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Der Wendepunkt | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" Freiheit und Sicherheit Literaturjournal Wirtschaft und Soziales (3/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Zeitgeschichte im Film (2/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Nonkonformität und Widerstand (1/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Deutsch-deutsches (11+12/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Öffentlicher Umgang mit Geschichte (10/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 21 Jahre Deutsche Einheit (9/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wissenschaft (8/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau - Teil 2 (7/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau (6/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Kultur (5/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Innere Sicherheit (4/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wirtschaftsgeschichte (3/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Ost-West-Beziehungen (2/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Medien (1/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Über das Deutschland Archiv Impressum Nach den Unruhen in Kasachstan: Wendepunkt oder Weiter so?

Der Wendepunkt Die Macht des 4. November 1989

Stefan Wolle

/ 16 Minuten zu lesen

Vor 35 Jahren: Die Großdemonstration am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz und ihre Bedeutung. „Manch einer hat sich gekniffen, um festzustellen, ob das wirklich wahr ist, oder nur ein Traum“, sagt der Historiker Stefan Wolle. Seine persönliche Erinnerung über den Tag in der DDR, an dem die SED bemüht war, die Kontrolle über die Friedliche Revolution zurückzugewinnen, aber einsehen musste: Es ist vorbei.

Als die Freiheit laufen lernte. Demonstration am 4.11.1989 in Ost-Berlin vor dem damaligen Sitz der DDR-Volkskammer im Palast der Republik. Fünf Tage später fiel die Mauer. Das Foto stammt aus einem Sack zur Verbrennung vorgesehener Stasi-Akten. (© BStU)

Die legendäre Mokka-Milch-Eisbar in der Ost-Berliner Karl-Marx-Allee bot am frühen Nachmittag des 4. November 1989 keinen Platz mehr. Genauer gesagt, die großräumige Milchbar einschließlich der Empore, wo ebenfalls Tische standen, war hoffnungslos überfüllt. Für Anfang November zeigte sich das Wetter jedoch ausgesprochen mild. Nach einem grau verhangenen Vormittag, war gegen Mittag die Sonne hervorgekommen, so dass es sich ohne weiteres auf der Terrasse sitzen ließ. Gerade war auf dem nahe gelegenem Alexanderplatz eine Riesendemonstration zu Ende gegangen. Womöglich war es wirklich die größte Demonstration, die es jemals dort gegeben hat. Die Anzahl der Teilnehmenden ist bis heute umstritten, 500.000? Eine Million? Oder noch mehr?

Auf jeden Fall war es der erste derartige Massenprotest, bei dem die Menschen nicht vom SED-Staat herbei beordert, sondern freiwillig gekommen waren. Ebenso friedlich wie machtvoll hatten sie auf dem Alex gejubelt, geklatscht, gepfiffen und dazwischen gerufen, wie ihnen der Schnabel gewachsen war und nicht, wie es die allmächtige Partei befahl. Manch einer wird sich heimlich gekniffen haben, um festzustellen, ob das alles wirklich wahr ist, oder nur ein Traum.

Nach so viel Geschichtsträchtigkeit war das Bedürfnis nach einem Eiskaffee oder Michshake groß. So versammelten sich einige Bekannte, teils verabredet, teils zufällig, in Ost-Berlins bekanntester Eisdiele. Wie lange die auch sonst nicht gerade flinken Serviererinnen brauchten, sich durch das Gewühl durchzukämpfen, war an diesem Tag egal, wir hatten eine Menge zu diskutieren.

Transparent am 4.11.1989 in Ost-Berlin. (© bpb-DVD Feindbilder)

Plötzlich „zur Freiheit verurteilt“

So spannend ein Kriminalstück oder ein Liebesdrama immer sein mag, der Schluss steht schon fest, wenn sich der Vorhang zum ersten Mal hebt. Das große Drama der Geschichte, das nun begonnen hatte, war dagegen vollkommen offen. Es war keineswegs klar, ob es ein Lustspiel, eine Tragödie oder vielleicht nur eine billige Posse werden würde. Nicht einmal der Titel stand schon fest. Wir waren die Verfasser und Akteure in einer Person, auch wenn wir nicht wussten, wer alles uns ins Handwerk pfuschen würde. Wir waren zur Freiheit verurteilt, egal ob man das bekannte Zitat von Jean-Paul Sartre kannte oder nicht. So saßen wir in der nachmittäglichen Herbstsonne, schlürften unsere Getränke, die irgendwann tatsächlich gekommen waren, und überschlugen noch einmal den ersten Akt des Dramas.

Der Anfang war nicht übel. Doch wie sollte es nun weitergehen und wie sollte es enden? In den vergangenen vier Wochen war mehr passiert als sonst in 40 Jahren. Die Jubelorgie am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der Republik, war unversehens zur Totenfeier geraten. In Berlin zogen am 7. Oktober 1989 Tausende Demonstrierende vom Alex zum rigoros abgesperrten Palast der Republik, wo die Staatsführung mit ihren Ehrengästen zum Wohle der blühenden Republik die Sektgläser klingen ließ. Zwei Tage später krachte es in Leipzig – oder es krachte eben gerade nicht, und das war der eigentliche Umschwung. Die Einsatzleitung vor Ort wagte es nicht, den Befehl zum gewaltsamen Vorgehen gegen über 70.000 Demonstrierenden auszulösen und in Berlin herrschte Funkstille.

