Es ist eine unscheinbare Randnotiz in der Berliner Zeitung vom 23. November 1947. „Neben anderen beschädigten und nicht mehr aufbauwürdigen Schlössern werden auch aus den Ruinen des Göring-Schlosses Karinhall Baumaterialien für die im Land Brandenburg geplanten 10 000 Neubauerngehöfte gewonnen.“ Den Tatsachen entspricht diese Meldung wohl nicht. Die planmäßigen Aufräumarbeiten in der nördlich von Berlin gelegenen Schorfheide haben im Herbst 1946 begonnen. Bis zu diesem Zeitpunkt hat die sowjetische Armee das Gelände weitgehend abgesperrt, Plünderungen aber nicht verhindert. Nachbarn haben sich an den zum Anwesen gehörenden Wehrmachtsbaracken bedient, denn Baumaterial und Möbel sind knapp. Noch immer liegen zwischen den Trümmern Skulpturen aus Stein und Marmor, kaum geschützt vor nach Andenken Suchenden. Nach 1990 werden Taucher einige monumentale Skulpturen des Bildhauers Arno Breker aus dem nahe gelegenen See bergen. Viele der Kunstwerke, die Hermann Göring in ganz Europa stehlen ließ, sind bei Kriegsende an andere Orte gebracht worden. Teilweise werden sie im
Anfang 1948 beginnt die Bergung der brauchbaren Materialien in Carinhall. Für Neubauernhöfe aber werden sie kaum verwendet. Stattdessen wird mit ihnen das Jagdschloss Hubertusstock saniert. Feldsteine werden für die „Pionierrepublik“ am Werbellinsee genutzt. Nachdem alles Verwertbare weggeschafft ist, beginnt die Einebnung des Geländes.