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„Deutschland ist nicht zu einer Heimat geworden“ | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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„Deutschland ist nicht zu einer Heimat geworden“ Ein Interview mit der Judaistin, Publizistin, Religionslehrerin und Sabre Edna Brocke von Sharon Adler

Edna Brocke Sharon Adler

/ 25 Minuten zu lesen

Edna Brocke, geboren 1943 in Jerusalem, erneuerte von 1988 bis 2011 als Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Essen die ehemalige Gedenkstätte zu einem Ort lebendiger jüdischer Kultur.

Edna Brocke war von 1988 bis 2011 Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Essen: „Für mich war klar, dass für die ehemalige Synagoge eine völlig neue Dauerausstellung nötig ist, eine, die sich mit der jüdischen Geschichte, mit jüdischem Leben beschäftigen sollte. Wir planten eine Ausstellung, die nicht nur „den Opfern“ gewidmet war, und nicht nur „tote Juden“ in den Vordergrund stellt, sondern verschiedene jüdische Welten sichtbar und erlebbar machen sollte.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Die Externer Link: El Alamein Generation

Sharon Adler: Ihre Eltern flüchteten 1934 aus Deutschland ins Exil nach Palästina, das damalige britische Mandatsgebiet, was ihre neue Heimat wurde. Sie selbst sind eine Sabre (Zabarit), eine 1943 im Land geborene jüdische Israelin und gehören damit der Generation der in Israel Nachgeborenen der Shoah an. In welchem Bewusstsein sind Sie aufgewachsen?

Edna Brocke: Ich würde mich nicht als eine Nachgeborene der Shoah verstehen. Das kann man zwar historisch so sagen, aber ich fühle mich so nicht. Erstens, weil zu meiner Zeit in der Grundschule fast alle Lehrer aus Polen kamen, und sie insofern unter der Shoah sehr gelitten haben, oder flüchten mussten. Zweitens waren in meiner Klasse nur Kinder von Menschen, die im Lager waren, Nachgeborene der Shoah. Wir, die Kinder der Geflüchteten, deren Eltern nicht im Lager waren, zählten nicht zu dieser Gruppe und waren in der Schule in der Minderheit. Als Jecken-Töchter im Besonderen. Es gab zwar damals schon einige, die in diesen Jahren aus Deutschland nach Palästina gegangen sind, aber nicht in meiner Klasse.

Ich war die ersten zwei Schuljahre in Jerusalem und dann zwei Schuljahre in Tel Aviv.

Sharon Adler: In Ihrem Buch „Leben in zwei Welten. Erfahrungen einer Israelin in Israel und Deutschland“ schreiben Sie: „Es ist vielleicht die erste jüdische Generation, die über sehr viele Jahre hinweg einen stetigen und wahrnehmbaren Aufstieg erlebte. Die erste Generation, die in einen eigenen jüdischen und demokratischen Staat hineingeboren wurde.“ Wodurch wurde Ihnen das bewusst?

Edna Brocke: Das habe ich erst angefangen zu begreifen, als ich viele Jahre später in Regensburg die Jüdische Gemeinde, die eigentlich eine polnische Gemeinde war, kennengelernt habe. Und mit den Kindern von Überlebenden gearbeitet habe. Das war für mich ein Riesenschritt vorwärts in meiner persönlichen Entwicklung.

Sharon Adler: Welchen Einfluss hat dieses Bewusstsein oder Wissen Ihrer Meinung nach bezogen auf die nachfolgenden Generationen in Israel?

Edna Brocke: Ich glaube, das hat erst mit den Jahren zugenommen. Man hat auch Leute wie meine Eltern, die nicht im Lager waren, als Überlebende der Shoah erst viel, viel später akzeptiert. Immerhin ist ihr Leben so auf den Kopf gestellt worden, dass alles, was sie geplant haben, nicht zustande kam.

Sharon Adler: Wann wurde Ihren Eltern klar, dass sie Deutschland verlassen müssen?

Edna Brocke: Meine Eltern waren Jahrgang 1910 und 1911. Als sie aus Deutschland weggingen, waren sie junge Studenten. Sie waren politisch sehr wach und haben verstanden, dass sie keine Chancen mehr hatten. Aber den Antisemitismus gab es auch vor Hitler. Anders und nicht so brachial, aber den gab es. Das war ihnen auch sehr bewusst. Aber sie haben sich selbst – so habe ich sie jedenfalls verstanden – nie als Opfer gesehen. Sondern sie haben immer gesagt: „Wenn sich die Lage hier so verschlechtert, dann müssen wir nichts wie raus.“ Deswegen haben sie alles dafür getan, um rauszukommen. Was nicht leicht war. Sie wussten nicht, wohin. Sie waren keine Zionisten und hatten keine Verbindungen, um dort Papiere von anderen Emigranten zu bekommen. Auch in anderen Ländern kannten sie niemanden. Deswegen haben sie sich am Ende um Israel bemüht.

Sharon Adler: Ihre Eltern mussten sich in einem unbekannten Land, in unbekannter Sprache und Kultur zurechtfinden und sich auch beruflich neu orientieren. Wie ist ihnen das gelungen, und wo haben sie Arbeit gefunden? Welche beruflichen Pläne hatten sie vor der Flucht?

Edna Brockes Eltern flohen 1934 aus Deutschland nach Palästina, in das damalige britische Mandatsgebiet. Edna Brocke: „Sie sind am 5. Januar 1935 in Jaffa angekommen. Meine Schwester wurde 1937 in Jerusalem zu Hause geboren, und ich bin 1943 im Hadassa-Krankenhaus auf dem Skopus nahe Jerusalem zur Welt gekommen.“ (© Fotos: Edna Brocke, privat, 1945, 1947, 1951. Foto: Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Edna Brocke: Mein Vater hat noch in Heidelberg sein Jurastudium absolviert, und meine Mutter hat das Physikum im Medizinstudium mit Bestnoten bestanden. Meine Eltern hatten beide eine klassische deutsche Bildung genossen, sie konnten zwar sehr gut Lateinisch und Altgriechisch, aber weder Englisch Palästina war damals noch britisches Mandatsgebiet noch Hebräisch, was dann für ihre Kinder die „Muttersprache“ wurde.

