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Cathy Gelbin: „Meine beste Waffe sind meine Worte, mein Wissen und meine Stimme“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Cathy Gelbin: „Meine beste Waffe sind meine Worte, mein Wissen und meine Stimme“ Jüdisch, queer, ostdeutsch, westdeutsch, deutsch-amerikanisch-britisch

Cathy S. Gelbin Sharon Adler

/ 37 Minuten zu lesen

Ein Gespräch mit Cathy Gelbin über die Herausforderung, diese Identitäten zu vereinen, den Versuch der Darstellbarkeit der Shoah im Film und die Welle des Antisemitismus nach dem 7. Oktober.

Cathy S. Gelbin wurde 1963 in einer deutsch-amerikanisch-jüdischen Familie in der DDR geboren. Die Film- und Literaturwissenschaftlerin hat mit ihrer Forschungsexpertise sowie mit einem Interview und Artefakten zu ihrer Familiengeschichte zu der Sonderausstellung „Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR“ im Jüdischen Museum Berlin beigetragen. Dort wurde auch dieses Foto aufgenommen. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Familie. Remigration. Jüdisches in der DDR.

Sharon Adler: Deine Großmutter ist die in den USA geborene Publizistin und Verlegerin Gertrude Gelbin und dein Stiefgroßvater der Schriftsteller Stefan Heym, geboren als Helmut Flieg in Chemnitz, der 1935 über Prag in die USA emigrierte. 1952 übersiedelten beide in die DDR. Warum?

Cathy Gelbin: Sie verließen die USA, weil sie befürchteten, in die antikommunistischen Verfolgungen unter McCarthy mit hineingezogen zu werden. Seinen Status als eingebürgerter Amerikaner empfand Stefan in dem Kontext als zu unsicher. Gertrude und David – mein Vater – waren in der Kommunistischen Partei der USA aktiv. Gertrude und Stefan lernten sich im Umfeld der Partei kennen. Mein Vater hatte sich zuvor bereits in der Jugendorganisation engagiert.

Sharon Adler: Welche Hoffnungen und Erwartungen hatten sie als jüdisch-amerikanische Kommunist:innen an das Leben im sozialistischen Deutschland? Wären sie auch nach Westdeutschland gegangen?

Cathy Gelbin: Sie sind nicht direkt in die DDR gegangen – sie wollten eigentlich in die ČSSR oder nach Ungarn. Seit Stefan in der ČSSR, in Prag, im Exil gewesen war, hatte er eine starke emotionale Bindung an diese Stadt. Insofern wäre das ihre erste Wahl gewesen. Sie waren dann zwei Jahre lang in verschiedenen europäischen Ländern unterwegs, im Versuch, sich irgendwo niederzulassen, haben aber nirgendwo eine ständige Aufenthaltserlaubnis bekommen.

Die Stationen, von denen ich weiß, war die Schweiz, kurz in Polen und etwas länger in der ČSSR. Da wären sie auch gerne geblieben, sind aber 1952 abgeschoben worden. Stefan sinniert in seiner Autobiografie darüber, ob jemand seine schützende Hand über sie gehalten hätte, weil das kurz vor dem Beginn der Slánský-Prozesse war. Er, als amerikanischer Re-Emigrant, der im Krieg in einer US-amerikanischen Geheimdiensteinheit gedient hatte, wäre wohl für eine Anklage prädestiniert gewesen.

Letzten Endes hat ihnen die DDR die Aufenthaltsgenehmigung gewährt. Deshalb sind sie da gelandet. Aber das war für sie das Land, wo sie am allerwenigsten hinwollten, weil es eben auch ein Deutschland war. Er kam aus Chemnitz und musste als Neunzehnjähriger aus Deutschland flüchten, um sein nacktes Leben zu retten. Das saß ihm tief in den Knochen, aber es war zumindest eine Kultur und Sprache, in der er zu Hause war. Und er kannte aus der Emigrationszeit verschiedene Leute, die sich in der DDR niedergelassen hatten.

Meine Großmutter hatte sehr große Angst, nach Deutschland zu gehen – ihre Familie kam aus Polen, es waren polnische Juden. Sie war damals Anfang Fünfzig, und ein neues Land, Sprache und Kultur ist dann nicht so einfach. Und dazu ein Land, das das jüdische Leben und die Juden in den Orten, aus denen ihre Eltern kamen, fast völlig ausgelöscht hatte. Das haben Gertrude und Stefan, als sie die Zwischenstation in Polen machten, vom Direktor des Jüdischen Museums in Warschau erfahren.

Mit diesem Wissen nach Deutschland zu gehen, ist sehr schwierig. Gertrude hat auch nie richtig Deutsch gelernt. Sie hat etwas verstanden aber nur sehr gebrochen gesprochen. Gertrude hat viele Dokumente aufbewahrt. Ihr ist es zu verdanken, dass die Kriegsbriefe Stefans erhalten sind. Sie hat auch alle Briefe meines Vaters aufgehoben, die er seit dem sechsten Lebensjahr geschrieben hat. Später schrieb er auch über antisemitische Erfahrungen während seiner Zeit in der US-amerikanischen Armee.

Sharon Adler: Während man über Stefan Heym viel Sekundärliteratur finden kann, ist über Gertrude Gelbin nicht viel überliefert. Wie ordnest du sie und ihre Arbeit heute ein? Wie hast du sie als Kind erlebt?

Cathy Gelbin besucht das Grab ihrer Großmutter Gertrude Gelbin auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee in Berlin regelmäßig: „Ich war fünfeinhalb Jahre alt, als sie starb. Sie war in meinem Leben immer eine wichtige Person und ein Vorbild und hat mich sehr geprägt, obwohl oder vielleicht weil sie nur so kurz da war. Sie war Frauenrechtlerin und wurde am 8. März, am Internationalen Frauentag geboren. Für sie war immer wichtig, dass das auch in der Familie tradiert wurde.“

(© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Cathy Gelbin: Ich war fünfeinhalb Jahre alt, als sie starb. Sie war in meinem Leben immer eine wichtige Person und ein Vorbild und hat mich sehr geprägt, obwohl oder vielleicht weil sie nur so kurz da war. Sie war unglaublich herzlich und liebevoll und eine starke, eigenständige Persönlichkeit. Und sie hatte starke politische Meinungen. Sie war Frauenrechtlerin und wurde am 8. März, am Internationalen Frauentag, geboren. Für sie war immer wichtig, dass das auch in der Familie tradiert wurde.

Sie war bei uns nicht einfach „die Frau von“ oder „die Mutter von“. Natürlich wusste ich, dass sie einen Verlag gegründet und geleitet hat, aber vieles war nonverbal. Was mit ihr und mit ihrem Andenken passiert ist, habe ich erst im Laufe der Jahre und Jahrzehnte verstanden. Ihre Eltern wanderten in den 1880er-Jahren aus Polen in die USA ein. Ihr Vater schaffte es eine Zeit lang, sich als Geschäftsmann zu etablieren, und dadurch ging es der Familie materiell ganz gut.

Gertrude heiratete das erste Mal 1924, mein Vater ist 1925 geboren. Als ihr Mann 1928 bei einem Unfall starb, war sie plötzlich Witwe und hatte keine materielle Grundlage mehr, weil mein Großvater der Verdiener in der Familie war. 1929 kam die Weltwirtschaftskrise, und die Existenz meiner Großmutter brach doppelt zusammen. Das war wohl der Punkt, wo sie begann, sich mit sozialer Ungerechtigkeit zu befassen und sich der kommunistischen Idee zuwandte.

Sharon Adler: Wie haben Gertrude und Stefan sich kennengelernt?

Cathy Gelbin: Ihre Beziehung begann damit, dass Stefan jemanden suchte, der sein Manuskript muttersprachlich liest. Er schrieb damals seine Bücher auf Englisch, und sie hat sie redigiert. Aber sie hat nicht nur gegengelesen, sondern sie hat auch redaktionell und konzeptionell mit ihm gearbeitet. Ich habe später im Archiv das Manuskript seines Welterfolgs „The Crusaders“, in dem er fiktional seine Kriegserlebnisse verarbeitet hat, gesehen. Darin sieht man nicht nur die Streichungen, sondern auch ihre Konzeption, Aufstellungen für die Kapitel und die Figurenentwicklung. Man könnte bei dem Buch wahrscheinlich von einer Art Co-Autorenschaft sprechen.

Sharon Adler: Welchen Status hatte deine Großmutter in den USA?

Gertrude Gelbin, um 1940. Cathy Gelbin: „Sie war Publizistin in der Hollywood-Filmindustrie und hat unter verschiedenen Pseudonymen Beiträge geschrieben. In den 1940er-Jahren hat sie Hollywood-Größen wie Clark Gable interviewt. Wir hatten Schallplatten mit ihren Radio-Interviews bei uns zuhause.“ (© Privatarchiv Cathy Gelbin)

Cathy Gelbin: In den 1940er-Jahren war sie Publizistin in der amerikanischen Filmindustrie und hat unter verschiedenen Pseudonymen Beiträge geschrieben. Daneben hat sie auch fürs Radio gearbeitet und Hollywood-Größen wie Clark Gable interviewt. Wir hatten Schallplatten mit ihren Radio-Interviews bei uns zuhause. Sie war – anders als Stefan, der als mittelloser, relativ unbekannter Emigrant in die USA kam im Kulturbereich gut vernetzt und konnte ihm bestimmte cultural skills vermitteln, die er so nicht hatte. In den USA ist Networking wichtig. Das hatte sie total drauf. Sie war sehr selbstbewusst, und sie wusste auch, wie man sich in einem so öffentlichen Medium präsentiert.

Sharon Adler: Was hat sie beruflich in der DDR gemacht, wie kam sie zurecht?

