere Fraktionsvorsitzenden der SPD in der Volkskammer, oder wie etwa der Theologe und Philosoph Wolfgang Ullmann von „Demokratie jetzt!“ und später Bündnis 90/Die Grünen, der Vizepräsident der Volkskammer wurde und uns, seinen theologischen Schülern, energisch Mut machte, uns gesellschaftspolitisch zu engagieren, nicht erst als 1989 die Zeit endlich reif dafür war.

Mit einigen von uns teilte er dann als weiterhin guter Ratgeber die parlamentarische Bank. Nun war er Kollege - und wie er es war! Seine Schüler standen plötzlich auf derselben Bühne und machten Karriere - nicht immer in seiner Partei. Wolfgang Ullmann hat das gut aushalten können. Hin und wieder hat man ihm seine stille, bescheidene Freude daran angesehen, wie wir zu politischen Mutmenschen und Mutbürgern, wurden.

Sitzung des Zentralen Runden Tisches der Parteien und Bürgerbewegungen der DDR im Berliner Schloss Niederschönhausen am 22.01.1990. Nebeneinander sitzen die Mitbegründer der DDR-Bürgerrechtsbewegung "Demokratie jetzt" Konrad Weiß (l.) und der Theologe Wolfgang Ullmann (r), Dozent an mehreren kirchlichen Hochschulen in der DDR, der seine Schüler nach dem Mauersturz animierte, politisch aktiv zu werden, in welcher demokratischen Parteigründung auch immer. (© picture-alliance, ZB | Peter Zimmermann)

Eine Anekdote will ich Ihnen nicht vorenthalten: Wolfgang Ullmann hatte als Vizepräsident regelmäßig die Plenarsitzung zu leiten. Irgendwann, gefühlt im Mai oder Juni, endete die Mittagspause und Ullmann, der seinen Spaß an der Oppositionsrolle hatte, legte mit dem Abarbeiten der Tagesordnung los, im Wissen darum, dass die Mehrheitsfraktionen noch beim Nachtisch saßen. Er ließ an die zehn Vorlagen der Allianz für Deutschland abstimmen und von der vollzählig erschienenen Opposition ablehnen, ehe ein Geschäftsordnungsantrag seinem Treiben ein Ende setzte. Solche kleinen Episoden zeigen, wie sich die Volkskammer die parlamentarische Kultur zu eigen machte. Hass, Häme oder trompetende, überhebliche Herabwürdigung unserer Gegenüber waren uns damals fremd, auch wenn wir durchaus Grund dafür gehabt hätten angesichts so vieler zerstörter Leben und Lebenschancen in über 40 Jahren DDR.

Die Fälschung der DDR-Kommunalwahlen 1989 als turning point der DDR-Geschichte

Ich habe bei aller Bedrängnis in der stickigen und engen DDR der 1980er Jahre immer politische und künstlerische Freiräume provoziert, gesucht und auch gefunden. Den letzten Ruck für ein explizit politisches Engagement gab mir indes ein Ereignis zehn Monate vor der Volkskammerwahl. Es war für viele ein Anstoß zur Friedlichen Revolution: die für alle offensichtliche, plumpe Interner Link: Fälschung der DDR-Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 durch die SED-Führung. Ich gehörte damals zu einem kleinen Kreis couragierter, freiwilliger Wahlbeobachterinnen und Wahlbeobachter in etwa 1.000 Wahllokalen der DDR. Wir schauten dem manipulativen Staat erstmals genauer auf die Finger und überprüften: Wie wird da ausgezählt, und was davon verkündet? Es ergab sich nachweisbarer Wahlbetrug in großem Stil.

Ab dann, wir erinnern uns, überschlugen sich die Ereignisse. In Polen rang die Solidarnosc der Kommunistischen Partei die Macht am Runden Tisch ab und setzte am 4.Juni in Teilen freie Wahlen durch. In Peking dagegen wurden am selben Tag Studentenproteste am Tianamenplatz blutig niedergeschlagen. In der DDR begannen höchst kreative Proteste in Betrieben, in Ungarn löste sich der Eiserne Vorhang, ein Exodus zigtausender DDR-Bürger setzte sich fort, und zusehends implodierte der Machtapparat der SED nebst seiner Institutionen.