Am 18. Oktober 1989 trat SED-Generalsekretär Erich Honecker zurück und aus dem Politbüro übernahm Egon Krenz als sein Nachfolger das Ruder, wieder ein devoter Parteiideologe. Zu seiner Inthronisation als Staatsratsvorsitzender am 24. Oktober zogen Demonstranten und Demonstrantinnen von der Gethsemanekirche quer durch Berlin bis zum Staatsratsgebäude am Marx-Engels-Platz. Als sie durch die Schönhauser Allee strömten, riefen sie im Sprechchor „Egon Krenz, wir sind nicht deine Fans“, eine Paraphrase auf einen Spruch, den Jahre zuvor die FDJ zur Ehrung ihres Vorsitzenden erfunden hatte. Rund zwei Wochen vorher hatten an diesem Ort unzählige Sicherheitskräfte auf Demonstrierende eingedroschen. Nun sperrte die Volkspolizei den Verkehr, um den Demonstrationszug ungehindert passieren zu lassen.

Die SED versuchte Vertrauen zurückzugewinnen, das sie nie besaß

Doch trotz aller weltumstürzenden Vorgänge gab es immer noch eine klare Konfrontation. Auf der einen Seite stand die bis an die Zähne bewaffnete Staatsführung mit der Partei an der Spitze, auf der anderen Seite die Unzufrieden und Aufsässigen, denen man großzügig zubilligte, was man ihnen nicht mehr verbieten konnte. Die Partei, so wurde offiziell in den immer noch systemtreuen Medien getönt, müsse „Vertrauen zurück gewinnen“, als ob sie es jemals gehabt hätte. Sie würde nun ihr „Gesicht dem Volke zuwenden“, was die Frage provozierte, welches Körperteil sie bisher dem Volke zugewandt hatte.

Die neue SED-Führung versuchte, sich an die Spitze der Erneuerungsbewegung zu setzen, frei nach der Devise „Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, muss sich alles ändern“, die Guiseppe Tomasi di Lampedusa in seinem Roman „Der Leopard“ dem jungen Aristokraten Tancredi in den Mund legt, der sich 1860 Garibaldis Rothemden anschließt. Ob der SED im Herbst 1989 dieser Salto mortale gelingen würde, war die Frage, die am 4. November auf der Tagesordnung stand. Das Revolutionsstück versprach ein Heldenepos mit gutem Ausgang zu werden und strebte dem entscheidenden Wendepunkt zu, sozusagen seiner Peripetie, um in der Terminologie der Dramentheorie zu bleiben.

Eine Million Bürger der DDR forderten am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz in Ost-Berlin den Rücktritt der SED-Regierung. Sie demonstrierten für freie Wahlen, Presse-, Meinungs- und Reisefreiheit. (© picture alliance / akg-images | akg-images)

Die Mimen proben den Aufstand

Als wir nach der Demonstration auf dem Alex innerlich aufgewühlt in der Mokka-Milch-Eisbar saßen, kannte keiner von uns die Vorgeschichte der Großdemonstration. Teilweise waren die Hintergründe nicht öffentlich bekannt geworden, teilweise waren sie im Wirbel der Ereignisse untergegangen. Am 15. Oktober 1989 fand im Deutschen Theater eine Zusammenkunft von Theaterleuten und Mitgliedern der gerade erst gegründeten Bürgerbewegung Neues Forum statt, die bereits im Vorfeld viel Staub aufgewirbelt hatte. Bereits am 18. September 1989 hatte es in der Volksbühne ein ähnliches Treffen gegeben, auf der die Zusammenkunft vom 15. Oktober 1989 vereinbart worden war. Der Zuschauerraum des Deutschen Theaters war an diesem Vormittag bis auf den letzten Platz gefüllt. Etwa 700 bis 800 Theaterleute hatten sich eingefunden und die Stimmung war mehr als aufgeheizt. Die gesamte Diskussion wurde auf Tonband mitgeschnitten und lag später lange Zeit unbeachtet im Archiv des Deutschen Theaters. Erst 2010 wurden die Tonaufzeichnungen verschriftet und als Protokollband unter dem Titel „Antrag auf Demonstration“ von Hans Rübesame, dem Archivar am Deutschen Theater, veröffentlicht.

An die Spitze der internen Revolte hatten sich einige sehr populäre Schauspieler und Schauspielerinnen , wie Johanna Schall und Jutta Wachowiak gesetzt. Ihre Stellung im SED-Staat war auf seltsame Weise ambivalent. Natürlich waren sie privilegiert, doch andererseits wird man ihnen eine besondere Sensibilität für die Krisensituation zubilligen können. Ihre Sorge um die Zukunft der DDR war mit Sicherheit ehrlich und tiefgreifend. Auch die Empörung über die Übergriffe der Polizei während der Demonstrationen am 7. und 8. Oktober 1989 war ohne Zweifel echt. Die Kulturschaffenden, die nun aktiv wurden, wollten einen Wandel, aber waren sich mit sich selbst uneins, wie weit dieser Wandel gehen sollte. Es ging, zumindest soweit die Dinge ausgesprochen wurden, immer um eine Verbesserung des bestehenden Systems.