Gertrude Gelbin in den 1950er-Jahren in ihrem Garten in Grünau auf ihrer Hollywoodschaukel mit der französischen Shoah-Überlebenden und Sängerin des Frauenorchesters in Auschwitz, Fania Fénelon, und dem US-amerikanischen Opernsänger Aubrey Pankey. Mit beiden, sie lebten ebenfalls in der DDR, war sie eng befreundet. (© Privatarchiv Cathy Gelbin)

Cathy Gelbin: Es wird ihr sicherlich nicht leichtgefallen sein, aus den USA wegzugehen. So sehr sie mit dem McCarthyismus Probleme hatte, der gerade in Hollywood ganz schlimm wütete. Ich glaube, dass sie ihre Arbeit wahnsinnig geliebt hat. Meine Großmutter galt in Ostberlin als die „Hollywood-Lady“. Es war sicher kein Zufall, dass sie sich eine Hollywood-Schaukel in ihren Garten gestellt hat. Das war vermutlich eine Reminiszenz an diese Zeit. Gertrude war Verlegerin. 1953 gründete sie den Verlag Panther Books beim Paul List Verlag Leipzig, der 1958 in Seven Seas Publishers umbenannt wurde und zu einem Imprint bei Volk & Welt wurde. Die Idee war, Werke linksgerichteter Schriftsteller:innen aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum, auch aus Australien und Südafrika, zu veröffentlichen. Darunter war Alvah Bessie, ein US-amerikanischer, kommunistisch-jüdischer Autor. Er war ein enger Freund von ihr. Und Langston Hughes, ein schwarzer US-amerikanischer Autor mit pro-kommunistischer Haltung. Verlegt wurden auch Autor:innen aus der DDR, deren Werke ins Englische übersetzt wurden. Auch Stefan Heyms Welterfolg „The Crusaders“.

Gertrude war eine berufstätige Frau, und sie hat in ihrem Berufsleben etwas erreicht. Das wurde von meinen Eltern immer mit Stolz erzählt. Doch sie war in der DDR zunehmend unglücklich. Auch mit ihrem Lebenswerk, dem Verlag Seven Seas, gab es Schwierigkeiten.

Cathy Gelbin über ihre Großmutter: „Gertrude war eine berufstätige Frau, und sie hat in ihrem Berufsleben etwas erreicht. Das wurde von meinen Eltern immer mit Stolz erzählt. Doch sie war in der DDR zunehmend unglücklich. Auch mit ihrem Lebenswerk, dem Verlag Seven Seas, gab es Schwierigkeiten.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Sharon Adler: Mit ihrem Verlag bot sie vielen eine kulturelle und literarische Heimat. Wer gehörte zu diesen Kreisen, und wie waren die Beziehungen untereinander?

Cathy Gelbin: Gertrude und Stefan haben legendäre Partys gefeiert, wo sich viele trafen, die auch im Kulturbereich arbeiteten. Die meisten waren ebenfalls als Remigrant:innen aus westlichen Ländern in die DDR gekommen. Sie haben eine Art linkes, kosmopolitisches Gewissen und eine entsprechende Haltung in der DDR verkörpert. Man darf nicht vergessen, dass viele von diesen Leuten, gewiss auch Stefan, in der Verfolgungszeit und im Krieg Todesangst gehabt haben. Sie hatten diese schwere Zeit überlebt und wollten das Leben feiern. Das haben sie auch getan. In diesen Kreisen wurde teils auch durcheinander geliebt. Sie haben die sexuelle Revolution der 1960er Jahre vorweggenommen, ohne sie so zu nennen.

Lebensrealitäten von Jüdinnen und Juden in der DDR

Sharon Adler: Du bist im Umfeld von Jüdischsein, Antifaschismus, Remigration, Exil und dem Trauma der Shoah aufgewachsen. Was war für dich als Kind und als Heranwachsende prägend? Wie wurde Jüdisches und Jüdischsein in eurer Familie gelebt?

Cathy Gelbin: Das Jüdische wurde vor allem durch das antifaschistische Credo gelebt und durch die Überzeugung, dass die Erinnerung an die Nazi-Verbrechen wachgehalten werden muss. Dass man aus diesen Gründen soziale Gerechtigkeit in die Welt bringen und für den Frieden eintreten müsse. Es wurde mir vermittelt, dass das mit Jüdischsein und der jüdischen Erfahrung zu tun habe. Das habe ich erst sehr viel später bewusst zusammengesetzt.

Das Jüdische selbst war für mich zunächst eher diffus, bis ich in der Schule das Buch „Sally Bleistift in Amerika“ las, über eine Frau aus einem ost-europäischen jüdischen Milieu, die in die USA migriert und dort eine neue Welt erlebt. Ich war total begeistert und habe sofort meiner Mutter davon erzählt, die mir sagte: „Das ist auch deine Familiengeschichte“ worauf ich anfing, viele Fragen zu stellen. Ich hatte auf einmal das Gefühl, dass es auch für mich noch eine ganze andere Welt gibt, über die ich etwas erfahren möchte. Es war befreiend für mich, als in dem Buch das Wort „jüdisch“ fiel. Es war eine schöne Überraschung. Und es war positiv, denn ich verstand, dass Jüdischsein nicht nur die Shoah bedeutet.

Gertrude Gelbin 1952 mit ihrem Sohn David, Cathy Gelbins Vater, in Ostberlin. Cathy Gelbin: „Meine Großmutter hatte sehr große Angst, nach Deutschland zu gehen – ihre Familie kam aus Polen, es waren polnische Juden. Sie war damals Anfang fünfzig und ein neues Land, Sprache und Kultur ist dann nicht so einfach. Und dazu ein Land, das das jüdische Leben und die Juden in den Orten, aus denen ihre Eltern kamen, fast völlig ausgelöscht hatte. Dessen war sie sich bewusst.“ (© Privatarchiv Cathy Gelbin)

Bei einem Besuch der Gedenkstätte in Theresienstadt erfuhr ich, was das in meinem Vater auslöste. Dass es für ihn ein persönlicher Impetus war, die Erinnerung wachzuhalten und den Opfern seinen Respekt zu zeigen. Er war mit seiner Armee-Einheit gegen Kriegsende bei Augsburg stationiert und wurde wenige Tage nach der Befreiung von Dachau dort hingeschickt. Sie sollten verstehen, wofür sie gekämpft hatten. Er war erst 19 Jahre alt, als er damit konfrontiert wurde.

Auf dem Gelände des Lagers fand er eine Kamera, mit der er zwei Fotos machte, die ich später im Fotoalbum meiner Eltern fand. Da war ich elf Jahre alt. Ein Foto zeigte einen Leichenhaufen, vor dem ein SS-Soldat abgebildet war. Das zweite Foto zeigte einen Pferdewagen, auf dem vorne ein Mann mit einer Peitsche saß. Hinter ihm waren die Leichen.

Das hat mich sehr geprägt und sitzt so tief in mir. Es wurde von meiner Familie so deutlich an mich herangetragen, dass es zu meiner Aufgabe wurde. Daher beschäftige ich mich damit in meiner Arbeit, und deshalb ist es heute so wichtig für mich, auf die Suche zu gehen. Der Tod allein ist zu viel und zu schwer. Das Jüdische muss auch mit Freude und Schönheit verbunden sein.

Sharon Adler: Wann und wodurch hast du damit begonnen, dich näher mit jüdischer Kultur und Religion zu beschäftigen und ein kulturelles und religiöses jüdisches Selbstverständnis zu entwickeln? Wie kamst du zur Jugendgruppe der Jüdischen Gemeinde in Ostberlin?

Cathy Gelbin: Bei meiner Suche nach jüdischen Dingen und nach politischen Alternativen lernte ich in der Schule Leute kennen, die in die christliche junge Gemeinde gingen und da andere Narrative hörten. Das waren natürlich schon leicht oppositionelle Zusammenhänge. Das interessierte mich auch, ich war immer sehr offen und bin dann mal mitgegangen, aber beim Abendmahl und Beten habe ich gemerkt, dass das nicht meins war. In diesem total christlichen Kontext habe ich mich auf einmal total jüdisch gefühlt.

1978 waren wir bei der Wiedereröffnung der Synagoge in der Rykestraße, nachdem sie innen restauriert worden war und nun wieder festlich eingeweiht wurde, unter anderem mit Estrongo Nachama und dem Leipziger Synagogalchor. Wir waren keine Mitglieder der Jüdischen Gemeinde, vielleicht hatte mein Vater aus der Zeitung davon erfahren. Jedenfalls erklärte er uns: „Da gehen wir hin.“

Meine Mutter und ich saßen oben auf der Frauenempore und mein Vater saß unten. Er trug eine Kippa; das hatte ich auch noch nie an ihm gesehen, und er wusste auch immer, an welchen Stellen er aufstehen musste. Er konnte sogar die Gebete mitsprechen, vermutlich das Kaddisch. Ich glaube, es hat ihm sogar ein bisschen Spaß gemacht.

Dadurch lernte ich die Jüdische Gemeinde kennen. Und dann kam mir der Gedanke: „Vielleicht haben die ja auch eine Jugendgruppe.“ Als nächstes brachte ich in Erfahrung, dass es eine Bibliothek gibt. Die war in der Gemeindeverwaltung in der Oranienburger Straße, wo man als erstes auf Frau Kirchner traf und man sich für mich erkundigte. Vier Wochen später ging ich zu meinem ersten Treffen der jüdischen Jugendgruppe. Ich war 17. Das war das erste Mal, dass ich gleichaltrige jüdische Jugendliche kennenlernte, die sich mit dem Judentum befassten.

