Julia Davidovski: „Kinder sind unsere Zukunft“
Ein Gespräch mit der Controllerin und Schatzmeisterin der Women's International Zionist Organisation (WIZO) in Frankfurt am Main und Präsidiumsmitglied von WIZO Deutschland
Julia DavidovskiSharon Adler
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Darüber, was ihre ehrenamtliche Arbeit ihr bedeutet, über ihre Kindheit in Moskau, die erste Zeit in Berlin und ihr Leben in Frankfurt am Main als Mutter von drei Kindern sprach Julia Davidovski mit Sharon Adler.
Sharon Adler: Du engagierst dich neben Job und drei Kindern ehrenamtlich bei der WIZO. Wie kamst du zur WIZO? Warum engagierst du dich bei der WIZO und was bedeutet dir deine Tätigkeit?
Julia Davidovski: Meine beste Freundin, die bei der WIZO Stuttgart aktiv ist, hat mich zur WIZO gebracht. Sie hat mich mit der damaligen WIZO-Präsidentin Diana Schnabel sowie mit anderen WIZO-Frauen bekannt gemacht. Ich war sofort von deren Frauen-Power fasziniert und bin 2015 in den Vorstand der WIZO-Gruppe Frankfurt eingetreten. Ich bin sofort voll eingestiegen und konnte mich bei einigen Projekten aktiv beteiligen.
Ich bin stolz, zur WIZO-Familie dazuzugehören und mit unserem großartigen Team zusammenzuarbeiten. Ich durfte viele besondere und tolle Frauen kennenlernen. Meine WIZO-Tätigkeit leiste ich aus Liebe zu Kindern und als einen Beitrag für Israel. Immer wenn ich mit meiner Familie in Israel bin, besuchen wir auch eine WIZO-Einrichtung. Entweder unser Jugenddorf oder einen unserer Kindergärten. Wenn ich die glücklichen Gesichter der Kinder und Jugendlichen sehe, weiß ich, dass ich das Richtige tue. Kinder sind unsere Zukunft. In der heutigen, weltweit schwierigen Situation weiß ich, warum wir uns für diese Menschen engagieren. Meine ehrenamtliche WIZO-Arbeit erfüllt mich sehr, ich liebe sie und mache das aus voller Überzeugung.
Sharon Adler: Du wurdest 2019 ins WIZO-Präsidium gewählt und bist seitdem Schatzmeisterin von WIZO Frankfurt und WIZO Deutschland. Was genau sind deine Aufgaben?
Julia Davidovski: Bei der WIZO haben wir ein internes Controlling-System. Das heißt, ich kontrolliere alle Belege und buche die Bankeingänge und -ausgänge. Ich genehmige Rechnungen, unterschreibe Spendenquittungen und mache diverse Auswertungen nach Kostenarten und Kostenstellen. Ich bereite die monatlichen Abschlüsse für unsere Steuerberaterin vor und bespreche relevante Sachverhalte mit ihr.
Ich überwache auch den Transfer der Gelder nach Israel. Als ein gemeinnütziger Verein sind wir verpflichtet, alle Gelder, die wir bundesweit bei den WIZO-Gruppen gesammelt haben, zum Jahresende nach Israel zu transferieren. Wir finanzieren verschiedene Projekte und Programme bei der WIZO in Israel. Laut unserer Satzung können wir in Ausnahmesituationen auch Kinder und Frauen in Deutschland unterstützen. Der Krieg in der Ukraine war so eine Sondersituation.
WIZO Deutschland besteht aus neun Städten, in denen WIZO-Gruppen vertreten sind. Sie sind unterschiedlich aktiv. Das hängt immer von der Woman-Power, den Möglichkeiten und dem Networking ab. Jede Gruppe ist für sich verantwortlich. Ich kontrolliere die Geldeingänge und erstelle zum Jahresende eine Übersicht der Einnahmen, sortiert nach Gruppen, mit einem Vergleich zum Vorjahr. Die Frankfurter WIZO ist die stärkste Gruppe in Deutschland. Wir sammeln die meisten Spenden und organisieren viele Events. Einmal im Jahr veranstalten wir eine Delegierten-Tagung, auf der ich die Finanzen präsentiere. In den letzten Jahren war WIZO Deutschland nach den USA und nach Großbritannien auf Platz 3. Darauf sind wir sehr stolz.
Sharon Adler: Zu den Aktivitäten gehören Events wie der WIZO-Bazar und die WIZO-Gala in Frankfurt zur Unterstützung von Frauen und Kindern in Israel. Was kannst du dazu berichten?
Julia Davidovski: Die WIZO-Events sind von uns organisierte Veranstaltungen, um Gelder zu generieren und um Spenden zu sammeln, die wir nach Israel schicken, um dort die WIZO-Projekte und Einrichtungen zu unterstützen.