Sie trafen am 5. Januar 1935 in Jaffa ein. Meine Schwester wurde 1937 in Jerusalem zu Hause geboren, und ich bin 1943 im Hadassa-Krankenhaus auf dem Skopus nahe Jerusalem zur Welt gekommen. Dann stießen auch die Eltern meiner Mutter dazu, die mit dem letzten Schiff aus Triest in Italien weggekommen sind. Die Transportfirma in Hamburg hat die aufgegebenen, bezahlten und versicherten Teile ihres Eigentums nie nach Israel gebracht. Und die Versicherungsfirma hat den Schaden nie beglichen. Mein Vater hat nach 1945 mehrfach, aber über einen nicht sehr langen Zeitraum, versucht, das Eigentum meiner Großeltern zurückzubekommen. Doch man hat mit einer solchen Arroganz auf seine Briefe reagiert, dass er meinte, es „hätte keinen Sinn“, denn „dieser Antisemitismus sitzt so tief, die können uns nicht unser Recht geben.“ Ihm war schnell klar, dass sie weder bezahlen noch suchen würden, wo ihr Besitz ist.

Meine Mutter wollte ursprünglich Ärztin werden, mein Vater Rechtsanwalt. Aus diesen Träumen konnte natürlich nichts werden. Es gab zwar eine Universität in Jerusalem, aber keine klinischen Fächer, und für zwei junge jüdische Einwanderer war es mehr als ein Traum, die Studiengebühren aufzubringen. Beiden standen lange harte Jahre bevor, bis sie jeweils Arbeit fanden. Und wenn man die Sprache des Landes nicht kann, sind die Chancen, irgendwo einen Job zu kriegen, prinzipiell geringer. Ihre finanzielle Situation war schwierig.

Mein Vater hat kurz vor der Auswanderung in der Nähe von Heidelberg einen Glaserkurs gemacht, und damit wurde er in Jerusalem auch als Mitarbeiter angenommen. Meine Mutter ist mit einem kleinen Kit-Töpfchen hinter ihm hergelaufen und hat geholfen, wenn er irgendwo ein Glas repariert oder ausgetauscht hat. Das war für sie sehr anstrengend bei dem Klima und hat sich finanziell auch nicht wirklich gerechnet. Später hat mein Vater bei den British Instituts drei Jahre lang einen Fernkurs als Auditor absolviert, was zwar viel Geld gekostet hat, aber nach dem Abschluss bekam er eine Stelle bei einer britischen Firma, die später eine Bank wurde. Diese Bank wurde größer und ging nach Tel Aviv, wo mein Vater einer von den drei Direktoren wurde. Das blieb er sein Leben lang.

Sharon Adler: Sie sind nach der Schulzeit zur Armee gegangen. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Edna Brocke 1961 zu Beginn ihrer Zeit des Militärdiensts in der israelischen Armee und zum Ende ihrer Dienstzeit 1963. Edna Brocke: „Ich wurde am 31. August achtzehn Jahre alt, und am 2. September war ich schon beim Militär. Tagsüber lernten wir schießen, unter Bodenzäunen durchzukriechen und alles Mögliche. Zum Frühstück waren wir schon total erledigt, aber da fing der Tag erst an.“ (© Fotos: Edna Brocke, privat, 1963. Foto: Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Edna Brocke: Ich wurde am 31. August achtzehn Jahre alt, und am 2. September war ich schon beim Militär. Die Eingewöhnung war für alle Mädchen gleich. Wir haben in Zehner-Zimmern übernachtet. Es gab nur eine Dusche. Damit wir es zeitlich schaffen – und weil uns sonst das warme Wasser ausgegangen wäre –, haben wir unter uns eine Reihenfolge ausgemacht, wer darf am Sonntag, wer darf am Montag und so weiter. Ich war die einzige Zabarit in unserem Zimmer. Somit konnten viele der anderen kein Hebräisch. Es war eine besondere Einheit innerhalb der Panzereinheit, die „Intelligence Unit“. Das war sehr interessant, aber ich wollte von da weg. Das gelang nur dadurch, dass ich in den Offizierskurs gegangen bin. Ich strebte keine Militärkarriere an, ich wollte nur den Vorgesetzten loswerden, ein typischer Mann, der Frauen beherrschen wollte. Der Offizierskurs war sehr schön. Ich habe eine Menge gelernt, auch in den juristischen Teilen. Der Unterricht fand meistens abends statt, wo einem schon die Augen zufielen, denn wir wurden jeden Morgen um fünf Uhr geweckt. Tagsüber lernten wir schießen, unter Bodenzäunen durchzukriechen und alles Mögliche. Zum Frühstück waren wir schon total erledigt, aber da fing der Tag erst an.

Enge Vertraute von Hannah Arendt

Sharon Adler: 1955 haben Sie in Israel Ihre Großtante kennengelernt, die politische Philosophin Hannah Arendt, mit der Sie bis zu deren Tod 20 Jahre lang eine intensive Beziehung verband. Welche Erinnerung haben Sie an Ihre ersten Begegnungen?

Edna Brocke: Ich lernte sie kennen, als sie zusammen mit meiner Mutter nach einer gemeinsamen Reise durch Griechenland nach Israel kam. In der Familie hieß Hannah Arendt nur „die große Hannah“, weil sie meine Mutter und meinen Vater miteinander bekannt gemacht hatte, und mit denen sie eine lebenslange Freundschaft verband. So wurde auch meine ältere Schwester Hannah genannt, die dann die „kleine Hannah“ wurde.

Als ich im Alter von zwölf Jahren abends zum Flughafen mitfahren durfte, um meine Mutter und die „große Hannah“ abzuholen, war ich vollkommen überrascht, eine zierliche, gutgekleidete Dame kennenzulernen, und verstand dann auch, wieso sie diesen Beinamen bekommen hatte. Sie hat sich bei ihrem ersten Besuch 1955, als sie mich kennenlernte, in dieses süße Kind verliebt. Das habe ich damals auch gemerkt und kann mich auch in der Rückschau gut daran erinnern. Für mich war das viel schwerer, denn sie war eine berühmte Frau. Es wurde mit so einer Ehrfurcht von ihr gesprochen. Das kann ein zwölfjähriges Kind nicht so schnell replizieren. Ich fand sie auch sehr nett, aber nicht in dieser Emotion, wie sie mich aufgenommen hat.

Sharon Adler: Was machte Ihre Beziehung und Ihren Austausch aus, worüber haben Sie beide sich damals vor allem ausgetauscht?