Es gab zwar auch im Freundeskreis meiner Eltern jüdische Remigrant:innen und Exil-Amerikaner:innen mit Kindern in meinem Alter, aber die meisten haben sich nicht für das Judentum interessiert. Hier waren das nun Jugendliche, die am Jüdischsein interessiert waren. Das war für mich eine ganz tolle Erfahrung. Die Jugendgruppe war angesichts der Überalterung der Gemeinde sehr klein, und als „Jugend“ wurden alle unter vierzig definiert. Das war zwar breit gefasst, gab mir aber eben die Möglichkeit, andere kennenzulernen, mit denen ich mich über sehr interessante Themen austauschen konnte. Wir waren als Gruppe auch sehr proaktiv.

Cathy Gelbin in den 1980er-Jahren beim Hora tanzen mit der Jugendgruppe der Jüdischen Gemeinde in Ostberlin. Cathy Gelbin: „Hier waren Jugendliche, die am Jüdischsein interessiert waren. Das war für mich eine ganz tolle Erfahrung.“ (© Privatarchiv Cathy Gelbin)

Die Jüdische Gemeinde und allen voran ihr Vorsitzender Peter Kirchner waren daran interessiert, den Nachwuchs aufzubauen, denn die Gemeinde war am Aussterben. Etwa drei Viertel der Menschen waren über sechzig. Es war nur eine Frage der Zeit, bis niemand mehr dagewesen wäre. Das war wohl die Hoffnung der DDR-Führung, denn dann wären sie das Problem losgewesen. Dem versuchte Peter Kirchner entgegenzuwirken. Er hat sich sehr für die Jugendarbeit eingesetzt und überhaupt für die Fortführung der Gemeinde. Ich erinnere das Gefühl einer großen Sympathie, die er uns entgegenbrachte. Und Frau Kirchner hat die Bibliothek aufgebaut und geleitet. Ich habe beide sehr positiv in Erinnerung.

Man hat uns im Hinterhaus, wo jetzt das Centrum Judaicum ist, eine Wohnung überlassen, die wir als Treffpunkt nutzen durften. Dort trafen wir uns, eine Zeit lang fast wöchentlich, um uns über jüdische Themen auszutauschen. Einmal im Monat kam Rabbiner Stein aus Westberlin, um uns zu unterrichten. Einige von uns fingen auch an, regelmäßig in die Synagoge in der Rykestraße zum Gottesdienst zu gehen. Und je mehr wir lernten, desto mehr trauten wir uns auch zu, einen Schabbat oder andere Feiertage zuhause zu feiern. Zu Yom Kippur und zu Rosch ha-Schana gingen wir in die Synagoge, Erev Rosch ha-Schana haben wir auch mal bei mir zuhause gefeiert. Mir war eine Wohnung weit draußen in Marzahn zugewiesen worden. Aber die Leute kamen trotzdem den weiten Weg zu mir und blieben dann teils auch über Nacht. Es hatte fast so ein Chavurah -Gefühl. Als Jugendgruppe fuhren wir auch zusammen nach Steckelsdorf in das ehemalige Hachschara-Lager, und mit Freundinnen aus dem Umfeld besuchte ich die Gedenkstätte Theresienstadt.

Dadurch bekam das Jüdischsein für mich etwas Dynamisches. Weil das ein gemeinsames Lernen war und die Gemeinde an uns interessiert war. Das war etwas Lebendiges durch die Rituale und die Feiertage, die wir zusammen feierten, und durch die Freundschaften. Das war die erste wirklich lebendige Erfahrung, die ich mit Juden und dem Judentum hatte. Mit Juden, die Juden sein wollten. Die das Judentum auch leben wollten.

Schulzeit

Sharon Adler: Wie hast du die Vermittlung von Themen zum Judentum oder zum Nationalsozialismus während deiner Schulzeit wahrgenommen?

Cathy Gelbin ist im Umfeld von Jüdischsein, Antifaschismus, Remigration, Exil und dem Trauma der Shoah aufgewachsen. In einem Interview mit dem Titel „Kein Stroh im Kopf” mit Heidi Beidokat in der Wochenzeitung "Die Trommel" vom Januar 1978 sagt die damals 15Jährige: „Umgang mit anderen, das heißt für mich auch, Verständnis für andere zu haben”. (© Privatarchiv Cathy Gelbin)

Cathy Gelbin: Es war in der neunten Klasse und mein erstes Jahr in der erweiterten Oberschule, wo ich mein Abitur machen sollte. Das Schuljahr im Fach Geschichte war dem Faschismus – Nationalsozialismus hieß das ja nicht – gewidmet. Neun Monate lang ging es um den antifaschistischen Widerstandskampf der Kommunistischen Partei. In diesem ganzen Schulbuch erinnere ich nur eine halbe Seite zur Verfolgung von Juden und „Zigeunern“ in Osteuropa und ein Foto von Juden bei einer Deportation in Ungarn.

Gegen Ende des Schuljahres 1979 trat die Geschichtslehrerin an die Tafel und schrieb die Überschrift für die Schulstunde an: „Der Sieg der Sowjetarmee über den Hitler-Faschismus.“ Ich habe mich spontan gemeldet und gesagt: „Aber das stimmt so nicht – natürlich hat die Sowjetarmee zahlenmäßig die größten Opfer gebracht, aber das war der Sieg der alliierten Armeen und nicht nur der Sowjetunion. Und mein Vater und Großvater haben auf amerikanischer Seite mitgekämpft.“

Da wurde sie ganz aufgeregt und sagte nur: „Ja, aber die Sowjetunion hat die größeren Opfer gebracht.“ Ich sah dann, wie andere Schüler zu mir rüber guckten und dachten: „Das stimmt irgendwie, was sie gesagt hat.“ Dann war die Schulstunde vorbei, und von einer Mitschülerin von der ich später erfuhr, dass ein Elternteil einen hohen Posten im Ministerium für Staatssicherheit hatte wurde mir zugetragen, in der Schulleitung hieße es, in meiner Klasse gäbe es einen „präfaschistischen, antisowjetischen Kern“. Das war also offensichtlich ich. Das hatte zwar keine direkt erkennbaren Nachwirkungen für mich, und es kann auch gut sein, dass mich mein Davidstern, den ich damals schon immer offen trug, davor geschützt hat.

Sharon Adler: Wie kamst du zu deinem Davidstern?

Cathy Gelbin: Nachdem ich mit den Eltern 1977 in Theresienstadt gewesen war, wollte ich zeigen, dass es die Deutschen nicht geschafft haben, alle Juden umzubringen. Das war der Impetus. Deshalb habe ich mir eine Kette mit einem Davidstern-Anhänger gewünscht. Aber man kriegte keinen zu kaufen. In der Greifswalder Straße gab es einen Juwelier, den meine Mutter fragte, ob er aus ihrem Silberschmuck einen machen könnte. Denn sie war bereit, ihn dafür einschmelzen zu lassen. Meine nicht-jüdische Mutter, speaking of allies! Sie kam nach Hause und berichtete, dass der Juwelier Angst gekriegt und das abgelehnt hätte. Und wie komme ich jetzt zu meinem Davidstern?

Dann haben mir langjährige Freunde unserer Familie in Westberlin, die Familie Kiesler, die Kette mit diesem großen Davidstern zur Jugendweihe geschenkt. Tilla Kiesler erzählte, sie hätte Angst gehabt, dass die Grenzer ihr bei der Einreise die Kette wegnehmen. Sie hat sie dann selbst getragen, damit es nicht so aussieht, dass sie sie als Geschenk für jemanden mitbringt. Sie war selbst eine Überlebende, die während der NS-Zeit zeitweilig bei meiner Großmutter untergetaucht war. Ihre Freundschaft haben die beiden Frauen nach dem Krieg weitergeführt. Daher war es für mich ein besonders schönes Geschenk, weil es nicht nur irgendein Davidstern war, sondern mit meiner Familiengeschichte zu tun hatte. Es bedeutete eine extra Verpflichtung, ihn von Tilla bekommen zu haben, und war Teil unserer Verbindung nach Westberlin. Das war 1978. Ich trug ihn immer offen, sogar über dem Pullover.

1978 wünschte Cathy Gelbin sich eine Kette mit einem Davidstern-Anhänger: „Aber man kriegte keinen zu kaufen. Dann haben mir langjährige Freunde unserer Familie in Westberlin, die Familie Kiesler, die Kette mit diesem großen Davidstern zur Jugendweihe geschenkt. Ich trug ihn immer offen, sogar über dem Pullover.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Sharon Adler: Welche Reaktionen gab es auf deinen Davidstern? War es okay, ihn im öffentlichen Raum zu tragen?

Cathy Gelbin: Auf der Straße erfuhr ich in all den Jahren zweimal antisemitische Reaktionen darauf, während ich ihn in Westberlin nie mehr offen getragen habe, weil da klar war, dass es da auch Gewaltreaktionen hätte geben können. Im Osten war das verbal, aber ich habe mich nie körperlich bedroht gefühlt. Du wusstest irgendwie, wenn die was machen, dann sind sie dran. Das wussten die auch im sozialistischen Polizeistaat, oder man hat sich jedenfalls eingebildet, dass es so ist.

Aber in der Schule führte mein Klassenlehrer dazu eine Aussprache mit mir. Ich denke mal, dass er von der Schulleitung dazu beauftragt wurde. Ich erklärte ihm, dass der Davidstern für mich Ausdruck meiner Identität ist. Nicht, dass ich es persönlich falsch gefunden hätte, wenn es ein zionistisches oder religiöses Bekenntnis gewesen wäre, aber ich glaube, für ihn war es klar, dass es das nicht ist, und damit war die Sache erledigt. Ich sage nicht, dass es gut oder richtig war, ich sage nur, dass ich keine erkennbaren Nachteile davon hatte. Es kann aber sein, dass es unterschwellig bei meiner allmählichen Abstempelung als Staatsfeindin eine Rolle gespielt hat. Ich glaube allerdings, dass meine politischen Äußerungen – und dass ich politisch ständig konträr lag – ausschlaggebend dafür waren.