Ich bin in Frankfurt am Main eine der beiden Organisatorinnen des WIZO-Bazars. Das ist die größte öffentliche jüdische Veranstaltung des Jahres und die Anlaufstelle für jüdische und nichtjüdische Menschen aus Frankfurt und Umgebung. Er ist in der Stadt sehr präsent und geht über zweieinhalb Tage, von Samstagabend bis Montagvormittag. Es gibt eine Tombola und tolles israelisches und russisches Essen, einen Flohmarkt mit Second-Hand-Sachen und Spielzeug, einen Bücherstand und einen Israel-Stand mit israelischen Lebensmitteln. Die Stimmung und Atmosphäre sind fantastisch. Es kommen Politiker, der Bürgermeister oder der Oberbürgermeister, unsere Präsidentin oder eine unserer Ehrenpräsidentinnen und Vorstandsfrauen. Den Bazar gibt es seit 1960, er wird auch von der Jüdischen Gemeinde unterstützt, in deren Gemeindesaal wir ihn veranstalten. Die Leute kaufen beim Bazar gern ein, denn sie wissen, dass es für einen guten Zweck ist. Die Organisation macht mir sehr viel Spaß, auch wenn damit sehr viel Arbeit verbunden ist. Da stecken viele helfende Frauen dahinter, ohne die es diesen Bazar nicht geben würde.
Die WIZO-Gala findet in einem wunderschönen Hotel statt. Vertreter der Politik und Gemeinden kommen zu uns und halten Reden, später gibt es einen musikalischen Akt und leckeres Essen. Es wird ausgiebig getanzt und es herrscht eine tolle Atmosphäre. Die Gala veranstalten wir, um Patenschaften zu sammeln. Eine Patenschaft kostet 500 Euro pro Jahr und Kind. Dafür kann das Patenkind ein Jahr lang in die Schule oder in den Kindergarten gehen. WIZO-Deutschland betreut zwischen 15 und 17 Projekte, meist Kindergärten, Jugenddörfer und Kindertagesstätten. In Israel gibt es zwar keine Waisenkinder, aber Kinder aus Familien, die Unterstützung nötig haben, denn Kindergärten sind sehr teuer. Ein Teil wird durch den Staat finanziert, den anderen Teil finanziert die WIZO. WIZO gibt es in 50 Ländern mit 250.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Während in Israel die WIZO ein ganz normaler Arbeitgeber mit 800 WIZO-Institutionen ist, der Schulen und Kindergärten betreut, sind die, die außerhalb von Israel helfen, ehrenamtlich tätig.
Sharon Adler: Welche WIZO-Projekte in Israel sind dir persönlich besonders wichtig?
Julia Davidovski: Das Jugenddorf Hadassim liegt mir besonders am Herzen. Die Kinder haben ein Zuhause und gehen dort auch zur Schule. Es ist ein riesiges Areal, und wir wurden von den Schülern, den Lehrern und den Leitern sehr herzlich empfangen. Das aktuelle Projekt, das von der WIZO Deutschland unterstützt wird, ist für Schüler und Schülerinnen aus der Ukraine und aus Russland, die für die letzten drei Jahre ihrer Schulzeit nach Israel kommen und in diesem Jugenddorf leben, wo sie gemeinsam mit den israelischen Jugendlichen auch zur Schule gehen. Das ist ein ganz wichtiges Projekt. Diese Kinder werden auch psychologisch betreut, vor allem jetzt, wo die Familien in der Ukraine geblieben sind. Das haben wir auch finanziert.
Besonders gefällt mir auch die Luba und Moishe Korn Kindertagesstätte in Ramat Israel. Das ist ein alter Stadtteil von Tel Aviv, wo Familien mit zumeist äthiopischen oder bucharischen Wurzeln und mit niedrigem sozial-ökonomischem Status leben. Dort werden Babys und Kleinkinder ab drei Monate bis drei Jahre in drei Gruppen liebevoll betreut. Die Kita ist wunderschön, die Erzieher und Erzieherinnen sind einmalig.
Moskau und der Krieg in der Ukraine
Sharon Adler: Aufgrund des Angriffskriegs durch Putins Russland auf die Ukraine kommen auch viele jüdische Menschen nach Deutschland. In welcher Verfassung kommen die geflüchteten Menschen an?