Immer mehr Menschen verloren die Angst vor ihr und bewiesen großen Bürgermut. Interner Link: Die Stasi protokollierte damals hunderte Protestparolen in den ersten acht Wochen der Friedlichen Revolution, humorvoll von „Visafrei bis Hawaii“, über „Rechtssicherheit spart Staatssicherheit“, „Mauer ins Museum!“, „Egon, wir sind nicht die Olsenbande“ bis hin zu „Demokratie statt Demagogie – jetzt oder nie!“, so etwa in Gera am 11. November 1989.

Von der Stasi dokumentiert: Banner "Rechtssicherheit spart Staatssicherheit" am 4. November 1989 in Ostberlin. (© BStU)

Die Kern-Parolen wandelten sich schnell: von „Wir wollen raus!“ zu „Wir bleiben hier!“, dann „Wir sind das Volk!“ und schließlich „Wir sind ein Volk!“, ein Moment übrigens auch, wo sich die ersten fragten: Sind wir jetzt noch gemeint? Fast folgerichtig kollabierte der SED Machtapparat und verlor die Kontrolle über die Grenzsicherungen. Spätestens von da an, ab dem 9. November, blieb nichts mehr, wie es vorher war.

Für viele Bürgerrechtler, die anfangs vor allem die DDR reformieren, also wirklich demokratisch machen wollten, wurde rasch klar: Dies öffnet unwiederbringlich den Weg nicht nur zum deutschen Nachbarn, zum Parallelstaat, sondern auch zu Demokratie und endlich freien Wahlen, deren Resultat am 18. März 1990 mit dem überwältigenden Sieg der „Allianz für Deutschland“ einen klaren Wählerwillen ausdrückte: hin zu schnellstmöglicher Wiedervereinigung, mit dem Versprechen von „Freiheit und Wohlstand“. Das war damals eine Situation, in der an Tagen ganze Jahre vergingen. Bewertungen der Lage und das Bilden von Urteilen war einer extremen Halbwertzeit ausgesetzt.

Wählerauftrag "das eigene Land aufzulösen"

Damit war, wie es der letzte Ministerpräsident der DDR, Interner Link: Lothar de Maizière, formulierte, der vorrangige Wählerauftrag formuliert: „das eigene Land auflösen“. Die Volkskammer habe den DDR-Bürgern den Weg zu ebnen, „aufrechten Ganges in diese mehrheitlich gewünschte Einheit zu gehen“, formulierte es damals der spätere Außenminister Markus Meckel.

Die Abgeordneten der Volkskammer stimmen mit Handzeichen während der Abstimmung am 23. August 1990 für den Beschluss zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990. Die nach langen Auseinandersetzungen um unterschiedliche Beitrittstermine gefällte Entscheidung erfolgte mit 294 Ja - gegen 62 Nein-Stimmen. (© picture-alliance/dpa)

Dafür leistete diese demokratische Volkskammer binnen 172 Arbeitstagen schier Unglaubliches. Zwischen dem 12. April 1990, ihrem ersten regulären Sitzungstag, bis zur letzten Sitzung am 2. Oktober 1990 wurden auf 37 Tagungen 164 Gesetze, drei Staatsverträge und 93 Beschlüsse gefasst. Die hundert Tage Schonzeit zum Einarbeiten gab es nicht, es gab nicht einen einzigen, und die Rahmenbedingungen waren unglaublich.

Es gab kaum Abgeordnetenbüros, keine Wohnräume, kaum Telefone oder andere technische Hilfsmittel, keine Autos, kurz gesagt, es mangelte an allem. Improvisation gehörte zu diesem Schnell-Lerndurchlauf in politischer Bildung. Rückblickend traf der dritte Satz des sog. Beutelsbacher Konsenses, bis heute eine der Leitplanken der Arbeit in der politischen Bildung, auf geradezu unheimliche Weise auf uns zu: „Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren, sowie nach Mitteln und Wegen zu suchen, die vorgefundene politische Lage im Sinne seiner Interessen zu beeinflussen.“