Edna Brocke: Sie war sehr neugierig, meine Meinung über Israel zu hören. Sie wusste, dass ich eine Zionistin bin, aber sie wollte das authentisch von mir hören. Sie war auch sehr neugierig zu hören, wie die zwei Jahre beim Militär waren. Und sie war sehr interessiert zu erfahren, ob und was wir über Eichmann in der Schule gelernt haben. Das war sehr einfach zu beantworten: Über Eichmann haben wir in der Schule nichts gelernt. Eichmann als Person war nicht die interessante Figur. Für uns stand die Frage der Shoah im Mittelpunkt. Und dann hat Hannah erzählt, von ihren Eindrücken der Prozesse. Sie konnte mich ja ein paar Mal in den Gerichtssaal mitnehmen. Danach war sie immer erstaunt, dass ich so technisch interessiert war.

Die Judaistin und Großnichte der politischen Theoretikerin Hannah Arendt, Edna Brocke, überließ dem Deutschen Historischen Museum anlässlich der Ausstellung „Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert“ im Jahr 2020 eine Schenkung von Gegenständen aus dem persönlichen Besitz Hannah Arendts, darunter Briefe, Schriften, Urkunden und Auszeichnungen, eine Kamera, Fotografien, Kunstwerke und Schmuck sowie die hier abgebildete Aktentasche. (© Daniel Penschuck/DHM)

Sharon Adler: Hannah Arendt hat damals für die Zeitschrift The New Yorker über den Eichmann-Prozess in Jerusalem berichtet hat. Sie haben als knapp 18-Jährige die Berichte von Zeugen und Zeuginnen gehört und die Aussagen von Eichmann verfolgt. Wie haben Sie den Prozess erlebt, was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Edna Brocke: Der Prozess selbst war ja DAS Ereignis der Zeit und für mich eine große Ehre, mit ihr in den Saal gehen zu dürfen. Bei den Simultan-Übersetzungen waren – glaube ich – acht kleine Kabinen, wo Frauen und Männer saßen, die in oder aus einer Sprache übersetzt haben. Am Eröffnungstag, jedenfalls nach meiner Erinnerung, hat der Generalstaatsanwalt Gideon Hausner uns darauf vorbereitet, dass einhundert Zeugen da seien. Uns beiden war klar, dass diese Menschen, egal, in welchem Lager sie gewesen waren, zu der Person Eichmann nicht viel sagen konnten. Er konnte juristisch nicht dafür bestraft werden, was ihn persönlich nicht betraf. An der Konstruktion der Prozesse hat sich Hannah – wie ich fand – zu Recht gestoßen. Darüber haben wir im Anschluss ausführlich diskutiert. Vor allem, weil die Zeugen uns wirklich sehr leid getan haben.

Sharon Adler: Sie selbst waren Zionistin, und Hannah Arendt kam aus linksliberalen New Yorker Kreisen und war damals eher antizionistisch eingestellt. Hat sie ihre Sicht später revidiert?

Edna Brocke und ihre Großtante Hannah Arendt 1972 in Tegna in der Schweiz. Edna Brocke traf Hannah Arendt, die sie während des Eichmann-Prozesses 1961 in Jerusalem mehrfach in den Gerichtssaal mitnahm, erstmals 1955 in Israel. (© Fotos: Edna Brocke, privat, 1972. Foto: Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Edna Brocke: Für sie waren viele Themen, die Israel betrafen, fremd oder fern geworden. Sie lebte inzwischen in New York, in linken Intellektuellenkreisen, vorwiegend mit jüdischen Emigranten aus Europa. Ihre zionistische Phase schien bereits der Vergangenheit anzugehören; doch hatte sie viele Freunde und Verwandte in Israel und war daran interessiert, junge Israelis kennenzulernen und deren Verständnis von „Nationalstaat“, den sie aus der europäischen Realität, aufgrund ihrer persönlichen Erfahrung, deutlich ablehnte.

In einem Kibbuz, fünf Autominuten von der Grenze zum Gaza-Streifen, wo die Freundin meiner Schwester heute noch lebt, haben wir unmittelbar nach dem Sechstagekrieg mit Hannah zu Mittag gegessen. Das war normal damals. Ihr war das so unangenehm, dass sie sich politisch dazu nicht geäußert hat. Dort haben wir ihr vorgeschlagen, ihr Gaza-Stadt zu zeigen.

Meine Mutter, Hannah, meine Schwester, mein Schwager und ich passten problemlos in unser großes Auto. Wir haben versucht, Flüchtlingslager zu finden, was aber so einfach nicht war. Das hat sie überrascht festgestellt. Das, was man Flüchtlingslager nennt, sind sechsstöckige Häuser mit vielen Bewohnern, aber keine Zelte. Was daran ist ein Flüchtlingslager? Die Armut war schrecklich, aber als wir dann weiter nach Gaza-Stadt gefahren sind und gesehen haben, wie die Nomenklatur dort in Saus und Braus lebt, da wurde einem auch klar, wie sehr die Fatah ihr eigenes Volk ausbeutet. Das hat Hannah sehr verunsichert. Auf der Rückfahrt, nach den Besuchen in Gaza, Ostjerusalem, Nablus und der West Bank, sagte sie uns nachdenklich: „Ich hatte immer die Hoffnung, dass es Frieden geben könnte. Heute habe ich erstmalig begriffen, dass diese beiden Völker, die Israelis und die Palästinenser, nicht zusammenpassen, wenn man ihren Alltag sieht. Die können nicht zusammenleben.“ Diesen Satz kann ich bis heute nicht vergessen. Wir waren überrascht und erfreut darüber, dass sie das gesagt hat. Hannah war ein bisschen zerknirscht, dass sie etwas gegen ihre Emotionen kapiert hatte.