Den Sozialismus noch mit im Blick, aber nur in Kombination mit Freiheitsrechten und Rechtsstaatlichkeit. Demonstrierende am 4.11.1989 auf dem Weg zum Alexanderplatz. (© Holger Kulick)

Während der Versammlung wurde erstmals die Idee geäußert, statt der wilden Demonstrationen – die formal gesehen in der Tat ungesetzliche Zusammenrottungen waren – eine Demonstration förmlich bei den Behörden anzumelden. Ein solcher Schritt wirkt heute naheliegend, damals war der Gedanke verblüffend.

Erstmals Demo „auf dem Rechtsweg“

Vorgebracht wurde der Vorschlag von Jutta Wachowiak auf Anregung von Jutta Seidel, die dem Führungskreis des Neuen Forums angehörte. Nun kam Gregor Gysi ins Spiel, der eine Art informelle Rechtsberatung für die Veranstaltung übernommen hatte. Er meinte: „Lasst uns doch alle gemeinsam den Rechtsweg gehen!“. Ob es ein spontaner Einfall oder eine mit Kreisen der Parteiführung abgestimmte Strategie war, muss dahingestellt bleiben. Es entsprach präzise der politischen Linie der SED-Führung und lenkte die bisher recht chaotische Debatte auf ein klares Ziel. Es wurde beschlossen, für den 4. November 1989 eine Demonstration zu beantragen.

Für die organisatorische Vorbereitung wurde eine Initiativgruppe gebildet. Alle Versuche, seitens der SED oder der Staatssicherheit, diese Gruppe zu instrumentalisieren, schlugen fehl. Selbstbewusst wurde die Rednerliste zusammengestellt. Sowohl Vertreter des alten Regimes als auch der neuen gesellschaftlichen Gruppen, vor allem aber bekannte Schriftsteller sollten zu Worte kommen. Ein letzter Versuch der Steuerung wurde zwei Tage vor dem Termin, also am 2. November 1989, gestartet. Das Berliner Bezirksorgan der SED, die Berliner Zeitung, veröffentlichte einen Aufruf unter dem Titel „Friedliche Manifestation muß ihrem Grundanliegen gerecht werden können“. Darin hieß es:

„Am 4.11.1989 führen Berliner Kunst- und Kulturschaffende in Ausübung ihrer demokratischen Rechte eine Demonstration durch. Gemeinsam mit anderen Werktätigen der Hauptstadt wollen sie für eine DDR als sozialistischen Rechtsstaat eintreten, der die Rechte und Meinungen seiner Bürger schützt und ihnen entspricht.“ Dann folgte ein Aufruf zur Gewaltlosigkeit. Es solle dafür Sorge getragen werden, dass diese „...friedliche Manifestation […] nicht durch Provokationen und Gewalt gestört wird.“

Den Aufruf hatten der Oberbürgermeister Ehrhard Krack, der Minister für Kultur Hans-Joachim Hoffmann und der Vorsitzende der Gewerkschaft Kunst, Herbert Bischoff, unterzeichnet, drei hohe Vertreter des SED-Systems also. Eine besondere Unverschämtheit bestand darin, angesichts der bislang so friedlichen Demokratiebewegung die Gefahr von Gewalt an die Wand zu malen. Seit vierzig Jahren war die Gewalt vom SED-Regime gegen das eigene Volk ausgegangen. Davon sollte plötzlich nicht mehr die Rede sein. Die Initiativgruppe der Theaterschaffenden wies diesen Versuch der feindlichen Übernahme umgehend zurück. Immerhin machten diese Aufrufe der SED die Demonstration am 4. November 1989 weiter bekannt. Gleichzeit versuchten Medien, Nebelkerzen zu werfen. Am 3. November 1989 gaben Zeitungen lediglich Straßensperrungen und Umleitungen der Bus- und Straßenbahnlinien bekannt, ohne auf den Inhalt der geplanten Veranstaltung hinzuweisen. Stattdessen wurde auf die Orte und Zeiten einer Volksaussprache am Sonntag, dem 5. November 1989 aufmerksam gemacht. Bei diesen Aussprachen war klar, dass Vertreter von Staat und Partei oben sitzen würden, und das Volk Beschwernisse vor der hohen Obrigkeit ausbreiten darf. Die immer flinke Berliner Schnauze hatte für diese Art von "Dialog"-Veranstaltungen schnell einen treffenden Begriff parat. Sie nannte die Zusammenkünfte „Volksmeckern“. Das sollte die Demo auf dem Alex keinesfalls werden.

