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Hanna Veiler: „Wir stützen uns auf eine Geschichte, die voll von Resilienz und Widerstand ist .“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Hanna Veiler: „Wir stützen uns auf eine Geschichte, die voll von Resilienz und Widerstand ist .“ Aktivistin, Publizistin und politische Bildnerin

Hanna Veiler Sharon Adler

/ 31 Minuten zu lesen

Hanna Esther Veiler, geboren 1998 in Belarus, wuchs ab 2005 in Süddeutschland auf. Die Aktivistin, Publizistin und politische Bildnerin ist seit ihrer Jugend in jüdischen und zivilgesellschaftlichen Strukturen aktiv. Seit 2023 ist sie Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion (JSUD). Hanna Veiler: „Ein wichtiges Thema für mich ist der Inner-Community-Diskurs; Diskussionen zu Themen zwischen verschiedenen politischen Richtungen, die in der Community existieren. Und die Auseinandersetzung damit, was post-soviet heritage für uns bedeutet und die Themen Jewish Women Empowerment natürlich.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Belarus

Sharon Adler: Du wurdest 1998 in Belarus geboren und hast mit deiner Familie dort gelebt, bis ihr 2005 als sogenannteInterner Link: „Kontingentflüchtlinge“ nach Deutschland emigriert seid. Wie habt ihr dort euer Judentum gelebt? Hast du einen jüdischen Kindergarten besucht? Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?

Hanna Veiler: Tatsächlich kann ich mich noch ganz gut an meine Kindheit in Belarus erinnern. Wir sind ausgewandert, als ich sieben Jahre alt war. Dass ich in einem jüdischen Kindergarten war und dass ich ein jüdisches Leben hatte, habe ich in meiner persönlichen Erzählung lange bis ich fünfzehn war und begonnen habe, auf Machanot zu fahren – für mich selbst ausgeklammert, obwohl ich dort zum ersten Mal jüdische Feiertage gefeiert habe. Rückblickend war das für mich eine sehr schöne Zeit. Wenn ich an meine Kindheit denke, spielen meine Großeltern eine zentrale Rolle. Ich habe als Kind sehr viel Zeit mit ihnen verbracht. Das ist bis heute so.

Was ich besonders schön und einprägsam finde: Als mein Großvater vor ein paar Jahren gestorben ist, habe ich mit meiner Großmutter alte Fotos sortiert. Darunter war ein Foto von mir als Zweijährige im jüdischen Kindergarten beim Anzünden der Schabbat-Kerzen. Im Hintergrund steht eine Chanukkia. Ich weiß noch, wie ich gemeinsam mit der Betreuerin auf den Finger puste, weil ich ihn mir dabei verbrannt habe. In diesem Moment habe ich verstanden, dass diese Erinnerung an Chanukka und Schabbat die früheste in meinem Leben ist.

Ich habe das eine Zeitlang verdrängt und immer geglaubt, dass meine jüdische Identität – zumindest die positive, die religiös geprägte Identität – erst mit der Jugendarbeit in Deutschland entstanden ist. Es war für mich schön zu sehen, dass es schon immer da war.

Sharon Adler: Möchtest du etwas zu den Shoah-Erfahrungen in der Familie erzählen, wie hat sie überlebt? Welchen direkten Einfluss hatten Trauma-Erfahrungen auf deine Großmutter und Mutter? Und wie geht deine Generation, wie gehst du damit um?

Hanna Veiler wurde am 6. Mai 2024 von der Europäischen Bewegung Deutschland e.V. in Berlin als „Frau Europas 2024" für ihr ehrenamtliches Europa-Engagement ausgezeichnet und am 23. Mai 2024 von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb zur „Botschafterin für Demokratie und Toleranz“ ernannt. Hanna Veiler: „Diese Auszeichnungen sind für mich total schön und überfordernd zugleich. Ich frage mich immer wieder, was das bedeutet, dass die Enkeltochter eines Shoah-Überlebenden gerade in diesem Jahr diese Auszeichnungen bekommt. Für mich stehen sie vor allem dafür, dass meine und unsere harte Arbeit gesehen wird. Sie zeigen, dass wir weitermachen müssen und nicht aufgeben dürfen.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Hanna Veiler: Vor allem meine Großmutter väterlicherseits spielt die wichtigste Rolle, wenn es um mein Jüdischsein geht. Sie ist, was das angeht, der prägendste Mensch in meinem Leben. Sie ist diejenige, die die Erinnerung in der Familie aufrechterhält. Und das schon immer. Sie hat Interviews mit ihrer Familie, mit ihrer Schwiegermutter und mit der Familie von meinem Opa geführt. Sie hat es geschafft, während des Holocausts in der Ukraine ihre drei Kinder zu retten. Sie ist nach dem Fall der Sowjetunion in die Archive gegangen und hat unsere Familiengeschichte aufgearbeitet. Sie hat über dreihundert Namen an Yad Vashem geschickt und Texte publiziert. Sie ist ein wandelndes Museum, sie hat alles archiviert, was irgendwie möglich ist, Briefe aus der Familie aus den Dreißigerjahren, die auf Jiddisch sind.

Dass solche Dinge den Holocaust und die Sowjetunion und die Auswanderung nach Deutschland überlebt haben, zeigt ganz deutlich, was für eine Art Mensch sie ist. Sie ist die erste jüdische Aktivistin in meinem Leben. Jedes Mal, wenn ich Zeit mit ihr verbracht habe, und das war sehr oft und ist es heute auch noch, bekomme ich von ihr eine Vorlesung über jüdisches Leben, über jüdische Geschichte, jüdische Kultur und Literatur, aber auch über den Holocaust und den Antisemitismus in der Sowjetunion. Das ist etwas, was vor allem in meiner Kindheit sehr prägend und präsent war. Ich wusste schon im Alter von drei, vier Jahren, was der Holocaust war. Das hat immer eine Rolle in meiner Identität und in meinem Leben gespielt.

Sharon Adler: Durch den Paragraf 5 in den sowjetischen Pässen wurden Jüdinnen und Juden als Angehörige einer Nationalität, nicht als die einer Religion definiert und kenntlich gemacht. Führte diese Kennzeichnung dazu, dass deine Familie sich vom Judentum abwandte oder sich ihm stärker zuwandte und im Geheimen lebte?

Hanna Veiler: Die Familie meines Vaters und die Familie meiner Mutter lebten sehr unterschiedlich. Die Familie meiner Mutter war assimiliert und nicht religiös. Meine Uroma mütterlicherseits war nicht jüdisch, und meine Oma nahm ihren russischen Nachnamen an, um nicht mit dem Namen Klugmann als jüdisch erkennbar zu sein. Dadurch konnten sie in der Sowjetunion viel besser leben. Meine Großeltern waren während der Zeit der Sowjetunion sehr pro-sowjetisch. Sie hatten gute Jobs und Positionen, waren wirtschaftlich eher privilegiert und haben nicht so sehr unter Defiziten gelitten.

Mein Opa väterlicherseits hat als Kind mit seiner Mutter im Geheimen für das ganze Viertel Mazzot gebacken. Aber das Religiöse endet mit der Generation meiner Urgroßeltern. Ab meinen Großeltern ist niemand mehr religiös. Die Seite meiner Mutter hat das Judentum abgelegt, obwohl sie natürlich eine jüdische Identität hatte. Meine Mutter ist in den Neunzigern mit dem Fall der Sowjetunion in jüdische Ferienlager gefahren, aber der emotionale Bezug war nicht so sehr da wie auf der Seite meines Vaters.

Mein Opa ist Überlebender des Holocausts. Und dann ist da meine Oma, die eine starke, stolze jüdische Identität hat, und es zu ihrer Aufgabe gemacht hat, die Geschichten und die Erinnerung weiterzugeben.

