Am 24. November 1949 kommt es im Bundestag zum Eklat. Die Sozialdemokraten, allen voran ihr Vorsitzender Kurt Schumacher, protestieren lautstark. Bundeskanzler Interner Link: Konrad Adenauer (CDU) hat kurz zuvor ohne Rücksprache mit dem Parlament das Interner Link: Petersberger Abkommen unterzeichnet. Den in der Interner Link: Alliierten Hohen Kommission vertretenen Besatzungsmächten USA, Großbritannien und Frankreich hat er darin weitreichende Zusicherungen gemacht.
Im Kern geht es darum, die Bundesrepublik Stück für Stück in die Staatengemeinschaft einzugliedern. Ziel sei „die Teilnahme Deutschlands an allen den internationalen Organisationen [...], in denen deutsche Sachkenntnis und Mitarbeit zum allgemeinen Wohl beitragen“ können. Die in Aussicht gestellte Interner Link: Westintegration ist jedoch mit Bedingungen verknüpft. Beide Seiten einigen sich darauf, welche Betriebe noch abgebaut werden und welche nicht. Das Ende der Demontagen ist damit absehbar – ein Vorteil gegenüber der bislang herrschenden Unsicherheit. Adenauer hat im Gegenzug den Beitritt der Bundesrepublik zum Interner Link: Ruhrstatut erklärt. Dies gibt die Verfügungsgewalt über die deutsche Schwerindustrie in die Hand der Ruhrbehörde. Ab Dezember 1949 ist die Bundesrepublik zwar stimmberechtigtes Mitglied in diesem Gremium. Die SPD aber sieht den Bundestag dennoch entmachtet und greift Adenauer als „Kanzler der Alliierten“ an. Dieser hat jedoch neben der Regierungskoalition die Gewerkschaften auf seiner Seite. Die SPD hingegen gilt nun für lange Zeit als Partei, die gegen die Westintegration eingestellt ist.
Weiterführendes Material