Auch für die Sicherheit war gesorgt. In Gesprächen mit dem Polizeipräsidium von Berlin vereinbarte sie eine Sicherheitspartnerschaft. 300 Theatermitarbeitende erhielten Schärpen mit der Aufschrift „Keine Gewalt“ und sollten die Demo begleiten. Da die Staatsmacht einen Durchbruch zur Mauer befürchtete, wurden für diesen Fall einsatzbereite Einheiten der NVA postiert, teils offen sichtbar, teils verborgen in Höfen.

Der Tag der Demonstration. Zunächst noch leise

Ab etwa acht Uhr morgens sammelten sich im nördlichen Teil der Karl-Liebknecht-Straße immer mehr Menschen. Sie kamen einzeln, als Familie oder gruppenweise. Auch manches Arbeitskollektiv trat geschlossen an, so wie sie es seit Jahren Sitte und Brauch war. Viele hatten Plakate und Losungen gemalt.

Plakat auf der Demonstration am 4. November 1989, das sich auf das Märchen Rotkäppchen anspielend kritisch mit dem Staatsratsvorsitzenden Krenz auseinandersetzt. (© picture-alliance)

Eine förmliche Explosion des Volkswitzes fand stand. Das Lieblingsbild aller Fotografen und Kameramänner war Egon Krenz als böser Wolf mit der Nachthaube der Großmutter, die er gerade verschlungen hatte. Dazu die ängstliche Frage Rotkäppchens: „Großmutter, warum hast du so große Zähne?“. Einem vierundzwanzigjährigen Kunststudenten war der Coup seines Lebens gelungen. Die Stimmung war eher ruhig, fast gelassen. Das zeigen auch die Fernsehbilder. Polizei oder Sicherheitskräfte waren weit und breit nicht zu sehen. Eine ungewöhnliche Situation für Großereignisse aller Art in der DDR. Gegen zehn Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Vorangetragen wurde ein breites Banner mit der Aufschrift „Protestdemonstration“. Dann folgten die Menschenmassen mit ihren individuellen Losungen und Plakaten, darunter auch verblüffend viel Kritik am MfS: „Rechtssicherheit spart Staatssicherheit“ oder „Stasi in die Produktion!“. Nicht nur die Angst (wie erstmals am 9. Oktober 1989 in Leipzig), sondern auch der Respekt vor der Staatsmacht war nunmehr weg.

Die immer stärker anwachsende Masse zog die Karl-Liebknecht-Straße entlang am Palast der Republik vorbei über den Marx-Engels-Platz. Zunächst wirkte die Demonstration sehr still, fast ungläubig, dass so etwas möglich war. Auf Videoaufnahmen des Ministeriums für Staatssicherheit, aus dem Palast der Republik heraus gefilmt, sieht man zunächst fast zurückhaltend wirkende Menschen langsam wie in einer Schweigeprozession vorbeiziehen. Viele schienen dem Frieden nicht zu trauen.

Tatsächlich führte vom Marx-Engels-Platz aus eine Sperrkette von Uniformierten quer über den Boulevard Unter den Linden, der von hier zum Brandenburger Tor führt, also zur Mauer. Es handelte sich um Angehörige des Wachregiments „Felix Dzierzynski“ der Staatssicherheit, die durch ihre Päsenz verdeutlichen sollten: hier nicht lang!

Für viele Demonstrierende startete der Demonstrationsumzug am S-Bahnhof Alexanderplatz. (© Ralf Roletschek ) Lizenz: GNU FDL, 1.2

Erst am Staatsratsgebäude und dem Palast der Republik kam mehr Demostimmung auf. Gruppen erklommen die dem Palast vorgelagerten Treppen und Emporen. Sie schwenkten dort ihre Fahnen und stimmten ironisch die Nationalhymne der DDR an, deren Text seit 1973 nicht mehr gesungen wurde. „Deutschland, einig Vaterland“, heißt es in dieser Hymne aus dem Jahre 1949, und „…dass die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint“. Dazu wurde Kabarett gespielt.

„Mauer ins Museum!“

Möglicherweise war es der einzige Hinweis auf den Wunsch nach Wiedervereinigung, der einige Wochen später den Staat aus den Angeln heben sollte. Der Westen und die Mauer waren an diesem Tag unendlich weit weg, obwohl zwei Mutige im Demozug weissagend auch ein Transparent trugen: „Mauer ins Museum“!

Vierzig Jahre lang war nahezu alles im Kontext mit der deutsch-deutschen Problematik gesehen worden. Der Westen war immer da, in den Maßnahmen und der stumpfsinnigen Propaganda der Staatsmacht, jeden Abend im Wohnzimmer wenn der Westen eingeschaltet wurde und in den Träumen und Wünschen der Menschen. Nun stand zum ersten Mal die Bevölkerung der DDR im Mittelpunkt der medialen Aufmerksamkeit. Diese Menschen waren die Helden des Augenblicks.

