Die Welt ist in Unruhe: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der Terror der Hamas gegen Israel und die fürchterliche Eskalation seither wühlen auf. Aber auch die Vertrauenskrise der Demokratie und der wachsende Populismus vor allem im Osten Deutschlands beschäftigen sehr. Und das 35 Jahre nach Beginn der Friedlichen Revolution infolge der aufgedeckten Wahlfälschungen am 7. Mai 1989 in der DDR und dem Fall des Eisernen Vorhangs, damals beginnend in Ungarn am 2. Mai 1989. Aber wohin steuern Deutschland und Europa jetzt, wie kann die Richtung noch beeinflusst werden? Eine Debatte zur Zeit – auch mit Fragen aus dem Publikum.
Die Veranstaltung ist organisiert in Kooperation von Deutschem Historischen Museum (DHM) und der Redaktion Deutschland Archiv der bpb. Ihr Titel "Schon im 3. Weltkrieg?" entstand in Anlehnung an eine Textüberschrift Wolf Biermanns (87) zu einem Beitrag, den er in einer schlaflosen Nacht nach Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 verfasste:
Auf die Folgen des 7. Oktobers 2024, als die Hamas Israel überfiel, reagierte der 1976 aus der DDR ausgebürgerte Liedermacher mit einem weiteren Denkanstoß: "
Rund 300 Menschen demonstrierten am 8. Juni 1989 in Ost-Berlin gegen die offiziell verkündeten Ergebnisse der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 in der DDR, die offenkundig "geschönt" worden waren. Ausgangspunkt dieser Protestaktion war die evangelische Sophienkirche in Ost-Berlin. Die Stasi riegelte das Umfeld rigoros ab, um weiteren Zulauf und die "Öffentlichkeitswirksamkeit" des Protests zu verhindern – vergebens. Die friedliche Revolution nahm ihren Lauf. (© picture-alliance, AP Images)
Rund 300 Menschen demonstrierten am 8. Juni 1989 in Ost-Berlin gegen die offiziell verkündeten Ergebnisse der Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 in der DDR, die offenkundig "geschönt" worden waren. Ausgangspunkt dieser Protestaktion war die evangelische Sophienkirche in Ost-Berlin. Die Stasi riegelte das Umfeld rigoros ab, um weiteren Zulauf und die "Öffentlichkeitswirksamkeit" des Protests zu verhindern – vergebens. Die friedliche Revolution nahm ihren Lauf. (© picture-alliance, AP Images)
Von Thomas Krüger gibt es ein erstes, nunmehr 35 Jahre altes Zeitzeugnis aus der DDR. Als die dort totalitär herrschende Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) am 7.5.1989 landesweit die Kommunalwahlen fälschen ließ, gehörte er zu einer Gruppe von Bürgerrechtlerinnen und Bürgerrechtlern, die als Wahlbeobachter die Unregelmäßigkeiten aufdeckten und dem Westfernsehen heimlich gedrehte Interviews gaben. Solche Kontakte waren DDR-Bürgern eigentlich streng verboten, und die DDR-Geheimpolizei Stasi war bemüht, solche "Öffentlichkeitswirksamkeit" der Opposition konsequent zu verhindern. Diesmal misslang ihr das. Hier der damalige
Beginn der Demontage des Grenzzauns nahe Nickelsdorf (Österreich) und Hegyeshalom (Ungarn) am 2. Mai 1989 durch ungarische Grenzer. (© picture-alliance, Votava)
Beginn der Demontage des Grenzzauns nahe Nickelsdorf (Österreich) und Hegyeshalom (Ungarn) am 2. Mai 1989 durch ungarische Grenzer. (© picture-alliance, Votava)
Ein weiteres Thema wird die Öffnung des Eisernen Vorhangs zwischen Ost- und Westeuropa ab 2. Mai 1989 in Ungarn sein, die eine Massenflucht von DDR-Bürgerinnen und Bürgern über die ungarisch-österreichische Grenze auslöste. Jetzt, 35 Jahre später, ist zu befürchten, dass, wie auch immer der Krieg zwischen Russland und der Ukraine eines Tages beendet werden kann, dort eine neue Mauer der Angst, des Misstrauens und der Ressentiments in Europa wachsen wird. Hier ein Hintergrundtext aus dem Deutschland Archiv zum Geschehen im ungarischen Hegyeshalom am
Hier der Externer Link: Einladungslink von DHM und bpb zu der kostenlosen Abendveranstaltung mit Wolf Biermann und Thomas Krüger am 7. Mai um 18.30 Uhr im gläsernen Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums Unter den Linden (Eingang derzeit Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin-Mitte). Es moderiert die Rundfunkjournalistin Liane von Billerbeck. Bitte Externer Link: voranmelden. Die Veranstaltung wird in Ton und Bild aufgezeichnet.