Julia Davidovski: Vor drei Monaten haben wir hier sehr viele Flüchtlinge empfangen. Auch meine Cousine mit ihren Kindern, mit ihrem Freund und noch einigen Freunden kam aus Kyiv zu uns. Mein Mann betreibt in Frankfurt am Main einige Hotels, die er sofort für die Flüchtlinge bereitgestellt hat. Um die 200 Personen haben wir untergebracht. Mein Bruder und Freunde von uns, die auch Hotels betreiben, haben sie ebenfalls sofort für die Flüchtlinge freigeräumt und freigelassen. Innerhalb von wenigen Wochen waren wir komplett ausgelastet. Es kamen immer mehr Menschen aus der Ukraine, meist Frauen und Kinder. Sie hatten von Freunden und Bekannten erfahren, dass sie nach Berlin oder nach Frankfurt kommen sollten und dass sie hier gut versorgt werden würden. Viele sind mit Zügen gekommen und haben irgendwo auf Bahnhöfen übernachtet, bis sie dann endlich nach acht, neun Tagen in Deutschland angekommen sind. Andere kamen mit den eigenen Autos über Moldawien, Rumänien, Ungarn und Österreich.
Es war ein Leid, diesen Menschen zuzusehen. Ihre seelische Verfassung war total am Boden. Das sind zerstörte junge Menschen. Die nicht wissen, was sie hier in Deutschland machen sollen, sie wollen zurück nach Hause, wo sie ihre Freunde, Projekte und ihr Leben haben. Und die quasi alles stehen und liegenlassen mussten, innerhalb von zwanzig Minuten gepackt haben und nur mit einem Rucksack und einem kleinen Koffer ankamen. Sie alle haben in der Ukraine wunderbar gelebt; meine Cousine hatte eine 300 Quadratmeter große Wohnung über zwei Etagen im Zentrum von Kyiv.
Sharon Adler: Wie und wodurch helfen die WIZO-Frauen und Gemeindemitglieder in Frankfurt am Main den Flüchtlingen?
Julia Davidovski: Wir haben uns sofort engagiert und Gelder, Anziehsachen, Hygieneartikel und Essen gesammelt. Für Kleinkinder wurden Kinderwagen beschafft, Kindersitze, Babynahrung und Windeln. Das war Neuland für alle. Wir haben psychologische Betreuung gewährleistet und Psychologen engagiert, die heute, nach drei Monaten, diese Hilfe immer noch leisten. In der Jüdischen Gemeinde wurde sehr schnell ein Willkommenszentrum für die Flüchtlinge organisiert, die dort freiwillig Deutschunterricht nehmen können. Wo es Sportaktivitäten gibt, und für die Kinder Bastel- und Mal-AGs, in denen sie sich gut fühlen. Den Deutschunterricht sowie die Materialien für die Mal- und Kunst-AGs, für den Sport und das Spielzeug für Kleinkinder hat die WIZO Gruppe Frankfurt finanziert. Die Kinder gehen vier Stunden pro Tag in eine Integrationsklasse der Gemeinde. Viele russischsprachige Mütter aus unserer Schule haben sich bereiterklärt, die Integrationskurse zu leiten und Deutsch, Mathe und Sport zu unterrichten.
Sharon Adler: Du hast russisch-ukrainische Wurzeln, bist wie deine Mutter in Moskau geboren, dein Vater kommt aus Kyiv. Wie gehen du und deine Familie mit der Situation um? Habt ihr dazu innerhalb der Familie Konflikte?
Julia Davidovski: Alle meine Verwandten kommen aus der Ukraine. Alle haben jüdische Wurzeln. Meine Oma mütterlicherseits ist in Uman geboren, einer Stadt etwa 200 Kilometer von Kyiv entfernt. Mein Opa mütterlicherseits ist in Kyiv geboren, von wo seine Familie vor dem Zweiten Weltkrieg Richtung Moskau geflohen ist und dort den Krieg überlebt hat. Meine Mama wurde in Moskau geboren.
Wir haben keinen Konflikt in der Familie wegen des aktuellen Krieges, wir sind fassungslos über diesen sinnlosen Krieg. Dass so viele Städte in der Ukraine einfach sinnlos zerstört werden. Nur weil ein Mensch durchdreht, der gerade Präsident ist. Die Meinungen der Leute in Moskau sind geteilt. Die meisten, wie meine Cousinen, die dort leben, sind empört über den Krieg. Ich hoffe sehr, dass dieser Wahnsinn und der Krieg bald ein Ende finden. Und dass die Ukraine dann noch als Land bestehen bleibt. Es sind so viele Städte zerstört worden, es gibt so viel Leid der Menschen. Für was? Für wen? Wozu? Warum? Man stellt sich so viele Fragen. Niemand hat Putin angegriffen, er selbst greift an. Und die russischen Medien erzählen die große Lüge, dass sich die Ukrainer selbst angreifen. Da soll man am besten gar nicht hinhören. Aber die Menschen in Moskau glauben an diese Lügen, die im Fernsehen erzählt werden. Aber es gibt auch Leute in Moskau, die wollen, dass die anderen aufwachen. Moskau wird es schwer treffen in den nächsten Jahren.