Schließlich verlief der Zug über die Rathausstraße zurück zum Alex. Dort hatten gegen 11:25 Uhr die Reden begonnen, doch längst nicht alle Demonstrierenden waren vor Ort. Sie strömten noch längere Zeit auf den Riesenplatz. Vielleicht kamen nun auch einige von zu Hause. Denn die Veranstaltung würde überraschend und unangekündigt rund drei Stunden lang im Fernsehen der DDR übertragen. Welch Wandel in diesem sonst so übervorsichtigem und zensurgeprägten Land. So konnte die ganze Welt live und in den Bonbonfarben des Ostfernsehens die provisorischen Holztribüne auf dem Lastkraftwagen der Marke W 50, die Rednerinnen und Redner und die Massen auf dem Alex bestaunen.

Im Bild Jan Josef Liefers bei seiner Rede auf der Abschlusskundgebung. (Bundesarchiv, Bild 183-1989-1104-029 / Fotograf: Hubert Link) Lizenz: cc by-sa/3.0/de

Und immer wieder schwenkte die Kamera über die endlose Menschenmenge. Nacheinander wurden die insgesamt 26 Redner und Rednerinnen von Moderator Henning Schaller angekündigt. Sie erhielten hörbar unterschiedlich starken Beifall.

Buhs & Beifall

Der langjährige Chef der DDR-Auslandsspionage, Markus Wolf, als Demonstrationsredner am 4.11.1989 in Ostberlin. Das MfS-Bild wurde zur Vorvernichtung von der Stasi zerrissen und später in der Stasi-Unterlagen-Behörde rekonstruiert. (© BStU, MfS, HA XX/Fo/1379/Bild 18)

Am problematischsten verliefen die Auftritte von Vertretern der alten Staatsmacht. Günter Schabowski, zu diesem Zeitpunkt immer noch erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin, wurde kräftig ausgebuht, hielt aber dem Sturm der Entrüstung stand und erntete allein deshalb zum Schluss doch einigen Applaus. Immerhin konnte er reden wie ein Volkstribun, auch gegen eine tobende Menge von einer halben oder ganzen Million Menschen.

Der ehemalige Spionagechef der Stasi, Markus Wolf, wurde von vielen als ein heimlicher Emissär der Gorbatschow'schen Reformpolitik gesehen, möglicherweise auch von einer neuen Karriere an der Spitze des Staates träumend. Vielleicht hat er geglaubt, das Volk würde ihm zujubeln. Doch wahrscheinlich hat er nie geahnt, wie verhasst die Stasi beim Volk war. Seine Rede ging unter in einem allgemeinen Pfeifkonzert.

Gregor Gysi, der nur im engen Kreis der führenden SED-Genossen als Anwalt für heikle Fälle bekannt war, verblüffte durch fundamentale Forderungen nach Rechtssicherheit, einem neuen Wahlgesetz, einem Verfassungsgerichtshof sowie demokratischer Kontrolle der Machtorgane. Im Grunde war er der radikalste Redner des Tages, verwirrte aber das Publikum durch eine Lobrede ausgerechnet auf Egon Krenz und sein Bekenntnis zur führenden Rolle der Partei. Gysi brachte die neue Politik der Krenz-Führung präzise auf den Punkt: Reformen ja, auch Rechtsstaatlichkeit, aber bei Beibehaltung der Macht der SED.

Den größten Applaus ernteten natürlich bekannte Schriftsteller. Stefan Heym wurde vom Moderator als „Nestor unserer Bewegung“ angekündigt und Riesenbeifall brauste über den Platz. Heym hielt dann auch die sprachlich und rhetorisch wohl beste Rede:

Stefan Heym spricht auf der Kundgebung am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz. (© Bundesarchiv, Bild 183-1989-1104-039, Foto: Hubert Link)

„Es ist, als habe einer die Fenster aufgestoßen", meinte Heym, "nach all den Jahren der Stagnation, der geistigen, wirtschaftlichen, politischen, den Jahren von Dumpfheit und Mief, von Phrasengewäsch und bürokratischer Willkür, von amtlicher Blindheit und Taubheit.“

Er wandte sich dann direkt an die Menschen auf dem Platz, die sich aus seiner Sicht versammelt hätten, um „für Freiheit und Demokratie und für einen Sozialismus, der des Namens wert ist“ einzutreten. Das war alles schön gesagt, aber ohne jeden konkreten Vorschlag, wie die neue Staatsordnung konkret funktionieren sollte. Konnte der Dichter so sicher sein, dass die Menschen in demokratischer Entscheidung den Sozialismus wirklich noch wollten?

Nur einen optimierten Sozialismus im Blick?

Der Schriftsteller Hans-Josef Ortheil, Verfasser einiger wunderbarer Romane, veröffentlichte später unter dem Titel „Blauer Weg“ Tagebuchaufzeichnungen aus den Wendemonaten, darunter einige Impressionen vom 4. November 1989. Er hatte die Ereignisse in Graz am Fernsehbildschirm verfolgt. Doch gerade diese Distanz ermöglichte ihm einige bemerkenswerte Einsichten. Die Demonstration wirkte auf ihn „bescheiden, sie toleriert ihre Grenzen.“ Es herrschte, so meinte Ortheil, „das pure Erstaunen, das Erstaunen darüber, daß sie möglich geworden ist, genehmigt und gewaltfrei.

