Am 10. September 1949 legen Teilnehmende eines „Internationalen Friedenstreffens“ am Krematorium des Interner Link: ehemaligen Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück Kränze nieder. Sie gedenken der hier von den Nationalsozialisten umgebrachten Menschen. Bereits ab 1945 werden große Teile des ehemaligen KZ-Geländes und die Wohnhäuser der Wachmannschaften von den sowjetischen Besatzungstruppen genutzt. Zunächst richten diese am gleichen Ort ein Repatriierungslager ein, in dem von den Deutschen verschleppte sowjetische Interner Link: Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter vor ihrer Heimreise untergebracht werden. Anschließend befindet sich hier bis 1993 eine Kaserne der sowjetischen Armee.
Im September 1949 sind die Urteile in den Hamburger Ravensbrück-Prozessen über insgesamt 38 Angehörige der Wachmannschaften und des medizinischen Personals bereits gefallen. 19 der Verurteilten sind hingerichtet worden. Vor allem der erste Ravensbrück-Prozess gegen 16 Angeklagte, der Anfang 1947 endet, hat in den Medien ein breites Echo gefunden. Ein Interner Link: öffentlicher Gedenkort – nach dem Muster der in Buchenwald und Sachsenhausen angelegten – wird in Ravensbrück erst 1959 eingeweiht. Schon vorher finden in der Gemeinde zahlreiche Kundgebungen von Überlebenden statt, bei denen der „Opfer des Faschismus“ gedacht wird. Im Zuge der Eingemeindung von Ravensbrück nach Fürstenberg 1950 wird darüber diskutiert, die ganze Stadt Ravensbrück zu nennen. Dies scheitert am Widerstand der Bevölkerung.
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