Jüdisches Leben in der ehemaligen Sowjetunion
Sharon Adler: Du bist 1977 in Moskau geboren und hast deine Kindheit dort verbracht. Welche Erinnerungen hast du an diese Zeit?
Julia Davidovski: An meine Kindheit habe ich wunderschöne Erinnerungen. Mama, Papa, wir waren alle beisammen; eine schöne Familie. Oma und Opa haben auch in Moskau gelebt. Mit meinen beiden Cousinen war ich sehr eng. Jeden Sommer sind wir in den Ferien auf unserer Datscha bei Moskau zusammengekommen, wo meine Oma groß geworden ist und wo sie auch mit ihrer Mutter und ihren beiden Brüdern den Krieg überlebt hat. Es war immer was los auf unserer Datscha. Es kamen viele Verwandte zu Besuch, viele Freunde. Dort kannte jeder jeden, und wir hatten sehr viel Spaß. Ich war als Kind sehr schüchtern und ängstlich, und immer in der Nähe meiner Mutter. Sie war erst in meinem Kindergarten als Musiklehrerin angestellt und ist später in meine Schule gewechselt. Als ich neuneinhalb Jahre alt war, kam mein Bruder zur Welt. Ich habe mich riesig gefreut, weil ich mir sehr ein Geschwisterchen gewünscht hatte. Seitdem war ich selbstständig, habe alle meine Hausaufgaben allein gemacht und meiner Mama mit meinem Bruder geholfen. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Bis heute haben wir ein tolles Verhältnis. Er wohnt mit seiner Familie auch hier bei Frankfurt, was sehr schön ist. Unsere Kinder sind sehr eng miteinander und spielen wunderbar zusammen.
Sharon Adler: Was bedeutete es in der Sowjetunion, jüdisch zu sein? Haben du und deine Familie jüdisch gelebt, jüdische Religion und Traditionen zelebriert?
Julia Davidovski: Ich wusste zwar immer, dass ich Jüdin bin und dass meine Eltern und Großeltern und alle Familienmitglieder jüdisch sind, aber in der Schule habe ich das geheim gehalten. Wir hatten ein Klassenbuch, wo die Namen und die Nationalität aufgelistet waren. Da stand RU für russisch, und dann gab es JU für jüdisch. Immer, wenn es aufgeschlagen wurde, hatte ich Angst, dass man mich auf mein Judentum anspricht. Wir haben in Moskau nicht jüdisch gelebt. Ich wusste nichts vom Judentum, ich wusste, dass man Mazza essen soll, aber ich wusste nicht, was Schabbat ist und kannte keine Feiertage außer Chanukka, weil unsere Oma uns dann Geld in einem Beutelchen gegeben hat. Sie hat mit ihrer Mama Jiddisch gesprochen. Mein jüdisches Leben hat erst in Deutschland richtig angefangen.
Sharon Adler: Wann und wie hat deine Familie die Auswanderung geplant?
Julia Davidovski: Mein Papa war der Vorreiter. Er hat meiner Oma und meinem Opa mütterlicherseits oft erklärt, dass wir das Land verlassen müssten und wir entweder in die USA oder nach Israel gehen sollten. Meine Oma und mein Opa sagten, dass das nicht ginge. Mein Opa war seit mehr als 25 Jahren der Direktor eines staatlichen Taxiunternehmens. Wenn jemand aus seiner Familie auswandern würde, wäre er sofort aus dem Job geflogen. Solche Zeiten waren das damals.
Mein Opa ist dann in dem Jahr, als wir ausgewandert sind, gestorben, und meine Oma ist ein Jahr später nachgekommen. Sie hat bis kurz vor ihrem 91. Geburtstag mit meinen Eltern in Berlin zusammengelebt. Sie ist auf dem jüdischen Friedhof Heerstraße beerdigt.
Wie gesagt, die Auswanderung war die Idee meines Vaters. Sein bester Freund ging 1981 in die USA, nach Los Angeles. Als wir ihn Ende der 1980er-Jahre besucht haben, waren meine Eltern begeistert. Aber dann durfte man ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr in die USA einwandern. Also haben meine Eltern für Israel gepackt und containerweise Teppiche, Möbel und das Klavier nach Israel geschickt. Kurz vor der Auswanderung war mein Vater beruflich für ein paar Tage in Israel. Das war Anfang 1991. Es war Krieg, und er hielt es für zu gefährlich. Durch einen Arbeitskollegen erfuhr er, dass in Deutschland Juden als Kontingentflüchtlinge aufgenommen werden. Also packten wir in Moskau die Koffer, und ich kam drei Monate später mit meiner Mama und meinem Bruder zu ihm nach Berlin. Ich war dreizehn und mein Bruder vier Jahre alt. Ich hatte erst nicht verstanden, dass wir auswandern, für mich war es eine Art Sommerreise.