Dann gab es noch den Sportlehrer. Wir mussten vor dem Sportunterricht unseren Schmuck abgeben, und dann wanderte meine Kette mit dem großen Davidstern immer in einen kleinen Karton. Nach dem Unterricht zog er ihn mit spitzen Fingern an der Kette aus dem Karton raus und fragte: „Der Judenstern ist deiner?“ Ich habe ihm den aus der Hand gerissen und gerufen: „Das ist ein Davidstern!“ Später erfuhr ich, dass er auch gegenüber zwei schwarzen Schüler:innen rassistische Äußerungen gemacht hatte.

Jüdisches Coming-out – Lesbisches Coming-out

Sharon Adler: Wie, wann und wem gegenüber hast du dich geoutet?

Cathy Gelbin: Mein lesbisches Coming-Out habe ich lange mit mir herumgetragen und erst nach der Schule mit anderen thematisiert, bei denen ich mich sicher fühlte. Was für mich schwer war, war das Gefühl, dass ich mir nicht mehr sicher sein konnte, ob selbst die Freund:innen und Kreise, die mich akzeptierten, mich nicht wieder ausstoßen würden. Das war eine wahnsinnige Belastung für mich. Ich hatte in der Zeit aber auch meine erste Freundin, die in meine Schule ging. Durch diese Beziehung hatte ich dann die Gewissheit. Das war für mich mein Coming-Out.

Sharon Adler: Wann und wodurch hast du festgestellt, dass du nicht mehr in der DDR leben willst? Wurden dir die Welten, in denen du dich bewegt hast, zu eng?

Cathy Gelbin: Als ich mit 17 Jahren in die Jugendgruppe der Jüdischen Gemeinde ging und anfing, stärker jüdisch zu leben, hatte ich nochmal eine andere Distanz zu meiner Umwelt, und andere konnten nun noch weniger mit mir anfangen. Mir hat mal jemand gesagt: „Du bist ein total bunter Vogel, und so bunte Vögel wie dich gibt es hier nicht viele.“ Ich muss so anders gewesen sein, und ich war ja auch damit beschäftigt, alles miteinander zu vereinen. Das Deutsch-Amerikanisch-Jüdische konnte ich irgendwie zusammenbringen. In die Rubrik Jüdisch passt eine Vielfalt rein, auch Migration und Internationalität, aber mit dem Lesbischsein fiel ich ja aus allem raus. Es passte nicht zusammen, aber es kam eben zusammen. Ich musste es mir selbst zusammenbasteln. Meine erste Reaktion war: „Okay, ich bin das alles, und dann muss das in mir zusammenpassen. Aber wie das für andere zusammengeht, weiß ich jetzt noch nicht. Es ist einfach so.“ Aber mein Ausreisewunsch formierte sich erst nach dem Abitur, als ich immer mehr erkannte, wie viele Wege mir in der DDR versperrt waren. Dann hatte ich gegen Ende meiner Ausreisezeit kurzzeitig eine jüdische Freundin. Da passte es das erste Mal.

Ausreisezeit

Dann ging ich nach Westberlin. Kurz zuvor hatte ich bei einer Party in Ostberlin eine Westberlinerin kennengelernt, die, als sie hörte, dass ich einen Ausreiseantrag gestellt hatte, sagte: „Wenn du rüberkommst, dann ruf mich an, ich komme dich dann an der Grenze abholen.“

Die Ausreise passierte innerhalb eines Tages. Ich musste verschiedene Ämter ablaufen und nach zwei Wochen wurden mir morgens um 9 Uhr von der Polizeidienststelle gesagt, dass ich bis 24 Uhr das Land zu verlassen hätte. Meine Eltern brachten mich zum Grenzübergang in der Friedrichstraße. Mein Vater trug meine Koffer und ich merkte, wie er unter dieser Last fast zusammenbrach. Das war für ihn ganz, ganz schwer. Für meine Mutter auch, aber sie hat es weniger gezeigt. Dann war da diese schwere Eisentür, und da war dann das Ende. Ich kriegte meine Koffer in die Hand, ich ging durch die Eisentür und meine Eltern blieben dahinter zurück.

Cathy Gelbin 1978 in Ostberlin. Cathy Gelbin: „Dass man sich gegen Antisemitismus zur Wehr setzen muss, war mein erstes jüdisches Bewusstsein. Ich habe schon immer versucht, mich dazu zu artikulieren: in meiner Schulzeit in der DDR und später in der Frauenbewegung in Westberlin. Das gilt auch in der aktuellen Zeit: Meine beste Waffe sind meine Worte, mein Wissen und meine Stimme.“ (© Privatarchiv Cathy Gelbin)

Es wurde nicht jeder ausgebürgert. Die Leute, die berühmt waren, die sie nicht verlieren wollten, durften ihre DDR-Staatsbürgerschaft behalten und bekamen mehrmalige Ein- und Ausreisevisa. Das war bei mir offensichtlich nicht erwünscht. Meine Ausreise-Akte wurde von der Stasi mit „Zionist“ tituliert, und darin ging es um mein jüdisches Engagement und um meine jüdischen Kontakte, die man zu rekonstruieren versuchte. Im Abschlussbericht stand, dass ich einen Verbindungsmann im Westen hatte, der über mich versucht hätte, junge Leute in die Jüdische Gemeinde reinzubringen. Im Klartext heißt das: Die Stasi hat unterstellt, dass da, wo Juden sind, auch eine ausgewachsene Konspiration sein muss. Ich war in ihren Augen die konspirative Verbindungsperson, die das Werk des jüdischen Rädelsführers des Westens im Osten vollbringt. Aber ich habe aus eigenem Antrieb zu verschiedenen jüdischen Leuten gesagt: „Komm doch mal mit in die Jüdische Gemeinde.“ Das war offensichtlich in der DDR unerwünscht, und so beschloss man, mich ausreisen zu lassen.

Westberlin: „Kulturschock“

Der Bahnhof Friedrichstraße im Westen sah auf den ersten Blick genauso aus wie auf der Ostseite. Ich dachte, ich wäre gar nicht im Westen gelandet und das sei ein psychologisches Spiel. Dass die mir vorgegaukelt hätten, dass ich rausdürfte, aber dass ich nur einmal im Kreis gelaufen und wieder im Osten gelandet bin. Dann sah ich aber die Freundin an einem Pfeiler lehnen und mich anlächeln. Sie hat mich ins Auffanglager Marienfelde gefahren, wo man hinmusste, um den Aufnahmeprozess zu durchlaufen. Da durfte ich mir in einem Raum mit Doppelstockbetten ein Bett aussuchen.

Die Freundin lud mich zu einer Einstandsfeier in ihre neue WG ein, und ich bin mit. Gleich am ersten Abend saß ich also in einem Haufen von Westberliner Lesben. Das war ein totaler Kulturschock, aber auch sehr erhellend, denn dabei ging mir auf, dass unsere Welten grundverschieden waren. Die Gespräche waren für mich total abgehoben. Es waren Worthülsen, hinter denen ich mir nichts vorstellen konnte. Auch hatte manchmal dasselbe Wort eine ganz andere Bedeutung. Und es gab Worte, die wir in der DDR benutzt haben, die den Leuten im Westen überhaupt nicht bekannt waren, zum Beispiel das Wort „urst“. Das konntest du natürlich nicht sagen, weil du dich damit sofort als Ossi geoutet hast. Wir haben alle heftig berlinert und die im Westen nicht. Das war dort stigmatisiert und hatte eine soziale Konnotation. Ich musste in dem Sinne eine ganz neue Sprache lernen.

Auch daran, wie sich die Lesben gekleidet haben, merkte ich, dass ich da so, wie ich mich kleidete, gar nicht reinpasste. Die wirkten auf mich alle so supercool, und ich war das überhaupt nicht. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich das nicht sein kann, dass ich das aber auch nicht sein will. Ich fand es natürlich trotzdem total interessant, doch so richtig gut wurde es für mich erst, als mir diese Freundin erzählte, dass bei der ersten Berliner Lesbenwoche auch eine Gruppe von jüdischen Frauen sein würde. Und ob wir da nicht hingehen wollen. Sie war nicht jüdisch, hatte aber über mich angefangen, sich mehr für das Thema zu interessieren.

In Westberlin lernte Cathy Gelbin 1985 die Frauen um den lesbisch-feministischen Schabbeskreis kennen, darunter die Filmjournalistin und Dokumentarfilmautorin Jessica Jacoby. Cathy Gelbin: „Aus persönlicher Perspektive war der Schabbeskreis ein wichtiger Anlaufpunkt für jüdische Frauen und ihre Verbündeten in der Frauenbewegung. Viele von uns haben dort zu einer Identität und zu einer Sprache gefunden, die wir vorher so nicht hatten. Das haben wir uns als eine kleine Community zusammen erarbeitet.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Und ich so: „Nee, was soll ich denn da? Was können die mir erzählen?“ Ich war da offensichtlich auch schon ein bisschen blasiert. Sie konnte mich aber überzeugen, und so lernte ich den Schabbeskreis kennen, Jessica Jacoby und Maria Baader, heute Benjamin Maria Baader, Gotlinde Lwanga und Kate Sturge. Auch Claudia Schoppmann war oft mit dabei. Das war eine Truppe von Frauen, die mir sofort sympathisch waren. Und es war klar, dass ich mit dazu gehörte. Maria, heute Benjamin, kam hinterher auf mich zu und fragte: „Sag mal, willst du nicht mal zu einem Treffen kommen?“ Und ich: „Ja klar, warum nicht.“ Schon beim ersten Mal war es für mich total klar, dass es das jetzt ist. Andere jüdische Lesben. Das war toll.

