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Überlegenheitsnarrative in West und Ost | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? Literaturjournal Politische Bildung (6/2012) Antikommunismus zwischen Wissenschaft und politischer Bildung Subjektorientierte historische Bildung Geschichtsvermittlung in der Migrationsgesellschaft "Hallo?! – Hier kommt die DDR" Vergangenheit verstehen, Demokratiebewusstsein stärken Keine einfachen Wahrheiten Literaturjournal Sport (5/2012) Sportnation Bundesrepublik Deutschland? Marginalisierung der Sportgeschichte? Dopingskandale in der alten Bundesrepublik Hooliganismus in der DDR "Erfolge unserer Sportler – Erfolge der DDR" Literaturjournal Nachkrieg (4/2012) Jüdischer Humor in Deutschland Die SED und die Juden 1985–1990 "Braun" und "Rot" – Akteur in zwei deutschen Welten Kriegsverbrecherverfolgung in SBZ und früher DDR Die "Hungerdemonstration" in Olbernhau Eklat beim Ersten Deutschen Schriftstellerkongress Workuta – die "zweite Universität" Dokumentation: Die Rehabilitierung der Emmy Goldacker Kaliningrader Identitäten "Osten sind immer die Anderen!" Freiheit und Sicherheit Literaturjournal Wirtschaft und Soziales (3/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Zeitgeschichte im Film (2/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal Nonkonformität und Widerstand (1/2012) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Deutsch-deutsches (11+12/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Öffentlicher Umgang mit Geschichte (10/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 21 Jahre Deutsche Einheit (9/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wissenschaft (8/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau - Teil 2 (7/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal 50 Jahre Mauerbau (6/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Kultur (5/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Innere Sicherheit (4/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Wirtschaftsgeschichte (3/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Ost-West-Beziehungen (2/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Medien (1/2011) Zeitgeschichte/ Zeitgeschehen Dokumentation Forum Literaturjournal Über das Deutschland Archiv Redaktion Nach den Unruhen in Kasachstan: Wendepunkt oder Weiter so?

Überlegenheitsnarrative in West und Ost

Susan Arndt

/ 28 Minuten zu lesen

Im Frühjahr 2024 erschien das Buch "Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD. Eine Intervention" der Anglistin und Literaturwissenschaftlerin Susan Arndt. Seitdem gehen, wie sie schreibt, täglich bis zu 30 Hassmails bei ihr ein. Dabei ist es ihr Anliegen, nüchtern zu beschreiben, dass mehr als die Hälfte der Ostdeutschen eben nicht Parteien wie die AfD wählt und dass die Rechtsaußenpartei "ein gesamtdeutsches Problem" ist. In den nachstehen Buchauszügen beschreibt sie, wie schon vor dem Mauerfall Klischeebilder voneinander wuchsen, stellt ihre Sicht auf die Folgen des Transformationsprozesses nach 1990 dar und erläutert Ursachen für gewachsene Frustrationen im Osten Deutschlands, "die durch westliche Überheblichkeit begünstigt wurden".

Nicht nur die AfD prägt das politische Bild der neuen Bundesländer. Darauf möchte die Autorin Susan Arndt aufmerksam machen, denn über zwei Drittel wählen im Osten eben nicht die Rechtsaußen. So beteiligten sich mehrere Tausend Menschen am 25. August 2024 in Erfurt an einer Demonstration der "Initiative Weltoffenes Thüringen" unter dem Motto «Thüringen auf der Kippe - Deine Stimme gegen rechts». Am 1. September werden die Landtage in Thüringen und Sachsen gewählt, am 22. September in Brandenburg. (© picture-alliance/dpa, Hannes P Albert)

Bruno Apitz’ Roman Nackt unter Wölfen (1958) erzählt von einer Gruppe Kommunisten verschiedener Herkunftsländer, welche im Konzentraionslager Buchenwald gegen die nationalsozialistische Gewalt und für Menschlichkeit kämpfen. Metaphorisch wird diese an wahren Ereignissen orientierte Geschichte an dem Kampf um das Überleben eines dreijährigen Kindes festgemacht. Den Roman habe ich mehrfach gelesen, die DEFA-Verfilmung aus dem Jahr 1963 einige Male gesehen. Jedes Mal fiel ich in eine Art Schockstarre angesichts des Schmerzes und der Gewalt. Gleichzeitig trug mich die im Widerstand gezeigte Stärke da auch wieder raus. Mich erfüllte Bewunderung darüber, dass ein Mensch nichts mehr hat als den eigenen Körper, um den Körper eines anderen Menschen zu schützen, und diesen einen und einzigen Körper dann einsetzt, um ein anderes Leben zu retten.

Der Schutz des Kindes war dabei eine Metapher dafür, für die Humanität der Zukunft sein eigenes Leben zu geben, obwohl man selbst diese nicht mehr erleben könnte. Ich fühlte das als Vermächtnis für mein eigenes Leben. Sich von der nationalsozialistischen Vergangenheit zu lösen, dieser Vergangenheit keine Zukunft zu geben, war etwas, was Menschen in beiden deutschen Staaten mehrheitlich wollten. Doch dieser Grundsatz wurde sehr unterschiedlich gelebt.

Auch darüber hinaus beschritt das geteilte Deutschland nach der Zerschlagung des Nationalsozialismus durch die Alliierten zwei Pfade, die gegensätzlicher kaum sein könnten. Es wurden sich widersprechende politische und wirtschaftliche Systeme aufgebaut, und beide deutsche Staaten fungierten als Grenzländer des «Interner Link: Kalten Krieges» – die DDR an der Westgrenze des kommunistischen Osteuropas und die Bundesrepublik als Bollwerk des freien Westens. Das ging mit entsprechenden Vorstellungen von Normalität und diese tragenden Erzählungen einher. Sich selbst zu definieren, ging nicht, ohne sich vom jeweils anderen abzugrenzen. Und so erfanden sich West und Ost, durch Geschichten, in denen die Überlegenheit des eigenen Systems über das der anderen Seite im Mittelpunkt stand. Beide deutsche Staaten nahmen für sich in Anspruch, auf der Siegerseite der Geschichte zu stehen und Gegenwart und Zukunft besser zu gestalten als die jeweils andere Seite.

Solche Überlegenheitssetzungen sind eine Konstante der Menschheitsgeschichte. Königreiche oder Nationen oder Kulturen und Religionen konturierten sich in Abgrenzung zu allen, die nicht dazugehören. Natürlich ging es dabei immer primär darum, Herrschaft auszubauen und ökonomische oder territoriale Interessen zu rechtfertigen, einschließlich Raub, Ausbeutung oder Krieg.

Aber es geht auch um Zugehörigkeit und daran angelehnte Wertschätzung. Hier knüpfen Ideologien an, die zwischen der Norm und dem Anderen unterscheiden, um das Eigene über die Anderen zu stellen: «Diese Menschen sind Ungläubige, und da unser Christentum die einzig richtige Religion ist, lasst sie uns christianisieren, auch wenn wir dafür Gewalt anwenden müssen»; oder: «Afrikaner sind keine vollwertigen Menschen, lasst sie uns versklaven und ihre Diamanten heben, denn wir als einzig überlegene ‹Rasse› haben das Recht dazu.»