Meine Mama, mein Bruder und ich sind damals in den Zug gestiegen, und meine Oma hat uns bis zur weißrussischen Grenze begleitet. Dann ist sie aus dem Zug ausgestiegen und wir sind weitergefahren. Das war schlimm. Sie ist mit dem Zug zurück nach Moskau gefahren und wir weiter nach Berlin.
Die ersten Jahre in Deutschland
Sharon Adler: Mit welchen Hoffnungen und Erwartungen seid ihr 1991 nach Deutschland gekommen?
Julia Davidovski: Wir kamen in ein freies, westliches Land, um besser, freier und jüdischer zu leben. Meine Eltern wollten, dass wir als Juden frei leben, dass wir die jüdische Kultur durch die Jüdische Gemeinde besser kennenlernen. Dass wir einfach die Chance für eine freie Zukunft haben. Zwei Monate später, im August 1991, zerbrach die Sowjetunion, und so wurden wir für lange Zeit staatenlos. Bis wir sieben Jahre später die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen haben.
Sharon Adler: Mit welchen Herausforderungen wart ihr konfrontiert?
Julia Davidovski: Meine Eltern haben anfangs erst einen Deutschkurs besucht, die Deutschprüfung abgelegt und dann gearbeitet. Und sie hatten zwei kleine Kinder, denen sie helfen mussten, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Ich bin in ein Gymnasium eingeschult worden und konnte kein Wort Deutsch. Mein Bruder ist in einen evangelischen Kindergarten neben dem Wohnheim gegangen. So hatte jeder sein Päckchen zu tragen. Aber dadurch, dass wir alle zusammen waren, war das viel leichter und einfacher zu bewältigen.
Sharon Adler: Wo und wie habt ihr gewohnt? Wie war diese erste Zeit für euch, wie hast du das erlebt?
Julia Davidovski: Mein Vater hatte sich schon im Wohnheim eingelebt und kannte viele Leute. Dort waren auch jüdische Kontingentflüchtlinge, hauptsächlich aus der Ukraine. Wir haben uns mit vielen angefreundet, das war wie eine große Familie. Es war Sommer, alle hatten Spaß und für mich als Kind war das ein Abenteuer. Bis ich eingeschult wurde. Dann kam die harte Realität auf mich zu. Es war ein sozialer Abstieg für meine Eltern. Wir hatten in Moskau eine schöne 3-Zimmer-Wohnung und haben ganz normal gelebt. In Deutschland teilten wir uns zu viert ein Zimmer in einem Wohnheim. Die Toilette und die Küche waren auf dem Flur. Aber meine Eltern wussten immer, wofür sie das tun und warum sie ausgewandert sind. Sie wussten, warum wir diese zwei Jahre unter solchen Umständen wohnen müssen. Und da haben sie sich rausgekämpft. Sie sind beide sehr positiv. Wir haben in unserer Familie nie den Kopf hängen lassen, egal, wie es uns ging. Wir haben immer einander geholfen. Das war immer unser Motto.
Unsere Kontakte beliefen sich alle auf das Wohnheim, weil das alles russisch-sprachige Leute waren. Man konnte sich gut unterhalten und lud sich gegenseitig zum Teetrinken ein. Das war ein schönes Gefühl. Später haben viele Wohnungen gefunden oder sind in ein anderes Wohnheim gezogen. Wir haben fast als einzige Familie zwei Jahre lang dort gewohnt. Es dauerte lange, bis wir eine Wohnung gefunden haben. Es war damals sehr schwer.
1993 fanden meine Eltern endlich eine Wohnung, am Tempelhofer Berg in Kreuzberg. Daran habe ich gute Erinnerungen. Das war ein schönes, neues Haus, und ich hatte mein eigenes Zimmer, nur 10 Quadratmeter groß, aber das war mir sowas von egal! Wir haben uns so gefreut, dass wir die Wohnung hatten. Die U-Bahn-Station war in der Nähe, und alles hat gepasst. Meine Oma ist damals mit uns eingezogen. Wir hatten ein großes Wohnzimmer und unseren eigenen Fernseher, unsere eigene Toilette und Küche. Und einen schönen Balkon. Das war nicht mehr Wohnheim. Wir haben da sehr schön gewohnt. Es war toll. Ich hatte viele Freunde zu Besuch, unser Haus war immer voll.
Sharon Adler: Als du in Deutschland in die Schule kamst, sprachst du noch kein Deutsch. Wie bist du damit umgegangen?
