Ein echtes Ärgernis – dazu entwickelt sich das Haus des Rundfunks an der West-Berliner Masurenallee ab 1945. Was Wunder, dass die Briten bereits Anfang Juni 1948 versuchen, den „Berliner Rundfunk“ zum Abzug zu bewegen. Seit Mai 1945 produziert hier der von der sInterner Link: owjetischen Besatzungsmacht lizenzierte Sender sein Programm. Er ist eingezogen, bevor die westlichen Besatzungsmächte nach Berlin kamen. Je stärker die Alliierten sich voneinander entfernen, desto ärgerlicher ist es, dass von West-Berlin aus Propaganda gegen den Westen gemacht werden kann. Zwar können britische Soldaten das Haus abriegeln und den Zugang erschweren. Gravierendere Eingriffe aber sind nicht möglich, wenn man keine ernsthaften Auseinandersetzungen riskieren will. Hinzu kommt, dass die Ost-Berliner den großen Sendesaal auch für große Publikumsveranstaltungen wie das Silvesterkonzert 1948 nutzen. Provozierender noch ist eine Modenschau des SED-nahen Demokratischen Frauenbunds, die im Juni 1949 hier stattfindet. Mitunter eskaliert die Stimmung am Rande derartiger Veranstaltungen. Nach einer Feier der Interner Link: Freien Deutschen Jugend (FDJ) im August 1949 überfallen aufgebrachte Jugendliche aus der Nachbarschaft die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dennoch wird sogar der 30. Todestag des sowjetischen Revolutionsführers Lenin 1951 in Charlottenburg begangen. Im Juni 1952 ist Schluss mit solchen Veranstaltungen und dem Sendebetrieb: Britisches Militär sperrt den Zugang zum Gebäude. Der „Berliner Rundfunk“ zieht an die Nalepastraße in Ost-Berlin.
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