Inmitten dieser Geschichte baute die Bundesrepublik die zweite parlamentarische Demokratie Deutschlands auf. An der Seite der USA und Westeuropas und unterstützt durch den Marshall-Plan, steuerte sie in die soziale Marktwirtschaft und ökonomischen Wohlstand, jedenfalls gesamtgesellschaftlich gesehen. Obwohl Wohlstand nur inmitten von ökonomischen Ungleichheitskonstellationen samt Arbeitslosigkeit oder Armut zu haben war, wurde Wirtschaftskraft zur aussagekräftigen Stempelfarbe für das Gütesiegel der Überlegenheit der Bundesrepublik und des politischen Westens, also Nord- und Westeuropas sowie Nordamerikas. Das funktionierte nur mit Zauberformeln wie «Wirtschaftswunder» und der «Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär»-Geschichte. Sie machte große Lotto-Versprechen, taugte aber auch dazu, das Ausbleiben des kleinen oder großen Erfolgs als individuelle Erfahrung und Verantwortung zu verkleiden. Das hatte den Effekt, dass sich viele in die eigene Tasche logen. So zu tun, als gehöre man dazu, aber stärkte das eigentlich illusionäre Gütesiegel «Wohlstandsgesellschaft» und letztlich das kapitalistische Prinzip, dass viele vor allem in die Taschen weniger wirtschaften.

Das zweite Gütesiegel wurde aus Prinzipien der offenen Gesellschaft, wie Demokratie und Freiheit, abgeleitet, welche gesellschaftlich garantiert waren, auch wenn dies im Einzelnen unvollständig war und insgesamt ungerecht blieb. Das Letztentscheidungsrecht des Mannes etwa wurde erst 1957 in der Bundesrepublik aufgehoben, wobei es genaugenommen sogar erst 1977 endgültig fiel. Und § 175 des StGB, der Homosexualität verbot, wurde erst 1994 abgeschafft, überdauerte also die alte Bundesrepublik und hebelte damit sogar de facto die Abschaffung des Paragrafen in der DDR im Jahr 1968 aus. Zentral für das Gütesiegel des demokratischen und freiheitlichen Neubeginns aber war es, mit dem Nationalsozialismus zu brechen. Doch die Abkehr war längst nicht konsequent genug.

So wurden zwar öffentlichkeitswirksame Prozesse gegen Protagonist* innen des Nationalsozialismus geführt, klare Worte der Verurteilung des «Dritten Reiches» gefunden und ein Grundgesetz verabschiedet, das Diskriminierung verbot. Doch Antisemitismus wurde nie komplett überwunden. Der Porajmos, der nationalsozialistische Genozid an Roma und Sinti, wurde weitgehend ignoriert, sogar an antiziganistischen Gesetzen wurde festgehalten. Auch bei der institutionellen Ersetzung nationalsozialistischer Eliten blieb die Politik, vor allem zur Zeit Adenauers, moderat. Und obwohl der antislawische Rassismus struktureller Rahmen für die genozidal gesteuerten Massenerschießungen durch die Wehrmacht gewesen waren, speiste er sich in den Antikommunismus des «Kalten Krieges» ein.

Dieser war der eigentliche Hintergrund für die westliche Überlegenheits- Erzählmanufaktur, so wie auch umgekehrt für die des Ostblocks im Allgemeinen und der DDR im Besonderen.

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Das Überlegenheitsnarrativ der DDR setzte an der Behauptung an, der einzige antifaschistische deutsche Staat zu sein. Das war zwar insofern schon von der Idee her problematisch, als Faschismus an eine diktatorische, antifreiheitliche und militarisierte Staatsform gebunden ist und die DDR selbst eine Diktatur war, die Militarisierung großschrieb. Doch durch die Rede von der «Diktatur des Proletariats», die für eine neue künftige Weltordnung kämpfe, sollte dieses Paradoxon aufgehoben und als eine weitere Überlegenheitszutat verwendet werden. Diese Diktatur wurde als vermeintliche Befreiung gesetzt, nicht nur der Arbeiter und Bauern. Nein, der ganzen Welt.

Der wissenschaftliche Kommunismus behauptete, analog zu Darwins Evolutionstheorie, dass sich die Geschichte vom primitivsten Urmenschenclan zum Kommunismus entwickle, in dem alle Menschen gleich seien. Kapitalismus sei nur dessen vorletzte endliche Vorstufe, Sozialismus die direkte Schwelle zum Kommunismus als höchster und finaler Existenzform. Da nicht alle Menschen dafür bereits das richtige Bewusstsein hätten, müsse dieses noch erzeugt werden, was ein Freibrief für ideologisches und autokratisches Disziplinieren war.

In diesem Rahmen wuchs sich die DDR ihrerseits unter sowjetischer Dominanz und geleitet von dem Credo «Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen» zu einer sozialistischen Diktatur aus, in der Freiheit, Mitbestimmung und Privateigentum auf ein Minimum reduziert wurden. Die sozialistische Planwirtschaft verwaltete eine Mangelökonomie. Die Investitionsquoten, zum Beispiel, hatten ein bedenklich niedriges Niveau – ein Dauerthema in den DDR-Wirtschaftsetagen. Zwar gab es keine Arbeitslosigkeit, aber auch keine Effzienz. Die Wirtschaftsleistung reichte nicht einmal für die politisch notwendige Subventionspolitik (als Bindungsmittel ans System), geschweige denn für Wohlstand. Dennoch verkaufte die SED-Führung die DDR einerseits als führende Industrienation (und im Westen glaubten das nicht wenige, ostdeutsche Arbeiter*innen hingegen nur in Ausnahmefällen) und ihren ökonomischen Minimalismus andererseits als Tugend gegen den protzenden Wohlstand der Bundesrepublik. Dabei konnte sie ausnutzen, dass im mageren Wohlstand die Schere zwischen Arm und Reich in der DDR weniger breit und sichtbar ausfiel.

Die Betonung der Armut in der Bundesrepublik war eine willkommene Erzählung, um die Schönheit der bundesdeutschen Marktwirtschaft als leere Kulisse zu inszenieren, welche kapitalistische Ausbeutung verschleiere. Und weil, umgekehrt, die Klassenfrage als eigentlicher Hauptwiderspruch in der DDR gelöst worden sei, sei diese der einzig antifaschistische Staat und einer, in dem auch alle Nebenwidersprüche wie die «Frauenfrage» oder der Rassismus gelöst worden seien. Doch diese «Errungenschaft» wurde von der DDR instrumentalisiert, um Diskriminierung nicht einfach nur zu verbieten, sondern sie als nicht-existent zu erklären. Das bedeutete, Diskriminierung zu beschweigen.

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Jedes Sprechen über und jedes Handeln gegen Sexismus oder Rassismus wurde nicht nur eingestellt. Es wurde untersagt. In diesem Sumpf des Schweigens wurden Nationalsozialismus und Diskriminierung nicht aufgearbeitet, sondern mit verdorbener Erde weiter genährt. Das schwächte den Bruch mit dem Nationalsozialismus und seiner ideologischen Erblast und wirkte sich insgesamt auf die fehlende kritische Auseinandersetzung mit Diskriminierung in der DDR-Gesellschaft aus.

