Auf einer schmalen Broschüre, die Anfang 1946 erscheint, heißt es „1946 – das erste Jahr des großen Dresdner Aufbauplanes“. Ein Jahr zuvor, im Februar 1945, ist die Stadt durch gezielte Bombenangriffe nahezu vollständig zerstört worden. Die amerikanische und die britische Luftwaffe sollten der deutschen Bevölkerung jede Hoffnung auf einen Sieg nehmen. 1946 soll die Zeit vorbei sein, in der man nur die Trümmer beiseite räumt. Nach dem Willen der sowjetischen Besatzungsmacht geht es nun darum, die Zukunft zu bauen.
In vielem soll sich das „neue“ Dresden positiv von dem zerstörten abheben. Es soll eine Stadt werden, in der alle gesund wohnen können, eine Stadt, die ihre Kulturschätze bewahrt. Die Gelder für diesen Neu- und Wiederaufbau werden schon 1945 eingeplant. Vor allem der Zwinger, ein barocker Gebäudekomplex an der Elbe, soll wiederaufgebaut werden. Fotos dokumentieren diesen Prozess in den kommenden Jahren, stets verbunden mit dem Hinweis auf dessen lange Dauer. Die Baumaterialien werden teils aus den Trümmern der alten Anlagen geborgen, teils versuchen Bildhauer, möglichst große Stücke der barocken Fresken zu retten. 1951 können erstmals wieder Besucherinnen und Besucher in den Gebäudekomplex. Andere historische Gebäude sind vorerst nicht zu rekonstruieren: Zu groß sind die Zerstörungen am Schloss, an der Hofkirche und am Opernhaus. Schutzdächer sollen diese Bauten vor weiteren Schäden schützen. Tatsächlich beansprucht der Wiederaufbau Jahrzehnte. Der Zwinger aber sieht schon 1963 wieder aus wie vor dem Krieg – zumindest von außen.
Weiterführendes Material
Informationen zur politischen Bildung (IzpB):
Interner Link: Gemeinsame deutsche Nachkriegsgeschichte 1945–1990, 2024 .Tanja Scheffler:
Interner Link: Dresden, vom schnellen Scheitern der sozialistischen Städtebaukonzepte. Der Weg zurück zur historischen Stadt , Deutschland Archiv.