"Bunkerland in Bauernhand“ – dieser Slogan begleitet die Bodenreform in der Interner Link: Sowjetischen Besatzungszone. Großbäuerliche Betriebe ab 100 Hektar werden enteignet, die landwirtschaftlichen Nutzflächen häufig an Vertriebene und Flüchtlinge verteilt. Ungelöst bleibt die Frage, wie und womit die Neubäuerinnen und -bauern den Boden bearbeiten sollen. Es fehlt ihnen an Zugtieren und Maschinen. 1948 werden die ersten Maschinenausleihstationen (MAS) eingerichtet, die diesen Missstand beseitigen sollen. Die Grundidee ist, dass die kleineren bäuerlichen Betriebe sich Zug- und Erntemaschinen bei den MAS leihen, wenn sie diese benötigen. Die Landmaschinen stammen aus dem eingezogenen Eigentum der „Junker“. Doch die MAS sind häufig nicht gut genug ausgestattet. Auch die Unterstützung von Berliner Betrieben bringt nicht den gewünschten Erfolg. Die MAS Rehfelde hat beispielsweise nicht genug Maschinen, um die über 500 Landwirtschaftsbetriebe im Umkreis zu bedienen.
Die MAS haben indes nicht nur wirtschaftliche Aufgaben: Sie unterstützen die Interner Link: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) bei ihrer Propaganda gegen die erfolgreicher wirtschaftenden Alt- und Großbauern. Nicht jeder Landwirt wird bei der Maschinenverleihe gleichermaßen berücksichtigt – die „Großbauern“ werden deutlich benachteiligt und müssen dennoch abliefern, wenn sie keine Strafe kassieren wollen. In den teils von den MAS betreuten Kulturhäusern wird gegen sie Stimmung gemacht. Eine Folge dieser Maßnahmen ist die anhaltende Landflucht.
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