Julia Davidovski: Als ich nach Berlin kam, hatten alle Sprachkurse bereits angefangen. Ich sollte in die neunte Klasse eines Gymnasiums gehen und am ersten Schultag erscheinen. Ich wurde ins kalte Wasser geworfen. Die 13-, 14-jährigen Kinder waren geschockt darüber, dass ich kaum ein Wort Deutsch verstand. Mit meinem gebrochenem Schul-Englisch konnte ich mich ein bisschen mit ihnen unterhalten. Ich habe erzählt, dass ich aus Moskau käme und seit zwei Monaten hier in Berlin wäre. Am zweiten Tag hat sich keiner mehr für mich interessiert. Es war eine Qual für mich, in die Schule zu gehen. Ich habe dann die Lust zum Lesen entdeckt und meine russischen Romane mitgenommen. Ich saß zwar im Unterricht und war präsent, aber wenn man die Sprache nicht versteht, ist es schwierig, etwas von der Tafel abzuschreiben. Wenn ich nach rechts und links geschaut habe, um zu sehen, was meine Nachbarn schreiben, hieß es gleich, dass sie sich nicht konzentrieren könnten, weil ich sie ablenken würde. Ich wurde aber nicht benotet und sollte einfach nur da sein und versuchen, selbst Deutsch zu lernen. Später wurde mir ein Deutsch-Förderkurs von der Schule aus angeboten.
Sharon Adler: War es auf der Schule ein Thema, dass du jüdisch bist? Waren deiner Meinung nach die Lehrkräfte auf die jüdischen „Kontingentflüchtlinge“ vorbereitet? Gab es ein Verständnis seitens der Lehrer:innen oder Schüler:innen für die jüdischen Immigrant:innen?
Julia Davidovski: Das Hans-Carossa-Gymnasium in Spandau war riesengroß, die Lehrkräfte haben sich überhaupt nicht für mich interessiert. Nach einem Jahr bin ich nach Steglitz gewechselt, auf das Hermann-Ehlers-Gymnasium. Da waren viele jüdische Kinder, aber auch da war das Thema Judentum nicht präsent. Da habe ich mich schon freier gefühlt, und ich konnte schon viel besser Deutsch sprechen. Dort war ich ein Jahr und bin dann auf die Kopernikus-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe gewechselt. Ich war eine gute Schülerin, und ich habe sehr gute Noten bekommen.
Dann habe ich die erste Konfrontation mit Jüdisch-Sein gespürt. Es gab eine Situation, wo ein albanischer Junge einen David-Stern auf meinen Tisch gemalt hat. Die Englischlehrerin hat das gesehen und ging sofort mit ihm zum Direktor. Seine Eltern wurden gerufen, und er wäre deswegen fast von der Schule geflogen. Er hat einen Tadel bekommen, und es gab eine Gesamt-Lehrerkonferenz. Und als ein paar Jungs mit dem Finger auf mich zeigten und „jüdisch, jüdisch“ sagten, hat der Geschichtslehrer mich beim Thema Nationalsozialismus vom Unterricht freigestellt. Die Lehrer waren top. Sie haben judenfeindliche Äußerungen beobachtet, gemeldet, und sie haben gehandelt.
Berufliches
Sharon Adler: Wie ging es weiter in deinem Leben? Du hast die Schule mit der 10. Klasse abgeschlossen, anschließend dein Fachabitur gemacht und studiert. Was waren deine beruflichen Ziele?
Julia Davidovski: Mein Traum war immer, in der Parfümerie bei Karstadt zu arbeiten. Damals war es aber sehr schwierig, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Ich habe mich bei Karstadt, Hertie und Wertheim beworben. Es gab Assessment-Center und Prüfungen, die ich bestand, und habe dann bei Karstadt einen Ausbildungs-Vertrag bekommen. Aber meine Eltern haben mich überzeugt, Abitur zu machen und zu studieren. 1995 ging ich auf das „Oberstufenzentrum Handel 1“. Das hat mir viel Spaß gemacht, denn BWL, VWL und Rechnungswesen haben mich inspiriert.1997 hielt ich mein Fachabitur mit einem Notendurchschnitt von 2,4 in der Hand. Ich war sehr stolz auf mich, und es ging sofort weiter zum BWL-Studium an die Fachhochschule für Wirtschaft Berlin (FHW). Nach vier Jahren machte ich mein Diplom als Kauffrau.