Der lesbisch-feministische Schabbeskreis

Sharon Adler: Was bedeutete der Austausch für euch? Und wie würdest du ihn heute aus wissenschaftlicher Sicht einordnen?

Cathy Gelbin: Ich weiß gar nicht, ob ich das jetzt schon wissenschaftlich fassen könnte. Ich habe versucht, mich in dem Artikel „Die jüdische Thematik im (multi)kulturellen Diskurs der Bundesrepublik“ meinen Erinnerungen mithilfe von wissenschaftlichen Perspektiven zu nähern. Es interessiert mich auch, wie jüngere Frauen sich heute damit beschäftigen und uns als die Veteraninnen zu Veranstaltungen einladen. Das finden wir natürlich toll. Wir sind mit dem Schabbeskreis ganz offensichtlich ein Teil der Geschichte der feministischen Lesbenbewegung in Westberlin in den 1980er- Jahren und werden von einigen in diese Geschichte eingeschrieben.

Aus persönlicher Perspektive war der Schabbeskreis ein wichtiger Anlaufpunkt für jüdische Frauen und ihre Verbündeten in der Frauenbewegung. Viele von uns haben dort zu einer Identität und zu einer Sprache für uns gefunden, die wir vorher so nicht hatten. Das haben wir uns als eine kleine Community zusammen erarbeitet.

Sharon Adler: Wer waren die Frauen im Schabbeskreis, wie hat er sich entwickelt? Was waren eure Themen?

Cathy Gelbin: Gegründet wurde der Schabbeskreis als politische Gruppe. Als ich hinzukam, waren nur wir drei jüdisch, und dann kamen im Laufe der Zeit noch andere dazu. Viele waren nur zeitweilig in Berlin und fanden dann zu uns. Die anderen ständigen Mitglieder waren nicht-jüdisch. Das war so halbe, halbe. So war auch die Konzeption und das Gründungsprogramm vom Schabbeskreis: Jüdische Frauen und ihre Verbündeten, die über das Jüdischsein lernen und gegen Antisemitismus vorgehen wollen. Meiner Erinnerung nach hat sich das dann ein bisschen verändert.

Jessica und ich glaubten, dass es nicht reicht, jüdische Rituale nur zu zelebrieren. Wir hielten es für wichtig, diese neu zu bestimmen und neu zu erfinden, damit auch wir mit unseren Erfahrungen als Feministinnen darin vorkommen. Das kam auch durch unsere jüdisch-amerikanische Verbindung und weil wir bald Susannah Heschel kennenlernten. Sie kam zu uns in den Schabbeskreis, und wir haben ihre Texte gelesen. Sie hat mit uns neue Rituale geteilt. Durch andere amerikanische jüdische Frauen bekamen wir zwei feministische Haggadot aus den USA, die wir zu Pessach auch benutzt haben. Weil ich auch an den ursprünglichen Ritualen interessiert war, habe ich alles parallel gelesen, um zu lernen, was die Tradition und was unsere neue Interpretation ist. Eine Freundin in den USA, die später Rabbinerin wurde, sagte mal zu mir: „You’re the most orthodox atheist I‘ve ever met!“ Dann gab es auch noch Ora Guttmann, die Religionslehrerin in der Gemeinde, die zum Seder kam und es total interessant fand, was wir machten. Sie schenkte mir eine Mesusa, die ich bis heute an meiner Tür habe. Ich war von Herbst 1985 bis Sommer 1988 beim Schabbeskreis. Er hat sich im Laufe der Jahre ein bisschen verändert. Von einem hauptsächlich politischen Diskussionskreis zu einem Kreis, der sich kreativ auch mit jüdischer Tradition und Kultur beschäftigt hat.

Die Frauen- und Lesbenbewegung der 1980er und 1990er Jahre

Sharon Adler: Wie hast du den Austausch mit nicht-jüdischen Frauen und Lesben wahrgenommen? Seid ihr in dem Kontext antisemitischen Klischeebildern begegnet, wenn ja, welchen?

Cathy Gelbin: Es hat sich so angefühlt, als ob wir im Laufe dieser Jahre mit der Berliner Frauenszene immer mehr heftige Auseinandersetzungen hatten, die sich verschärft haben. Wenn wir in eine Veranstaltung kamen und den Antisemitismus sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in Frauenkontexten thematisieren wollten, wurde das meist als erstes mit der Frage lahmgelegt, was Judentum eigentlich sei. Fragen wie „Das ist ja so patriarchal, wie kannst du dich damit identifizieren?“ oder „Wie kannst du zu deiner Familie noch Kontakt haben, zu so einem patriarchalen Konstrukt?“ wurden mir jahrelang an den Kopf geworfen.

Meine Erinnerung an die letzten Jahre ist, dass es eine Zeit war, in der ich ständig nur noch wütend, aufgeregt und total durcheinander war. Für viele dieser Dinge fehlten mir die Worte. Die haben mich sprachlos und atemlos gemacht. Ich habe eigentlich immer, wenn solche antisemitischen Angriffe in Deutschland kamen, eine Vernichtungsangst erlebt. Die offensichtlich ganz tief in meinen Kindheitsgefühlen irgendwo angelegt ist. Eine präverbale Vernichtungsangst.

Wir haben uns immer stärker in einer Belagerungsmentalität wiedergefunden. Das hat die Dynamik zwischen den Frauen im Schabbeskreis zum Teil belastet. In der Lesbenwoche gingen die Konflikte zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Frauen noch relativ glimpflich ab. Aber was sich mit der Zeit zuspitzte, war die Artikulation einer, wie wir es ironisch nannten, „Gnade der weiblichen Geburt“ als feministisches Äquivalent von Helmut Kohls „Gnade der späten Geburt“. Das Konstrukt eines Teils der Frauenbewegung lautete sinngemäß, Faschismus beziehungsweise Nationalsozialismus sei die höchste Form des Patriarchats. Frauen seien Opfer des Patriarchats, und die Erfinder des Patriarchats seien die Juden.

Diese Verbindungslinie äußerten nicht alle, aber wir hörten bei verschiedenen Veranstaltungen immer öfter verschiedene Teile davon und manchmal auch die gesamte Argumentationslinie. Damit haben die Frauen ihr Schuldgefühl abgewehrt. Eine Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Familiengeschichte wurde auch über dieses Konstrukt abgewehrt. Das war sozusagen die Mythenbildung, die die Historikerin Claudia Schoppmann, die auch im Schabbeskreis war und später das Buch „Nach der Shoa geboren“ mit herausgab und die Texte redigierte, mit ihrer Doktorarbeit und ihrem Buch auseinandergenommen hat.

Damals gab es auch Versuche von Koalitionsbildungen zwischen Schwarzen, migrantischen und jüdischen Frauen. Die letzte Veranstaltung, die ich mitorganisiert habe, war 1997, als wir den Band „Aufbrüche“ herausgegeben haben. Bei dieser Tagung wurden die jüdischen Frauen von den anderen letztendlich ausgegrenzt. Weil wir „zu weiß“ waren. Es war einfach deswegen besonders schlimm, weil diese Angriffe für uns gefühlt von innen kamen. Also aus den Zusammenhängen, in denen wir uns eigentlich verorten wollten und aus denen wir unsere politischen Überzeugungen bezogen. Es wurde im Prinzip gesagt, dass wir da nicht reinpassten, nicht dazugehörten. Das war für mich der Endpunkt von Koalitionsarbeit und auch der Endpunkt meiner Arbeit in der Frauenbewegung. Ich habe diese Themen seitdem in meiner Arbeit weitergeführt, durch die akademische Beschäftigung, durch die Lehre.

„Archiv der Erinnerung“ – Filmische Dokumentation von Zeitzeug:innenberichten der Shoah

Cathy Gelbin arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin am Shoah-Überlebendenprojekt „Archiv der Erinnerung“ mit. Cathy Gelbin: „Was uns Mitte der 1990er-Jahre als eine der zentralen Fragestellungen auch interessiert hat, war, ob und wie in Ost und West über die Erfahrung der Verfolgung unterschiedlich erzählt wird.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Sharon Adler: Mit der Literaturwissenschaftlerin Eva Lezzi hast du am Moses Mendelssohn Zentrum als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Holocaust-Überlebendenprojekts „Archiv der Erinnerung“ gearbeitet. Über die Analyse einzelner Interviews hinaus wurden allgemein-theoretische Betrachtungen zum Genre des videographierten Zeitzeugenberichts angestellt und auch publiziert. Kannst du bitte mehr über den Ansatz des Formats, die pädagogische Verwendung und die Analyse berichten?

Cathy Gelbin: Die Idee für dieses Projekt hatte Eva Lezzi mit dem Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies in Yale entwickelt, wo sie einen Forschungsaufenthalt absolvierte. Sie fragte mich, ob ich es mit ihr zusammen koordinieren würde, wir hatten uns kurz zuvor in Berlin kennengelernt. Das Konzept war, Videos zu drehen und im Archiv aufzubewahren, damit sie für verschiedene Zwecke genutzt werden können. Am Moses Mendelssohn Zentrum entstand dann die Idee für eine pädagogische und auch eine wissenschaftliche Aufbereitung.