Einige Reden verwirrten ihn: „...das Losungswort ‚sozialistisch‘ wird zu meinem Erstaunen immer wieder verwendet, wie ein Schild, den man zur Sicherheit vor sich herträgt, um sich keine Blöße zu geben. … Christoph Hein spricht vom Sozialismus so, als sei er gleichsam das Reinigungsbad nach den alten Verhältnissen; Stefan Heym unterscheidet zwischen dem richtigen vom Stalinschen und fordert nach vierzig Jahren DDR ein erneutes sozialistisches Bauvorhaben, diesmal aber demokratisch und Christa Wolf liefert die Pointe zu diesem Erneuerungsprojekten: „Stell dir vor, es ist Sozialismus und keiner geht weg“."

Ortheil konstatierte eine „Babylonische Sprachverwirrung“ und ein gänzliches Fehlen klarer Ziele. „… stattdessen wirken die Begriffe weit, offen, beinahe beliebig. Sie umkreisen eher die Unruhe, als daß sie sie stellen“.

All dies ist gut beobachtet, doch ohne jedes Verständnis für die mentale Situation derer, die dort erstmals demonstrierten, angstfrei ohne dass es staatliche Vorgaben für Banner und Losungen gab. In der DDR hatte vierzig Jahre lang kein offener Diskurs über gesellschaftliche Probleme stattgefunden. Auch innerhalb der Opposition wurde fast ausschließlich mit „weiten, offenen, beinahe beliebigen“ Begriffen operiert – und zwar mehr moralisch, oft auch theologisch, als politisch. Es ging darum, in der „Wahrheit zu leben“ wie es Václav Havel nannte. Wahrheit war das Gegenteil der Lügen, die man täglich aufgetischt bekam. Die politischen Witze, die im Lande kursierten, waren oft von dialektischer Schärfe, aber immer nur negativ. Insofern ist es bei Ortheil eine treffende Beobachtung, wenn er über die Demonstration schreibt, es seien „ihre besten Momente gerade jene, die von einem Auflachen begleitet sind: „Aus Wandlitz, da machen wir ein Altersheim“."

Nach der Kundgebung auf dem Alexanderplatz legten Teilnehmende ihre selbstgefertigten Plakate und Transparente ab. Sie sollten als Dokumente der Ereignisse dieser Tage erhalten bleiben. (© Bundesarchiv, Bild 183-1989-1104-046 / Fotograf: Hubert Link)

Die offene Diskussion beginnt - beste Voraussetzung für Demokratie

Dies alles hörte sich am Kaffeehaustisch vor der Mokka-Milch-Eisbar schon sehr viel konkreter an. Einer der Anwesenden befürchtete, die Leute würden sich von den schönen Redensarten der SED noch einmal einwickeln lassen. Tatsächlich hatten die größten Phrasen ja auch den größten Beifall bekommen.

Zwei Dinge stünden jetzt zur Disposition, meinte ein anderer. Es gehe um den Sozialismus und die DDR als Staat. Das erregte heftigen Widerspruch. Ein bekanntes Mitglied der Opposition murmelte etwas von Konterrevolution und blindem Antikommunismus, der alles zu verderben drohe. Er gehörte zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs des Neuen Forums vom 10. September 1989. Das gab ihm eine große Autorität. Doch im Grunde war dieser Aufruf bereits der Schnee von gestern. Nichts hatte dort gestanden, als die Einforderung eines Dialogs zwischen Staat und Gesellschaft. Den hatten wir nun, doch was damit anfangen? Ein Historiker, der gerade an seiner Doktorarbeit über Byzanz saß, meinte, es gäbe nur eine sinnvolle politische Forderung: Freie Wahlen. Alles andere käme danach. Er ging davon aus, dass die SED eine solche Wahl krachend verlieren würde, so wie es gerade in Polen geschehen war.

Transparent am 4.11.89 in Ostberlin. (© Holger Kulick)

„Die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug“, formulierte einst Hegel sehr hübsch. Der Philosoph meinte damit, dass erst in der Abenddämmerung die Einsichten zu den Geschehnissen des Tages kommen, die der geflügelte Bote der Weisheit symbolisiert Doch solange konnten wir nicht warten. Als die Sonne hinter den Neubaublocks der Karl-Marx-Allee verschwand, wurde es kühl und Zeit zum Aufbruch. Nicht nur nach Hause, sondern auch in eine neue Zeit neuen Selbstbewusstseins.

Es war das letzte Mal, dass die Kaffeestube unser „öffentlicher Raum“ der Debatte war. Denn von nun an vollzog sich Ungeahntes flächendeckend in der DDR. Aus der Kaffeehausopposition wurde eine echte Opposition.

