Anfang Mai 1949: Bereits zum fünften Mal trifft sich die
Eigentlich will Hans Werner Richter 1947 eine neue Literaturzeitschrift als vermittelnde Stimme zwischen Ost- und Westdeutschland gründen. Doch die amerikanische Besatzungsmacht hat dies untersagt. Was bleibt, sind unregelmäßige Treffen deutscher Intellektueller, die nach einer neuen Literatur für das neue Deutschland suchen. Rückkehrenden aus der Emigration steht der Kreis eher ablehnend gegenüber. Die Anwesenden tragen sich ihre neuesten Texte vor und stellen sich anschließend der manchmal harschen Kritik der anderen – ohne selbst das Wort ergreifen zu dürfen. Die Treffen sind in den ersten Jahren vor allem von dem Wunsch geprägt, die Sprache auf das Notwendigste zu reduzieren und eine kulturelle Reorientierung zu bewirken. Politische Diskussionen sind unerwünscht.
Obwohl die ungeschriebenen Regeln der „Gruppe 47“ streng sind und allein Richter entscheidet, wer zu den Treffen eingeladen wird, ist sie für die Nachkriegsliteratur prägend. Viele Autorinnen und Autoren beginnen mit der Lesung vor der Gruppe ihre Schriftstellerkarriere. Heinrich Böll, Günter Grass, Hans Magnus Enzensberger, Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann gehören zu den jungen Talenten, die mit dem Preis der „Gruppe 47“ ausgezeichnet werden.
Weiterführendes Material
APuZ:
Interner Link: Gruppe 47 , B25/2007.