Am 11. September 1973 stürzte General Augusto Pinochet mit einem Putsch die Regierung des sozialistischen, demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende in Chile. Thomas Grimm hat intensive Gespräche mit den heute erwachsenen Exilkindern geführt, die damals mit ihren Eltern in die Bundesrepublik und die DDR flohen.
Dem Sturz der Regierung folgte eine Welle des Terrors gegen die Mitglieder der Volksbewegung Unidad Popular, der Gewerkschaften und gegen linke Journalisten. Zehntausende wurden verhaftet, brutal gefoltert und über 3.000 Menschen ermordet. Hunderttausende flohen ins Ausland, oft Familien mit kleinen Kindern. Die Kinder des chilenischen Exils berichten von ihrer Flucht und dem Leben in der Emigration. So Claudia, die nach dem Putsch mit ihrem kleinen Bruder ein halbes Jahr im Untergrund in Valparaíso überlebte: Ihr Exil begann 1974 in Hamburg. Im selben Jahr fand Camilo mit seiner Familie Zuflucht in Ost-Berlin. Sein Vater gehört zu den Tausenden, die im Estadio Nacional inhaftiert und gefoltert wurden. 17 Jahre dauerte das Terrorregime Pinochets. Die Kinder wuchsen in Deutschland auf, es wurde ein Teil von ihnen. Wie geht es ihnen heute in Deutschland bzw. nach der Rückkehr in die (fremde) Heimat?
Die nachfolgenden Videos sind Auskopplungen aus dem Film "9/11 Santiago - Flucht vor Pinochet". Den Film gibt es auf DVD, die dem Buch "9/11 Santiago - Flucht vor Pinochet. Kinder des chilenischen Exils in Deutschland" beiliegt, das demnächst im bpb-Shop bestellt werden kann.