Die 1970er- und 1980er-Jahre in Österreich und Deutschland aus jüdischer Sicht

Sharon Adler: Sie sind Anfang der 1970er-Jahre erst nach Wien, dann nach Deutschland, nach Regensburg gegangen. In Wien haben Sie zwei Semester Staatswissenschaften studiert und das erste staatsrechtliche Rigorosum abgelegt, danach arbeiteten Sie an der Universität in Regensburg. Wie kam das und welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Nach ihrem Militärdienst in der israelischen Armee studierte Edna Brocke Politikwissenschaft, Amerikanistik und Judaistik an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Edna Brocke: „Ich war die Einzige in Jerusalem, die auf der Vespa durch die Stadt fuhr!“ (© Fotos: Edna Brocke, privat, 1963. Foto: Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Edna Brocke: Ich studierte in Israel damals „Political Sciences“ und mein Exmann arbeitete an seiner Promotion. Er hatte vorgeschlagen, für zwei Semester an das Judaistische Institut in Wien zu gehen. Meine einzige Bedingung war, dass wir danach wieder nach Hause, nach Israel, zurückkehren. In Wien habe ich neben dem Studium der Staatswissenschaften bei dem katholischen Alttestamentler Professor Rudolf Mayer gearbeitet. Er war ein Einzelgänger und uralt. Er beauftragte mich damit, zwei Exemplare eines Tanachs, das „Alte“ Testament in Hebräischer Sprache, Seite für Seite auseinanderzuschneiden und diese jeweils gegenüber in eine Kladde einzukleben. So könne er „den hebräischen Text fortlaufend lesen und hätte keine Rückseiten“. Ich bin zwar keine religiöse Jüdin, aber doch eine sehr bewusste, sodass ich versuchte, ihm zu erklären, weshalb ich eine hebräische Bibel nicht zerschneiden könne, und weigerte mich, das zu tun. Er war zwar sehr nett, aber verstand nicht, warum ich das Zerschneiden nicht ausführen konnte, und gab mir schließlich eine andere Aufgabe.

Sharon Adler: Wie wurden Sie als Israelin, als Jüdin wahrgenommen?

Edna Brocke: Dass ich aus Israel kam, wussten nur wenige Leute an der Fakultät. Die meisten sind mir mit besonderer Vorsicht begegnet. Aber dagegen kannst du dich nicht wehren, denn das ist deren Schutzmechanismus. Vor lauter Bemühen, dass sie in Ordnung sein wollten, lagen sie schon wieder haarscharf daneben. Wien war insofern für mich eine Überraschung, weil die Menschen dort einem so steif begegneten, dass ich verwundert war. Aber dann sind wir nach Regensburg gezogen, und dort war alles etwas anders. Die Uni war ganz neu und die meisten Leute waren Zugereiste, Deutsche, aber aus anderen Städten. Auch mehrere Schweizer waren darunter, auch ein paar Kleriker. Wir waren der Club der Auswärtigen. Es war eine schöne Zeit und eine nette Gruppe, wir haben sehr viel gelacht.

Bayern empfand ich damals, und das möchte ich unterstreichen, als schwer zu ertragen. Es war ein armes Land, das nur davon lebte, was die anderen Bundesländer den Bayern überwiesen haben. Sie hatten keine Industrie und wirklich wenig. Erst später ist Bayern so gewachsen. Das hat Franz Josef Strauß mit Verve aufgebaut. Immer wenn er in den Wahlkämpfen nach Regensburg kam und im Jahn-Stadion gesprochen hat, ging ich hin. Ich wollte ihn nicht nur vom Fernsehen kennen, sondern ihn live hören. Das konnten die anderen dieser Gruppe, zu der ich gehörte, nicht verstehen. Ihnen gegenüber musste ich mich dafür entschuldigen, dass ich Strauß hören wollte. Aber im Nachhinein würde ich heute lieber nach Bayern gegangen sein als nach Nordrhein-Westfalen.

Die Jüdische Nachkriegs-Gemeinde in Deutschland

Sharon Adler: Wie haben Sie das jüdische Leben, die jüdische Gemeinschaft in Deutschland zu der Zeit vorgefunden und empfunden? Waren die Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Regensburg mehrheitlich Überlebende aus den Lagern oder Remigrant*innen?

Ende der 1960er-Jahre kam Edna Brocke nach Deutschland: „In Regensburg habe ich erstmalig eine jüdische Diaspora-Gemeinde kennengelernt. Die Mitglieder stammten aus zwei polnischen Orten und kannten sich größtenteils. Die Situation in der Gemeinde war nicht einfach.“ (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Edna Brocke: Die Präsenz von Juden in Deutschland habe ich primär über die Gemeinden und über Organisationen und nicht über Themen erlebt. Natürlich habe ich Literatur von in Deutschland lebenden Juden gelesen. Aber ich habe mich mehr um das Erzieherische und Kulturelle gekümmert. In Regensburg lernte ich erstmalig eine jüdische Diaspora-Gemeinde kennen. Die Mitglieder stammten aus zwei polnischen Orten und kannten sich größtenteils. Die Situation in der Gemeinde war nicht einfach. Die Kinder von den polnischen Zuwanderern nach Regensburg, alles Überlebende aus den Lagern, hatten vielfach Kinder aus ersten Ehen gehabt. Die auch ermordet worden waren. Die Überlebenden haben dann in Regensburg in dieser Gemeinschaft neue Partnerinnen oder Partner gefunden und neue Kinder geboren. Das war ein extremes Phänomen. Diese Kinder hatten oftmals Angst, dass die Eltern sie als eine Art Ersatz sehen würden für die Kinder, die sie irgendwo in Polen gelassen haben.

Solche Ängste müssen nicht mit der Realität übereinstimmen, aber es gab sie. Sie befürchteten, die Eltern würden sich auch emotional nicht für sie interessieren. Man kann das nicht im Detail beschreiben, man kann nur sagen, dass das alles nicht spannungsfrei war, auch bei den Eltern untereinander. Ich bin als junge Israelin in eine Situation geraten, die ich überhaupt nicht erahnt habe.

Damals hatte ich eine Schülerin, deren Eltern noch in Polen Schulfreunde waren. Sie hatten früher keine Kinder, sie bekamen in Regensburg einen Sohn und eine Tochter. Über die Mutter wurde in der Gemeinde hinter der Hand geflüstert, dass sie in dem Lager, wo sie war, eine Kapo war. Ich habe nie gewagt, irgendwen danach zu fragen. Aber ich merkte, dass sie ein bisschen außerhalb der Gemeinschaft stand ... Ich wusste nicht, ob die Kinder irgendwas von diesem Gemunkel gehört haben. Ich habe niemals, mit keinem von beiden, darüber gesprochen. Ich weiß nicht, ob das stimmte. Aber ich weiß, dass viele das behauptet haben. Und du verurteilst diesen Menschen, ob du willst, oder nicht. Wenn du ein bisschen mehr über das Leben und Sterben in so einem nationalsozialistischen Lager gelernt hast, dann weißt du, was ein Kapo war.

Das waren damals meine Erlebnisse und neue Sichten auf Jüdische Gemeinden und auf Juden, die in Deutschland leben. So einen Typ Gemeinde kannte ich gar nicht. Einmal, weil ich nicht aus einem frommen Elternhaus komme, und zweitens, weil die Gemeinden in Israel zu einer Synagogengemeinde gehören. Aber damit hatte ich nie etwas zu tun. Insofern kam meine Arbeit mit diesen Kindern wirklich aus der tiefen Tiefe meines Herzens und ich war eng mit ihnen verbunden. So sehr, dass viele bis heute mit mir in Kontakt stehen. Und deren Kinder auch.

