Die Hansestadt Lübeck ist nach dem Interner Link: Zweiten Weltkrieg stark zerstört, zugleich ist sie Anlaufpunkt für mehr als 80.000 aus ihrer Heimat geflüchtete und vertriebene Menschen. Sie hausen in Baracken, Lagern, Notunterkünften. Viele wohnen dort, wo zuvor die von den Nationalsozialisten verschleppten Interner Link: Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter lebten. Unweit der Stadt befindet sich das Durchgangslager Lübeck-Pöppendorf, in dem Hunderttausende Menschen auf ihre Weitervermittlung in andere Teile der Interner Link: westlichen Besatzungszonen warten. Ab 1947 überlegt der Lübecker Senat, wie er in möglichst kurzer Zeit Wohnungen bauen lassen kann. Die zunächst ins Auge gefasste Nachnutzung der im Lager Pöppendorf vorhandenen Nissenhütten wird abgelehnt. Ab 1949 errichten 20 Baugesellschaften im Stadtteil St. Gertrud einfach ausgestattete Wohnbauten in Zeilenbauweise. Die Gebäude entstehen in kurzer Zeit dort, wo zuvor nur Baracken waren.
Einer der ausführenden Bauherren ist die Neue Lübecker Baugenossenschaft, gegründet am 14. November 1949. In ihr haben sich Vertriebene zusammengefunden, die aktiv etwas gegen die Interner Link: Wohnungsnot unternehmen wollen. Erst beim dritten Versuch erhalten sie die für die Gründung notwendige Genehmigung – die Stadt steht dem Unternehmen der „Habenichtse“ skeptisch gegenüber. In nur sechs Monaten errichtet die Genossenschaft in St. Gertrud-Brandenbaum die ersten neuen Wohnbauten. Die Mittel dafür stammen teilweise aus dem Interner Link: Marshallplan. Bis 1959 werden es 2.000 Wohnungen sein.
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