Nicht nur die höchste Fußball-Liga in der DDR – die Deutsche-Sportausschuss- Liga – wird 1949 ins Leben gerufen. Auch auf Vereinsebene und in den unteren Ligen passiert einiges. Im erzgebirgischen Aue hat sich der heimische Fußballverein bereits 1945 als Sportgemeinschaft wieder gegründet. Gespielt wird nur auf lokaler Ebene, überregionale Wettkämpfe sind vorerst verboten. Als 1948 der Deutsche Sportausschuss (DS) in der Sowjetischen Besatzungszone ins Leben gerufen wird, ist dies ein deutliches Zeichen dafür, dass es wieder höherklassige Spiele geben wird. Per Anordnung werden die bislang privat organisierten Sportvereine zu Betriebssportgemeinschaften (BSG) umgeformt. Sie sind nun an Werke und Organisationen angegliedert, die auch für die Finanzierung und die Sportstätten verantwortlich sind. Im Falle des Auer Vereins ist dies zunächst das Pneumatikwerk in Aue. Ab 1950 aber gehört der Club zur Wismut AG, einem der weltweit größten Unternehmen im Uranbergbau.
Bei der Wismut AG angegliedert zu sein, hat Vorteile: Der Betrieb schafft es 1950, innerhalb von nur vier Monaten ein neues, größeres Stadion für seinen Verein zu bauen. Das Otto-Grotewohl-Stadion wird am 20. August 1950 in Anwesenheit des Ministerpräsidenten mit einem Freundschaftsspiel gegen die BSG Waggonbau Dessau eingeweiht (Endstand 3:3). In diesem Stadion setzt sich der rasante Aufstieg der Elf fort. Die BSG Wismut wird insgesamt 40 Jahre in der DDR-Oberliga spielen – länger als jedes andere Team.
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