Sharon Adler: Zu den Aktionen des von Ihnen gegründeten Jugendclubs in der Jüdischen Gemeinde gehörte eine von Ihnen initiierte öffentliche Demonstration gegen die UNO-Resolution 3379, in welcher der Zionismus als „eine Form von Rassismus und Rassendiskriminierung“ bezeichnet wurde. Bitte berichten Sie etwas von der UNO-Resolution 3379, Ihrer Aktion und den Reaktionen darauf.

Edna Brocke: Als am 10. November 1975 die UNO-Resolution in New York beschlossen wurde, haben wir viele Stunden in unserem selbstangepinselten Clubraum verbracht, im Dachgeschoss im alten Bau von 1912. Das war unser Reich. Dort haben wir über dieses Thema ausführlich gesprochen. Und als ich vorschlug „lasst uns doch eine Demonstration in der Innenstadt machen“, waren alle sofort Feuer und Flamme. Ich bin dann zur Polizei und habe uns angemeldet, worauf wir in der Fußgängerzone in Regensburg einen Tisch mit Infomaterial aufgestellt haben. Wir haben mit vielen Passanten diskutiert, und es war ein Riesenerfolg.

In den Kreisen des christlich-jüdischen Umfelds solidarisierte sich die Mehrheit mit uns und fand das auch schrecklich. Es gab natürlich aber auch eine nicht zu unterschätzende Minderheit, die das nicht so richtig verstanden hat. Die Resolution offen zu unterstützen und hart zu argumentieren, traute sich 1975 aber kaum jemand. 1991 haben fast alle nicht-arabischen Staaten diese verwerfliche Meinung über den Zionismus revidiert und die UNO-Resolution 4686 beschlossen. Ich war sehr stolz, als ich das den Kindern von damals erzählen konnte.

Sharon Adler: In den 1970er- und 1980er-Jahren erteilten Sie Religionsunterricht in der Jüdischen Gemeinde Regensburg. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Edna Brocke: Die Gruppen waren klein, es waren nicht sehr viele Kinder. Die ganze Gemeinde bestand aus 120 Mitgliedern. Mir war wichtig, den Kindern die Geschichte des jüdischen Volkes beizubringen, natürlich anhand der Bibel und anhand der Feiertage, die im jüdischen Kalender das jüdische Jahr prägen, und die Bedeutung von jedem Feiertag im Leben zu verdeutlichen. Das war sehr schön. Ein Vorwissen gab es kaum, aber viel Frömmigkeit. Beten und so etwas. Das, was mir nicht lag und mir nicht wichtig war. Für mich als Israelin war die Hauptsache, dass sie das Leben als Juden in der Diaspora bestehen konnten. Und dazu muss man viele Dinge begreifen und spüren – und dann entsprechend reagieren.

Sharon Adler: Seit mehr als zwei Jahrzehnten erteilen Sie Religionsunterricht in der Jüdischen Gemeinde Krefeld. Auf was sind Sie stolz?

Edna Brocke: Ich habe durchgesetzt, dass auch Mädchen zur Tora gerufen wurden.

Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Essen: Erinnerungsarbeit und Vermittlung von lebendigem Judentum

Sharon Adler: Von 1988 bis 2011 haben Sie die Begegnungsstätte Alte Synagoge in Essen aufgebaut und geleitet. Wie kam es dazu?

Edna Brocke: Als mich eines Tages der damalige Kulturdezernent der Stadt Essen anrief und fragte, ob ich mir das vorstellen könne, war ich erstmal perplex, weil ich daran überhaupt nie gedacht habe. Ich selbst kannte die Alte Synagoge seit 1986/87, als zwischen der damaligen Leiterin des Hauses, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und der Jüdischen Kultusgemeinde ein heftiger Streit tobte und ich vergeblich versuchte, zu vermitteln. Ich kannte die Streitigkeiten, die Menschen ... also gut.

Da ich zu diesem Zeitpunkt jedoch in der Jüdischen Gemeinde Krefeld den Religionsunterricht für die Kinder übernommen hatte und an der Universität in Duisburg Hebräisch unterrichtete und zudem an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bochum einen Lehrauftrag für Judentumskunde erhalten hatte, fragte ich ihn, ob eine Zweidrittelstelle möglich wäre.

Nicht nur aus Zeitgründen. Ich sagte ihm: „Ich kann nicht im ehemaligen jüdischen Haus, der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Essen, eine Ausstellung und ein Programm aufbauen, ohne Rückbindung an eine lebendige Jüdische Gemeinde.“ Ich erklärte damals auch: „Wenn ich in Essen nur Trauerarbeit machen soll, dann bin ich fehl am Platz.“ Dann hat der Kulturdezernent mit dem Oberstadtdirektor gesprochen. Der war von dem bisschen, was er in Gesprächen von mir so mitbekommen hatte, so angetan, dass er gesagt hat: „Sie kriegt diese volle Stelle und sie muss diese zwei Nachmittage nicht nachholen.“ Kurz: Ich habe im Januar 1988 die Stelle angetreten.

Sharon Adler: In welchem Zustand befand sich bei Ihrem Arbeitsantritt die ehemalige Synagoge?

Edna Brocke: Die Alte Synagoge war zu dieser Zeit eine klassische „Mahn- und Gedenkstätte“. Das, was ich vorgefunden habe, war damals schon nicht mehr das Museum „Haus Industrieform“. Es war eine städtische Einrichtung, die alles, was dort stattfand, vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs einordnete. Darunter die Dauerausstellung über Menschen, die von den Nazis gequält oder ermordet worden sind, „Widerstand und Verfolgung in Essen 1933-1945“. Das war eine ganz und gar unjüdische Ausstellung. Jüdisches kam so gut wie nicht vor. Auch von der ursprünglichen Nutzung als Synagoge war kaum etwas zu erkennen. Vor dem historischen Gebäude wurde der Aufgang durch einen großen Sarkophag, der auf einem massiven Sockel in der Mitte des Aufgangs zum Eingang stand, weithin sichtbar verunstaltet. Die Inschrift auf dem Sarkophag, der von 1960 bis 2008 den Eingangsbereich verschandelte, lautete: „Mehr als 2500 Juden der Stadt Essen mussten in den Jahren 1933–1945 ihr Leben lassen.“

Dass man einen Sarg dort hingebaut hat, kommt aus der christlichen Tradition, wo eine Kirche in einem Friedhof oder ein Friedhof um eine Kirche herum sein kann. Das geht im Judentum schon allein wegen der Reinheitsvorschriften nicht. Ein Jude käme wohl kaum auf die Idee, solch einen Sarkophag als Erinnerung aufzustellen.