2001, direkt im Anschluss, fing ich bei PwC (PricewaterhouseCoopers) an, die ich auf einer Berufs-Messe kennengelernt habe. Ich war so jung und habe überhaupt nicht verstanden, wo ich mich da bewerbe. Das Assessment-Center war schwer. Aber ich wurde angenommen. Und so war ich mit 23 Jahren die Jüngste als Associate im Wirtschaftsprüfungsbereich und hatte einen anspruchsvollen, verantwortungsvollen Job bei einem der größten Wirtschaftsprüferunternehmen, einem der Big Four. Ein junges Mädchen unter Anzugträgern. Anfangs habe ich oft zu Hause geweint, weil ich nicht wusste, was ich da tue. Die anderen waren alle so schlau. Aber meine Mutter meinte, dass ich es schaffen würde, und es gab gute Coaches, die mich unterstützt haben. Ein tolles Unternehmen mit wunderbaren Leuten. Ich habe viel Erfahrung gesammelt und wurde Senior Associate. Die Deutsche Bahn war einer meiner Hauptklienten. Weil viele Studenten und Studentinnen gleichzeitig angefangen haben, waren wir alle miteinander befreundet und haben uns einmal die Woche abends im Café getroffen. Es war eine schöne Zeit. Fünf Jahre habe ich dort gearbeitet.
Jüdisch sein in Deutschland
Sharon Adler: Wodurch bist du mit dem Judentum in Kontakt gekommen?
Julia Davidovski: Meine Eltern wurden Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in Berlin, und so durfte ich im Dezember 1991 zum ersten Mal auf Machane nach Südtirol fahren.
Mein zweites Machane war im Sommer 1992 in Strobl, Österreich, und mein drittes Machane war im Sommer 1993 in Sulzano, Italien. Dort habe ich auch meine besten Freundinnen kennengelernt. Wir sind bis heute befreundet. Auf den Machanot der ZWST, der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, hatte ich meinen ersten Kontakt mit dem Judentum. Die ZWST ist die Organisation, die jüdische Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland zusammenbringt.
Dort, durch die Lieder und die Tänze, habe ich gespürt, dass ich jüdisch bin. Unsere Lehrerin war Tirza Hodes, die jetzt 99 Jahre alt ist, sie hat uns das Tanzen beigebracht. Wir haben es geliebt, es hat uns zusammengeschweißt. Später durfte ich auf den Machanot den Kindern jüdische Tänze beibringen. Es war sehr spaßig. Auf Machane habe ich gelernt, was Schabbat und die jüdischen Feiertage sind. Das habe ich im Jugendzentrum in Berlin weiterverfolgt.
Auch meinen Mann habe ich durch die ZWST kennengelernt. Das war 1993 auf dem Yom Ha’atzmaut-Seminar in Frankfurt am Main. Ich kam aus Berlin und er aus Dortmund. Wir haben uns einmal im Jahr auf Seminaren, Hochzeiten oder Jugendkongressen gesehen und uns immer wieder unterhalten und zusammen getanzt, aber zusammengekommen sind wir erst 2008, als wir mit Freunden und anderen Jugendlichen auf einer Ski-Reise in Österreich, in Kaprun bei Zell am See, waren. Knapp eineinhalb Jahre später, im März 2009, haben wir geheiratet, und ich bin nach Frankfurt am Main gezogen.
Familie. Weitergabe jüdischer Traditionen und Werte.
Sharon Adler: Wie wichtig war dir ein jüdischer Partner und eine jüdische Hochzeit?
Julia Davidovski: Für mich war das das A und O. Ich habe mir immer einen jüdischen Partner gewünscht und bin sehr glücklich, ihn gefunden zu haben. Wir hatten eine wunderschöne jüdische Hochzeit und haben drei Tage lang durchgefeiert, mit allen Freunden und Verwandten. Es war ganz toll.
Mein Mann, Igor, kommt auch aus der Ukraine, aus Odessa. In Deutschland lebte er die ersten zehn Jahre in Dortmund und zog dann nach Frankfurt am Main. Er hat zehn Jahre lang bei der ZWST gearbeitet, hat als Madrich, Co-Rosch und Rosch viele Machanot geleitet, sodass er sich sehr gut mit dem Judentum auskennt. Es gibt einen Film aus dem Jahr 2017 über das einhundertjährige Jubiläum der ZWST“, wo mein Mann als Vorbild der Integration der jüdischen Jugendlichen vorgestellt wird, wie er nach Deutschland gekommen ist, was er alles erreicht hat und wie seine Familie heute jüdisch lebt. Man zeigt uns auch zuhause, wie wir mit unseren Kindern Chanukka feiern.
Sharon Adler: Wie erlebst du euer Jüdisches Leben in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main?