Ich komme aus Wizebsk, einer sehr jüdischen Stadt. Die Generation meiner Urgroßeltern war orthodox. Sie blieben auch nach der Shoah fromm, doch nur im Geheimen. Man durfte es nicht nach außen zeigen. In den Erzählungen meiner Großmutter hatten ihre Eltern getrennte Töpfe für milchig und fleischig, aber sie hat dazu nie etwas gelernt. Immer, wenn sie nachgefragt hat: „Wieso machen wir das? Wieso trennen wir Milch und Fleisch? Wieso essen wir kein Schweinefleisch?“ war die Antwort: „Es ist besser, wenn du es nicht weißt.“ Das war die Dynamik in den Familien. Um die Kinder zu schützen, hat man sie nicht mehr religiös erzogen. Meine Großmutter hat mich ein paarmal in die Synagoge mitgenommen. Sie war aus einem kulturellen Standpunkt heraus aktiv und nie aus religiösen Gründen.

Sharon Adler: War die Diskriminierung ein Grund für die Auswanderung nach Deutschland?

Hanna Veiler: Natürlich waren auch der Antisemitismus und die religiöse Verfolgung in der Sowjetunion wichtige Punkte für die Auswanderung, aber ich glaube, die meisten kamen nicht aus dem Grund, in Deutschland ihr Judentum frei praktizieren zu können. Man hatte ja über Generationen keine richtige religiöse Identität und hat sich nicht mehr so sehr als jüdisch verstanden, denn es wurde einem weggenommen. Und man hat sich mühsam Existenzen aufgebaut. Viele kamen aus wirtschaftlichen Gründen. Sie wollten ein besseres Leben, eine bessere Zukunft, eine bessere Bildung und bessere Möglichkeiten für ihre Kinder. Und sie wollten Sicherheit und Stabilität.

Die Zeit der Auswanderung

Sharon Adler: Wie habt ihr euch auf die Auswanderung vorbereitet?

Hanna Veiler: Mein Vater hat 1997 einen Antrag auf Auswanderung gestellt, das war ein Jahr, bevor ich geboren wurde. Bis wir die Bewilligung bekommen haben, mussten wir acht Jahre warten. Das war nach Bundesländern unterschiedlich geregelt. Wer nach NRW wollte, konnte sofort ausreisen, wer nach Bayern oder Baden-Württemberg wollte, musste länger warten, so wie es bei meiner Familie der Fall war.

Darüber nachzudenken, was das psychologisch mit mir gemacht hat, ist interessant. Meine gesamte Kindheit in Belarus wuchs ich im Bewusstsein auf, wir werden eines Tages auswandern und nach Deutschland gehen. Ich habe darüber gesprochen, auch meine Freunde wussten es. Es stand immer im Raum. Wir warteten nur auf die Bestätigung. Und als der Moment der Auswanderung kam, hieß es irgendwann einfach: „Jetzt packen wir unsere Sachen, morgen ziehen wir nach Deutschland.“ Meine Mutter und ich fuhren mit dem Zug nach Polen, wo mein Vater uns mit einem Mini-Van abgeholt hat.

Deutschland

Sharon Adler: Ab 2005 haben du und deine Familie in Süddeutschland gelebt. Welche Erinnerungen hast du an die erste Zeit?

Hanna Veiler auf die Frage, wie sie das Treffen mit den Angehörigen der Geiseln in Berlin erlebt hat: „Der Moment, in dem zehn Menschen vor dir sitzen, von denen man weiß, dass sie das Massaker am 7. Oktober gerade so überlebt haben und dass ihre Liebsten weiterhin in Gefangenschaft der Hamas sind und teilweise sexuell missbraucht werden, keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, Nahrung und sauberem Wasser haben: Das macht sehr viel mit einem.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Hanna Veiler: Der Abschied von meinen Großeltern in Belarus war sehr schlimm für mich. Und es dauerte bei ihnen zwei Jahre länger, bis sie ausreisen durften. Sie hatten den Ausreiseantrag später als wir gestellt. Diese ersten zwei Jahre in Deutschland waren nicht einfach, auch für ein Kind nicht. Es war die totale Veränderung meiner Lebensrealität innerhalb nur eines Tages. Man muss sich das mal vorstellen, ich kannte nur den postsowjetischen Plattenbau, und dann ziehen wir in eine Kleinstadt im Schwarzwald. Aus meinem Kinderzimmerfenster sah ich grüne Hügel mit Schafen. Ich sprach kein Deutsch, die Kinder in der Schule haben sich über mich lustig gemacht. Ich ging in eine Klosterschule, ein Gebäude aus dem 13. Jahrhundert, und wurde von Nonnen unterrichtet.

Sharon Adler: Wann habt ihr Kontakt zur Jüdischen Gemeinde eurer Stadt aufgenommen?

Hanna Veiler: Wir sind schon in den ersten Tagen Gemeindemitglieder geworden. Die Gemeinde war der erste Anlaufpunkt. In den ersten zwei Jahren waren wir dort immer wieder mal zu Feiern wie Chanukka und Purim, aber meine Eltern haben relativ schnell verstanden, dass sie sich da nicht so wohl fühlen. Das war nichts für sie. Deswegen gingen wir auch nicht mehr hin, bis meine Großeltern nach Deutschland kamen. Meine Oma wurde in der Gemeinde für gute zehn Jahre in den Seniorenclubs und im Kultur- und Literaturclub aktiv. Daher war ich als Kind auch immer wieder mal da, eine Zeitlang war ich in einem Theaterclub für Kinder, aber ein wichtiger Ort war es für mich nicht. Vor allem war es kein Ort, der für mich religiös konnotiert war.

Gleichzeitig hatte ich ab der sechsten Klasse jüdischen Religionsunterricht bei einem jüdischen Geschichtslehrer unserer Schule, der einen Judaistik-Abschluss hatte. Für mich war es ganz normal, dass ich jüdischen Religionsunterricht hatte, während die anderen Ethikunterricht oder katholische oder evangelische Religionslehrer hatten. Aber trotzdem fing es für mich erst wirklich an, eine Rolle zu spielen, als ich mit fünfzehn das erste Mal auf eine Machane gefahren bin. Vorher war das alles Theorie, das war ein Schulfach, das ich bestehen musste. Für den religiösen Teil habe ich mich nie besonders interessiert. Ich war gut, wenn wir über jüdische Geschichte und Kultur gesprochen haben, weil das etwas war, was ich in die Wiege gelegt bekommen habe.

Vor allem in den ersten Jahren in Deutschland hatte ich eine wenig ausgeprägte jüdische Identität. Meine Eltern und meine Großeltern haben noch nie Schabbat gefeiert, bis heute. Sie sind Gemeindemitglieder, aber das ist eine kulturelle Sache, keine religiöse. Mit dem Umzug nach Deutschland standen erstmal andere Dinge im Vordergrund. Dass wir Deutsch lernen mussten, dass sie ihre Abschlüsse anerkennen lassen mussten.

Sharon Adler: Was haben sie in Belarus beruflich gemacht? Wie kamen sie wirtschaftlich in Deutschland zurecht? Wie würdest du ihre Situation und Stimmung aufgrund der Nicht-Anerkennung von Schul-, Ausbildungs- und Universitätsabschlüssen beschreiben?

Hanna Veiler: Wir lebten in total armen Verhältnissen. Ich kann mich gut daran erinnern, dass meine Schulfreunde in Häusern lebten, die seit Generationen weitervererbt worden sind, während ich mir mit meinen Eltern eine Zwei-Zimmer-Wohnung geteilt habe, wo der Schimmel höher war als ich. Dass wir direkt in eine Wohnung gezogen sind und nicht in einem Auffanglager waren, ist ein krasser Ausnahmefall. Im jüdischen Kindergarten in Wizebsk gab es eine Familie, die ein Jahr vor uns nach Deutschland ausgewandert ist. Und diese Familie zog nach Baden-Baden. Das war der ausschlaggebende Punkt, warum auch wir dorthin gingen. Sie haben uns geholfen – auch mit Hilfe der Jüdischen Gemeinde –, eine Wohnung zu finden.