Es endete die unverbindliche Traumtänzerei und es begann unser Zeitalter der Politik, das heißt, das Ringen um Mehrheiten im offenen Streit der Meinungen. Gleichwohl schmerzte es, in den Tagen danach zu erfahren, dass es auch am 4. November noch Aussperrungen gegeben hatte, Wolf Biermann etwa wurde die Einreise verwehrt, Bärbel Bohley hatte ihn eingeladen:

Ausschnitt aus einem offenen Leserbrief der Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley an die SED-Tageszeitung "Neues Deutschland", nachdem dem Liedermacher Wolf Biermann am 4.11. die Einreise nach Ost-Berlin verweigert worden war. (© DA-hk)

QuellentextUnd eine Zensur fand trotzdem statt: Der 4. November ohne Janka und Biermann

Konnten die Berliner Akteure des 4.11.89 tatsächlich alleine bestimmen, wer reden darf und wer nicht? SED- und MfS-nahe Kreise unter den Programmverantwortlichen setzten beispielsweise durch, dass ein vorgeschlagener Name wie Jürgen Fuchs nicht auf die Rednerliste kam, der ehemalige DDR-Schrifsteller und Kritiker des SED-Regimes war 1977 zur Ausreise nach West-Berlin gezwungen worden. Das MfS verließ sich dabei "auch auf "progressive Kräfte unter den Theaterschaffenden, wie den Intendanten des Maxim-Gorki Theaters, Albert Hetterle", der befürchtet habe, "dass feindliche Kräfte die vorgesehene Demonstration für antisozialistische Ziele missbrauchen könnten".

Wolf Biermann ausgesperrt

Die Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley hatte im Vorfeld bereits den Liedermacher Wolf Biermann als möglichen Redner ins Spiel gebracht und eingeladen, zumindest am 4.11. zu der Demo zu kommen. Aber Biermann erhielt ein Einreiseverbot. Bohley formulierte daraufhin einen offenen Interner Link: Protestbrief, hier nachlesbar als PDF. Der 1976 aus der DDR ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann hatte auf dem Alexanderplatz ein neues Lied vortragen wollen, in dessen Text es unter anderem selbstkritisch hieß:

"Das Schlimmste war nicht an unseren Tyrannen
die rot getünchte Tyrannei
Das Schlimmste waren dabei wir selber
all unsere Feigheit und Kriecherei..."

Markus Wolf statt Walter Janka

Intensiv gerungen wurde, ob auch Markus Wolf reden dürfe. Der einstige Spionage-Chef der Stasi-Auslandsabteilung HV A hatte sich in den Vormonaten gezielt als Schriftsteller ein softeres Image in den DDR-Medien verschafft, so dass er wie ein Reformer im Stile Gorbatschows wirkte. Die Veranstalter hatten aber auch den ehemaligen Aufbau-Verlagschef Walter Janka als Redner gewonnen. Janka war 1956 verhaftet und in das Stasi-Untersuchungsgefängnis Berlin-Hohenschönhausen gebracht worden. Der Vorwurf: er sei Verschwörer gegen Staats- und Parteichef Walter Ulbricht und habe die DDR desavouiert, indem er freie Wahlen, Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit gefordert habe. Am 26. Juli 1957 wurde er „als unmittelbarer Hintermann und Teilnehmer einer konterrevolutionären Gruppe“ wegen Boykotthetze zu fünf Jahren Zuchthaus mit verschärfter Einzelhaftwegen verurteilt und in Bautzen inhaftiert.

Nun sollte durch seine Einladung quasi eine öffentlich sichtbare Wiedergutmachun erfolgen und nach außen sichtbar werden, dass in der DDR nun eine neuer Reformwind wehe. Aber Jankas Bedingung am 4. November aufzutreten, war nun, er rede nur, wenn Markus Wolf und somit das auch für seine Verfolgung verantwortliche MfS kein Rederecht erhalte. Zunächst gab es für Janka eine Mehrheit und gegen Wolf, über Nacht wurde die Entscheidung aber noch einmal gedreht. Denn Wolf weigerte sich, zu verzichten. Daraufhin sagte Janka kurzfristig ab und reiste am Morgen des 4.11. empört wieder aus Ostberlin nach Hause ohne an der Demonstration teilzunehmen. (H.Kulick)

Zurück zum Interner Link: Beitrag von Stefan Wolle über den 4. November.

Fußnoten

  1. Zitiert nach: "Die Staatssicherheit organisierte mit", MDR vom 4.11.2009, https://www.mdr.de/geschichte/ddr/deutsche-einheit/mauerfall/demo-berlin-alexanderplatz-stasi-100.html, letzter Abruf am 1.11.2024.

  2. Siehe Jutta Wachowiak im Interview mit dem Tagesspiegel vom 4.11.2024, "4. November 1989: Aufstand auf dem Berliner Alexanderplatz", https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/aufstand-auf-dem-berliner-alexanderplatz-3597349.html, letzter Abruf 1.11.2024.

Nachklänge

Am nächsten Morgen, am Sonntag, dem 5. November 1989, stand ich wieder am Bahnhof Alexanderplatz, um mit dem Bus zur Friedenskirche in Friedrichshain zu fahren, wo die Gründungsversammlung der Berliner Organisation der Sozialdemokratischen Partei der DDR stattfinden sollte. Wenig erinnerte am Ort der gestrigen Demonstration noch an die Massen, die hier am Vortag vorbei defilierten. Doch an der Betonsäule der S-Bahn-Brücke über der Karl-Liebknecht-Straße hatte jemand mit Pinsel und weißer Farbe geschrieben „Mielke vor ein Volksgericht“.