Und wie wir in der Lage waren! Grenzenlose Euphorie und bleierne Müdigkeit beherrschten den Gefühlshaushalt. Wir durften selbst erfahren, was Demokratie bedeutet, wie man an ihr teilhaben und mitwirken kann - auch wenn anfangs selbst eine Geschäftsordnung fehlte, die zwingend notwendig für die demokratische Wahl einer Volkskammerpräsidentin war. Die SPD-Abgeordnete Interner Link: Susanne Kschenka erinnerte sich in einem Zeitzeuginnenbericht im „Deutschland Archiv“ daran: „So saß ich am 18. März 1990 in meiner kleinen Wohnung in Magdeburg und entwarf auf der Schreibmaschine nach der Geschäftsordnung der Synode der Kirchenprovinz Sachsen die vorläufige Geschäftsordnung der Volkskammer, diesen Entwurf stellten wir auch unseren Kollegen der Schwesterpartei in Bonn zur Sichtung zur Verfügung“. Und welch Wunder: Zwei Tage später kam die CDU Fraktion in der Volkskammer mit einem Entwurf um die Ecke, eins zu eins derselbe Text, der nach der interfraktionellen Schleife in Bonn auch den Koalitionspartner in Ostberlin erreichte.

"Lernende in einem politischer Crashkurs"

„Wir waren Lernende in einem politischen Crashkurs“ hat es der CDU-Abgeordnete Interner Link: Rainer Jork aus Radebeul in einem weiteren Erfahrungsbericht für die Bundeszentrale ausgedrückt. Eine entsprechende politische Bildungseinrichtung gab es damals natürlich in der DDR noch nicht. So halfen die Zentralen von Bund und Ländern sowie die politischen Stiftungen. Die spontane Unterstützung der vielfältigen Landschaft der politischen Bildung in den Jahren der friedlichen Revolution ist bislang viel zu wenig gewürdigt worden. Die Erfahrung, dass es auf jede noch so konkrete Frage immer mehrere Antworten gab, dass Kontroversen zum Elixier der Demokratie gehören und dass die grundgesetzlich garantierte Meinungsfreiheit keine Garantie mit sich bringt, dass der eigenen Meinung nicht widersprochen werden darf, all das hat politische Bildung vermitteln können. Und manche friedliche Revolutionärin hat sich nach einem Seminar die Augen gerieben und gefragt: Bin ich hier eigentlich in der richtigen Partei? Politische Bildung hatte keine Rezepte, dafür aber die Methoden, Denkverbote auszuschließen.

„Es gab auch kein Drehbuch dafür“, so beschreibt es in seinem Rückblick der SPD-Abgeordnete Hans-Interner Link: Joachim Hacker aus Schwerin, „um rechtsstaatliche und befriedende Lösungen zu finden, die einerseits die Lebenswirklichkeit in der DDR berücksichtigten, aber auch Teilungsunrecht nicht verewigten.“

Die 10. Volkskammer orientierte sich am Vorbild Deutscher Bundestag, an dessen Arbeitsweise und Strukturen, wie es die Parlamentarismusforscherin Bettina Tüffers vor Kurzem in der FAZ schrieb: „Was im Bundestag passierte, war vor 1990 in der DDR via Westfernsehen aufmerksam verfolgt worden. (…) Womöglich saßen also nicht nur die besonders erbitterten Gegner, sondern auch die glühendsten Bewunderer des Bundestags in der DDR.“

Im Ergebnis wurden wir alle zu kleinen Motoren einer „kopfgesteuerten Demokratie“ - den Begriff prägte der PDS-Abgeordnete Interner Link: Dietmar Keller, der zuletzt in SED-Zeiten unter Modrow DDR-Kulturminister war. Im Eiltempo habe er „Demut, Diskussions- und Streitfähigkeit“ lernen müssen „und vor allem Toleranz“. Es habe „in der Kammer und im Volk Debattenkultur und Debattenunkultur gegeben, ernsthafte PolitikerInnen in allen Parteien und verrückte Hinterbänkler, Nachtsitzungen ohne Ende und nicht eingeladene bundesdeutsche Prominenz auf der Ehrentribüne“.