Ich habe dann sehr bald meine erste Schrift verfasst, in der ich darlegte, warum die Alte Synagoge zu einem Haus jüdischer Kultur(en) umgewandelt werden müsse. Inhaltlich und physisch. Doch meines Wissens hat sie niemand in dem Kulturdezernat je gelesen. In diese Zeit fiel mein 60. Geburtstag, an dem mir die katholische Akademie in Aachen eine Tagung widmete und lauter Fachleute aus dem christlich-jüdischen Dialog und Professoren Vorträge zu meinen Ehren hielten. Auch eine Festschrift wurde mir überreicht. Sie trug den Titel „Eine Grenze hast Du gesetzt“ und enthielt 29 sehr spannende Beiträge zu theologischen und politischen Fragen des Dialogs zwischen Christen und Juden. Ich hörte zufällig, wie der Kulturdezernent verwundert sagte: „Ich wusste gar nicht, was für eine Mitarbeiterin ich habe.“

Weil die Stadt Essen 2010 Kulturhauptstadt Europas sein würde, konnten wir von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und von unserer neugegründeten Förderstiftung Alte Synagoge Essen Gelder einwerben, auch vom Land haben wir Geld bekommen. Insgesamt haben wir elfeinhalb Millionen eingeworben, um das Haus bautechnisch und ausstellungsmäßig zu verändern. Das war ab 2008 unsere Arbeit. Wir waren zu dritt, Peter Schwiderowski, Martina Strehlen und ich.

Das Haus jüdischer Kultur

Sharon Adler: Was sah Ihr neues Konzept für die Alte Synagoge Essen vor? Wie ist es Ihnen gelungen, das Haus von seinem musealen Mahnmal-Konzept zu befreien?

Edna Brocke leitete von 1988 bis 2011 die Begegnungsstätte Alte Synagoge Essen. Blick in den Hauptraum der Alten Synagoge Essen mit dem Toraschrein nach der Restaurierung und nach dem Umbau als „Haus jüdischer Kultur“ im Jahr 2010. (© Martina Strehlen, Alte Synagoge Essen, 2023)

Edna Brocke: Die Umbaupläne bestanden darin, den Charakter der ehemaligen Synagoge ansatzweise wiederherzustellen. Dafür wurde ein Ausstellungs- und Raumkonzept entwickelt. Es ist ein wunderschöner Ort geworden. Die Farben sind Aprikot, Lila und ein zartes Rosé. Es ist sehr modern. Wir verschweigen nicht, dass es mal eine Synagoge war, aber es muss nicht so etepetete wie eine ehemalige Kirche aussehen. Ich verstehe, warum die Juden damals so eine Kirche gebaut haben. Aber das müssen wir heute nicht machen. Eine Synagoge ist ein Ort, wo man betet und in dem man auch Freudentänze veranstaltet.

Das letzte, was ich dann noch durchsetzen musste, gegen den Willen der Behörde, war, den Sarkophag woanders hinzuschaffen. Er kam in den Garten zwischen dem Rabbiner-Haus und unserem Haus. Dort haben wir ihn in eine Ecke gestellt und davor eine Sitzbank platziert. Vorne am Aufgang zum Eingang gibt es nun Pflanzen und keinen Sarkophag. Alles gut. Am 13. Juli 2010 wurde die Externer Link: Alte Synagoge als das Haus jüdischer Kultur eröffnet.

Sharon Adler: Was haben Sie in der ersten Dauerausstellung gezeigt?

Edna Brocke: Für mich war klar, dass für die ehemalige Synagoge eine völlig neue Dauerausstellung nötig sein würde, eine, die sich mit der jüdischen Geschichte, mit jüdischem Leben beschäftigen sollte. Wir planten eine Ausstellung, die nicht nur „den Opfern“ gewidmet war und nicht nur „tote Juden“ in den Vordergrund stellt, sondern verschiedene jüdische Welten sichtbar und erlebbar machen sollte.

Die Ausstellung zeigte unterschiedliche Themen auf verschiedenste Weise. Dazu gab es fünf Ausstellungsbereiche, verteilt auf das Erdgeschoss, die ehemalige Frauenempore und das darüberliegende Mezzanin, wo über die Schwerpunkte jüdische Traditionen, jüdische Feiertage, die Geschichte des Hauses und die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Essen informiert wird. In einem Treppenaufgang werden Bilder jüdischer Prominenter gezeigt. Im Hauptraum wurde in einer der sechs Nischen ein Gedenkbuch eingelassen mit einer Liste der Essener Ermordeten und Briefe, die junge Essener an Überlebende geschrieben haben.

Die neue Ausstellung versucht nicht, DAS Judentum zu präsentieren, sondern einen Teil der vielen „Judentümer“. Wir haben damals auch einige moderne elektronische Mittel eingesetzt, sodass auch jüngere Besucher vieles auf spielerische Weise erfahren und entdecken konnten und auch Erwachsene genau dies für sich als „enthemmend“ erlebten und sich mit Interesse den verschiedenen Angeboten zuwandten. Im Ausstellungsbereich „Jüdischer Way of Life“ hatten wir in der Mitte des Raumes einen „Touch-Tisch“ mit der Möglichkeit, zu jüdischen Orten in der ganzen Welt zu recherchieren: Man konnte erfahren, wo sich eine Synagoge befindet, wo ein koscheres Restaurant ist. Das war damals ganz neu. Hat viel gekostet, aber es war wirklich special.

Christlich-Jüdischer Dialog

Sharon Adler: 1971 nahmen Sie eine Einladung der Arbeitsgemeinschaft „Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag“ an. 1975 wurden Sie in den Vorstand der AG gewählt. Was waren Ihre Erwartungen an den „christlich-jüdischen Dialog“? Was wollten Sie bewirken oder vermitteln?

