Küstrin-Kietz, Brandenburg | Deutschland Archiv | bpb.de

Küstrin-Kietz, Brandenburg

/ 2 Minuten zu lesen

Die Fotomontage zeigt als historisches Element wartende Menschen auf den ersten Zug am 6. Oktober 1950. Vor ihnen ist als modernes Element der Montage die heutige Ansicht der Gleise zu sehen, ein Zaun trennt das ehemalige Bahnhofsgbäude im Hintergrund und die Schienen.

Eröffnung der Bahnstrecke nach Frankfurt (Oder) – Warten auf den ersten Zug, 6. Oktober 1950. Der Personenverkehr wurde 1996 eingestellt, nur ein Teil der Gleisanlagen wird als Abstellgleis genutzt. (© Küstrin-Kietz: Privatarchiv Lothar Malzahn, Lothar Meyer/ Foto 2023 und Bildmontage Alexander Kupsch)

Am 5. März 1947 berichtet die ostdeutsche Presse, dass es „wieder eine stabile Verkehrsverbindung zwischen Ost und West“ gebe. Gemeint ist die Eisenbahnbrücke über die Oder bei Küstrin/Kostrzyn. Die Oder bildet hier die Grenze zu Polen. Mehrere Züge täglich, bepackt mit requirierten Gütern, rollen hier nun Richtung Osten. Neben der Verbindung in Frankfurt (Oder) ist dies die wichtigste Strecke, die im Laufe der nächsten Jahre kontinuierlich ausgebaut wird. Anfang November 1949 berichten die Zeitungen in der Bundesrepublik, dass immer mehr Interner Link: Reparationsgüter

mit dem Zug von der DDR in die Sowjetunion gebracht werden. In den ostdeutschen Zeitungen ist von diesen Gütertransporten keine Rede. Anders verhält es sich mit Transporten von dort in die DDR. Am 29. Dezember 1949 etwa wird die Lieferung von 380.000 Tonnen Getreide aus der UdSSR gemeldet - ein Teil davon kommt über den Bahnhof Kietz.

Die Bedeutung des Bahnhofs wächst nach 1945 erheblich. Bis Kriegsende ist er lediglich der westliche Vorortbahnhof von Küstrin. Nun aber findet hier die Übergabe der Züge an die polnische Staatsbahn statt. Zu diesem Zweck wird das Gleisgelände entscheidend vergrößert. Zusätzlich zu den existierenden sechs Gleisen werden weitere 14 verlegt, immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für die reibungslose Abwicklung. Der Personenverkehr spielt am Kietzer Bahnhof nur eine untergeordnete Rolle. Zwar treffen hier Züge aus Frankfurt (Oder) und Strausberg ein, aber für Reisende ist der Bahnhof bis 1992 Endstation.

Weiterführendes Material