Wir wollten die Interviews nicht nur aufnehmen, sondern auch selbst auswerten. Daraus entstand die Idee für den Sammelband. Wir waren eine Gruppe von 20 Interviewer:innen aus verschiedenen Disziplinen, darunter Literaturwissenschaftler:innen, die mit textimmanenten Verfahren vertraut waren, Historiker:innen und solche, die im Bereich der Psychologie arbeiteten. Wir wollten, dass sich diese verschiedenen, unterschiedlichen Perspektiven gegenseitig befruchten. Es wurde nicht alles vereinheitlicht, sondern es kamen unterschiedliche Methoden zur Anwendung, wodurch der Band besonders lebendig wurde. Es gab natürlich schon einige Publikationen zu Video Testimonies, darunter von Lawrence L. Langer und Geoffrey Hartman. Aber es war damals noch ein relativ neues Forschungsfeld.

Ausgebildet wurden wir von Dori Laub, einem Überlebenden und dem Mitberünder des Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies, und zwar in der Methode der nicht-direktiven Interviewführung, die psychoanalytisch inspiriert ist. Außerdem waren einige von uns, darunter auch ich, interessiert an der Schütze-Oevermann-Methode, die über die Soziologin und Psychologin Gabriele Rosenthal, die schon lange damit arbeitete, in die Gruppe getragen wurde. Das ist ebenfalls eine nicht-direktive Interview-Methode, bei der aber die lebensgeschichtliche Abbildung im Vordergrund steht. Also das ganze Leben und nicht nur die Verfolgungszeit, sodass man erkennen kann, in welchen Erfahrungshintergrund diese eingebettet ist. Das bringt auch Erzählungen über die Verfolgungszeit hinaus mit hervor und gestaltet die Perspektiven auf die Verfolgung mit. Das abzubilden ist wichtig, weil die Überlebenden im Diskurs häufig auf ihre Opfererfahrung reduziert werden. Weil daran auch ein Stück jüdisches Leben in der Nachkriegszeit erkennbar wird, erschien uns das ganz besonders in Deutschland wichtig zu betonen.

Fragestellungen und Auswertungen

Was uns Mitte der 1990er-Jahre als eine der zentralen Fragestellungen auch interessiert hat, war, ob und wie in Ost und West über die Erfahrung der Verfolgung unterschiedlich erzählt wird. Gab es vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Diskurse, die in der Bundesrepublik und in der DDR über diese Erfahrung von gesellschaftlicher Seite bestanden, einen Einfluss auf die Art, wie die Überlebenden ihre Geschichte erzählen?

Wie spiegelten sich die gesellschaftlich vorhandenen Diskurse über die Verfolgung, über die NS-Zeit, in diesen Verfolgungserzählungen wider? Das war besonders interessant, weil viele der Überlebenden, mit denen wir gearbeitet haben, schon in der DDR der Nachkriegszeit über ihre Verfolgungszeit und – wenn sie im KZ waren – über ihre KZ-Haft gesprochen hatten. Aber viele haben erst nach 1989 erzählt, dass sie als Juden/Jüdinnen inhaftiert waren und nicht vordergründig als „Politische“. Wir hatten auch die Möglichkeit, anhand von Publikationen oder Vortragsmanuskripten, die vor unseren Interviews entstanden waren, zu vergleichen, wie sich die Erzählung verändert hat. Zum Teil waren die Überlebenden auch mehrmals im Studio. Es konnte passieren, dass jemand zurückkam und berichtete: „Ich habe mich, nachdem ich nach Hause kam, nochmal an ganz andere Dinge erinnert. Ich habe erzählt, wie ich gesehen habe, dass jemand von den SS-Wachsoldaten geschlagen wurde. Mir ist hinterher eingefallen, dass ich selbst da ausgepeitscht wurde.“

Das hat uns darin bestärkt, dass die Methode, die wir gewählt haben, so eklektisch sie war, dafür geeignet war, Raum zu schaffen für diesen flexiblen, sich verändernden Erinnerungsprozess – und so Schichten in der Erzählung und in der Erinnerung herauszuarbeiten und freizulegen.

Klar, für uns als junge Wissenschaftler:innen war die wissenschaftliche Auseinandersetzung wichtig. Im Nachhinein ist für mich abseits der wissenschaftlichen Analyse auch wichtig, ein persönliches Gespräch mit den Überlebenden geführt zu haben und ihre Erfahrungen von ihnen selbst erzählt bekommen zu haben. Ich kann noch sagen, dass ich die Stimme der Überlebenden selbst gehört habe. Eine Stimme, die ich als Zweite Generation an die nächste Generation weitergeben kann. Wir leben jetzt in einer Zeit, in der es nur noch vereinzelte Überlebende gibt. Ich kenne ihre Geschichte nicht nur aus Büchern oder aus den Filmen, die wir im Seminar behandeln, sondern habe auch einen Eindruck von dem Menschen selbst empfangen.

Diesen Eindruck gebe ich weiter, weil sich daraus auch die Dringlichkeit ergibt, die dieses Thema hat. Wenn ich heute in meinen Seminaren mit den Studierenden über diese Zeit spreche, merke ich, dass sie so auch emotional einen anderen Eindruck davon bekommen. Es bleibt nicht abstrakt, es sind nicht nur Geschichten, die erzählt werden, sondern sie sind verknüpft mit dem Leben von Menschen, deren Erinnerungen weitertradiert werden.

Repräsentation von jüdischem Leben im Film unter der Berücksichtigung von Frauen- und Genderaspekten

Cathy Gelbin lehrt als Professorin für Film und Germanistik an der Universität Manchester, sie forscht und publiziert unter anderem zu intersektionellen Darstellungen von Geschlecht, Queer- und Jüdischsein in der Kultur der Moderne. Publikationen u.a. The Golem Returns; Cosmopolitanisms and the Jews (2017, mit Sander L. Gilman) und “Queer Jewish Lives on Screen” (2022). Cathy Gelbin: „Meine Herangehensweise an das Medium Film ist eine ästhetische. Im Seminar sprechen wir über die Filme als Kunstwerk und das Problem und den Versuch der Darstellbarkeit der Shoah und der Lagerverbrechen, wobei es auch um die Verfolgung von Politischen und von sogenannten Homosexuellen geht.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Sharon Adler: Du lehrst heute als Professorin für Film und Germanistik an der Universität Manchester, forschst und publizierst unter anderem zu den Themen „Queeres jüdisches Leben auf der Leinwand“ und „Double Visions: Queer Femininity and Holocaust Film“. Kannst du bitte die Ausgangspunkte deiner Forschung zusammenfassen?

Cathy Gelbin: Meine Herangehensweise an das Medium Film ist eine ästhetische. Im Seminar sprechen wir über die Filme als Kunstwerk und das Problem und den Versuch der Darstellbarkeit der Shoah und der Lagerverbrechen, wobei es auch um die Verfolgung von sogenannten Homosexuellen und von Politischen geht. Wie gehen die Kunstwerke mit dem Problem der Darstellbarkeit des Wissens über die Shoah um, und welche ästhetischen Strategien wählen sie, um diesen Konflikt der Darstellbarkeit entweder zu umgehen und zu verdecken oder zu thematisieren?

Was sagen sie uns damit über das Problem der Darstellbarkeit auch auf der ästhetischen Ebene – und welche ethischen Fragen ergeben sich daraus? Angefangen, mich damit zu befassen, habe ich in meinem Beitrag „Double Visions: Queer Femininity and Holocaust Film“. Was mich daran interessiert hat, waren die mir relativierend erscheinenden kollektiven Verhandlungen der nationalsozialistischen Verbrechen in lesbisch-queeren Kreisen. Gleichzeitig ist auch das Thema von Sexualität und Homosexualität im Kontext der Verfolgungserfahrung von nicht-jüdischen Schwulen und Lesben relevant. Das kam in der Behandlung der nationalsozialistischen Verbrechen lange nicht wirklich vor und ist für mich als politische Lesbe auch wichtig.

Ich habe versucht, aufzuzeigen, dass es unterschiedliche Diskurse waren, auch wenn es Verbindungslinien gibt. Der Film „Aimée und Jaguar“ aus dem Jahr 1999 etwa zeigt die Erfahrung von Sexualität in der Shoah, doch sollten wir nicht auf das Klischee von der romantischen Liebe hereinfallen, die der Film suggeriert. Wenn ich ihn im Seminar bespreche, erzähle ich den Studierenden auch, was wir inzwischen über Lilly Wust, die Geliebte von Felice Schragenheim, wissen. Im Genre Holocaust-Film waren viele der früheren Werke stark auf Unterhaltung ausgerichtet, auf eine feel good-Erfahrung für das Publikum. Oder einen Voyeurismus. Ich glaube, dass die Diskussion dazu noch in der Entwicklung begriffen ist. Kulturschaffende und Forschende sind noch dabei, das Thema zu bearbeiten und eine filmische und wissenschaftliche Sprache zu finden, die dem gerecht wird.

Der 7. Oktober 2023

Sharon Adler: Welche Gedanken und Gefühle hattest du im Kontext des Überfalls durch die Hamas-Terroristen und ihre Helfer:innen?

Cathy Gelbin: Als ich von dem Angriff gehört habe, war ich zwar betroffen, aber erst, als ich ein paar Tage später von den detaillierten Beschreibungen der Angriffe erfuhr, verstand ich, dass das eine neue Situation ist, unter neuen Vorzeichen. Natürlich kam mir fast sofort der Krieg und die Vergewaltigungen in Bosnien in den Sinn, aber was als erstes kam, war die Sprache der Pogrome. Weil das eine Form der konzertierten Gewalt gegen Jüdinnen und Juden ist, die schon sehr lange praktiziert wird. Die Kosaken, die jüdische Ansiedlungen überfielen und dort die Frauen vergewaltigten, verstanden das als Teil ihrer Kriegsführung. Aus den Erfahrungen meiner jüdischen Vorfahren aus Osteuropa trage ich wahrscheinlich ein tiefes archetypisches Wissen dazu in mir. Und es ist durchaus denkbar, dass sich diejenigen, die diesen Angriff konzipiert haben, auch dieser historischen Assoziation bewusst waren. Dies wäre dann auch ein Angriff auf das Jüdischsein allgemein, mit dem unsere archetypischen Ängste aktiviert werden sollten, und nicht nur ein Krieg gegen israelische Jüdinnen und Juden. Das scheint mir hier extrem deutlich, denn folgerichtig wurden innerhalb von wenigen Tagen nach dem 7. Oktober jüdische Ziele in der Diaspora angegriffen.