Kein Volkspolizist und kein MfS-Angehöriger scherte sich um diese Inschrift. Noch vier Wochen zuvor hätte sie ein Besonderes Vorkommnis der gefährlichsten Art dargestellt. Man hätte die staatsfeindliche Losung fotografisch dokumentiert, Fingerabdrücke und andere Spuren aufgenommen und unverzüglich wäre eine Putzkolonne angerückt, die Schrift zu übermalen. Und Fahnder der Stasi wären ausgerückt, der Urheber habhaft zu werden, damit ihnen nie wieder solche „Öffentlichkeitswirksamkeit“ gelingt.

Fächendeckend wachsender Mut: Nicht nur in Ost-Berlin wurde am 4. November 1989 demonstriert, sondern auch in mehr als 40 weiteren Städten der DDR. (© Robert-Havemann-Gesellschaft Berlin)

Nichts davon fand statt. Wie ein waidwundes Tier, das sein Ende spürt und sich nicht mehr reinigt, verkroch sich der bisher allgegenwärtige und allmächtige Machtapparat. Das war der Wendepunkt. Vier Wochen zuvor, am 9. Oktober 1989 in Leipzig, war erstmals in großer Zahl die Angst überwunden worden, ein Schlüsselmoment der Friedlichen Revolution. Jetzt musste niemand mehr Ängste haben. Jede und jeder konnte das sehen, zeitgleich übrigens in über 40 weiteren Orten der DDR, in denen am 4. November 1989 "frei Schnauze" demonstriert wurde, nicht selten übrigens mit Parolen wie "Visafrei nach Hawai".

Tatsächlich fiel vier Tage später die Mauer. Besagte Inschrift an der S-Bahnbrücke stand noch lange auf dem Pfeiler und verschwand erst bei einer späteren Renovierung, als die Großdemonstrationen vom 4. November 1989 längst Geschichte geworden waren.

Zitierweise: Stefan Wolle, „Der Wendepunkt. Die Macht des 4. November 1989“, in: Deutschlandarchiv 04.11.20214, www.bpb.de/555821. Alle Beiträge im Deutschlandarchiv sind Recherchen und Meinungsbeiträge der jeweiligen Autorinnen und Autoren, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar und dienen als Mosaikstein zur Erschließung von Zeitgeschichte. (hk)

Ergänzend:



Stefan Wolle, Interner Link: DDR-Kompakt. Ein neues Lern-Dossier der bpb, Oktober 2024.

Dieter Segert, Interner Link: Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbst 1989, Deutschlandarchiv vom 6.10.2024.

Stefan Wolle, Interner Link: "Der lautlose Aufstand", Deutschlandarchiv vom 5.9.2024.

Videodokumentation: Interner Link: Vom Einläuten der Revolution '89, bpb-Mediathek 2014.

Jens Reich, Interner Link: Revolution ohne historischen Träger, Deutschlandarchiv vom 6.10.2022.

Holger Kulick, "Interner Link: Es lebe die Oktoberrevolution 1989", Über 1.000 Parolen der Revolution, dokumentiert von der Stasi. bpb-Stasi-Dossier vom 2.10.2018.

Interner Link: Auf dem Weg zum 9. November. Ein Überblick. Deutschlandarchiv vom 1.7.2024.

Niedergelegte Protest-Plakate vor der DDR-Volkskammer am 4. November 1989 für mehr Demokratie sowie für Reise-, Presse- und Versammlungsfreiheit.

Fussnoten

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Stefan Wolle, Dr. phil., geb. 1950; Studium der Geschichte an der Humboldt-Uni Berlin, dort aber 1972 aus politischen Gründen relegiert; zunächst wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Veröffentlichungen zur mittelalterlichen Geschichte Rußlands und zu den deutsch-russischen Wissenschaftsbeziehungen im 18. /19. Jahrhundert. Stefan Wolle und Armin Mitter waren von Januar bis März 1990 Sachverständige am Zentralen Runden Tisch für das Schrifttum des MfS; danach bis 3. Oktober 1990 Mitarbeiter des Staatlichen Komitees für die Auflösung des ehemaligen MfS/AfNS; sie gaben gemeinsam heraus: „Ich liebe euch doch alle . . .“. Befehle und Lageberichte des MfS (Januar—November 1989), Berlin 1990. Mehrere Bücher und zahlreiche Fachaufsätze des Historikers folgten, darunter für die bpb "Der Traum von der Revolte. Die DDR 1968", Bonn 2008, sowie die Geschichtsbände: "Der große Plan Alltag und Herrschaft in der DDR 1949-1961" und "Die heile Welt der Diktatur: Alltag und Herrschaft in der DDR 1971-1989", Berlin 2013. Mitte 2024 erstellte er das Online-Special Interner Link: DDR-kompakt für die Bundeszentrale für politische Bildung. Wolle ist seit 18 Jahren Wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums in Berlin. Dort wird er im Dezember 2024 verabschiedet.