In meiner Familie spielt Bildung schon immer eine große Rolle. Natürlich auch aufgrund der Zustände. Um in der Sowjetunion zurechtzukommen, musste man der Beste sein. Mein Vater hat Medizin studiert, obwohl er Englischlehrer werden wollte. Aber er wusste, dass er als Jude in irgendein Dorf in Sibirien geschickt wird, um dort zu unterrichten. Das heißt, er musste etwas Anderes machen. Und er hat es geschafft. Er hat die Schule mit einem guten Diplom, dem höchsten Abschluss, den man haben kann, abgeschlossen, hat aber dann mit der Perestroika – weil man als Arzt nur sehr wenig verdient hat und er eine Familie ernähren musste – in einer Tourismus-Agentur gearbeitet. Das hatte auch einen großen Einfluss auf mich, weil ich, seit ich klein bin, mit Reisegruppen in Bussen durch Europa getourt bin und gesehen habe, wie mein Vater das Ganze anleitet.

Ich glaube, dass ich heute eine Aktivistin bin und so vieles organisiere, kommt auch daher. Sein Vater war Holocaust-Überlebender, der nach dem Krieg in einer Fabrik arbeitete, um Geld zu verdienen. Seine Großmutter war Lehrerin. Sie lebten in bescheidenen Verhältnissen. Meine Großmutter mütterlicherseits war die leitende Ärztin der Gynäkologie. Mein Opa ist Ingenieur.

Als wir nach Deutschland kamen, verstand mein Vater schnell, dass er sein Medizin-Diplom anerkennen lassen muss. Es ist unglaublich, dass er es innerhalb von zwei Jahren geschafft hat, nicht nur sein ganzes Studium zu wiederholen – in einem Beruf, in dem er seit über zwanzig Jahre nicht mehr gearbeitet hatte –, sondern auch die Prüfung zu bestehen und Deutsch zu lernen. Ich erinnere mich an Zeiten, da war er Anfang vierzig, als er sein Praktikum mit Menschen absolvieren musste, die gerade das Medizinstudium beendeten. Meine Familie wurde karrieretechnisch gute fünfzehn Jahre zurückgeworfen. Das spürt man bis heute. Wenn ich jemandem sage, dass meine Eltern Ärzte sind, denken alle, wir besäßen drei Häuser oder Autos.

Mein Vater arbeitet als Hausarzt in einer Praxis, und alle Geflüchteten, die kein Deutsch sprechen, alle Menschen, die jemanden brauchen, der ihnen zuhört, gehen zu ihm. Er ist ein halber Sozialarbeiter in seinem Job. Meine Mutter ist auch Ärztin und unterstützt ihn in der Praxis. Was vielleicht die Baseline ist: Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Familie, weil ich weiß, wie hart sie alle gearbeitet und dafür gekämpft haben, ihre Diploma anerkennen zu lassen. Das bedeutete für mich als Kind aber, dass meine Eltern während meiner gesamten Grundschulzeit nicht präsent waren. Sie mussten ihre Karrieren aufbauen und den Lebensunterhalt der Familie sichern.

Ich war in den ersten Jahren in Deutschland die meiste Zeit entweder allein oder, als meine Großeltern dann nachkamen, immer bei ihnen. Ich kann kochen, seit ich sieben bin. Ich bin das klassische Beispiel von der ältesten Tochter einer Migrant*innenfamilie. Bis heute kümmere ich mich um die bürokratischen Angelegenheiten der Familie. Alles, was Übersetzungsarbeit benötigt, mache ich. Mindestens einmal im Monat fahre ich aus Berlin zu ihnen, setze mich an den Papierkram, gehe mit meinen Großmüttern zu Ärzten und solche Dinge. Das mache ich auch, seit ich sieben bin. Ich glaube, es ist eine strukturelle Sache. Alle meine postsowjetischen jüdischen Freundinnen und Freunde haben diese Familienstrukturen.

Sharon Adler: Wie beurteilst du die Situation jüdischer Einwanderinnen und Einwanderer seit den 1990er-Jahren bis heute vor dem Hintergrund fehlender Rentenansprüche und der Tatsache, dass viele jüdische Zuwanderinnen und Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion von Altersarmut betroffen sind?

Hanna Veiler: Für mich ist dieses Thema eines der schmerzvollsten, mit dem ich mich in meinem jüdischen Berufsleben auseinandersetzen muss. Wir sprechen über Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, die sich Existenzen aufgebaut haben. Und die alle Hoffnung in die Bundesrepublik gesetzt haben. Es ist ein strukturelles Problem.

Die Erzählung von denInterner Link: jüdischen Kontingentflüchtlingen und von der Freundlichkeit Deutschlands und von Kanzler Kohl, die Jüdinnen und Juden einwandern zu lassen, die in der Sowjetunion verfolgt wurden, ist eine konstruierte Geschichte. Es war nicht die Gastfreundschaft der damaligen Bundesregierung, sondern der Verdienst von einigen Akteur*innen, darunter Anetta Kahane , die zu der Zeit Ausländerbeauftragte des Berliner Magistrats war. Auch der Zentralrat der Juden hat sich jahrelang dafür eingesetzt, auch damit die Gemeinden nicht aussterben. Die Bundesregierung musste dazu überredet werden. Sie wurden nicht mit offenen Armen begrüßt. Der Diskurs in Deutschland in den 1990er-Jahren gegenüber jüdischen Einwanderern aus der Sowjetunion war sehr rassistisch. Es gibt einen Spiegel-Artikel von 1996 über jüdische Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion, der einem die Augen öffnet, was eigentlich die Zustände waren, in die die Leute eingewandert sind.

Diese Menschen, darunter Shoah-Überlebende, leben hier heute in Armut. Die Erniedrigung, der soziale Abstieg, die Isolation von der Gesellschaft, weil sie die Sprache nicht sprechen, macht, dass sie den Respekt vor sich selbst verlieren, weil sie das Gefühl haben, dass man dort jemand war und hier ein Niemand und nichts wert ist. Das sind tragische Geschichten, und die Gemeinden sind voll davon.

Das verstehen die meisten nichtjüdischen Menschen in Deutschland nicht. Auch politisch. Ich glaube, das hat auch etwas damit zu tun, wie sie sich Jüdinnen und Juden vorstellen. Abgesehen von den antisemitischen Narrativen denken viele an großbürgerliche und wohlhabende Familien. Die Realität der ukrainischen und russischen Senior*innen sieht aber anders aus. Das ist ein wahnsinnig schmerzhafter Punkt für unsere Community. Weil das Verhältnisse sind, die so viele von uns zu Hause haben. Da hilft keine Einmalzahlung von 2.500 Euro.

Postsowjetische Erzählungen und Erinnerungskultur

Sharon Adler: Inwieweit hat deiner Meinung nach – aus innerjüdischer Sicht – die Stellung der Kontingentflüchtlinge in den Gemeinden seit den 1990er-Jahren bis heute eine Entwicklung durchlaufen? Gibt es eine Art von Gleichberechtigung und Akzeptanz?

Hanna Veiler: Es hat sich verbessert. Die jungen Menschen, die jetzt Führungspositionen einnehmen, sind zum größten Teil postsowjetisch. Das war natürlich nicht immer so. Postsowjetische Jüdinnen und Juden stießen auf alteingesessene Strukturen. In der Führungsriege in der jüdischen Welt sind auch heute noch diese Familien in den Vorständen der Gemeinden, aber das verändert sich. Es ist eine demografische Frage. Aber es gibt natürlich auch Kämpfe innerhalb der Community. Antislawischer Rassismus ist etwas, das sich historisch wiederholt. Das ist eine Debatte, die es in den 1920ern mit der Einwanderung der Ost-Juden gab und die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufkam, als die Überlebenden aus Osteuropa und aus Polen in Deutschland in den Interner Link: DP-Camps gestrandet sind. Und die in den 1990er-Jahren wieder geführt wurde. Teilweise hält sich das noch in den Gemeinden, und teilweise ist das auch etwas, was wir internalisiert haben. Das ist eine Auseinandersetzung, die wir innerjüdisch eigentlich haben müssten.