Sharon Adler: Obwohl die Beweislast der sexualisierten Gewalt gegen Frauen und Mädchen am 7. Oktober evident ist und sogar von den Tätern selbst gefilmt wurde, werden die Zeuginnenaussagen häufig ignoriert und oft sogar angezweifelt. Wie beurteilst du das Schweigen und Verschweigen, die Entsolidarisierung mit den Opfern seitens internationaler Frauenrechtsorganisationen und Feministinnen?

Cathy Gelbin: Ich war nicht sehr überrascht. Das war aus der Geschichte der Frauen- und Lesbenbewegung der 1980er- und 1990er-Jahre zu erwarten. Und doch ist es niederschmetternd, dass sich so ein Kreis geschlossen hat. Aber ich glaube auch, dass es für die junge jüdische Generation noch niederschmetternder ist, weil die das zum ersten Mal erlebt. Weil die in einer Zeit aufgewachsen ist, wo es zwar auch Antisemitismus, aber auch Optimismus, die Hoffnung auf eine solidarische Vielfalt in der Gesellschaft gab. Jedoch erleben wir alle zum ersten Mal auf eine so radikale Weise, wie es ist, wenn diese Solidarität aufgekündigt wird.

Die Welle des Antisemitismus nach dem 7. Oktober

Sharon Adler: Seit dem 7. Oktober grassiert Antisemitismus massiv und weltweit, auch an Universitäten. Wie erlebst und beurteilst du die Situation? Erfährst du persönlich mehr Solidarität und Empathie oder mehr Hass und Hetze? Was hat sich für dich nach dem 7. Oktober verändert?

Cathy Gelbin: Ich wurde von nur wenigen nicht-jüdischen Menschen in meinem Umfeld gefragt, wie es mir geht. Ansonsten war Schweigen. Andererseits gab es auch eine Verstärkung der Verbindungen meiner langjährigen Beziehungen und Freundschaften mit Jüdinnen und Juden. Es sind seitdem auch einige neue Verbindungen dazugekommen.

Dass man sich gegen Antisemitismus zur Wehr setzen muss, war mein erstes jüdisches Bewusstsein. Ich habe schon immer versucht, mich dazu zu artikulieren: in meiner Schulzeit in der DDR und später in der Frauenbewegung in Westberlin. Das gilt auch in der aktuellen Zeit: Meine beste Waffe sind meine Worte, mein Wissen und meine Stimme. Das versuche ich auch in dem Rahmen einzusetzen, in dem ich es für möglich und sinnvoll halte.

Das ist für mich keine rein rationale Sache, es kostet mich emotional wahnsinnig viel, es regt mich unheimlich auf. Aber ich kann nicht anders. Ich habe durch meine Arbeit auch eine andere Sprache dafür. Ich nehme heute wieder Bücher hervor, die mir helfen, das einzuordnen. Gerade habe ich nochmal Sartres „Anti-Semite and Jew“ gelesen. Darin reflektiert er in gerade heute wieder nachdrücklicher Weise über den Nexus von Judenhass und sexualisierter Gewalt im antisemitischen Bild der Jüdin.

„In den Worten ‚eine schöne Jüdin‘ liegt eine ganz besondere sexuelle Bedeutung“, die sich von dem Bild anderer Frauen im gesamtgesellschaftlichen Diskurs unterscheidet; „Es geht von ihnen [den jüdischen Frauen] ein Hauch von Massaker und Vergewaltigung aus. Die schöne Jüdin ist die, welche die Kosaken an den Haaren durch ihr brennendes Dorf schleifen.“ Wir werden erst auf lange Sicht wirklich verstehen, welche Folgen der 7. Oktober hat. Aber es ist auf jeden Fall ein neues Zeitalter, in dem wir uns im Diskurs über Juden und Antisemitismus wiederfinden. So ist im Augenblick mein Eindruck.

Heute ist für mich die antisemitischste Zeit, die ich jemals erlebt habe. Bis jetzt habe ich immer mit diesem Optimismus der Nachkriegszeit gelebt: Antisemitismus ist da, aber wir haben es geschafft, eine Veränderung im Bewusstsein hervorzurufen, uns einen diskursiven Platz in der Gesellschaft, in der wir leben, zu schaffen. Wir haben dafür gekämpft, das ist uns nicht einfach gegeben worden. Irgendwann hatten wir das Gefühl, dazuzugehören. Der 7. Oktober ist eine Zäsur. Es ist nichts wie zuvor.

Interner Link: Zur Vita von Cathy Gelbin >>

Zitierweise: Interview mit Cathy Gelbin: „Meine beste Waffe sind meine Worte, mein Wissen und meine Stimme“, in: Deutschland Archiv, 15.8.2024, Link: www.bpb.de/551311.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Gertrude Gelbin, verheiratete Heym, wurde am 8.3.1900 in den USA geboren. 1952 emigrierte sie in die DDR, wo sie den Verlag Panther Books gründete. Sie starb 1969. Ihr Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee in Berlin.

  2. Young Communist League of America und Constitution of the Young Communist League of America, zuletzt aufgerufen am 16.4.2024.

  3. Nachruf von Stefan Heym, erstmals erschienen 1988, https://www.hdg.de/lemo/biografie/stefan-heym.html, zuletzt aufgerufen am 16.4.2024.

  4. Der Slánský-Prozess war ein antisemitischer Schauprozess gegen 14 führende Mitglieder der Kommunistischen Partei der ČSSR, darunter elf Juden. Elf der Angeklagten wurden 1952 wegen einer vermeintlichen trotzkistisch-zionistischen Verschwörung zum Tode verurteilt. Das Urteil war der Beginn einer von der sowjetischen Führung erwünschten Prozesswelle ähnlicher Art im gesamten sozialistischen Lager.

  5. http://www.stefan-heym.de/romane/kreuzfahrer.html, zuletzt aufgerufen am 12.6.2024.

  6. Die deutsche Übersetzung des Romans erschien 1950 in der DDR unter dem Titel Kreuzfahrer von heute und 1950 in der Bundesrepublik unter dem Titel Der bittere Lorbeer. Die Erstausgabe von „The Crusaders“ erschien im Herbst 1948 in Boston.

  7. „Sally Bleistift in Amerika: eine Geschichte aus dem Jahre 1934“ ist ein Kinderbuch der promovierten Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Auguste Lazar (geboren 12.9.1887 in Wien, gestorben 7.4.1970 in Dresden). Es erschien 1935 unter dem Pseudonym Mary Macmillan in Moskau und 1948 in Dresden unter der Abkürzung A. Lazar. In der DDR wurde das Buch zum Bestseller. Es handelte von der russisch-jüdischen Kleiderhändlerin Sally Bleistift, die vor einem Pogrom nach Amerika flieht, dort in einer „Fabrikstadt“ lebt und sich um ihre verwaiste Enkelin, und um Angehörige diskriminierter Minderheiten, ein schwarzes Findelkind und einen „Indianerjungen“, kümmert. Vgl. https://d-nb.info/770355102, https://archiv.adk.de/bigobjekt/25143 und https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/233667/9, zuletzt aufgerufen am 16.4.2024.

  8. Die Synagoge in der Rykestraße im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg des Bezirks Pankow, die 1904 eingeweiht wurde, galt mit über 2000 Sitzplätzen – neben der großen Synagoge in Budapest – als größte in Europa, www.jg-berlin.org/judentum/synagogen/rykestrasse.html, zuletzt aufgerufen am 25.7.2024.

  9. Estrongo Nachama sel. A., geboren am 4.5.1918 in Thessaloniki, gestorben am 13.1.2000 in Berlin, war von 1947 bis 2000 Kantor bzw. Oberkantor der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, https://nachama.de/oberkantor-estrongo-nachama, zuletzt aufgerufen am 1.5.2024.

  10. Renate Kirchner, langjährige Bibliothekarin und Ehefrau des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Ostberlin, Peter Kirchner, Autorin der Bibliografie „Jüdisches in Publikationen aus DDR-Verlagen. 1945-1990“, in: Detlef Joseph, Die Juden und die DDR. Eine kritische Untersuchung, Berlin 2009, S. 264-399. https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/324697/juedische-ueberlebende-ns-taeter-und-antisemitismus-in-der-ddr/#footnote-target-19zuletzt aufgerufen am 1.5.2024.

  11. Chavurot (Singular: Chavurah. Das Wort Chavurah stammt vom hebräischen Wort „Chaver“ ab, das „Freund“ bedeutet) sind Gruppen von Jüdinnen und Juden, die sich treffen, um miteinander zu lernen und die Feiertage zu begehen; ursprünglich handelte es sich um informelle Gruppen, inzwischen gibt es Chavurot-Netzwerke. https://judentum.hagalil.com/jewish-renewal/ und https://www.orshalomlc.org/get-involved/chavurah, zuletzt aufgerufen am 25.7.2024.

