Gerade einmal acht Monate dauern die Bauarbeiten im Jahr 1949, dann kann die neue Brücke, die an Stelle der im Zweiten Weltkrieg zerstörten alten Rheinbrücke entsteht, eröffnet werden. Der Grundstein wird am 8. März gelegt, die Grundkonstruktion am 6. September fertiggestellt, und schon am 12. November 1949 rollt die erste Straßenbahn über die neue „Rheinbrücke Bonn/Beuel“. Die Brücke wird von den Bonner Bürgerinnen und Bürgern gefeiert. Nichts in der modernen Architektur erinnert an den gemauerten Vorgängerbau, von der Uferpromenade aus ist die riesige Aufschrift „Stahlbau Rheinhausen“ zu lesen.
Eigens zur feierlichen Eröffnung erscheint das Lied „Mir jonn widde övve de Bröck“ („Wir gehen wieder über die Brücke“). Tenor: Zwar sei die ganze Stadt stark zerstört gewesen, doch am schlimmsten habe die Bürger der Verlust der Rheinbrücke getroffen. Umso glücklicher seien diese jetzt und dankten den Arbeitern, die „Dag un Naach“ (Tag und Nacht) gearbeitet hätten. In den Bonner Kirchen finden besondere Gottesdienste statt, abends gibt es Feuerwerk, und auch Bundeskanzler Konrad Adenauer ist vor Ort. Die Wiederherstellung der Infrastruktur ist eine der dringendsten Aufgaben in allen Besatzungszonen. Nicht nur angesichts des Umfangs der Zerstörungen ist dies schwierig – allein zwischen Breisach und Wesel sind mindestens 28 Rheinbrücken vernichtet, in Köln ist keine der vormals fünf Brücken intakt geblieben. Knapp sind zudem Baumaterialien wie Beton und Stahl – umso bemerkenswerter ist der Bau der „Bröck“ in Bonn.
Weiterführendes Material
Informationen zur politischen Bildung (IzpB):
Interner Link: Gemeinsame deutsche Nachkriegsgeschichte 1945–1990, 2024 .