Das Schwächeln im Umgang mit der faschistischen Vergangenheit wurde allein dem bundesdeutschen Nachbarland angehängt und dieses zum Alleinerben des Nationalsozialismus erklärt. Die eigenen Unzulänglichkeiten wurden entsprechend beschwiegen. Zwar war der Elitenwechsel sichtbar, wurden Verurteilungen von Nazis rigider durchgezogen als in der Bundesrepublik und wurde der Nationalsozialismus unmissverständlich verurteilt. Ein Hauptschwerpunkt lag dabei darauf, aktive Widerstandskämpfer*innen, allen voran Kommunist*innen, zu würdigen und zu erinnern. Das bedeutete auch, dass die Verfolgung von Juden*Jüdinnen und die Shoah als ein Verbrechen unter vielen eingeordnet wurden. Der Porajmos wurde nahezu gänzlich beschwiegen. Nationalsozialistische Symbole wie das Hakenkreuz oder der Hitlergruß waren verboten.

Doch das antisemitische Symbol der «Judensau» blieb unversehrt an der Wittenberger Stadtkirche hängen. Im Allgemeinen wurde Antisemitismus mit dem Argument verleugnet, dass es diesen als Ausgeburt des Kapitalismus im real existierenden Sozialismus gar nicht geben könne. Umgekehrt wurde allen DDR-Bürger*innen ein diktatorisch besiegelter Freibrief ausgestellt, nicht antisemitisch sein zu können. Dies aber bot der Gesellschaft einen bequemen Rahmen dafür, den Nationalsozialismus als abgeschlossene Geschichte zu behandeln und auch eigene Verantwortlichkeiten für die Shoah systematisch zu beschweigen. In diesem Klima gedieh Rassismus besonders gut.

Dem Wortlaut der Verfassung gemäß hielt die DDR an der Idee der Existenz von «Menschenrassen» fest, und so wurde das etwa auch in der Schule vermittelt. Nicht nur im Biologieunterricht. Schon in der Grundschule lernten wir etwa durch das Lied «Über allen strahlt die Sonne» singend die vermeintlichen «Rassen» aufzuzählen: «Froh und glücklich will doch spielen, auf der Erde jedes Kind, ob nun seine Eltern Schwarze, Gelbe oder Weiße sind.» So wie die Vorstellung, dass es «Rassen» gäbe, schon immer nicht ohne Rassismus zu haben war, blieb die DDR-Gesellschaft durch und durch rassistisch.

Dass Schwarze Menschen oder People of Color systematisch Rassismus ausgesetzt waren, konnte aber in dem staatlich verordneten Schweigen über Rassismus nicht zur Anzeige gebracht werden. Mehr noch, diskriminierende Gesetzgebungen etwa gegen Roma blieben sogar bestehen. Und in der DDR drohte allen außer Müttern eine Haftstrafe dafür, wenn sie nicht arbeiten gingen, wofür das Label «Asoziale» benutzt wurde – als wäre dies nicht das NS-geprägte Label, das dem Porajmos als Legitimation gedient hatte.

Auch Diskriminierung gegenüber Menschen mit Behinderung war omnipräsent. Unverblümte Beleidigungen im Nazi-Sprech gehörten zum Alltagsbild. Wer keine Familie hatte, die sich schützend vor sie stellen konnte oder wollte, wurde in Einrichtungen unmenschlich behandelt, etwa an Betten gefesselt oder mit Medikamenten und Elektroschocks gefoltert. Homosexualität wurde zwar offziell nicht strafrechtlich verfolgt, allerdings rüttelte das nur wenig daran, dass homophobe Hetze und Feindseligkeit nicht strafrechtlich relevant war, sondern zum Alltag gehörte.

Was die «Frauenfrage» angeht, so war die DDR-Verfassung deutlich konsequenter als das Grundgesetz. Die Gleichberechtigungsklausel von Mann und Frau wurde ergänzt um die folgende konsequente Formulierung: «Alle Gesetze und Bestimmungen, die der Gleichberechtigung der Frau entgegenstehen, sind aufgehoben.» Das griff die Verfassung von 1968 in Artikel 20 wie folgt auf: «(2) Mann und Frau sind gleichberechtigt und haben gleiche Rechtsstellung in allen Bereichen des gesellschaftlichen, staatlichen und persönlichen Lebens. Die Förderung der Frau, besonders in der beruflichen Qualifizierung, ist eine gesellschaftliche und staatliche Aufgabe.» Zwar dauerte es auch in der DDR noch etwas, bis alle Paragrafen und Gesetze der Verfassung folgten und alle de-facto- Praktiken den de-jure-Bestimmungen angepasst wurden. Das Letztentscheidungsrecht des Mannes aber, das in der Bundesrepublik weiter bestand, wurde in der DDR ohne Einschränkung abgeschafft. Dieser deutliche Schritt in Richtung Unabhängigkeit von Frauen, die sich eben auch als Möglichkeit zu wirtschaftlicher Autonomie auswirkte, war eine gern gespielte Trumpfkarte der DDR.

Die Emanzipation der DDR-Frau im Vergleich zur Frau in der Bundesrepublik wurde maßgeblich daran festgemacht, dass sie «arbeiten durfte». Zum einen änderte das nichts daran, dass der Gender-Pay-Gap deutlich und Frauen in Leitungs- und Machtfunktionen systematisch unterrepräsentiert waren. Zum anderen durften Frauen nicht nur arbeiten. Es wurde von ihnen erwartet. Es stimmt zwar, dass aus dieser Berufstätigkeit die Möglichkeit erwuchs, ökonomisch unabhängig vom Mann zu leben. Andererseits aber war die Berufstätigkeit der DDR-Frau selbst nicht gleichbedeutend mit Emanzipation oder gar Freiheit bzw. Autonomie. Ob Frauen in der DDR wirklich gleichberechtigter, selbstbewusster und selbstbestimmter waren als in der Bundesrepublik, muss letztlich immer auch in Relation beantwortet werden.

Denn vielleicht hatte sie mehr Autonomie in der Familie oder durch wirtschaftliche Unabhängigkeit, aber wie viel Selbstbestimmtheit kann eine Diktatur insgesamt überhaupt zulassen? Am Ende blieben alle DDR-Frauen in einer Diktatur gefangen und waren in dieser einer Dreifachbelastung unterworfen: Neben Berufstätigkeit gab es das obligatorische gesellschaftliche Engagement (etwa in SED oder FDGB). Selbst wer dem nicht nachkommen wollte, musste für diesen kleinen Widerstandsakt Energie aufwenden. Drittens leisteten Frauen weitgehend allein die gesamte Haus- und Erziehungsarbeit. Unbezahlt. Denn stereotype Familienrollen blieben intakt. Diese wurde nur durch einige wenige Schutzgesetze für Mütter versüßt. Neben einem Haushaltstag pro Monat war das ein Anspruch auf Mutterschutz- oder Erziehungszeit. Zudem gab es sozialpolitische Strategien für junge Ehen und vor allem in Ehen geborene Kinder. Das aber führte zu frühen Heiraten, was umgekehrt neben der Möglichkeit finanzieller Autonomie auch ein Faktor für die hohe Scheidungsrate in der DDR war.

Die Kommodifizierung der Frau fiel in der DDR weniger barbieesk aus, aber patriarchalisch geprägte Schönheitsdogmen prägten auch DDR-Blicke auf Frauen. Obwohl die Stellung der Frau letztlich insgesamt eine Trumpfkarte für die DDR war, hatte Sexismus dort nichts an Präsenz eingebüßt. Das spricht auch aus Heiner Carows DDR-Kultfilm «Die Legende von Paul und Paula» (1973). Er erzählt von der Liebe eines verheirateten SED- Funktionärs auf höherer Ebene und einer alleinstehenden Mutter, die als Kassiererin arbeitet. Paula bezahlt ihre Leidenschaft mit dem Tod eines ihrer Kinder. Diese Szene schmerzte mich so sehr, dass ich mir den Film nie wieder anschauen kann.