Edna Brocke: Ich wollte zum einen der Gruppe selbst und zum anderen auf den Kirchentagen zeigen, dass dieses Missverhältnis von Christen zu Juden nicht auf der Grundlage von bösem Willen besteht, sondern dass ihre Theologie eine geklaute ist, die sie insofern verändert haben, dass sie Jesus zu einem Germanen gemacht haben. Alles, was die christliche Botschaft ist, ist auf jüdischer Grundlage zu verstehen und nur mit dieser Mystik verbrämt. Ich wollte, dass sie das Alte Testament mit anderen Augen lesen. Deswegen habe ich mich angeboten, jeden Morgen in einer Gruppe eine Andacht zu einem Text des in diesem Jahr stattfindenden Kirchentages zu halten. Damals habe ich auch vorgeschlagen, dass wir von der Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden eine Dialogbibelarbeit anbieten sollten, von einem Christen und einem Juden. Das hat ein sehr tolles Echo gefunden. Alle waren überrascht von dem, was dabei rauskam. Leider hat sich das totgelaufen, weil die Christen das eigentlich nicht wirklich wissen wollten.

Sharon Adler: Ist es Ihnen gelungen, die Denkprozesse in Bezug auf theologische Fragen und Aspekte in Gang zu setzen, die Ihnen wichtig waren?

Die Judaistin Edna Brocke engagierte sich in verschiedenen Gremien im Bereich des jüdisch-christlichen Dialogs: von 1971 bis 1991 war sie Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag“ und von 1971 bis 2018 im Gesprächskreis „Christen und Juden“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken. 1986 war sie Mitbegründerin der theologischen Dialogzeitschrift „Kirche und Israel“, deren Mitherausgeberin sie bis heute ist. (© Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Edna Brocke: Zum Teil ja, in der damaligen Zeit. Aber nicht auf Dauer. In den beiden Kirchen, der katholischen und der evangelischen, waren die Reaktionen sehr unterschiedlich. Die Evangelischen kennen das Alte Testament viel besser als die Katholiken. Da wurden inhaltlich ganz andere Dialoge zur Bibel als mit den katholischen Partnern geführt. Es war gelungen, aber das Ende des Kalten Krieges hat alles, was wir in punkto Verständigung zwischen Christen und Juden geschafft haben, ausgelöscht. Weil plötzlich andere Emotionen im Vordergrund standen, wie der Anti-Israelismus.

Sharon Adler: Wie haben Sie die Auseinandersetzung von Christen/Christinnen mit der Rolle der Kirchen in der NS-Zeit und mit jüdischen Themen in der Post-Shoah-Zeit wahrgenommen?

Edna Brocke: Das, was zum Beispiel Joschka Fischer im Außenministerium durchgesetzt hat, bei sich selbst zu gucken, zu fragen, wie waren wir damals, solche Prozesse gibt es im Einzelnen schon, aber nicht gesamtkirchlich. Weder in der katholischen noch in der evangelischen Kirche. Es gibt verschiedene Zusammenstellungen von Beschlüssen und Erklärungen, es gibt den Versuch, damit eine große Veränderung zu demonstrieren, aber das findet alles nur auf dem Papier statt.

Das jüdische Leben in der DDR

Sharon Adler: Sie sind zu DDR-Zeiten dreizehn Jahre in Folge nach Chemnitz und Ostberlin gereist. Wie kam es dazu? Wie haben Sie die Stimmung in der Jüdischen Gemeinde in Ostberlin wahrgenommen?

Edna Brocke: Im September 1979 wurden wir vom Verbund der „Evangelischen und katholischen Buchhändler aus Ost und West“ zu einer Tagung in das Stephanus-Stift nach Ostberlin eingeladen. Wir sollten über unsere Erfahrungen des „christlich-jüdischen Dialogs“ berichten. Ich freute mich über die Einladung, weil mich die Situation von zwei Staaten interessierte, die einst ein Staat gewesen waren und sich nun durch grundlegend unterschiedliche Ideologien deutlich unterschiedlich entwickelten. Auch im darauffolgenden Jahr kam eine Anfrage und ich war dann jedes Jahr auf eigene Kosten in Ostberlin.

Da die Buchhändler jährlich am dritten Wochenende im September tagten, fiel das immer entweder auf Jom Kippur oder auf Rosch ha-Schana, sodass ich dann mindestens einmal in die Synagoge in der Rykestraße gegangen bin. Das war ein Riesenbau, der für viele Besucher gedacht war, aber aufgrund der Umstände relativ leer war. Ich bin immer etwas traurig von dort weggegangen. Der nette Kantor Ingster hat sich rührend bemüht, das Leben dort ein bisschen zu erhalten.

Sharon Adler: Wie haben Sie die Öffnung der innerdeutschen Grenzen und das Ende der DDR erlebt?

Edna Brocke: Ich war sehr traurig. Ich konnte Berlin auf beiden Seiten besser als geteilte Stadt besuchen. Ich hatte unterschiedliche Freunde auf der einen Seite und auf der anderen Seite. Darunter echte Freunde, bis heute. Die haben meine Besuche schon sehr ernst genommen. Die vierzig Jahre, die diese DDR existiert hat, kann man nicht wegwischen. Für mich war es auch ein lehrreicher Kurs in Politik.

Zuhause und Heimat in zwei Welten

Sharon Adler: Am 31. August feiern Sie Ihren 80. Geburtstag. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, den Sie sich solidarisch mit der aktuellen Demokratiebewegung in Israel teilen dürften: welcher wäre das?

Edna Brocke: Die aktuelle Regierung in Israel scheint den Weg der liberalen Demokratie verlassen zu haben. Was ich mir wünschen würde, ist, dass Benjamin Netanjahu seinen Egoismus lassen könnte. Er hat drei anhängige Prozesse. Die Angst vor dem Gefängnis lässt ihn eine Koalition mit den Ultra-Orthodoxen und mit den Ultra-Rechten gründen. Man kann nur hoffen, dass er zur Vernunft kommt und diese Extremisten aus der Regierung entfernt. Aber das wird er nicht machen. Es könnte vielleicht das Ende unseres Staates sein. Besonders traurig ist, dass er vor unseren Augen von innen so kaputt geht. Eine große Zahl von Israelis ist sehr besorgt und geht seit vielen Wochen an jedem Ausgang des Schabbat auf die Straßen, in der Hoffnung, das Schlimmste zu verhindern. Solange diese Demonstrationen ruhig bleiben gehöre ich dorthin.

Sharon Adler: Ihr aktuelles Buch, gewidmet Ihrer in Israel lebenden Schwester Hannah Pinto, trägt den Titel „Leben in zwei Welten. Erfahrungen einer Israelin in Israel und Deutschland“ und nicht, wie viele vielleicht vermuten würden, „Leben zwischen zwei Welten“. Warum?

