Bettina Leder wurde am 3. Oktober 1954 in Berlin (Ost) als Tochter des Schriftstellers Stephan Hermlin und der Dramaturgin Gudrun Leder geboren.
Nach dem Abitur absolvierte sie ein Volontariat in den Bereichen Hörspiel, Feature und Kulturpolitik beim Rundfunk der DDR in Berlin und nahm ein Studium der Germanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin auf. Seit ihrer Schulzeit war sie als Russischübersetzerin tätig.
Weil sie 1976 die Biermann-Petition
Unterstützt durch ein Stipendium des Berliner Senats konnte sie promovieren und war gleichzeitig als Lehrbeauftragte am Fachbereich Kulturwissenschaften der Universität Bremen tätig. Ab 1992 arbeitete sie als freie Redakteurin vor allem für den Hessischen Rundfunk; zunächst im Kinderfunk. Ab 1993 war sie im Auftrag des Senders als Ausstellungsorganisatorin und Kuratorin tätig. Seit 2004 gehört sie ehrenamtlich dem Beirat der Stiftung „ZURÜCKGEBEN. Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft“ an.
Sie ist Autorin zahlreicher Aufsätze und Hörfunkfeatures. Von ihr erschienen die Bücher „Lauingers. Eine Familiengeschichte aus Deutschland“ sowie, gemeinsam mit Christoph Schneider und Katharina Stengel, „Ausgeplündert und verwaltet. Geschichten vom legalisierten Raub an Juden in Hessen“. Ihre thematischen Schwerpunkte sind der Nationalsozialismus, insbesondere die Ausplünderung von Jüdinnen und Juden, Antisemitismus, Emigration und Remigration, insbesondere von Künstlerinnen und Künstlern.
Seit 2019 lebt sie wieder in Berlin.
Ausgewählte Titel
Features
„Heines Heimkehr. Literatur remigriert“
„Lale Marlen, Lilli Andersen“
„Die Rulands. Oder: Wir amüsieren uns zu Tode“
„Heimweh nach Deutschland. Die Geschichte des Journalisten Artur Lauinger.
„Treue Dienste. Die Geschichte von Maria Rosenstock und Berta Kahn“
„Der gerade Gang. Die Geschichte Jakob Altmaiers aus Flörsheim“
„Der Auftrag. Yoav Gad sucht die Geschichte seiner Familie“
Ausstellungen:
„Ich habe einen Bahnhof in mir, von dem gehen viele Züge aus: Alfred Döblin“ (Assistenz)
„Eigensinn macht Spaß. Hermann Hesse – Leben und Werk“
„Radio Frankfurt: Rundfunk und Literatur 1945 bis 1949“
„Das hat’s bei uns nicht gegeben: Antisemitismus in der DDR“
„Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden 1933-1945“ (mit Susanne Meinl, Katharina Stengel, Gottfried Kößler, Fritz Bauer Institut)
„Genagelt ist meine Zunge an eine Sprache, die mich verflucht“ Hilda Stern. Leben und Werk.
„Chawerim – Jüdische Selbstorganisation, Widerständigkeit und die Hachschara-Bewegung“