Ihr Vater Moritz Ryba wurde 1947 in München geboren und lebt seit 2017 in Tel Aviv. Die Familie Ryba kommt aus dem polnischen Będzin, einer Kleinstadt in der Nähe von Katowice. Ihr Großvater Chaim Ryba überlebte das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, er und sein Bruder waren die einzigen Überlebenden der Familie. Ihre Großmutter, die Ärztin, Historikerin und Schriftstellerin Dr. Madeleine Kahn, die Mutter ihrer Mutter, wurde 1933 in Paris geboren, sie überlebte die Shoah, sie ist ein child survivor.
1997 zog Sharon Ryba-Kahn mit ihrer Mutter Anna-Patricia Kahn
2016 nahm sie ein Masterstudium an der Filmuniversität Babelsberg im Studiengang Dokumentarfilmregie auf. In dieser Zeit drehte sie drei Kurzfilme, „Der Besuch“ (2018), „Ein Stück Deutsche Geschichte“ (2019), „Cubania entre Berlin y la Habana“ (2019). Ihr Abschlussfilm „Displaced“ an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf wurde vom ZDF/Das kleine Fernsehspiel und dem Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert und hatte 2020 seine Weltpremiere auf dem DOK.fest München. Der Film wurde als eines von zwei Werken ausgewählt, die im NS-Dokumentationszentrum in München gezeigt wurden. „Displaced“ wurde in der Kategorie Dokumentarfilm für den First Steps Award nominiert und gewann den Nachwuchspreis des Jüdischen Film Festivals Berlin 2021.
2023 folgt „Liebe bis 120“, eine israelisch-deutsche Koproduktion, wofür sie drei Stipendien erhielt: 2019 von der Stiftung Zurückgeben, 2021 von der Szloma Albam Stiftung und 2022 von der Ursula Lachnit Fixson Stiftung.
Für AMCHA Deutschland realisiert sie die Podcast-Reihe „Invisible Wound“, in der sie mit australischen Ureinwohner*innen über die Bedeutung von kollektiven und generationenübergreifenden Traumata und die Auswirkungen, die diese auf ihr persönliches und berufliches Leben haben, spricht. Sharon Ryba-Kahn promoviert seit 2020 an der Filmuniversität Babelsberg zum Thema „Repräsentierungen von Traumata in Dokumentarfilmen“ und ist Stipendiatin im Ernst Ludwig Ehrlich Stiftungswerk (ELES). Sie lebt in Berlin-Prenzlauer Berg.