Aber es gibt etwas, das ich in meiner JSUD-Zeit verstanden habe: Aus der innerjüdischen Sicht betrachtet, brauchte es den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine für meine Generation dafür, sich mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen. Das war ein Moment, in dem deutlich wurde, dass es die jüdische Gemeinschaft in Deutschland bis heute prägt.

Kaum eine andere Community hat es so schnell geschafft, ihre gesamte Arbeit auf Arbeit mit Geflüchteten umzustellen wie wir. Und das hat einen Grund. Weil wir einen direkten Bezug zu dieser Region haben. Aber auch durch unsere Strukturen und Erfahrungen wissen wir, wie wir in kurzer Zeit das Ankommen von sehr vielen Menschen organisieren können. Das ist ein Pluspunkt.

Mit der JSUD waren wir im Winter 2024 für eine Woche in Vilnius, Kaunas und Riga und hatten ein Vorbereitungsseminar, wo wir uns genau mit dieser Thematik beschäftigt und wo wir einen Raum geöffnet haben, um darüber zu sprechen, was es für uns geografisch bedeutet, dass unsere Familien aus der Sowjetunion kommen. Es waren rund zwanzig Leute da, die als Leader in ihren Gemeinden, in ihren Regionalverbänden aktiv sind. Die sich zum ersten Mal mit Fakten zu jüdischen Kontingentflüchtlingen auseinandergesetzt haben. Ich habe allen den besagten Spiegel-Artikel vorgelegt, und keine/r konnte es glauben. Ich glaube, bei vielen hat auch damit ein Prozess begonnen.

Denn obwohl wir die von mir beschriebenen Verhältnisse zu Hause und überall haben und sie unser Leben prägen – seien es Fragen von Rassismus oder von Altersarmut, weil es bei Weitem nicht alle Eltern geschafft haben, sich ihre Bildungsabschlüsse anerkennen zu lassen –, haben wir kein empirisches Wissen darüber, was dazu geführt hat, dass unsere jüdische Identität so ist, wie sie ist. Dass unsere Gemeinden so aufgebaut sind, wie sie es sind. Dieses historische Wissen fehlt uns. Wir haben kaum Raum gehabt, uns mit dem Antisemitismus in der Sowjetunion auseinanderzusetzen.

Sharon Adler: Mit Blick auf Erinnerungskultur, die Debatte um Migration und die Sichtbarmachung vielfältiger europäischer Identitäten: Bist du der Ansicht, dass die postsowjetische Gruppe und ihre Geschichte im gesamtgesellschaftlichen Diskurs ausreichend wahrgenommen und abgebildet wird?

Hanna Veiler:

Hanna Veiler: „Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist eine mehrheitlich migrantische Community. Die meisten von uns haben Ursprünge in einem anderen Land als Deutschland. Viele Diskurse, die mit Migration zusammenhängen, haben etwas mit uns zu tun“. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist eine mehrheitlich migrantische Community. Die meisten von uns haben Ursprünge in einem anderen Land als Deutschland. Viele Diskurse, die mit Migration zusammenhängen, haben etwas mit uns zu tun. Seien es Bildungsabschlüsse, Klassismus, rassistische Alltagserfahrungen und so weiter. Das bedeutet, wir brauchen den Platz in Strukturen und in Räumen, wo es um diese Themen geht. Und den haben wir nicht. Weil dieser Teil der Geschichte bis heute unsichtbar bleibt. Ich finde es wahnsinnig schlimm, dass die Debatte darüber nicht existiert oder jedenfalls sehr wenig präsent ist. Die Forderungen sind eigentlich klar. Jüdinnen und Juden müssen in migrantischen Diskursen mitgedacht werden und in migrantischen Bündnissen Platz haben. Nach dem 7. Oktober ist das natürlich sehr viel komplizierter geworden.

Sharon Adler: Was verbindest du persönlich mit den Begriffen Migrationsidentität und Identitätskonflikt? Zuschreibung oder Selbstdefinition?

Hanna Veiler: Für mich sind das Selbstdefinitionen. Ich habe neben meiner jüdischen auch eine postmigrantische Identität. Das bedeutet, dass ich mich die meiste Zeit meines Lebens wie zwischen verschiedenen Stühlen fühlte. Ich bin mit mehreren Sprachen, mit komplizierten Familiengeschichten, mit Konsequenzen der Migrationserfahrungen meiner Familie aufgewachsen. Das hat unser Leben sozioökonomisch und kulturell geprägt und hat dazu beigetragen, wer ich heute bin.

Vor allem im Teenageralter hat es zu einer Art „Identitätskonflikt“ geführt. Gerade als Teenager ist es wichtig, sich selbst definieren zu können. Ich stand zwischen den Fragen, wer ich bin, wo ich herkomme als belarussische Jüdin, mit Großeltern aus Polen und der Ukraine, die in Belarus geboren und in Deutschland aufgewachsen ist und wo ich hingehöre.

Sharon Adler: Wieviel „Russisches“ wird bei euch zuhause gelebt? Was hat das „Russische“ in deiner Familie, in deiner Kindheit und Jugend und bis heute, ausgemacht?

Hanna Veiler: Ich würde es nicht als „Russisches“, sondern als „Postsowjetisches“ bezeichnen. Wir sprechen bis heute zuhause Russisch, die Gerichte, die wir essen, sind traditionell eher belarussisch und ukrainisch. Meine Eltern waren schon immer russlandkritisch und oppositionell eingestellt.

Aktivismus in der Jüdischen Studierendenunion Württemberg

Sharon Adler: Seit wann und warum engagierst du dich in politisch-zivilgesellschaftlichen Kontexten und in der JSUD?

Hanna Veiler: Ich wurde sicherlich durch meine Familiengeschichte dazu geprägt, aktiv zu sein und Initiative zu ergreifen. Ich bin jemand, die immer mitgeredet hat und gerne Verantwortung übernommen hat. Seit meiner frühen Jugend bin ich jüdisch-politisch aktiv, so richtig begann es, als ich 2018 anfing zu studieren, nach meinem Freiwilligenjahr in Israel, durch den ersten Jugendkongress bei der JSUD. Es wehte ein frischer Wind im Sinne von: „Wir können alles ändern. Wir können die Welt auf den Kopf stellen und zu einem besseren Ort machen.“ Dieser Optimismus hat mich total mitgerissen.

Zu Studienzeiten war ich auch in unterschiedlichen feministischen Gruppen aktiv. Vor allem in der Jewish Women Empowerment Taskforce, die Interner Link: Laura Cazés geleitet hat, und darüber hinaus auch in anderen Gruppen und Referaten. Ich war auch immer außerhalb des jüdischen Aktivismus politisch engagiert. Seit 2019 bin ich Mitglied bei den Grünen und bei der Grünen Jugend. Ich habe in Tübingen studiert. Als mich 2019 die Jüdische Gemeinde in Stuttgart ansprach, ob ich nicht Lust hätte, die jüdische Studierendenunion Baden-Württemberg mit aufzubauen und in den Vorstand des Gremiums zu gehen, habe ich direkt gesagt: „Ja, klar, auf jeden Fall. Ich bin dabei.“ Ich war im richtigen Moment am richtigen Ort. In diesem Kontext habe ich 2022 die Debatte um die Umbenennung der Eberhard Karls Universität mit initiiert. So hat sich alles entwickelt, und nach meinem Mandat in Württemberg habe ich für den Bundesvorstand der JSUD kandidiert.