  12. „Hachschara“ (Hebräisch: „Tauglichmachung“ oder „Vorbereitung“) bezeichnet die selbstorganisierte landwirtschaftliche, gärtnerische, handwerkliche und hauswirtschaftliche Berufsausbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab Ende des 19. Jahrhunderts als Voraussetzung zur Einwanderung ins britische Mandatsgebiet Palästina. Im Landwerk Steckelsdorf-Ausbau wurden ab Mai 1935 unter der Leitung von Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten siebzehn Jugendliche im Alter von 14–15 Jahren, dreizehn Jungen und vier Mädchen, unterrichtet. Am 26. Februar 1943 wurde das Lager endgültig geschlossen und die letzten jüdischen Bewohner:innen deportiert. Eine Gedenktafel am Eingang des Wohngebäudes, das heute als Kinderheim genutzt wird, erinnert seit 1997 daran, dass sich hier von 1934 bis 1942 ein Hachschara-Lager befand. Siehe https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ueber/hachschara und https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13, zuletzt aufgerufen am 25.7.2024.

  13. In: AufBrüche. Kulturelle Produktionen von Migrantinnen, Schwarzen und jüdischen Frauen in Deutschland. Hg. Cathy S. Gelbin / Kader Konuk / Peggy Piesche. Königstein / Taunus 1999, S. 87-111.

  14. Susannah Heschel, 1956 in den USA geboren, ist Hochschullehrerin und Autorin und durch ihre Veröffentlichungen zu religiösen und jüdischen Themen und zum Feminismus bekannt. Aktuell ist sie Professorin am Eli Black Lehrstuhl für Jewish Studies am Dartmouth College, https://jewish.dartmouth.edu/people/susannah-heschel, zuletzt aufgerufen am 3.5.2024.

  15. „Die Haggada ist ein meist reich bebildertes Buch, das im Rahmen des religiösen jüdischen Lebens Erzählungen und Handlungsanweisungen für den Sederabend beinhaltet. Am Abend von Pessach wird beim Festmahl mit der Familie gemeinsam daraus gelesen und gesungen. Das Buch, das teilweise auf Aramäisch und Hebräisch geschrieben ist (heute meist mit Übersetzung und einigen Erklärungen in der Landessprache), beschreibt die Vorgänge, die im zweiten Buch Mose nachzulesen sind: das Exil in Ägypten und den Auszug in die Freiheit; dazu kommen traditionelle rabbinische Ausschmückungen und Auslegungen dieser Geschichte.“, zitiert nach dem Glossar der Jüdischen Allgemeinen, www.juedische-allgemeine.de/glossar/haggada/, zuletzt aufgerufen am 28.7.2024.

  16. Ora Guttmann, geboren 1931 in Israel, lebte seit 1957 in Berlin, wo sie am 7.5.2024 starb. Sie war die erste Hebräisch- und Religionslehrerin der Jüdischen Gemeinde zu Berlin nach der Shoah. In den 1960er- und 1970er-Jahren setzte sie sich dafür ein, dass Mädchen Bat Mitzwa in der Synagoge Pestalozzistraße feiern dürfen. In den 1990er- Jahren wurde Ora Guttmann als erste Frau in den Vorstand der Synagoge Pestalozzistraße gewählt und arbeitete an dem neuen Gebetbuch der Synagoge mit. „Sie war meine erste Liebe“, in: Jüdische Allgemeine, 4.3.2019, https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/sie-war-meine-erste-liebe/, zuletzt aufgerufen am 3.5.2024.

  17. Nach Zentralrat der Juden in Deutschland: Mesusa – Der Segen für die Wohnung: Eine Mesusa ist eine längliche Kapsel, die am Türrahmen befestigt wird. Die Mesusa (hebräisch „Türpfosten“) enthält ein gerolltes Pergamentstück mit Abschnitten aus der Tora (Deut. 6:4–9 und 11:13–21). Ihr wird eine schützende Bedeutung zugewiesen. Sie wird in der oberen Hälfte des rechten Türrahmens befestigt und kennzeichnet ein jüdisches Haus. Jede Tür eines Hauses bzw. einer Wohnung (ausgenommen Badezimmer oder Toiletten) wird mit einer Mesusa ausgestattet. Das Gebot, eine Mesusa anzubringen, geht auf Deut. 6:9 zurück. Fromme Juden berühren und küssen die Hand, mit der sie die Mesusa berührt haben, wenn sie durch die Türen gehen. Siehe https://www.zentralratderjuden.de/judentum/symbole/, zuletzt aufgerufen am 25.7.2024.

  18. Die Historikerin und Publizistin Claudia Schoppmann promovierte 1990 an der TU Berlin in Neuerer Geschichte zum Thema „Bekämpfung der (weiblichen) Homosexualität im Dritten Reich“. Ihr auf der Dissertation basierendes Buch „Nationalsozialistische Sexualpolitik und weibliche Homosexualität“ erschien 1991, die 2. überarbeitete Auflage 1997, https://d-nb.info/910000476, zuletzt aufgerufen am 15.5.2024.

  19. Das Interview- und Forschungsprojekt „Archiv der Erinnerung. Interviews mit Überlebenden der Shoah“ wurde von 1995 bis 1997 als internationale Kooperation zwischen dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien und dem Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies (Yale University) durchgeführt. https://fortunoff.library.yale.edu/ und https://www.mmz-potsdam.de/mediathek/archiv-der-erinnerung, zuletzt aufgerufen am 9.5.2024.

  20. Archiv der Erinnerung: Interviews mit Überlebenden der Shoah. Videographierte Lebenserzählungen und ihre Interpretationen, herausgegeben von Cathy Gelbin/Eva Lezzi/Geoffrey H. Hartmann/Julius H. Schoeps. Potsdam 1998. https://web.archive.org/web/20191019080457/, http://www.verlagberlinbrandenburg.de/reihen/beitraege-zur-geschichte-und-kultur-der-juden-in-brandenburg-mec/archiv-der-erinnerung.html sowie https://www.mmz-potsdam.de/mediathek/archiv-der-erinnerung, zuletzt aufgerufen am 17.3.2024.

  21. https://fortunoff.library.yale.edu/film/langer/, zuletzt aufgerufen am 14.5.2024.

  22. https://fortunoff.library.yale.edu/about-us/founders/, zuletzt aufgerufen am 14.5.2024.

  23. ‘Queeres jüdisches Leben auf der Leinwand’, in: edition text + kritik 2022, special issue Jüdischer Film. Ein neues Forschungsfeld im deutschsprachigen Raum, ed. Lea Wohl von Haselberg and Lucy Alejandra Pizaña Perez, 71-94. Ursprünglich erschienen unter ‘Queer Jewish Lives on Screen’, Jewish Culture and History (Routledge Journals) 2022 / 23.3, 262-280, https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/1462169X.2022.2109293, zuletzt aufgerufen am 19.3.2024.

  24. ‘Double Visions: Queer Femininity and Holocaust Film, in: Women in German Yearbook 23 (2007), pp. 179-204, https://research.manchester.ac.uk/en/publications/double-visions-queer-femininity-and-holocaust-film-2, zuletzt aufgerufen am 20.3.2024.

  25. Dokumentiert wurden die Verbrechen in dem 21.2.2024 veröffentlichten Bericht „Sexual Crimes in the October 7 War. Silent Cry“, Special Report of the Association of Rape Crisis Centers in Israel" unter: www.humanrightsvoices.org sowie unter anderem im "The October 7th Geo-visualization Project. Mapping the Women´s Massacre", https://oct7map.com/women und unter stories.bringthemhomenow.net des „The Hostage and Missing Families Forums“.

  26. Das Essay „Betrachtungen zur Judenfrage. Psychoanalyse des Antisemitismus“ (Original: „Réflexions sur la question juive“) schrieb Jean-Paul Sartre im Oktober 1944, kurz nach der Befreiung von Paris von der deutschen Besatzung. Den ersten Teil, das „Porträt des Antisemiten“, veröffentlichte er im Dezember 1945 in „Les Temps Modernes“. Der vollständige, ungekürzte Text wurde 1946 veröffentlicht. https://www.rowohlt.de/buch/jean-paul-sartre-ueberlegungen-zur-judenfrage-9783644018877, zuletzt aufgerufen am 14.5.2024.

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wurde 1963 in einer deutsch-amerikanisch-jüdischen Familie in der DDR geboren und wuchs in Ostberlin auf. Forschungsschwerpunkt der Film- und Literaturwissenschaftlerin ist die deutsch-jüdische Kultur der Moderne ab dem 19. Jahrhundert. Sie beschäftigte sich unter anderem mit der filmischen Dokumentation von Zeitzeug:innenberichten der Shoah und der Repräsentation des Holocaust im Film und mit Genderaspekten. Von 1995 bis1998 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin des Shoah-Überlebendenprojekts „Archiv der Erinnerung“ am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien; von 1998-2000 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Director of Research and Educational Programmes am Centre for German-Jewish Studies an der Universität Sussex. Seither lehrt sie an der Universität Manchester, wo sie heute Professorin für Filmwissenschaften und Germanistik ist. Von 2011 bis 2024 war sie Mitherausgeberin des Leo Baeck Institute Year Book for German-Jewish History and Culture (Oxford Journals). Interner Link: Mehr zu Cathy Gelbin >>

geboren 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Moderatorin und Fotografin. Im Jahr 2000 gründete sie das Online-Magazin und Informationsportal für Frauen AVIVA-Berlin, das sie noch heute herausgibt. Das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und über jüdisches Leben zu berichten. Sharon Adler hat verschiedenste Projekte zu jüdischem Leben in Deutschland für unterschiedliche Auftraggeber/-innen umgesetzt und auch selbst Projekte initiiert wie "Schalom Aleikum“, das sie zur besseren Verständigung von Jüdinnen und Muslima entwickelte. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 initiierte sie das Interview- und Fotoprojekt "Jetzt erst recht. Stop Antisemitismus". Hier berichten Jüdinnen und Juden in Interviews über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Für das Deutschland Archiv der bpb betreut sie die Reihe "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"