In der Hand des Volkes“, so meldet die Berliner Zeitung am 20. April 1947, befinde sich nunmehr das Schmierölwerk Lützkendorf-Krumpa. Damit liefere der einzige größere Betrieb in der Interner Link: Sowjetischen Besatzungszone, der Treibstoffe herstellen könne, wieder für den zivilen Bereich. Tatsächlich produzierte das Werk bereits seit dem Frühjahr 1946 dringend benötigte Diesel-Kraftstoffe, Paraffin, Schmier- und Motorenöl und Petroleum. Zunächst allerdings gehen alle Produkte ausschließlich als Interner Link: Reparationsleistung an die sowjetische Besatzungsmacht. Der Grundstoff dafür stammt aus Österreich, das damit seinen Entschädigungszahlungen an die Sowjetunion nachkommt. Doch die guten Nachrichten vom April 1947 trügen: Noch im Winter 1947 beginnen umfangreiche Demontagen in Lützkendorf. Das soeben wiederaufgebaute Hydrierwerk wird komplett abgebaut und bis Mitte 1948 in die Sowjetunion verfrachtet. Im Juli 1948 wird der Interner Link: Volkseigene Betrieb (VEB) Mineralölwerk Lützkendorf-Krumpa in die Vereinigung Volkseigener Betriebe Kohlenwertstoffe eingegliedert. Das Mineralölwerk wird ein sozialistischer Vorzeigebetrieb – hier werden vorgeblich Höchstleistungen erbracht und die Jugendbrigaden kämpfen im sozialistischen Wettbewerb. Zugleich steht der VEB auch unter besonderer Beobachtung. So kritisiert das Neue Deutschland die Werksleitung scharf, als im Dezember 1949 bekannt wird, dass in Lützkendorf Tausende Tonnen Schmieröl ungenutzt lagern. Der Aufbau der Wirtschaft und des Landes hängt, so wird immer wieder betont, auch an Lützkendorf.
Weiterführendes Material