Sharon Adler: Du wurdest 2021 in den Vorstand der JSUD gewählt, warst zwei Jahre Vizepräsidentin und bist seit 2023 Präsidentin der JSUD sowie Vizepräsidentin der European Union of Jewish Students (EUJS). Welche Themen willst du neben der täglichen Arbeit gegen Antisemitismus am Campus besonders vorantreiben?

Hanna Veiler: Tatsächlich fällt es mir aktuell, nach dem 7. Oktober, schwer zu sagen, welche Themen ich neben der Arbeit gegen Antisemitismus vorantreiben will. Ich würde mich wahnsinnig gerne wieder mit sozialen Fragen und den Konsequenzen der Auswanderung aus der ehemaligen Sowjetunion beschäftigen können. Aber das fällt nach dem 7. Oktober gerade vollkommen unter den Tisch.

Ich bin mit der Idee angetreten, die Organisation ein wenig umzustrukturieren, weil sie innerhalb kürzester Zeit so schnell in ihren Strukturen gewachsen ist. Die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder haben so viel Arbeit, die eigentlich kaum machbar ist. Das Thema Mental Health und Activist Burnout liegt mir sehr am Herzen. Und dass wir neue Stellen schaffen können, dass die Strukturen sich ausweiten und professionalisieren. Dass wir finanziell gut dastehen, ist mir wichtig. Dafür ist natürlich immer nur wenig Zeit. Und ich wollte und will für mehr Sichtbarkeit von Jüdinnen und Juden sorgen. Das haben wir auch geschafft. Wir haben ein Magazin, vor allem für Kunst- und Kulturthemen, ins Leben gerufen. Das EDA-Magazin. Das ist sehr schön geworden.

Hanna Veiler: „Ich bin mit der Idee angetreten, die Organisation ein wenig umzustrukturieren, weil sie innerhalb kürzester Zeit so schnell in ihren Strukturen gewachsen ist. Die ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder haben so viel Arbeit, die eigentlich kaum machbar ist.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Ein wichtiges Thema für mich ist der Inner-Community-Diskurs; Diskussionen zu Themen zwischen verschiedenen politischen Richtungen, die in der Community existieren. Und die Auseinandersetzung damit, was post-soviet heritage für uns bedeutet und die Themen Jewish Women Empowerment natürlich.

Jewish Women Empowerment Summit

Sharon Adler: Zu deinem Engagement als Mitorganisatorin des Jewish Women Empowerment Summit. Welche Ziele verfolgt es, und was bedeutet das Format für dich persönlich? Welche Themen liegen dir in jüdisch-feministischen Kontexten besonders am Herzen?

Hanna Veiler: Mit dem Summit waren wir ein Novum in der Studierenden-Bubble. Die Gruppe hat unter anderem die erste Policy zum Empowerment von Frauen und zum Schutz vor geschlechterbasierter Diskriminierung der JSUD zum Empowerment junger Jüdinnen und Juden auf den Weg gebracht. Ich durfte 2019 den ersten Jewish Women Empowerment Summit mitgestalten. Wir haben damals so viele Perspektiven von Frauen unterschiedlichen Alters und Kontexte aus dem ganzen Land zusammengebracht, dass mich das in meinem Weg für immer geprägt hat. Wenn man jetzt auf die fünf Jahre Summit zurückblickt, sieht man ganz deutlich ist, wo die Probleme liegen: dass bei allen gesellschaftlichen Problemen Frauen eine besondere Perspektive und eine besondere Rolle einnehmen. Weil sie entweder besonders gefährdet sind oder weil sie Krisen besonders auffangen oder wegen der Intersektion von bestimmten Mechanismen, die greifen. Das ist etwas, was mich immer sehr stark beschäftigt hat. Vor allem, weil ich aus einer postsowjetischen Familie komme, in der das Frauenbild ein ganz anderes war. In der ich nie daran gezweifelt habe, dass ich einen bestimmten akademischen Lebensweg einschlagen kann. In der Sowjetunion haben alle Frauen gearbeitet. Dass Frauen Ärztinnen, Ingenieurinnen und Mathematikerinnen werden, war normal. Aber gleichzeitig wurde und wird von Frauen erwartet, dass sie bestimmte Gender-Rollen erfüllen und sich um die Familie kümmern und dabei gut aussehen.

Das Besondere am Summit ist die Diversität der Themen. Es ist egal, mit welchem Hintergrund man zum Summit kommt – ob man orthodox, liberal oder säkular ist, sich mehr oder weniger mit jüdischem Gemeindeleben in Deutschland identifizieren kann oder wo man politisch steht. Der Summit schafft es jedes Jahr, all diese Perspektiven zusammenzubringen und den Teilnehmerinnen ihren Raum zu lassen. 2024 wurde auf sehr bittere Weise deutlich, in welcher vulnerablen und gefährlichen Lage vor allem jüdische Frauen sind. Deswegen steht für mich aktuell die Frage im Vordergrund, welche psychosozialen Angebote für jüdische Frauen entwickelt werden müssen, um sie bei all dem, was sie in den Medien an Hass gegen sich sehen, bestmöglich unterstützen zu können.

Der 7. Oktober und das Schweigen der Frauenorganisationen und Feminist*innen

Sharon Adler: Obwohl die Beweislast der sexualisierten Gewalt gegen Frauen und Mädchen am 7. Oktober evident ist, werden die Zeuginnenaussagen oft ignoriert und sogar angezweifelt. Wie beurteilst du das Schweigen und Verschweigen, die Entsolidarisierung mit den Opfern seitens internationaler Frauenrechtsorganisationen und Feministinnen?

Hanna Veiler: Die Unsichtbarmachung jüdischer Frauen, die von Hamas-Terroristen vergewaltigt wurden, ist einer der schmerzvollsten Punkte für junge Jüdinnen, die seit langer Zeit in feministischen Kreisen unterwegs sind – und dass es auf diese Art und Weise stattfindet und von Feministinnen relativiert wird. Das ist es, was uns wütend und fassungslos macht. Es ist schwer zu erklären, wie das in dieser Welt überhaupt möglich ist. Gleichzeitig wundern wir uns auch nicht darüber, weil Antisemitismus eben überall existiert. Auch in vermeintlich progressiven Kreisen. Weil jüdische Perspektiven nicht zählen, weil Jüdinnen und Juden – und das ist der Antisemitismus, der sich in den Köpfen der Menschen hält – als mächtig angesehen werden.

Sobald Jüdinnen und Juden Opfer sind, wird eine Verschwörung dahinter vermutet. Dieses Schweigen und dass wir es offenbar nicht wert sind, die gleiche Empathie von führenden feministischen Organisationen zu bekommen, wird uns begleiten. Aber wir werden es nicht vergessen. Es wird etwas sein, worüber wir in den nächsten Jahren noch sprechen müssen. Antisemitismus in queer-feministischen Zusammenhängen

Sharon Adler: Abgesehen von der internationalen Ebene: Hast du auch in Deutschland in feministischen Zusammenhängen beziehungsweise queerfeministischen linken Kreisen direkt oder indirekt Antisemitismus oder Israelhass erfahren? Welche Diskriminierungsformen sind dir dabei begegnet?

Hanna Veiler: Ich erinnere mich noch sehr genau an den Moment, in dem für mich meine progressiv-linke-jüdische Identität zum ersten Mal wirklich vollkommen zerbrochen ist. Das war im Mai 2021, während der militärischen Eskalation zwischen Israel und Gaza, ausgelöst durch Scheich Dscharrah und den Konflikt um Mietverträge in Ost-Jerusalem.