Dieser Schmerz nährte aber auch die Empörung darüber, dass Paul sich für seine Karriere entscheiden und in das Wohnzimmer zurückkehren kann, in dem seine Ehefrau als handlungsunwillige Statue festgenagelt scheint. Carows Film erzählt diese Geschichte ohne feministische Ambition wie nebenher mit. Und doch verstand ich, dass die DDR, gerade weil sie in ihren wichtigsten Strukturen vor allem Männer platzierte, weit davon entfernt war, patriarchalische Strukturen abbauen zu wollen. Entsprechend wurde Feminismus entlang der Linie, dass die ‹Frauenfrage› geklärt war, verboten. Jede feministische Gruppe empfand die SED-Diktatur als Angriff auf seine Staatsdoktrin. Und so stand etwa auch im Duden der DDR unter Feminismus, dass dies eine «weibliche Eigenschaft bei Männern» sei.

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Insgesamt hatten die meisten DDR-Bürger*innen Schwierigkeiten damit, im System anzukommen. Das aber bewirkte, dass sie nicht sich, sondern Westdeutschland auf der Gewinnerseite verorteten. Und zwar in jeder Beziehung. Wer etwa die Realpolitik der SED-Diktatur ablehnte, konnte sich an der bundesdeutschen Demokratie als überlegener Alternative orientieren – auch wenn diese ihre Grenzen hatte. Diese Grenzen dann von der SED-Diktatur ideologisch aufbereitet jeden Tag erfahren zu müssen, machte den Diktaturfrust dieser Ostdeutschen nur noch größer.

Fehlende Rede- und Versammlungsfreiheit bei gleichzeitiger Zensur von Büchern, Musik oder Theater ließ den Westen in vielen ostdeutschen Köpfen und Herzen strahlen. Und wer westdeutsches Konsumverhalten nur über die Mattscheibe oder die platt gedrückte Nase im Intershop kannte, den quälten die halbleeren Kaufhallen oder die jahrelangen Wartelisten für Autos umso mehr – selbst dann, wenn im künftigen Handschuhfach ein langgedienter SED-Ausweis lag. Wer feministisch agieren wollte, musste dies in geheimen Treffen tun, wobei die gemeinsame Lektüre an der Zensur vorbei aus dem Westen illegal eingeschleust werden musste.

Die SED-Diktatur war sich bewusst, dass es am Glauben an die eigene Überlegenheit oder, wie sie es nannte, am «richtigen Bewusstsein» fehle. Daraus leitete sie die Notwendigkeit ab, den Weg dahin durch eine ideologische Dauerbeschallung im Sinne eines sozialistischen Brainwashings zu ebnen. Zudem ergab sich daraus die Möglichkeit, die Militarisierung der Gesellschaft als friedlichen Verteidigungswall gegen die kapitalistische Bundesrepublik (und die angeblich von dieser instrumentalisierten inneren Feinde) zu setzen und die Staatssicherheit als deren Schwert zu deuten. Dieses Korsett trieb den Osten nur noch weiter von sich weg. Kaum jemand im Osten konnte sich in den ostdeutschen Überlegenheitserzählungen wiederfinden, während viele in der DDR umgekehrt das Überlegenheitsnarrativ des Westens anerkannten.

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Der Westen wiederum glaubte zwar nicht an die Selbsterzählung der DDR, dafür aber an sich. Während die ostdeutschen Überlegenheitserzählungen kaum mit individuellen und gesellschaftlichen Erfahrungen korrelierten, hatte die Bundesrepublik diesbezüglich größere Schnittmengen zu bieten. Insgesamt konnten sich Bundesbürger* innen tatsächlich leichter auf die Seite der «Sieger der Geschichte» schlagen und sich diesen zugehörig fühlen.

Zwar gab es in der BRD einzelne Kommunist*innen, die die DDR besser und in ihr eine Heimat fanden. Umgekehrt aber war die Bundesrepublik ein weitaus wirksamerer Magnet für ostdeutsche Flucht. Während es den Westen so gut wie nicht gen Osten zog, sehnten sich Millionen aus der DDR nach dem Westen.

Das alles wirkte sich auch auf die wechselseitigen Blicke aus: Während es aus der Bundesrepublik heraus kaum je den Wunsch gab, hinter die 1961 dann auch physisch gebaute Mauer schauen zu wollen, kannten Ostdeutsche, soweit ausstrahlungstechnisch möglich, bundesdeutsche Radio- und Fernsehprogramme und dadurch deren Politiker*innen, Erzählungen oder Waren, wenn auch vor allem durch Werbung und weniger durch den durch Westpakete oder Intershops ermöglichten Konsum.

Noch schwerer aber wog, dass die meisten Bundesbürger*innen diese Asymmetrie ebenso wenig angemessen einordneten wie die Tatsache, dass die SED-Diktatur ebenso wie der durch diese geschaffene Alltag in weiten Teilen des Ostens abgelehnt wurden. Die Unterscheidung zwischen SED-Staat und DDR-Gesellschaft kam zu kurz. Die durch den «Kalten Krieg» und aus einer gelebten Demokratie heraus beförderte Ablehnung des Westens gegenüber dem Ostblock wurde auch weitgehend pauschal auf Menschen im Osten übertragen.

Im Ergebnis reagierte der Westen eher herablassend gegenüber DDR-Bürger*innen als solidarisch mit diesen. Das aber kam bei Ostdeutschen an, etwa durch Funk oder Fernsehen – aber auch durch und in persönlichen Begegnungen. Und es fühlte sich für viele Ostdeutsche falsch an und erzeugte so widerstreitende Gefühle.

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Während sich viele DDR-Bürger*innen wünschten, wie Bundesdeutsche zu leben, triggerte die westdeutsche Arroganz, die Staat und Gesellschaft vermengte, Abwehrreaktionen gegen die westdeutsche DDR-Schelte. So entstand eine Schieflage der Zerrissenheit. Einerseits hasste sich der Osten selbst, hasste er die Diktatur, die ihn festhielt; andererseits aber hasste er es, von Westdeutschen auf die Diktatur reduziert und mit allen Ostdeutschen, ob SED-Funktionär oder Bürgerrechtlerin, in einen Topf geworfen zu werden. Genau das prägte auch die 22 Jahre, die ich in der DDR lebte.

Während ich mich in der DDR nicht finden konnte, wurde mir in Begegnungen mit Bundesdeutschen immer klar, dass in der Bundesrepublik keine Zugehörigkeit für mich wartete. Weil der abschätzige Blick aus Westdeutschland mein Gefühl fehlender Zugehörigkeit noch verstärkte, versuchte ich, ihn zu ignorieren. Das wiederum trieb mich zurück in die einzige Welt, die offen für mich stand, die der DDR. Inmitten dieser Lügen und Paradoxien versuchte ich, meine Identität in der DDR, ja als DDR-Bürgerin zu finden. Ich weigerte mich, in die SED einzutreten. Ansonsten aber lebte ich angepasst. Um sicher durch die Widernisse der SED-Diktatur zu navigieren, arrangierte ich mich mit der fehlenden Freiheit, mit der fehlenden Demokratie, mit der fehlenden Mitbestimmung. Ich setzte auf meinen Opportunismus und einfache Erzählungen, die das Brainwashing uns bot. Das war ein Überlebensmodus, auf den ich heute alles andere als stolz sein kann.

