Am 1. Juli 1949 findet in der Möhlstraße in München eine Polizeirazzia statt. Das ist nicht ungewöhnlich, denn die überwiegend von jüdischen KZ-Überlebenden und „Displaced Persons“ bewohnte Straße gilt als Zentrum des Schwarzmarkts in der Stadt. Hier leben in den Augen von Polizei und nichtjüdischen Nachbarn „unerfreuliche Elemente“, die billige, weil unversteuerte Lebensmittel verkaufen – sehr zum Ärger vieler Münchner Geschäftsleute. Schon in den Tagen zuvor kam es wiederholt zu Festnahmen. An diesem Freitag aber eskaliert die Situation: Die teils berittenen Polizisten kreisen den gesamten Bereich weiträumig ein und dreschen mit Knüppeln unterschiedslos auf alle ein. Die Gejagten wehren sich mit Steinwürfen. Es kommt zu tumultartigen Szenen und über 30 Festnahmen. Zahlreiche Menschen werden verletzt. Die Süddeutsche Zeitung berichtet wenig später über die Ereignisse und druckt Zuschriften ab, die sie infolge dieses Berichts erhält. Einer der Briefe stammt von einer Person, die sich selbst „Adolf Bleibtreu“ nennt: Demnach verzeihen die
Weiterführendes Material
Informationen zur politischen Bildung (IzpB):
Interner Link: Gemeinsame deutsche Nachkriegsgeschichte 1945–1990, 2024 .