Darauf folgte eine Welle des Antisemitismus weltweit. Ich erinnere mich auch an ein Video aus London, das um die Welt ging, wo jemand aus einem Auto über Lautsprecher schrie: „Rape their daughters.“ Die nichtjüdisch-feministischen Bündnisse, in denen ich aktiv war, ignorierten den antisemitischen Hass, dem wir plötzlich ausgesetzt waren, vollkommen beziehungsweise verbreiteten und unterstützen selbst antisemitische Inhalte. Auch Feministinnen wie Natasha Kelly teilten Grafiken im Netz, in denen zur Intifada aufgerufen wurde, in denen das Existenzrecht Israels geleugnet wurde, in denen Israel als koloniales Siedler-Projekt bezeichnet wurde. Damals bin ich aus all diesen Gruppen ausgetreten.

Das war der Moment, wo für mich klar war: Allyship und Solidarität ist schön und gut, solange es nicht um Jüdinnen und Juden geht. Sobald wir es sind, die angegriffen werden, greift man entweder mit an oder hält sich raus. Natürlich habe ich auch davor immer wieder antisemitische Erfahrungen in diesen Kreisen gemacht, vor allem, wenn es um israelbezogenen Antisemitismus ging. Israel war immer ein Elefant im Raum. Sobald Menschen wussten, dass ich jüdisch bin, kam meist die Frage, wie ich denn zu Israel stehe. Sobald ich mich als Zionistin outete, war die Reaktion häufig, dass ich Faschistin sei und was ich in diesen Räumen mache. Das war natürlich nicht bei allen so, und es war nicht immer Thema, man hat auch versucht, das Thema einfach auszuklammern, aber im Mai 2021 brach es auf. Da wurde für mich zum ersten Mal klar, wer wirklich Allies sind und wer nicht. Rückblickend bin ich froh, das erlebt zu haben und dass ich am 7. Oktober nicht noch Teil dieser Bündnisse war.

Antisemitismus nach dem 7. Oktober an Hochschulen und Universitäten

Sharon Adler: Wie beurteilst du die eskalierende Situation für jüdische Studierende auf dem Campus nach dem 7. Oktober? Wie lauten die Forderungen der JSUD an die Universitätsleitungen, an Politik, Justiz, Zivilgesellschaft? Welche Konsequenzen für israelbezogenen Antisemitismus an den Unis sollte es deiner Meinung nach geben? Und wird darüber überhaupt ausreichend diskutiert?

Hanna Veiler: Jüdische Studierende sind an den Universitäten nicht mehr sicher. Es ist nicht nur ein Gefühl. Das haben wir im Fall Externer Link: Lahav Shapira gesehen, das sehen wir an Anfeindungen, denen jüdische Studierende täglich ausgesetzt sind. An den rechtlichen Möglichkeiten sind wir dran, ich kann aber heute noch nichts dazu sagen. Das, was wir in der aktuellen Situation brauchen, ist ein klares und hartes Durchgreifen seitens der Universitäten. Das bedeutet, antisemitische Versammlungen müssen aufgelöst werden. Wenn Hamas-Symboliken wie beispielsweise an der Humboldt-Universität im Spiel sind, ist da kein Raum mehr für „Dialog“. Es reicht an diesem Punkt auch nicht mehr zu sagen, wir schaffen Bildungsangebote. Natürlich muss man sie weiterhin schaffen, natürlich ist es wichtig, dass es Bildungsmöglichkeiten zu israelbezogenem Antisemitismus für Studierende gibt.

Antisemitismusbeauftragte waren von Anfang an Teil unserer Forderungen. Dafür braucht es jemanden, der in der Lage ist, die Situation zu monitoren. Das muss unbedingt in Absprache mit jüdischen Organisationen umgesetzt werden. Genau das ist an der TU nicht geschehen, sonst wäre nicht jemand berufen worden, der Externer Link: Antisemitismus und die aktuelle Situation verharmlost und die Externer Link: IHRA-Definition nicht anerkennt. Das ist ein unglaublicher Skandal. Das bedeutet jetzt auch, dass es Konsequenzen für die Universitätsleitung geben muss. Darüber hinaus sind es leider immer noch dieselben Forderungen, die umgesetzt werden müssen: Die Universitäten müssen sich auf struktureller Ebene mit Antisemitismus in ihren Institutionen auseinandersetzen. Statements reichen nicht mehr aus.

Die Politik muss mehr in Forschung zu Antisemitismus im universitären Raum investieren. Wir haben viel zu wenig konkrete Daten, auf die wir uns berufen können, vor allem zur Befragung von Betroffenen. Die Auseinandersetzung mit Antisemitismus muss methodisch werden. Vor allem in bestimmten Studienfächern, wie beispielsweise dem Lehramtsstudium.

Sharon Adler: Erfährst du persönlich, oder die JSUD, neben Hass und Hetze auch Solidarität, Empathie und Unterstützung von der Zivilgesellschaft? Von welchen Gruppen?

Hanna Veiler:

Hanna Veiler zur Situation für jüdische Studierende auf dem Campus in Deutschland nach dem 7. Oktober: „Jüdische Studierende sind an den Universitäten nicht mehr sicher. Es ist nicht nur ein Gefühl. Das haben wir im Fall Lahav Shapira gesehen, das sehen wir an Anfeindungen, denen jüdische Studierende täglich ausgesetzt sind.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Der 7. Oktober hat auch bewirkt, dass wir viele neue Bündnisse und Allies gewonnen haben. Ich habe zum Beispiel selten einen so starken Zusammenhalt zwischen der jüdischen Community und Exil-Iraner*innen erlebt, wie es gerade der Fall ist. Wir haben auch sehr viele neue kurdische Allies dazugewonnen und sind im engen Austausch mit Jesid*innen. Wir erfahren auch Unterstützung in großen Teilen der ukrainischen und der Sinti*-und-Roma*-Community in Deutschland. Alle Gruppen, die von islamistischer Gefahr und Gewalt betroffen sind, halten jetzt zusammen, weil sie genau wissen, worum es geht.

Wir haben nach dem 7. Oktober auch viel Solidarität aus dem politischen Raum gesehen, aber diese Solidarität lässt langsam nach. Auch das sehen wir. Aber es geht ja nicht immer nur um politische Allianzen. Wir erhalten viele Nachrichten von Privatpersonen, die Support aussprechen. Die uns kontaktieren und sagen: „Wir sind da, wenn ihr etwas braucht.“ Das ist schön, und das ist es, worauf wir uns konzentrieren müssen.

Sharon Adler: Wie erlebst du die Situation im privaten nichtjüdischen Umfeld? Bewegst du dich ohnehin mehr in der „jüdischen Bubble“ oder hast dich bewusst dahin zurückgezogen? Was hat sich für dich persönlich nach dem 7. Oktober verändert?

Hanna Veiler: Ich habe kein nichtjüdisches Umfeld mehr. Und ich glaube, das ist auch ein klares Zeichen dafür, wie die Situation ist. Ich arbeite Vollzeit und bin von früh bis spät mit JSUD-Angelegenheiten beschäftigt. Deswegen ist da eh nicht viel Zeit für ein soziales Leben. Aber das spielt sich eben auch in dieser Bubble ab. Im Sinne von: Die Menschen, mit denen ich mich umgebe, wissen, wer ich bin und wofür ich stehe. Es ist klar, ich habe keine Antizionisten in meinem primären Umfeld.

Am 16. Mai 2024 wurde der Berliner Bebelplatz symbolisch in „Platz der Hamas-Geiseln“ umbenannt. Die Aktion, initiiert von Melody Sucharewicz und der „For Yarden“ Stiftung, wurde von zahlreichen Organisationen unterstützt, darunter Jüdischen Studierendenunion. Hanna Veiler: „Es ist unglaublich wichtig, dass wir diesen physischen Ort in Berlin haben, an dem wir als Gesellschaft zusammenkommen können und uns daran erinnern können, dass noch immer über 120 Menschen in Gefangenschaft der Hamas sind.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Sharon Adler: Am 16. Mai wurde der Berliner Bebelplatz symbolisch in „Platz der Hamas-Geiseln“ umbenannt, um auf deren Situation aufmerksam zu machen und die Freilassung der von der Hamas gefangengehaltenen israelischen Bürger*innen zu fordern. Die Aktion wurde von vielen Organisationen unterstützt, darunter der Jüdischen Studierendenunion. Was hat dich dabei besonders bewegt? Wie empfandest du das Treffen mit den Angehörigen der Geiseln?