Bundeskanzler Helmut Kohl am 17. Juni 1990 auf der Besuchertribüne der DDR-Volkskammer. Links neben ihm sitzen der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und die von 1988 bis 1998 amtierende Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth.

Das war eine Anspielung darauf, dass am 17. Juni 1990 unvermittelt Helmut Kohl, Wolfgang Schäuble, Rudolf Seiters und Rita Süßmuth auf der Besuchertribüne der Volkskammer Platz nahmen, mitten in einer besonders turbulenten Sitzung, die von mehreren Unterbrechungen geprägt war und auf der die DSU-Fraktion den „sofortigen“ Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes beantragte. Mit großer Mühe konnte der Antrag in die Ausschüsse überwiesen werden.

Turbulenzen gab es auch, ganz nicht-parlamentarisch, beim Umgang mit der ehemaligen Geheimpolizei. Während der gesamten Legislaturperiode begleitete uns die Frage: Wie mit Stasi-Belasteten umgehen? Diese Debatte spaltete am 28. September 1990 die Volkskammer, als es darum ging, IMs unter den Abgeordneten auch beim Namen zu nennen. Ein Überprüfungsausschuss hatte 15 MfS-Spitzel ermittelt.

Die damalige Abgeordnete und spätere Stasiunterlagenbeauftragte Interner Link: Marianne Birthler erinnert sich: „Die weitere Debatte verlief turbulent, unterbrochen durch mehrere Beratungspausen und einen Sitzstreik auf dem Fußboden vor dem Präsidium, mit dem wir die Nennung der Namen einforderten. Als diese auch durch Geschäftsordnungstricks nicht mehr aufzuhalten war, beantragte Günter Krause im Namen seiner Fraktion den Ausschluss der Öffentlichkeit, was wiederum dazu führte, dass einige Abgeordnete, solange die Kameras noch liefen, die Zeit für persönliche Erklärungen über ihre Stasi-Kontakte nutzten. Dann wurden Journalisten und Gäste aufgefordert, den Plenarsaal zu verlassen, Kameras und Mikrofone wurden abgeschaltet. Wir Abgeordneten waren unter uns.

Was innerhalb der darauffolgenden geschlossenen Sitzung passierte, ist im Protokoll nicht überliefert. Augenzeugen erinnern sich, dass der Streit noch heftiger als zuvor fortgesetzt wurde. Günter Krause, dessen Gesicht inzwischen eine grünliche Färbung angenommen hatte, ließ nun alle Beherrschung fahren, schrie herum und versuchte, Wolfgang Ullmann, der die Liste mit den Namen aus seiner Sakkotasche gezogen hatte und sich anschickte, sie zu verlesen, den Zettel zu entreißen. Vergebens. Die Namen wurden bekanntgegeben. Wie nicht anders zu erwarten, war die Liste außerdem längst einigen Medien zugesteckt worden. Es war eine Illusion zu meinen, Stasi-Belastungen von öffentlich bekannten Personen könnten auf Dauer geheim bleiben – das sollte die Zukunft uns noch des Öfteren lehren. Leider galt dies auch für ungerechtfertigte Vorwürfe. Später zeigte sich immer wieder, dass der beste Schutz vor falschen Beschuldigungen Transparenz und Ehrlichkeit waren.“

"Ein absoluter politischer Neubeginn"

All dies sind Mosaiksteine der Erinnerung an das vielleicht produktivste Parlament der deutschen Demokratiegeschichte, beflügelt von einer Rekordwahlbeteiligung, geradezu beseelt von der neuen Demokratie und ihren Mitgestaltungsangeboten.

Die letzte DDR-Regierung oder wie man sich selbst abschafft

Dokumentarfilm

Die letzte DDR-Regierung oder wie man sich selbst abschafft

Am 12. April 1990 beginnt die kurze Amtszeit der letzten, einzigen demokratisch gewählten DDR-Regierung unter Lothar de Maizière. Das Kabinett verfügt nur über wenig politische und administrative Erfahrung. In wenigen Monaten verhandelt diese Regierung unter großem Druck die innen- und außenpolitischen Bedingungen für den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland.