Edna Brockes Buch „Leben in zwei Welten. Erfahrungen einer Israelin in Israel und Deutschland“ hat sie ihrer in Israel lebenden Schwester Hannah Pinto gewidmet. (© Edna Brocke, privat, 1.6.1997. Foto: Sharon Adler/PIXELMEER, 2023)

Edna Brocke: Weil ich mich sprachlich und mental in die deutsche Sprache einlesen und einhören und sie relativ schnell als Handwerk nutzen konnte. Auch die Gedanken konnte ich schnell verstehen. Aber Deutschland ist für mich nicht zu einer Heimat geworden. Es ist zu einem Ort geworden, an dem ich fast fünfzig Jahre gelebt habe, wo ich viele Menschen kenne und viele Freunde habe. Ich bin in den vergangenen dreißig Jahren mindestens dreimal im Jahr nach Hause geflogen. Um meine Eltern zu sehen, den Rest meiner Familie und die Freunde. Und überhaupt, um die Atmosphäre des Landes in mir aufzusaugen. Ich will noch in diesem Jahr zurück nach Israel ziehen.

Zur Vita von Edna Brocke >>Interner Link: Vita von Edna Brocke

Zitierweise: Interview mit Edna Brocke, „Deutschland ist nicht zu einer Heimat geworden“, in: Deutschland Archiv, 23.8.2023, Link: www.bpb.de/539538

Fussnoten

Fußnoten

  1. Hannah Arendt wurde am 14.10.1906 in Linden bei Hannover geboren und wuchs in Königsberg auf. Sie studierte Philosophie, griechische Philologie und protestantische Theologie bei Heidegger, Bultmann, Hartmann, Husserl und Jaspers und promovierte 1928 bei Jaspers in Philosophie. Aufgrund der politischen Lage in Deutschland emigrierte sie 1933 nach Paris und von dort aus 1941 in die USA. 1951 erhielt sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Arendt starb 1975 in New York. Ihr Bericht von der „Banalität des Bösen“ war ihre Zusammenfassung des Eichmann-Prozesses in Jerusalem im Jahr 1963, er löste eine bis heute anhaltende Auseinandersetzung aus.

  2. Siehe unter https://www.newyorker.com/magazine/1963/02/16/eichmann-in-jerusalem-i, zuletzt aufgerufen am 7.6.2023.

  3. United Nations General Assembly (1975) Elimination of all forms of racial discrimination, 10 November 1975, A/RES/3379(XXX), https://ecf.org.il/media_items/1395, zuletzt aufgerufen am 18.8.2023.

  4. United Nations General Assembly Resolution 46/86 - English (1991), https://ecf.org.il/issues/issue/1321 und https://ecf.org.il/media_items/1518, zuletzt aufgerufen am 13.8.2023.

  5. Die Arbeitsgemeinschaft „Christen und Juden beim Deutschen Evangelischen Kirchentag“ wurde als ständige IV. Arbeitsgruppe des DEKT mit dem Kirchentag in Berlin 1961 gegründet. (https://www.ag-juden-christen.de/chronik/). https://www.ag-juden-christen.de/, zuletzt aufgerufen am 9.6.2023.

  6. Die im Juli 2005 durch Außenminister Joschka Fischer eingesetzte Unabhängige Historikerkommission (UHK) erforschte die Rolle des Auswärtigen Dienstes in der Zeit des Nationalsozialismus und den Umgang mit dieser Vergangenheit nach der Wiedergründung des Auswärtigen Amtes 1951, https://www.auswaertiges-amt.de/de/aamt/geschichte-des-auswaertigen-amts/historikerkommission-node, zuletzt aufgerufen am 14.8.2023.

  7. Nach Jüdische Allgemeine: Jom Kippur ist der jüdische Versöhnungstag und gleichzeitig der höchste jährliche Festtag im Judentum. Im jüdischen Kalender beginnt der Versöhnungstag bei Sonnenuntergang vor dem 10. Tischri (September/Oktober) und dauert bis zum nächsten Sonnenuntergang. Siehe www.juedische-allgemeine.de/glossar/jom-kippur/, zuletzt aufgerufen am 21.6.2022.

  8. Rosch ha-Schana ist das zweitägige jüdische Neujahrsfest. https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/341640/religioese-stroemungen-und-juedische-feiertage/, zuletzt aufgerufen am 17.8.2023.

  9. Oljean Ingster (geboren 2.2.1928 in Proszowice, gestorben 20. Mai 2023 in Berlin) war seit 1966 Kantor der Synagoge Rykestraße in Berlin. Vgl. Edna Brocke, Leben in zwei Welten. Erfahrungen einer Israelin in Israel und Deutschland, Münster 2022, S. 119.

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Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz "CC BY-NC-ND 3.0 DE - Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland" veröffentlicht. Autoren/-innen: Edna Brocke, Sharon Adler für bpb.de

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geborene Fuerst, wurde am 31. August 1943 in Jerusalem geboren. Nach Schule und Militärdienst in der israelischen Armee studierte sie Politikwissenschaften, Anglistik und Judaistik an der Hebräischen Universität Jerusalem. Ende der 1960er-Jahre kam sie nach Deutschland und studierte Staatswissenschaften und Soziologie. Von 1988 bis 2011 leitete sie die Begegnungsstätte Alte Synagoge Essen. Edna Brocke engagierte sich in verschiedenen Gremien, hat zahlreiche Bücher und Schriften veröffentlicht und erhielt vielfache Ehrungen und Auszeichnungen. Interner Link: Mehr zu Edna Brocke >>

geboren 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Moderatorin und Fotografin. Im Jahr 2000 gründete sie das Online-Magazin und Informationsportal für Frauen AVIVA-Berlin, das sie noch heute herausgibt. Das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und über jüdisches Leben zu berichten. Sharon Adler hat verschiedenste Projekte zu jüdischem Leben in Deutschland für unterschiedliche Auftraggeber/-innen umgesetzt und auch selbst Projekte initiiert wie "Schalom Aleikum“, das sie zur besseren Verständigung von Jüdinnen und Muslima entwickelte. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 initiierte sie das Interview- und Fotoprojekt "Jetzt erst recht. Stop Antisemitismus". Hier berichten Jüdinnen und Juden in Interviews über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Für das Deutschland Archiv der bpb betreut sie die Reihe "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"