Julia Davidovski: Im Februar 2012 ist unser Sohn Ben Nathaniel geboren. Übersetzt heißt es „Sohn von G'tt gegeben“. Mit seiner Geburt und dem Besuch des jüdischen Kindergartens bin ich mit der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main in Kontakt gekommen. Ich habe dort viele jüdische Familien kennengelernt und konnte unser jüdisches Leben genießen. Drei Jahre später kam unsere Tochter Sophie Liel zur Welt. Übersetzt heißt der Name, „die Weise zu mir von G'tt“. Auch sie ging in unseren Kindergarten. 2019 kam unser drittes Kind zur Welt, Liron Samuel. Sein Name heißt „meine Freude von G'tt erbeten“. Ich wollte schon immer drei Kinder und bin sehr dankbar und glücklich, dass uns der liebe G'tt diesen Wunsch erfüllt hat. Auch Liron geht in den Kindergarten der Gemeinde. Die beiden großen, Ben und Sophie, besuchen die I.E. Lichtigfeld-Schule, unsere jüdische Schule.
Wir haben eine tolle Gemeinde, mit Krippe, Kindergarten, Grundschule und Gymnasium. Alles an einem Ort. Die Gemeinde ist eine Einheit. Ich bin sehr in der Gemeinde integriert, im Elternbeirat des Kindergartens und der Schule. Durch die Kinder erleben wir auch die Feiertage viel intensiver. Wir feiern jeden Freitag Schabbat, meist mit der Familie oder auch mit Freunden. Mein Mann spricht Hebräisch und kann sehr schön beten. Wir vermitteln unseren Kindern jüdisches Leben, das ich als Kind nie hatte. Aber unsere Eltern und Schwiegereltern freuen sich umso mehr, wenn wir gemeinsam Schabbat feiern. Es ist wichtig für uns, den Kindern diese jüdischen Werte zu zeigen.
Sharon Adler: Welche jüdischen Werte und Traditionen möchtest du an du an deine Kinder weitergeben?
Julia Davidovski: Mir ist wichtig, eine gute jüdische Mama zu sein, die immer für ihre Kinder da ist und ihnen ein warmes Zuhause gibt. Die sie zu Bescheidenheit, Respekt, Geduld, aber auch zu Selbstbewusstsein erzieht. Durch meine WIZO-Arbeit vermittele ich meinen Kindern, dass wir nicht nur für uns selbst, sondern auch für die anderen etwas Gutes tun sollen. Mir ist es wichtig, ihnen diese Mitzwot mitzugeben.
Zitierweise: Julia Davidovski: „Kinder sind unsere Zukunft“, Ein Gespräch mit der Controllerin und Schatzmeisterin der Women's International Zionist Organisation (WIZO) in Frankfurt am Main und Präsidiumsmitglied von WIZO Deutschland, in: Deutschland Archiv, 19.9.2022, Link: www.bpb.de/513183
Julia Davidovski, als Julia Resser am 15. Oktober 1977 in Moskau geboren, kam 1991 mit ihrer Familie nach Berlin, wo sie 1997 am „Oberstufenzentrum Handel 1“ ihr Fachabitur machte. Von 1997-2001 studierte sie BWL mit Schwerpunkten Rechnungswesen und Controlling an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin (FHW), die sie mit dem Diplom als Kauffrau abschloss. Von 2001 bis 2006 arbeitete sie als Wirtschaftsprüferassistentin bei PricewaterhouseCoopers (PwC) und von 2006 bis 2009 als Finance Managerin bei der SHF AG. 2009 heiratete sie und zog nach Frankfurt am Main. 2009 bis 2011 war sie bei der DQS GmbH und DQS Holding im Bereich Controlling sowie Konzernabschluss tätig. 2012, 2015 und 2019 kamen ihre Kinder zur Welt. Ab 2020 ist sie als Controllerin bei den Hausverwaltungsgesellschaften ihres Mannes tätig. Seit 2015 engagiert sie sich ehrenamtlich im Vorstand der Women's International Zionist Organisation (WIZO)-Gruppe Frankfurt, seit 2019 ist sie Mitglied im Präsidium der WIZO Deutschland sowie Schatzmeisterin der WIZO Frankfurt und der WIZO Deutschland.
geboren 1962 in West-Berlin, ist Journalistin, Moderatorin und Fotografin. Im Jahr 2000 gründete sie das Online-Magazin und Informationsportal für Frauen AVIVA-Berlin, das sie noch heute herausgibt. Das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen in der Gesellschaft sichtbarer zu machen und über jüdisches Leben zu berichten. Sharon Adler hat verschiedenste Projekte zu jüdischem Leben in Deutschland für unterschiedliche Auftraggeber/-innen umgesetzt und auch selbst Projekte initiiert wie "Schalom Aleikum“, das sie zur besseren Verständigung von Jüdinnen und Muslima entwickelte. Nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019 initiierte sie das Interview- und Fotoprojekt "Jetzt erst recht. Stop Antisemitismus". Hier berichten Jüdinnen und Juden in Interviews über ihre Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich als Vorstandsvorsitzende der Stiftung ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft. Für das Deutschland Archiv der bpb betreut sie die Reihe "Jüdinnen in Deutschland nach 1945"
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