Forschungsschwerpunkt der Film- und Literaturwissenschaftlerin ist die deutsch-jüdische Kultur der Moderne ab dem 19. Jahrhundert.
In ihrer Arbeit als Professorin für Film und Germanistik an der Universität Manchester über Spielfilme, Videozeugnisse, literarische Texte und Live-Kunst hat sie sich auf Darstellungen des Holocaust und die Dynamik der modernen deutschsprachigen jüdischen Kultur konzentriert.
Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam koordinierte sie von 1995 bis 1997 das erste deutsche Holocaust-Videoprojekt „Archiv der Erinnerung" mit, in Zusammenarbeit mit dem Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies an der Yale University.
Von 1998 bis 2000 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Direktorin für Forschung und Bildungsprogramme am Centre for German-Jewish Studies der University of Sussex.
Seit 2000 lehrt sie an der University of Manchester, wo sie heute Professorin für Film und Germanistik ist.
Gastwissenschaftliche Aufenthalte führten sie an weitere renommierte Forschungseinrichtungen wie das Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur Simon Dubnow in Leipzig, das Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg an der Humboldt-Universität zu Berlin und das Bucerius Institut an der Universität Haifa.
Von 2011 bis 2024 war sie Mitherausgeberin des Leo Baeck Institute Year Book for German-Jewish History and Culture (Oxford Journals). Zur Sonderausstellung „Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR“ im Jüdischen Museum Berlin hat sie mit ihrer Forschungsexpertise sowie mit einem persönlichen Interview und Artefakten zu ihrer Familiengeschichte beigetragen.
Publikationen (Auswahl):
‘Queer Jewish Lives on Screen’, Jewish Culture and History (Routledge Journals) 2022 / 23.3, S. 262-280
‘Lehrjahre auf dem Weg zum Dissidenten: Stefan Heyms Freundschaft mit Robert Havemann und Wolf Biermann’, in: Jahrbuch des Dubnow-Instituts / Dubnow Institute Yearbook 17. Göttingen, 2019, S. 237-270
(mit Sander L. Gilman) Cosmopolitanisms and the Jews. Ann Arbor: The University of Michigan Press 2017
‘Rootless Cosmopolitans: German-Jewish Writers Confront the Stalinist and National Socialist Atrocities,’ in: Jews on the Move: Particularist Universality in Modern Cosmopolitanist Thought, Beiheft der European Review of History 23.05/06 2016 (Routledge Journals), S. 863-869
The Golem Returns: From German Romantic Literature to Global Jewish Culture. Ann Arbor: The University of Michigan Press 2011
‘Double Visions: Queer Femininity and Holocaust Film’, in: Women in German Yearbook 23 / 2007, S. 179-204
‘Plath, Hitchcock und die Metaphorik der Shoah: Zur Mediation von Geschichte und Identität in der Kunst Tanya Urys’, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 11 / 2002, Beiheft: Deutsch-jüdische Literatur der neunziger Jahre. Die Generation nach der Shoah, Hg. Sander L. Gilman und Hartmut Steinecke, S. 118-130
‚Die jüdische Thematik im (multi)kulturellen Diskurs der Bundesrepublik‘, in: AufBrüche. Kulturelle Produktionen von Migrantinnen, Schwarzen und jüdischen Frauen in Deutschland, Hg. Cathy S. Gelbin / Kader Konuk / Peggy Piesche. Königstein / Taunus, 1999, S. 87-111
„Es war zwar mein Kind, aber die Rassenschranke fiel zwischen uns”: Elisabeth Langgässer und die Mutter-Tochter-Beziehung’, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 4 / 1998, S. 565-96
Archiv der Erinnerung: Interviews mit Überlebenden der Shoah. Videographierte Lebenserzählungen und ihre Interpretationen, (mit Eva Lezzi/Geoffrey H. Hartman/Julius H. Schoeps, Hg.), Potsdam 1998.