Ich wollte mich als DDR-Bürgerin wohlfühlen. Doch obwohl mir nichts außergewöhnlich Schlimmes widerfuhr und ich vergleichsweise sicher lebte, gelang mir das nicht. Die DDR wurde nie zum Wohlfühlort für mich. Ein Ankommen in der DDR im Sinne einer Identifikation war schwer und mir unmöglich. Bis heute sticht es mir ins Herz, wenn ich die drei Buchstaben sage: DDR. Sie fühlen sich nicht gut an. Taten das nie. Dennoch mag ich die Rede von der «ehemaligen DDR» auch nicht. Darin, dass das Ende der DDR durch «ehemalig» verdoppelt wird, steckt genau die westdeutsche Siegerstimmung, die das ostdeutsche Ankommen in der Bundesrepublik nicht gerade leicht machte.[…]

Der Westen als Gravitationsmagnet und Erfinder des Ostens

Die Transformationsjahre sind bis heute nicht abgeschlossen. Alles, was die 1990 er und frühen 2000 er Jahre erzeugten, hat sich nachhaltig in die gemeinsame Bundesrepublik eingeschrieben. Ostdeutsche Bundesländer sind, insbesondere außerhalb der Großstädte, wirtschaftlich-industriell und demographisch gebeutelt worden, wobei sich alles wechselseitig bedingt. Wer konnte, ging in strukturstärkere Gegenden. Und das konnten vor allem junge Menschen mit hochwertigen Bildungsabschlüssen. Und wo es keine demographische Verjüngung oder stabile Wirtschaftskraft gibt, fließen keine Investitionsmittel. Relational gesehen sind Ostdeutsche noch immer stärker als Westdeutsche unter Arbeitslosen vertreten, im Niedrig- und Mindestlohnsektor tätig und verfügen über weniger Rücklagen und Immobilien.

Noch immer wird mehr als 90 Prozent dessen, was in Deutschland vererbt wird, in Westdeutschland vererbt. In Spitzenpositionen in Wirtschaft, aber auch Verwaltung, Bildung, Medien oder Kultur sind bis heute Ostdeutsche wenig vertreten.

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Westdeutsche Hyperpräsenz in Strukturen, Institutionen oder Medien trifft auf eine systemische Absenz von Ostdeutschen in systemrelevanten Strukturen und Positionen. Das aber relativiert die legislative oder judikative Gleichberechtigung Ostdeutscher und prägt Weltsichten und Wahrnehmungen. Die ostdeutsche Sehnsucht danach, dem Westen anzugehören, existiert inmitten der Gewissheit, vom Westen nicht als gleichwertig akzeptiert oder als jenseits von Norm und Zugehörigkeit erzählt zu werden.

«Der Osten ist eine westdeutsche Erfindung.» Mit dieser Aussage trat Interner Link: Dirk Oschmann 2023 eine neue Diskussionswelle zum deutsch-deutschen Verhältnis los. Für mich fehlte in dieser Debatte, dass der Osten als westdeutsche Erfindung sich aus der westdeutschen Erfindung seiner selbst als normgebendes Vorbild ergibt, das es gewohnt ist, kritikresistent alles nach seinem Ebenbilde zu formen. Der Westen dreht sich um sich selbst. Und als Gravitationsmagnet muss sich dann alles um ihn drehen. Wer Macht hat, bestimmt den Diskurs und die Parameter, die diesen ausmachen. Für alle Anderen begrenzt das den Handlungsspielraum, weil mehr reagiert werden muss als mitgestaltet werden kann. Entsprechend spielen die wechselseitigen Erzählungen in Ost und West nicht in derselben Liga.

Die DDR-Gesellschaft hatte eine Revolution begonnen und gewonnen. Doch diese Revolutionsarbeit wurde hinter der Politik der Großen Männer viel zu schnell viel zu unsichtbar. Die Transformationsjahre taten ihr Übriges, um die Annahme zu bestätigen, dass der Westen auf der Siegerseite der Geschichte stehe. Für Bundesdeutsche war es vor und nach 1989 gängig, Ostdeutsche mit dem Staat DDR gleichzusetzen – egal wie angepasst oder vielleicht auch kritisch DDR-Bürger*innen dem eigenen Land gegenübergestanden waren. Mit Ausnahme der wenigen Leuchttürme der ostdeutschen Bürger*innenrechtsbewegung wurden DDR-Bürger*innen pauschal für die SED-Diktatur in Haftung genommen. So tradierte sich das überkommene Bild von Westdeutschen als «über alle Zweifel erhabenen» Demokat*innen gegenüber den mit der Diktatur belasteten DDR-Bürger*innen.

Das Monopol demokratischer Überlegenheit für sich in Anspruch nehmend, ohne die ostdeutsche Revolutionsarbeit angemessen zu würdigen, wurden Ostdeutsche verallgemeinernd und verabsolutierend als per se «unmündig» oder «verzwergt», «demokratieunfähig» oder «weltfremd» betrachtet. Natürlich gab und gibt es Ostdeutsche, die sagen, dass einem die Meinungsfreiheit nichts nutze, weil man im Westen zwar alles sagen könne, das aber nichts bewirke. Aber die Kanzlerin aus Ostdeutschland ist wohl kaum als verzwergt in Erinnerung geblieben.

Der nebenstehende Text ist dem Buch entnommen: Susan Arndt, "Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD. Eine Intervention", München 2024. Die Autorin stammt aus Magdebug und ist seit 2010 Professorin für englische Literaturwissenschaft und anglophone Literaturen an der Universität Bayreuth.

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Offensichtlich haben nicht alle Ostdeutschen einen Crashkurs benötigt, um zu verstehen, dass Demokratie auch in der Opposition gelebt wird und dass sich Mehrheitsentscheidungen auch gegen eigene Interessen richten können. Aber fast alle, auch im Westen, hätten davon profitiert, wäre etwa das Einmaleins von Grundgesetz und repräsentativer Demokratie öffentlich besprochen worden. Dies hätte auch Raum dafür geboten, das deutsch-deutsche Machtgefälle zu debattieren, das Ostdeutsche über klassistische Abwertungsparadigmen, angebunden an Aussehen, Habitus oder Dialekt, als Andersdeutsche setzt und dabei das tradierte Mantra murmelt: «Wessi, der alles hat und alles richtig macht, versus Ossi, die nichts richtig gemacht hat, nichts besitzt, folglich nichts zu sagen hat und andersdeutsch bleibt.»

Dieses Narrativ prägte den ostdeutschen Weg ins neue Deutschland und ließ dabei wenig Raum für Ostdeutsche, das ihnen zugewiesene Unterlegenheitsgefühl abzustreifen. Das ohnehin marode ostdeutsche Selbstbewusstsein, das sich in den 40 Jahren der Teilung am Westen die Nase platt gerieben hatte, ohne umgekehrt wertgeschätzt zu werden, bröckelte weiter. Das aber hatte enormes Frustrationspotenzial für Ostdeutsche. Auch dass diese Empfindungen im Westen nicht gesehen, sondern weggelächelt wurden, erzeugte Empörung.

Nun könnte man sagen, was kümmert’s euch? Macht, was ihr wollt. Seid, wer ihr seid. Aber so einfach ist das nicht. Denn so eine «Na und, das perlt an mir ab»-Haltung ist leichter mit gesellschaftlicher Bestätigung als Rückenwind als mit Ausgrenzungserfahrungen im Rucksack.