Hanna Veiler: Es ist unglaublich wichtig, dass wir diesen physischen Ort in Berlin haben, an dem wir als Gesellschaft zusammenkommen können und uns daran erinnern können, dass noch immer über 120 Menschen in Gefangenschaft der Hamas sind. Das, was mich am meisten bewegt hat, ist, dass Familienangehörige, dass Menschen, die gerade durch Höllenqualen gehen, den Weg nach Berlin auf sich genommen haben, um – ich weiß nicht zum wievielten Male – Zeugnis abzulegen über die Geschichte ihrer Familien und darüber, was ihnen am 7. Oktober passiert ist, was bis heute anhält. Wir haben viele Interviews mit ihnen gesehen. Aber der Moment, in dem zehn Menschen vor dir sitzen, von denen man weiß, dass sie das Massaker am 7. Oktober gerade so überlebt haben und dass ihre Liebsten weiterhin in Gefangenschaft der Hamas sind und teilweise sexuell missbraucht werden, keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, Nahrung und sauberem Wasser haben: Das macht sehr viel mit einem. Und das ruft einem noch mal in Erinnerung, was unsere allererste höchste Priorität sein sollte: die Rückkehr der Geiseln .

Resilienz und Zusammenhalt in der jüdischen Community in Deutschland

Sharon Adler: Was ist die Motivation für dein Engagement in der jüdischen Community? Wieviel Kraft ziehst du daraus und aus dem innerjüdischen Austausch?

Hanna Veiler: Ich denke, dass wir keine andere Wahl haben. Wir können uns nicht auf andere verlassen. Es ist immer besser, mitzusprechen und einen Platz am Tisch zu haben, als nicht gehört zu werden – egal, wie viel Kraft es kostet .

Was mir Kraft gibt, sind meine jüdischen Freundinnen und Freunde und meine Familie. Ich weiß, wofür ich es mache. Ich weiß es in Momenten, wenn Angehörige der Geiseln auf dem Bebelplatz über ihre Angehörigen sprechen. Ich weiß es in Momenten, wenn wir auf dem Jugendkongress oder auf anderen Veranstaltungen laut zusammen singen und tanzen und einfach jüdisches Leben feiern. Ich weiß es, wenn junge Menschen auf mich zukommen und sagen: „Danke, dass du das machst und dass du diese Dinge öffentlich sagst.“ Und am Ende des Tages weiß ich, dass wir uns auf eine Geschichte stützen, die voll von Resilienz und Widerstand ist. Und wenn man diese Geschichte kennt, dann weiß man, dass man keine andere Wahl hat, als weiterzukämpfen und weiterzumachen.

Europa

Hanna Veiler auf die Frage, wofür die Jüdische Studierendenunion (JSUD) in ihrer aktuellen Europawahl-Kampagne steht: „Für ein Europa, das seine Minderheiten schützt und sich entschlossen gegen jede Form des Extremismus stellt.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2024)

Sharon Adler: Du wurdest am 6. Mai 2024 von der Europäischen Bewegung Deutschland e.V. und der EU-Kommission für dein ehrenamtliches Europa-Engagement zur „Frau Europas“ ernannt und von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb am 23. Mai 2024 zur „Interner Link: Botschafterin für Demokratie und Toleranz“. Mazal tov! Was bedeuten diese Auszeichnungen beziehungsweise Ernennungen – besonders in dieser Zeit – für dich und mit welcher Verpflichtung sind sie für dich persönlich verbunden?

Hanna Veiler: Diese Auszeichnungen sind für mich total schön und überfordernd zugleich. Ich frage mich immer wieder, was das bedeutet, dass die Enkeltochter eines Shoah-Überlebenden gerade in diesem Jahr diese Auszeichnungen bekommt. Für mich stehen sie vor allem dafür, dass meine und unsere harte Arbeit gesehen wird. Sie zeigen, dass wir weitermachen müssen und nicht aufgeben dürfen.

Sharon Adler: Mit welchen Gedanken schaust du auf die Europawahl? Welche Hoffnungen und Befürchtungen hast du? Welche Forderungen? Und wofür steht die JSUD in ihrer aktuellen Europawahl-Kampagne ?

Hanna Veiler: Für ein Europa, das seine Minderheiten schützt und sich entschlossen gegen jede Form des Extremismus stellt. Unsere Kampagne „Wir sind Europa. No Europe without Jews“ thematisierte nicht nur die Rechte und Sorgen junger Jüdinnen und Juden, sondern auch jene anderer von Terror bedrohter Minderheiten. Meine Befürchtungen, ein europaweiter Rechtsruck, sind leider eingetroffen. In den nächsten Jahren wird sich zeigen müssen, ob Europa imstande ist, zusammenzustehen und den Extremen den Kampf anzusagen.

Interner Link: Zur Vita von Hanna Veiler >>

Zitierweise: Interview mit Hanna Veiler: „Wir stützen uns auf eine Geschichte, die voll von Resilienz und Widerstand ist.“, in: Deutschland Archiv, 13.8.2024, Link: www.bpb.de/551253.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Machanot (Hebräisch, Plural von Machane) sind Ferienfreizeitcamps, die für Jugendliche und Kinder von den Jüdischen Gemeinden beziehungsweise der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) im Winter und Sommer in Deutschland, Italien und Israel durchgeführt werden. Siehe https://zwst.org/de/angebote/zwst-jugend/ferienfreizeit-machanot, zuletzt abgerufen am 28.7.2024.

  2. Der Paragraf 5 regelte die ethnisch-nationale Einordnung von Jüdinnen und Juden. In den sowjetischen Personalausweisen wurde in der Spalte „nacional’nost’“ (Nationalität) „evrej“ („Hebräer“, Jude) eingetragen.

  3. Das Judentum kennt bestimmte Voraussetzungen für den Verzehr sowie die Zubereitung von Speisen. Diese werden unter dem Begriff „Kaschrut“ zusammengefasst. Das hebräische Wort Kaschrut bedeutet „rituelle Eignung“. Was nach der Kaschrut gegessen werden darf, wird als „koscher“ bezeichnet. Lebensmittel, die nicht koscher sind, heißen „trefe“. https://www.zentralratderjuden.de/judentum/riten-und-gebraeuche/kaschrut-die-juedischen-speisevorschriften/, zuletzt aufgerufen am 28.7.2024.

  4. 1990, noch vor der Wiedervereinigung, hat die DDR Jüdinnen und Juden aus der früheren Sowjetunion aufgenommen. Maßgeblich beteiligt daran war Interner Link: Anetta Kahane. Sie initiierte in ihrer Funktion als Ausländerbeauftragte des Magistrats von Ostberlin beziehungsweise als Mitglied der Arbeitsgruppe «Ausländerfragen» am «Zentralen Runden Tisch» den Antrag «Aufruf zur Aufnahme sowjetischer Juden in der DDR», der am 12. Februar 1990 ohne Gegenstimmen angenommen wurde. Nach der Wiedervereinigung wurde die Einwanderung unter dem Begriff «Kontingentflüchtlinge» fortgesetzt. Am 11. Juli 1990 beschloss der Ministerrat der DDR die Gewährung der Einreise und des ständigen Aufenthalts für Juden aus der Sowjetunion. Diese Regelung wurde nicht in den Einigungsvertrag der beiden deutschen Staaten übernommen, so dass dieses ungeregelte Flüchtlingsproblem auf Bitten des damaligen Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, an die Innenministerkonferenz verwiesen wurde. Mit Beschluss der Ministerpräsidenten vom 9.1. 1991 wurde die Aufnahme von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion dann in der bis Dezember 2004 gültigen Form geregelt. https://www.zentralratderjuden.de/angebote/integration/infos-zur-zuwanderung/, zuletzt aufgerufen am 6.8.2024.