Die bereits erwähnte Wissenschaftlerin Bettina Tüffers, hat vor fünf Jahren in einem Aufsatz für die bpb die Volkskammer des Jahres 1990 als „Interner Link: Schule der (repräsentativen) Demokratie“ bezeichnet, durchaus auch Elite-prägend für die nachfolgenden Jahrzehnte, „nicht zuletzt, weil zwei Drittel der 409 Volkskammerabgeordneten nach dem 3. Oktober 1990 ihre politische Karriere fortsetzten: 88 von ihnen übernahmen Mandate in den neugebildeten ostdeutschen Landtagen, 74 wurden im Dezember 1990 in den Bundestag gewählt, weiteren 13 gelang dies noch in späteren Legislaturperioden, 24 gingen von 1990 an ins Europaparlament, 29 als Minister oder Ministerinnen in die Exekutiven der fünf neugebildeten Länder“.

„Die 10. Volkskammer war in der Tat ein absoluter parlamentarischer Neubeginn“, fährt Bettina Tüffers in ihrem Rückblick fort, sie habe jedoch mit dem Deutschen Bundestag ein klares Vorbild gehabt, „und es war den Abgeordneten von Anfang an klar, dass sie lediglich ein Übergangsparlament bildeten, mit der alleinigen Aufgabe, die Verhältnisse in der DDR so schnell wie möglich – denn das bedeutete der Wahlsieg der konservativen Allianz für Deutschland – den westdeutschen anzugleichen“.

Diesen Druck beschreiben im Nachhinein auch einige der Abgeordneten von damals. Außenminister Interner Link: Markus Meckel kommentierte die erlebte Ungeduld aus dem Volk über die Verhandlungen auf parlamentarischer wie auf internationaler Ebene über die angestrebte Wiedervereinigung wie folgt: „Das Wahlergebnis am 18. März hatte deutlich gemacht, dass die große Mehrheit der DDR-Bürger einen möglichst zügigen Vollzug der Einheit wollte. Damit war dann auch die Entscheidung gefallen, dass sie rechtlich gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes, als Beitritt vollzogen werden sollte, denn dies war der einfachste und schnellste Weg. Die Verhandlungen darüber waren jedoch umstritten – und von der DDR-Bevölkerung selbst wenig geachtet. Bei vielen galten sie als Zeitverschwendung und Verzögerung der Einheit.“

Tatsächlich hatten schon Ende 1989 Umfragen ergeben, dass 48 Prozent der Ostdeutschen für die deutsche Vereinigung eintraten. Im Wahlmonat März 1990 war dieser Anteil auf 75 Prozent angewachsen. In dieser Drucksituation wurde manches leider übersehen oder eben nicht lange genug abgewogen, ebenso die Folgen der raschen, oft brutalen Transformation der 1990er Jahre, die uns bis heute immer noch so nachhaltig beschäftigen.

Unterschätzte Wegstrecke

Interner Link: Rüdiger Fikentscher, Arzt aus Halle/Saale, der ebenfalls in die letzte Volkskammer einzog, Fraktionsvorsitzender und Vizepräsident im sachsen-anhaltinischen Landtag war, bilanzierte es vor einigen Jahren so: „Ja, die Volkskammer war eine Schule der Demokratie. Doch wir sind nicht zum Unterricht hingegangen, sondern mussten ohne viel Einarbeitungszeit grundlegende Entscheidungen treffen. Das waren der Aufbau demokratischer Strukturen, Eingliederung des Militärs und anderer staatlicher Machteinrichtungen, Festlegung der Kommunalwahlen, Währungsunion, Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze und anderes mehr. Schließlich wurde in jener Nachtsitzung zum 23. August morgens 3 Uhr unter Leitung von Vizepräsident Reinhard Höppner der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland beschlossen. Nur die Volkskammer durfte das, niemand sonst.“

Berlin-Mitte, der längst abgerissene Palast der Republik am ehemaligen Marx-Engels-Platz. Teilansicht der Fassade, hinter der bis Anfang Oktober 1990 die DDR-Volkskammer tagte. Auf dem Bild aus dem Jahr 1991 ist bereits das DDR-Staatswappen (Hammer und Zirkel) vom Palast der Republik entfernt. (© picture-alliance)