Um sich bestmöglich zu schützen, ist es für Diskriminierte wichtig, die Blicke auf sich zu kennen. Sie können sie nicht ignorieren. Sie müssen sie sich anschauen, um daraus Strategien zu entwickeln, damit umzugehen. Das ist überlebenswichtig. Denn in jeder Alltagssituation kann ein Stereotyp zum Brandsatz werden, der die eigene Seele oder den eigenen Körper angreift. Entsprechend mussten auch Ostdeutsche schnell lernen, den westlichen Blick auf sich zu lesen und wie darauf zu reagieren ist. So war für viele Ostdeutsche schnell klar: eine deutliche Abgrenzung zu ihrer DDR-Biografie, die auch eine Distanzierung zur SED-Diktatur beinhaltete, schien gewünscht – was aber in weiten Teilen tatsächlich alles andere als selbstverständlich war. Das erforderte innerostdeutsche Debatten über Verantwortlichkeiten und Säumnisse und führte zu Dialogen darüber, wie man zur DDR als Unrechtsstaat stehe. Das prägte kollektive ebenso wie persönliche Erzählungen. Bei diesen ging es immer wieder um eines: Warst du bei der Stasi? Warst du Feind*in der SED-Diktatur?

Ob im öffentlichen Raum oder am Küchentisch, Ostdeutsche mussten sich mit den eigenen Kompromissen gegenüber der DDR-Diktatur oder gar einem diktaturaffnen Ich auseinandersetzen. Manche verteidigten die Strukturen und ihre Rolle darin. Viele aber fühlten sich unwohl damit, die Strukturen der SED-Diktatur mit Leben gefüllt zu haben. Die Mehrheit der DDR-Bürger*innen hatte die Revolution von einer Minderheit aus ihren eigenen Reihen geschenkt bekommen. Doch auch viele der Opportunist*innen oder Mitläufer*innen hatten sich nicht mit den Inhalten der SED-Diktatur identifiziert.

Um das differenziert darzulegen, fehlte im von verallgemeinernden Fremdzuschreibungen angeheizten Schulddebattenraum die Voraussetzung. Denn ganz konkret bedeutet Aufarbeitung immer auch, sich zu eigenen persönlichen Schwächen oder Fehlern zu bekennen. So mit gelebtem Leben umzugehen, ist bekanntlich weder eine menschliche Stärke noch einfach umzusetzen. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass diese notwendigen innerostdeutschen Debatten noch mal aufwühlender waren, weil die ostdeutschen Selbsterzählungen aus dem Westen nicht nur beobachtet, sondern auch bewertet wurden – bis hin dazu, dass sie zugleich auch über den künftigen Platz in der Bundesrepublik entschieden.

Mit einem IM-Hintergrund etwa waren die meisten Türen gründlich verschlossen, aber andere Mitgliedschaften in Massenorganisationen der SED-Diktatur konnten das auch verkomplizieren.

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Das alles verstärkte das Gefühl, in eine Schuldkultur voller Scham und Unbehagen gezwungen zu werden. Vor dem Hintergrund, dass Ostdeutsche größtenteils keineswegs freiwillig in der DDR lebten und es schwer war, ohne Kompromisse mit der Diktatur durchzukommen, fühlte es sich für viele zudem auch falsch an. Und es erzeugte eine Atmosphäre der Halbwahrheiten.

Wer Widerstand nicht für sich in Anspruch nehmen konnte, erfand sich dennoch so; oder versteckte zumindest unpassende Bausteine der eigenen Biografie.

Als ich 2010 in Bayreuth als Professorin berufen wurde, musste ich eine umfängliche Erklärung zur Verfassungstreue ausfüllen. Dort wurde unter anderem gefragt, ob ich Mitglied der Freien Deutschen Jugend (FDJ) war. In dieser waren über 90 Prozent aller DDR-Jugendlichen ab der 8. Klasse. Ein Studium war ohne FDJ-Mitgliedschaft im Prinzip unmöglich. Wahrheitsgemäß setzte ich ein Kreuz bei der FDJ. Das hatte nach Auskunft des Kanzlers vor mir aber noch keine ostdeutsche Person, von denen es zahlreiche gab, gemacht.

Deswegen musste sich der Kanzler der Uni Bayreuth erst beim Bayerischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst informieren, wie damit umzugehen sei. Ihm wurde mitgeteilt, dass er mich leider nur berufen könne, wenn ich der FDJ «abschwören» würde. Das war schon paradox. Indem ich jetzt der FDJ abschwor, behauptete ich ja indirekt auch, dass ich früher und bis jetzt an die FDJ glaubte. Und das war mitnichten der Fall. Ich war einfach wie fast alle Jugendlichen in der FDJ. Aber es war am Tag meiner Ernennung zur bayerischen Beamtin, dass ich mich zur FDJ bekannte, indem ich ihr entsagte. Das war mir sehr unangenehm, weil ich unfreiwillig ein Stereotyp bestätigt hatte. Deshalb begann ich, dem Kanzler mein halbes Leben zu erzählen, indem ich mich vor allem auf meinen winzig kleinen Widerstandsmoment konzentrierte. Ich wollte gefallen. So wie mir ging es vielen Ostdeutschen. Vielen fehlte wie mir der notwendige Mut zu einer ambivalenten biografischen Erzählung, die auch von Opportunismus und Mittäter* innenschaft erzählte.

Umgekehrt war es für Westdeutsche weder zwingend, sich differenziertes Wissen über den Osten anzueignen und entsprechend zuzuhören – noch sich dem Osten zu erklären oder sich zu ostdeutschen Blicken verhalten zu müssen.

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1989 war für den Westen keine Zäsur, weder in der Selbstverortung noch hinsichtlich tradierter Erzählungen. Dabei hätte die deutsch-deutsche Einigung samt ihrer Debattenkultur enorm davon profitiert, wenn auch Westdeutsche Reflexionsprozesse zugelassen hätten. Weil es leicht ist, in der Freiheit frei zu leben, wäre es für die Debattenkultur wichtig gewesen, wenn sich Westdeutsche ehrlich der Frage gestellt hätten, wer sie geworden wären, wenn sie in die Diktatur hineingeboren worden wären.

Bist du dir sicher, dass du nicht mitgemacht hättest, um etwa deinen Traumberuf zu bekommen (denn auch Berufsvergabe wurde antifreiheitlich-planwirtschaftlich und gegen die Interessen Einzelner gesteuert). Die Debattenkultur hätte auch durch westdeutsche Überlegungen dazugewonnen, was Westdeutsche über die DDR und ihre Menschen dachten (und warum) – und wie sich Westdeutsche zu DDR-Bürger*innen verhalten haben.

Bei aller Diversität der Biografien gibt es Erfahrungen, die Ostdeutschen mehrheitlich vertraut sind und jenen, die in der alten Bundesrepublik geboren und sozialisiert wurden, nicht. Ein entsprechender Test würde Wissen über Pittiplatsch, Alfons Zitterbacke oder Paul und Paula ebenso einschließen wie die Erinnerung daran, dass es nicht unerwartet war, dass ein Freund in dem Land ohne Telefone einfach so zu Besuch kam oder dass es in der Ostberliner Markthalle Kakao-H-Milch gab.