  5. Siehe „Einwanderer So leise wie möglich“, in: DER SPIEGEL 22/1996, https://www.spiegel.de/politik/so-leise-wie-moeglich-a-c59243ab-0002-0001-0000-000008928367, zuletzt aufgerufen am 15.7.2024

  6. Siehe Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, 19.1.2023: „Härtefallfonds für jüdische Zugewanderte bleibt weit hinter den Erwartungen zurück“. https://zwst.org/de/news/haertefallfonds-fuer-juedische-zugewanderte-bleibt-weit-hinter-den-erwartungen-zurueck, zuletzt aufgerufen am 26.7.2024.

  7. Das seit 2019 jährlich stattfindende Jewish Women Empowerment Summit zur Bildung, Vernetzung, Befähigung und zum gesellschaftlichen Diskurs für junge jüdische Frauen ist eine Kooperationsveranstaltung der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) und der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD).

  8. „Die Befürworter:innen einer Umbenennung hatten argumentiert, beide Herrscher seien aufgrund persönlicher und politischer Verfehlungen als Namensgeber einer Universität im 21. Jahrhundert ungeeignet. So war Graf Eberhard maßgeblich seine judenfeindliche Haltung, Herzog Karl Eugen unter anderem seine Beteiligung am Soldatenhandel vorgeworfen worden.“ Der Senat der Universität lehnte den Antrag von Studierenden auf Umbenennung der Universität ab. https://www.stura-tuebingen.de/uniname/ und https://uni-tuebingen.de/universitaet/profil/geschichte-der-universitaet/name-der-universitaet/ und https://uni-tuebingen.de/universitaet/profil/geschichte-der-universitaet/name-der-universitaet/ vom 21.7.2022, zuletzt aufgerufen am 28.7.2024.

  9. EDA (Hebräisch für „Glaubensgemeinschaft“). Das offizielle Magazin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland erscheint seit März 2024. https://edamagazin.de/, zuletzt aufgerufen am 14.7.2024.

  10. Dokumentiert wurden die Verbrechen in dem am 21.2.2024 veröffentlichten Bericht „Sexual Crimes in the October 7 War. Silent Cry“, Special Report of the Association of Rape Crisis Centers in Israel, verfügbar unter https://humanrightsvoices.org/assets/attachments/documents/ARCCI_report_-_sexual_crimes_in_the_october_7.pdf sowie unter anderem im "The October 7th Geo-visualization Project. Mapping the Women´s Massacre", https://oct7map.com/women und unter stories.bringthemhomenow.net des „The Hostage and Missing Families Forums“.

  11. The Sheikh Jarrah Affair: The Strategic Implications of Jewish Settlement in an Arab Neighborhood in East Jerusalem. Yitzhak Reiter and Lior Lehrs, 2010, The Jerusalem Institute for Israel Studies. Established by the Charles H. Revson Foundation. https://jerusaleminstitute.org.il/en/publications/the-sheikh-jarrah-affair-the-strategic-implication-of-jewish-settlement-in-an-arab-neighborhood-in-east-jerusalem/ und https://www.ir-amim.org.il/en/tags/sheikh-jarrah, zuletzt aufgerufen am 28.7.2024

  12. Natasha A. Kelly, geboren 1973 in London, ist eine in Deutschland lebende Kommunikationswissenschaftlerin, Autorin und Politikerin.

  13. Allyship beschreibt den Prozess der aktiven Verbündetenschaft einer privilegierten Person mit Menschen aus einer gesellschaftlich unterdrückten Gruppe. Der Begriff kann mit „Solidarität“, „Parteilichkeit“ oder „Verbündetenschaft“ ins Deutsche übertragen werden. Allys sind Menschen, die aufgrund ihrer Nationalität, ihres Alters, Geschlechts, Religion, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, sexueller Orientierung oder der sozialen Herkunft gesellschaftliche Vorteile genießen und diese für weniger Privilegierte nutzen. Ziel ist es, die zugrundeliegenden Macht- und Ungleichheitsverhältnisse zu überwinden. Siehe https://www.gender-nrw.de/allyship/, zuletzt aufgerufen am 5.8.2024.

  14. Offener Brief der Jüdischen Studierendenunion Deutschland an den Präsidenten der Freien Universität Berlin, Prof. Ziegler, sowie „Forderungspapier zum Umgang mit Antisemitismus an Universitäten und universitätsnahen Einrichtungen“ an Bundesministerin Stark-Watzinger, Jüdische Studierendenunion Deutschland (JSUD), Berlin, 9.11.2023. Zu letzterem siehe https://www.forschung-und-lehre.de/fileadmin/user_upload/Rubriken/Zeitfragen/2023/11-23/Juedische_Studierendenunion_Deutschland_Forderungspapier_091123.pdf, zuletzt aufgerufen am 5.7.2024.

  15. CHAVERIM@FU - Netzwerk für jüdische Themen. „Chaverim“ (hebräisch für Freunde). Die Hochschulgruppe an der Freien Universität Berlin setzt sich aus Studierenden jüdischer und nicht-jüdischer Herkunft zusammen und setzt sich für die Förderung jüdischer Kultur und gegen Antisemitismus, Israelfeindlichkeit und Diskriminierung ein. https://chaverim-fu.berlin/, zuletzt aufgerufen am 20.5.2024.

  16. Die Aktion, initiiert von Melody Sucharewicz und der „For Yarden“ Stiftung, wurde von zahlreichen Organisationen unterstützt, darunter die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V., der Zentralrat der Juden, der World Jewish Congress, MAKKABI Deutschland oder die Jüdische Studierendenunion. Die „For Yarden“ Stiftung wurde von der Familie Roman gegründet, deren Tochter und Schwester 50 Tage lang von den Terroristen gefangen gehalten wurden. Yardens Mann Alon Gat konnte mit seiner dreijährigen Tochter vor den Terroristen fliehen. Nun kämpft er für die Freilassung seiner Schwester Carmel Gat, die sich immer noch in Geiselhaft befindet. www.platz-der-geiseln.de, www.bringyardenhome.com, www.jgive.com, zuletzt aufgerufen am 19.6.2024.

Lizenz

Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 4.0 - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International" veröffentlicht. Autoren/-innen: Hanna Veiler, Sharon Adler für Deutschlandarchiv/bpb.de

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Weitere Inhalte

wurde 1998 in Belarus geboren und wuchs ab 2005 in Süddeutschland auf. Nach einem Freiwilligenjahr in Israel studierte sie in Tübingen, Paris und Costa Rica Kunstgeschichte, Religion, Kultur und Friedensforschung. Seit 2023 ist sie Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion (JSUD) und Vizepräsidentin der European Union of Jewish Students (EUJS). Interner Link: Mehr zu Hanna Veiler >>

geboren 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Moderatorin und Fotografin. Im Jahr 2000 gründete sie das Online-Magazin und Informationsportal für Frauen AVIVA-Berlin, das sie noch heute herausgibt. Das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und über jüdisches Leben zu berichten. Sharon Adler hat verschiedenste Projekte zu jüdischem Leben in Deutschland für unterschiedliche Auftraggeber/-innen umgesetzt und auch selbst Projekte initiiert wie "Schalom Aleikum“, das sie zur besseren Verständigung von Jüdinnen und Muslima entwickelte. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 initiierte sie das Interview- und Fotoprojekt "Jetzt erst recht. Stop Antisemitismus". Hier berichten Jüdinnen und Juden in Interviews über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Für das Deutschland Archiv der bpb betreut sie die Reihe "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"