Am 14. August 1949 wird auf der Galopprennbahn in Hoppegarten das wichtigste Rennen der Saison ausgetragen: der mit 50.000 Mark dotierte „Große Preis der sowjetischen Besatzungszone“. Hier sei die „Elite am Start“ meldet die Berliner Zeitung vom Renntag. Tatsächlich aber gibt es große Probleme auf der Rennbahn, denn es fehlen sowohl Vollblutpferde als auch Jockeys. Viele Rennstallbesitzer sind bereits vor der anrückenden Front Richtung Westen geflüchtet. Im Zuge der Entnazifizierung ist zudem der Union-Klub als Besitzer der Rennbahn enteignet worden, Experten für die Pferdezucht sind rar. Die Wettbewerbe um die großen Preise verlassen Hoppegarten – der „Große Preis von Berlin“ wird schon ab 1947 in Düsseldorf ausgetragen. Resigniert stellt das Neue Deutschland im September 1949 fest, dass die Teilnahme ostdeutscher Pferde an Rennen in den Westzonen mangels Qualität wenig sinnvoll sei. Dem Publikumsinteresse kann das indes wenig anhaben. So kommen am 14. August 1949 weit über 10.000 Besucherinnen und Besucher nach Hoppegarten, viele von ihnen aus den westlichen Sektoren Berlins. Um diese nicht abzuschrecken, werden die ab Sommer 1948 üblichen Personenkontrollen an der Grenze von Berlin nach Brandenburg an den Renntagen ausgesetzt. So treffen bis zum Mauerbau West- und Ostdeutsche in Hoppegarten aufeinander, wenn es um den „Großen Preis der DDR“ oder den „Großen Preis der deutschen Landwirtschaft“ geht. Nicht allen ist dies recht: Das 1950 gegründete
Weiterführendes Material
Informationen zur politischen Bildung (IzpB):
Interner Link: Gemeinsame deutsche Nachkriegsgeschichte 1945–1990, 2024 .Elke Kimmel:
Interner Link: 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit. Sport, Kultur und Freizeit , Deutschland Archiv, 02.07.2024.