Geirrt habe man sich nicht im Ziel, aber teilweise im Weg, schreibt Fikentscher weiter: „Unser Weg zur Einheit? Wie lange wird das alles dauern? Hier scheint mir, dass wir hinsichtlich der Reihenfolge fast alles richtig vorausgesehen, uns nur in der Zeitschiene grandios geirrt haben. Wer zu Weihnachten 1989 vorhergesagt hätte, dass wir ein Jahr später in einem geeinten Deutschland mit einem frisch gewählten gemeinsamen Bundestag feiern würden, wäre nicht ernst genommen worden. Und wer nach der Vereinigung vermutet hätte, dass wir über drei Jahrzehnte später noch immer über Ost-West-Unterschiede sprechen, wäre als notorischer Pessimist bezeichnet worden. Beides ist eingetreten und noch vieles mehr. Darüber gilt es immer noch zu sprechen, heute, und noch eine Weile länger.“

Diese Weile dauert offensichtlich noch sehr viel länger, nicht eine, nicht zwei, sondern mindestens drei Generationen, wie wir heute begreifen. Denn spätestens seit der Bundestagswahl vor ein paar Wochen lernen wir beim Blick auf die politische Landkarte Deutschlands, dass der Osten 35 Jahre nach der Einheit offenbar - wie auf der Suche nach einer trotzigen eigenen politischen Identität - kategorisch anders wählt. So hat die CDU, wie es nach der Auszählung aller Stimmen bei der Bundestagswahl 2025 die „Berliner Zeitung“ bilanzierte, „in ganz Ostdeutschland inklusive dem Ostteil Berlins keinen einzigen Wahlkreis direkt geholt. Die Folgen für die Partei des designierten Bundeskanzlers im Osten können verheerend sein.“

Ich halte die Prognose aus der Berliner Zeitung für übertrieben. Das Grundgesetz weist darauf hin, dass die Parteien an der politischen Willensbildung lediglich mitwirken. Wir haben in unserem Land, das war in der Vergangenheit deutlich zu sehen, eine lebendige Zivilgesellschaft, die nicht schweigend zuschaut, wenn die Grundrechte mit Füßen getreten werden. Und wir haben starke Institutionen der Demokratie, die für den Rechtstaat einstehen. Dazu gehört auch die plural verfasste politische Bildung, die sich nicht neutral, sondern normativ positioniert und dem Grundgesetz verpflichtet weiß. Politische Bildung in demokratischem Auftrag ist ein commons, ein Gemeingut, was allen Menschen einräumt, sich an ihr zu beteiligen.

Ein Eiltempo, das unvermeidbar war

Zwei Präsidenten, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Russlands diktatorisch herrschender Präsident Wladimir Putin (r.) bei einer seltenen gemeinsamen Begegnung mit Michail Gorbatschow, dem letzten Staatspräsidenten der Sowjetuion (l.). Die Aufnahme entstand am 21. Dezember 2004 am Rande einer Pressekonferenz auf Schloss Gottorf in Schleswig zum Abschluss der siebten deutsch-russischen Regierungskonsultationen. (© picture-alliance/AP, Heribert Proepper)

Vor 35 Jahren hat die Volkskammer den Weg zur Einheit in einem Eiltempo geebnet, das damals unvermeidbar war, denn auch international stand das Zeitfenster für eine deutsche Vereinigung nur für sehr begrenzte Zeit offen, wie uns im Nachhinein die Ablösung von Russlands Reformer Michail Gorbatschow gelehrt hat und Putins demokratieverachtende Kriegs- und Gewaltpolitik heute schmerzhaft vor Augen führt.

Umso mehr gilt es, sich in einem solchen Erinnerungsmoment wie heute zu vergewissern, dass die Volkskammerwahl vor 35 Jahren den DDR-Bürgern und Bürgerinnen etwas wahrlich sehr Kostbares ermöglicht hat, die selbst erkämpfte Verwirklichung von „Demokratie statt Demagogie“, und zwar im 41. Jahr ihrer Existenz, dem wahrhaft spannendsten von allen.