Ostdeutsch ist aber nicht allein an Erfahrungen gebunden, welche die DDR zu verantworten hat, sondern auch dadurch geprägt, wie die Revolution gestaltet, die deutsche Einigung vollzogen wurde und sich die Transformation gesellschaftlich und individuell auswirkte. Ein entsprechender Test würde Wissen darüber bestätigen, was eine Person oder zumindest ein Elternteil am 9. November 1989 oder 3. Oktober 1990 gemacht hat, was die Treuhand ist und wer danach seinen Job verlor oder sich beruflich radikal neu aufstellte.

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Im Ostdeutsch-Sein steckt Migration einer eher selteneren Art: Menschen verlassen nicht den Ort, aber der Ort verlässt sie, wird ein anderer. Und obwohl das gleiche Haus an der gleichen Ecke steht, ist alles in einer neuen Zeit angekommen. Voller Möglichkeiten, die vorher verbaut waren. Aber verbaut ist auch das Herkunftsland. Irreversibel unbetretbar.

Mehr noch. Das Land der Kindheit, der ersten Liebe, der ersten Wunden: Es ist weg, mitsamt seiner Gerüche, Geschmäcker und Momente, in denen Ostdeutsche trotz der Diktatur auch heil waren. Und obwohl die Diktatur überwunden ist, ist nicht alles in Ordnung. Das wird durch eine zweite, Migration oft anhaftende Erfahrung bedingt: Das neue Land hatte Ostdeutsche vor 1989 nicht geschätzt und nach 1989 trotz des deutschen Passes nicht als vollwertiges Mitglied empfangen, sondern in ein Diskriminierungskorsett gepresst.

Kaum ein Mensch schafft es, durchs Leben zu gehen, ohne (auch mal) beleidigt, beschimpft, gedemütigt oder einfach nur pauschalisierend bewertet zu werden. Dies ist in jedem einzelnen Fall schmerzlich und ungerecht. Doch nicht alles davon ist Diskriminierung. Denn diese ist immer an Macht- und Herrschaftsstrukturen gebunden. Solange wir in die Menschheitsgeschichte zurückschauen, baut diese auf gesellschaftlichen Ordnungen auf, die einigen mehr Rechte oder Ressourcen gewähren als Anderen. Das erleben diese als Privilegien. Wer aber davon ausgeschlossen wird, erfährt dies als Ausbeutung und Diskriminierung.

Diese Dynamik beschreibt, wie Macht aus geografischen Räumen und kulturellen Prägungen politische Räume macht, welche Sozialisationsmuster prägen. Das ist es, was mit sozialen Positionen gemeint ist. Diese sind immer da, unabhängig davon, ob sie wahrgenommen und benannt werden. Wer auf dem Olymp der Macht sitzt, wird als Norm privilegiert und mit dem Instrumentarium ausgestattet, andere als «Andere» davon auszugrenzen.

Zur Komfortausstattung der Privilegierten gehört es, Diskriminierung und die eigene Beteiligung daran nicht bemerken zu müssen. Doch während jene, die auf dem Olymp sitzen und Macht innehaben, ihre Privilegien oft nicht reflektieren, ist es für Diskriminierte weitgehend unumgänglich, die erfahrene Ausgrenzung wahrzunehmen. Und genau das schreibt sich in ihre Selbstverortungen ein.

Im Fall des deutsch-deutschen Verhältnisses sind West- und Ostdeutschland keine Orte im regionalen Sinne, sondern vielmehr machtkodierte Räume, in denen sich eine westdeutsche Position der Privilegierung und eine ostdeutsche Position der Diskriminierung gegenüberstehen. Das drückt sich etwa in der Gegenüberstellung «Alt» versus «Neu» (in alte und neue Bundesländer) aus. Alt meint jene, die schon immer da waren, und setzt sie auch als rechtmäßig Zugehörige. Die Anderen kamen später. Das ist aber letztlich ebenso wenig zeitlich wie räumlich gemeint. Es geht um Normsetzungen und die entsprechenden Machtkontexte, welche Privilegien, Ressourcen und Zugehörigkeiten, auch im Sinne von «Norm/alität» zu sein, ungleich verteilen.

Ein Beispiel, das Ostdeutsche dafür gern anführen, ist die Frankfurt- Frage. 1989 sprachen Ostdeutsche wie Westdeutsche nur von Frankfurt und meinten jeweils «das ihrige». Mit dem Rückenwind der Geschichte empörte das Westdeutsche mehr als Ostdeutsche, was schließlich darin resultierte, dass es sich durchsetzte, gleichsam asymmetrisch von Frankfurt (am Main) und Frankfurt/Oder zu sprechen. Frankfurt/Main ist Frankfurt, das andere Frankfurt ist das, das dazu sagen muss, dass es an der Oder liegt. Würden Ostdeutsche Frankfurt sagen und Frankfurt/Oder meinen und das Weglassen von «an der Oder» mit einem «Na und?» begründen können? Nein. Das ist eben der Unterschied zwischen Ost und West.

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Die Macht, sich als deutsche Norm zu sehen, ist, strukturell gesehen, Westdeutschen zugänglich, Ostdeutschen aber nicht. Am Ende ist also «ostdeutsch» nicht einfach ein geografisch und kulturell geprägter Erfahrungsraum, sondern eine machtkodierte Position und Identität. Im «Ostdeutsch» steckt die Erfahrung, dass Ostdeutsche im innerdeutschen Machtgefälle diskriminiert werden, wobei sie nicht umhin können, das auch so zu erfahren und wahrzunehmen.

Laut einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap fühlen sich nur 18 Prozent der Westdeutschen als «Westdeutsche», dagegen 76 Prozent einfach nur als «Deutsche». Umgekehrt fühlen sich nur 50 Prozent der Ostdeutschen als «Deutsche» und 40 Prozent explizit als «Ostdeutsche». Das korreliert damit, dass sich 43 Prozent der Ostdeutschen als «Bürger zweiter Klasse» fühlen. Das bindet Jahrgänge mit ein, die die DDR nur als Kinder erlebten oder nach der «Wende» in ostdeutsch sozialisierten Familien aufwuchsen und dort etwa am Küchentisch oder bei Geburtstagen mit Pittiplatsch oder dem «Wo warst du am 9.11. 89»-Story-Wettbewerb gefüttert und mit dem Schmerz konfrontiert wurden, ausgegrenzt und abgehängt zu werden.

Umgekehrt aber gilt das nicht für rein westdeutsch sozialisierte Familien, die etwa in Erfurt arbeiten und leben. Immer wieder habe ich Menschen getroffen, die seit einigen Jahren in Erfurt oder Magdeburg leben und sich gern mit dem Scherz vorstellen, dass sie jetzt Ostdeutsche seien. Doch das sind sie eben nicht, denn ihnen fehlt die entsprechende Sozialisation, das dazugehörige kollektive Familienwissen, und vor allem werden sie nicht als Ostdeutsche diskriminiert. Sie sind Teil der Diskriminierungsstruktur. Und sich als Ossis zu positionieren, ist eine machtverleugnende Aneignung.

Anders als bei vielen anderen Diskriminierungsformen haben Ostdeutsche unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, ihre ostdeutsche Herkunft zu vernebeln – etwa wenn sie Arbeit im Westen finden und dorthin umziehen können. Während meines Studiums in London wurde ich verwundert gefragt, warum ich ohne Kopftuch zur Uni komme. Für meine Kommilitonen waren DDR und die Sowjetunion eins. Auch ohne Kopftuch konnte ich als Ossi gelesen werden. Mein Geburtsort verriet mich, mein Habitus oder auch mein zuweilen durchschimmernder sachsen-anhaltinischer Dialekt.

