Interner Link: Warum es zur doppelten Staatsgründung kam. Die Konkurrenz der Gründungen von "Bundesrebublik Deutschland" in Bonn und "Deutscher Demokratischer Republik" in Ost-Berlin war kein Akt des Jahres 1949, sondern vollzog sich über einen längeren Zeitraum. Mit den unterschiedlichen Staats- und Gesellschaftsvorstellungen des Westens und der Sowjetunion war die Teilung gleichwohl schon 1946 besiegelt. Hier zumInterner Link: Beitrag von Ilko-Sascha Kowalczuk.Interner Link: Blasse Erinnerung. Der Neubeginn nach 1945 im deutschen Gedächtnis. Während die eigene Staatsgründung in der DDR ritualhaft zelebriert wurde, spielte sie in der Bundesrepublik keine herausragende Rolle im öffentlichen Gedächtnis. Mit den Unsicherheiten der Gegenwart verändert sich jedoch auch der Blick auf beide Staatsgründungen. Hier zumInterner Link: Text von Martin Sabrow.
D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren.
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Wann genau kam es zur Gründung der beiden deutschen Staaten? Tatsächlich erst 1949 oder eigentlich schon 1946? Und warum spielte die Gründung der Bundesrepublik am 23. Mai 1949 im Westen keine so große Rolle im öffentlichen Gedächtnis wie der 7. Oktober 1949 als Gründungstag der DDR im Osten? Zwei Betrachtungen der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk und Martin Sabrow.
2022 im Brandenburgischen Borkwalde fotografiert. An einem Jackenrevers finden sich Fahnensticker der 1990 untergegangenen DDR und der Bundesrepublik Deutschland, beide offiziell gegründet 1949 und seit dem 3. Oktober 1990 wieder vereint. (© picture-alliance, ZB / Sascha Steinach)
Das Archivbild zeigt als einen der Unterzeichner des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland Ernst Reuter, den damaligen Oberbürgermeister und Abgeordneten im parlamentarischen Rat der Stadt Berlin, am 23. Mai 1949 in Bonn. Das "GG" trat allerdings erst am 24. Mai 1949, 00:00 Uhr in Kraft. Man nannte die Unterzeichner "die Väter der Verfassung": Gut drei Jahre nach der Kapitulation von Hitler-Deutschland waren die 61 Männer und vier Frauen am 1. September 1948 in Bonn zusammengetreten, um eine demokratische Verfassung für einen westlichen Teilstaat auszuarbeiten. Sie taten dies auf Geheiß der drei Besatzungsmächte Frankreich, USA und Großbritannien, die ihnen zugleich Leitlinien mit auf den Weg gaben. Neun Monate und viele hitzige Sitzungen später legte der Parlamentarische Rat am 8. Mai 1949 sein Ergebnis vor: das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Zeitgleich wurde mit der Ausarbeitung einer Verfassung in der sowjetischen Besatzungszone die Gründung der DDR vorbereitet. Sie folgte am 7. Oktober 1949 in Ost-Berlin. (© picture-alliance/AP, Hanns J. Jaeger)
Weitere Betrachtungen zur doppelten Staatsgründung 1949 in der aktuellen Mai-Ausgabe der Zeitschrift Interner Link: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) der bpb, der auch diese beiden Beiträge entnommen sind. Deutschland Archiv 8.5.2024. (hk)
Ergänzend:
Markus Meckel,
Weitere Inhalte
ist Historiker und Publizist. Zuletzt erschien seine zweibändige Biografie Walter Ulbrichts bei C.H. Beck.
ist Professor em. für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und ehemaliger Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF). Er ist Sprecher des Leibniz-Forschungsverbunds „Wert der Vergangenheit“.