Demokratie ist kein Erbgut, was vom Himmel fällt oder sich automatisch von Generation zu Generation vererbt. Sie muss täglich aufs Neue erkämpft, erlernt und verteidigt werden. Genau dafür ist politische Bildung wichtig. Politische Bildung, die niemand ausschließt, aber dafür den Respekt vor anderen Überzeugungen ohne Hass und Häme einfordert.

In der Demokratie gibt es die Wahrheit nur im Plural. Das mag für etliche eine Zumutung sein. Aber am 18. März darf und muss daran erinnert werden, dass es die Deutschen 1990 in freien Wahlen über alle Überzeugungen hinweg gemeinsam geschafft haben, ein diktatorisch autoritäres Regime in den Ruhestand zu schicken. Demagogen diese Demokratie zu überlassen, wäre eine groteske Umkehr dieser gemeinsamen Errungenschaft.

»Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander« mahnt die Medaille der Fußballer aus Bundestag und Volkskammer, die im September 1990 gegeneinander kickten und am Ende auf ein faires 2:2 anstießen. Es liegt an uns, dass dieser Auftrag von Volkskammer und Bundestag aus dem Jahr 1990, die Zielrichtung im staatlich vereinten, aber auch nach 35 Jahren noch nicht wirklich mental geeinten Deutschland bleibt.

Zitierweise: Thomas Krüger, „Miteinander – Füreinander. Nie wieder gegeneinander. 35 Jahre nach der ersten freien und geheimen Wahl der Volkskammer der DDR. Eine Rückerinnerung.", in: Deutschland Archiv vom 18.03.2025. Link: www.bpb.de/560481. Der Beitrag basiert auf einem Festvortrag, den Thomas Krüger als Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung und ehemaliger Volkskammerabgeordneter am 18. März 2025 bei einer Veranstaltung im Thüringer Landtag hält. Veranstalter sind die Thüringer Landeszentrale für politische Bildung und der Thüringer Landesbeauftrage zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Der Festakt steht unter der Überschrift: „Erfüllte Erwartungen/Enttäuschte Erwartungen“. Alle Beiträge im Deutschlandarchiv sind Recherchen und Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie dienen als Mosaikstein zur Erschließung von Zeitgeschichte. (hk)

Ergänzend:

Interner Link: 35 weitere "ungehaltene Reden" , Denkanstöße und Erinnerungen ehemaliger Abgeordneter aus allen Parteien der letzten Volkskammer der DDR, gesammelt vom Deutschland Archiv 2020.

Bettina Tüffers, Interner Link: Die 10. Volkskammer der DDR – Schule der (repräsentativen) Demokratie? , Deutschland Archiv vom 18.3.2020.

35 Jahre danach. Interner Link: Analysen zur Bundestagswahl 2025.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Holger Kulick, "Es lebe die Oktoberrevolution 1989". Gesammelt vom MfS - Parolen der Friedlichen Revolution in der DDR, bpb-Stasi-Dossier vom 2.10.2018, https://www.bpb.de/themen/deutsche-teilung/stasi/242926/es-lebe-die-oktoberrevolution-1989/, letzter Zugriff 17.3.2025.

  2. Anlass des Aufenthalts des Bundeskanzlers in Ost-Berlin war ein Empfang von Volkskammerpräsidentin Bergmann-Pohl zu einer Feierstunde anlässlich des Jahrestags des 17. Juni 1953, siehe auch bundestag.de vom 10.6.2020, https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/29999820_wegmarken_einheit1-201864, letzter Zugriff am 17.3.2025.

  3. Vgl. Berliner Zeitung vom 7.3.2025, https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/mario-czaja-sieht-duestere-zeiten-fuer-die-cdu-im-osten-ostdeutsche-handschrift-fehlt-li.2305164, letzter Zugriff 17.3.2025.

Weitere Inhalte

ist seit dem Jahr 2000 Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Er war 1989 Gründungsmitglied der Sozialdemokraten in der DDR (SPD) und Mitglied der Volkskammer der DDR. Von 1991 bis 1994 war er Senator für Jugend und Familie in Berlin, anschließend von 1994 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestags. Seit 1995 ist er außerdem Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks und seit 2003 Mitglied der Kommission für Jugendmedienschutz.