Aber es passierte auch sehr schnell, dass ich mein eigenes Ostdeutschsein verleugnen wollte und mich so zu assimilieren wusste, dass ich vielerorten als «Wessi» durchgehen konnte. Ich lebe seit 33 Jahren mit dem Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk zusammen, der es sich zu seinem Lebensziel gemacht hat, den Kommunismus und die SED-Diktatur wissenschaftlich und publizistisch kritisch aufzuarbeiten.

Jahrzehntelang war ich der Meinung, dass ich längst nicht mehr über die DDR und meine Zugehörigkeit zu ihr nachdenken würde, wenn er nicht häufig von dieser erzählte. Doch das stimmt nicht. Ich habe einfach nur versucht, sie hinter mir zu lassen. Ich habe die DDR nicht geliebt, sondern gefürchtet. Sie hatte mich erdrückt. Und auch nach 1989 war es mir peinlich, Ostdeutsche zu sein. Ich wollte einfach nichts mit den Bananen- und Nazi-Ossis zu tun haben, und deswegen tat ich so, als gehörte ich nicht dazu. Das aber nützte mir gar nichts. Am Ende war das nur eine Hilfskonstruktion, die nicht funktionierte.

Jeder Versuch einer Verleugnung ist immer auch ein Stück Selbstaufgabe, die letztlich nach hinten losgeht. Das Verleugnen der ostdeutschen Identität schützt beispielsweise keineswegs davor, mit Ossis angedichteten Stereotypen, Sprüchen oder Erzählungen diskriminiert zu werden. Je mehr ich als Wessi durchging, umso mehr passierte mir dies. Denn ich hörte mehr davon. Und wenn ich versuchte, mich nicht angesprochen zu fühlen, fühlte ich mich nur umso schutzloser mitgemeint bei dem, was über Ostdeutsche behauptet wurde und wird. Manchmal reagiere ich mit Fremdschämen, manchmal spüre ich den Druck, dass, wenn ich als Ostdeutsche gelesen werde, ich automatisch Ostdeutschland repräsentiere. Eine für alle. Und wollte es entsprechend beschützen, verteidigen, ehrenretten.

1990 fuhr ich etwa im ICE, und vor mir kaufte ein Mann mit sächsischem Dialekt eine Sprite. Er bestellte sie ausgesprochen als SPRIETE. Der Speisewagenmitarbeiter machte sich darüber lustig, indem er auch SPRIETE sagte. Ich wollte gar keine kaufen, bestellte sie dann aber, um den Namen des Getränks Englisch auszusprechen. Dann gab ich mich als Ossi zu erkennen. Solche Situationen wiederholten sich immer wieder. Beim Anglistentag im Jahr 2002 wurden beim Abschiedsdinner ununterbrochen Ossi-Witze und -Anekdoten erzählt. Als ich mich dann irgendwann als Ossi zu erkennen gab, folgte ein kurzes betretenes Schweigen und dann der vergiftete Spruch: «Sieht man dir nicht an.»

Angesprochen fühlte ich mich dennoch. Unabhängig davon, ob das betreffende Stereotyp in das eigene Selbstbild passt. Ich war längst zur Ostdeutschen gemacht worden, ohne jede Macht, mich dem zu entziehen. Am Ende bin ich weniger wegen meines Geburtsortes zur Ossi geworden als vielmehr, weil Diskriminierungsmuster Ostdeutsche kollektiv positionieren. Westdeutsche Diskriminierung gegenüber Ostdeutschen ist DER Brennstoff der ostdeutschen Identität.

Trotz alledem. Und deswegen: Das Erfahren von Diskriminierung ist nur die eine Seite der ostdeutschen Identität. Sich zu dieser zu verhalten, die andere. Im Angesicht der westdeutschen Diskriminierung gegenüber Ostdeutschen kann ich mich hilflos fühlen oder ängstlich, ich kann mich empören oder ärgern. Manchmal fühle ich alles auf einmal. Dennoch kann ich mit Ostalgie – also nostalgischen Erinnerungen, die positive Erfahrungen in der DDR überproportional verstärken – ganz und gar nichts anfangen. Denn es verharmlost die Diktatur.

Selbstsinszenierung eines Westlers im Osten. Plakat mit dem Thüringer AfD-Spitzenkandidaten Höcke im Lantagswahlkampf 2024. (© picture-alliance, DeFodi Images | Marco Steinbrenner)

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Scham aber empfinde ich als Ostdeutsche vor allem, weil ein Drittel der Ostdeutschen hinter der AfD steht. Doch ist das nicht absurd?

Denn zwei Drittel der Ostdeutschen stehen nicht hinter der AfD. Und fast alle Ostdeutschen, die ich kenne, sind offen gegen die AfD. Wie gerne würde ich sagen, ich bin stolz, ostdeutsch zu sein. Doch ich kann es nicht. Denn in diesen Tagen klänge es nach AfD-Zuspruch. Deswegen will ich mir mein Ostdeutschsein zurückholen. Ich will nicht länger wegschauen und es hinnehmen.

Hinnehmen will ich weder die AfD-Ostdeutschen noch die Westdeutschen, die mich mit diesen in einen Topf werfen. Ich will als Ostdeutsche in meiner Individualität gesehen werden; ich will, dass Machtgefälle und Diskriminierungsmuster endlich gesehen und ernst genommen werden; ich will, dass Westdeutsche ihre Rolle bei der Erfindung Ostdeutschlands anerkennen. Und ich will, dass die AfD als gesamtdeutsches Problem ernst genommen wird. Und dann, ja dann, dann kann und will ich sagen: Ich bin Ostdeutsche, und das ist auch gut so. Und wenn das viele Ostdeutsche sagen können, dann kann sich Ostdeutschland noch mal neu aufstellen; dann kann Ostdeutschland sich noch mal neu erfinden.

Zitierweise: Susan Arndt, „Überlegenheitsnarrative in West und Ost", in: Deutschland Archiv, 28.08.2024, Link: www.bpb.de/551664. Der Beitrag ist mit freundlicher Genehmigung des Beck-Verlags dem Buch entnommen: Susan Arndt, "Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD. Eine Intervention", Müchen 2024. Alle Beiträge im Deutschland Archiv sind Recherchen und Sichtweisen der jeweiligen Autoren und Autorinnen, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar. (hk)

Ergänzend:

Martin Debes, Interner Link: Thüringen als Muster-Gau?
Steffen Mau, Interner Link: Eine Phantomgrenze durchzieht das Land
Ilko-Sascha Kowalczuk, Interner Link: Die verlorene Mitte der Gesellschaft
Wilhelm Heitmeyer, Interner Link: Nationalradikalismus
Elfriede Jelinek, "Interner Link: Ich höre ein Ungeheuer atmen"

Fussnoten

Weitere Inhalte

Prof. Dr. Susan Arndt stammt aus Magdeburg und ist Anglistin, Afrikanistin und Literaturwissenschaftlerin, sie studierte in London und Berlin und arbeitet seit 2010 als Professorin für englische Literaturwissenschaft und anglophone Literaturen an der Universität Bayreuth. 2021 erschien von ihr in München das Buch "Rassismus begreifen - Vom Trümmerhaufen der Geschichte zu neuen Wegen". Ihr nachfolgender Text ist ihrem neuen Buch entnommen "Ich bin ostdeutsch und gegen die AfD. Eine Intervention", erschienen in München bei Beck 2024.