Alice Brauner wurde 1966 in Berlin als jüngstes von vier Kindern von Maria Brauner und Artur Brauner geboren. Nach dem Abitur studierte sie Neuere Geschichte, Politische Wissenschaften und Romanistik (Französisch) an der Freien Universität Berlin. Alice Brauner promovierte 1999 am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin über „Antidemokratische und antisemitische Tendenzen in der Neuen Rechten in Deutschland“.
Nach ihrer Tätigkeit als Redakteurin für verschiedene Printmedien wurde sie Interviewerin und Referentin bei der Stiftung „Survivors of the Shoah Visual History Foundation“. Die Stiftung von Steven Spielberg archiviert Aussagen von Überlebenden des Holocaust. 1999 wurde sie TV-Moderatorin, zunächst bei TV-Berlin, später bei n-tv.
Seit 2009 ist sie in der Geschäftsführung der CCC Filmkunst GmbH, der CCC Cinema und Television GmbH und der CCC Filmstudios als Film-, Fernseh- und Web-Produzentin tätig. Ihren ersten preisgekrönten Kinofilm realisierte sie gemeinsam mit ihrem Vater Artur Brauner: „Der letzte Zug“ (2006). Es folgten unter anderem TV-Filme wie „So ein Schlamassel“ für die ARD und ausgezeichnete Kinofilme wie „Wunderkinder“ (2012) und „Auf das Leben!“ (2014). 2013 produzierte sie als eine der ersten Produzentinnen in Deutschland für das Streamingportal MyVideo die Sitcom „Mission Houseman“. 2017 feierte ihre erste Dokumentation „Marina, Mabuse und Morituri“ Premiere auf dem goEast!-Festival in Wiesbaden.
Mit ihrem Team entwickelt sie anspruchsvolle Kino- und TV-Stoffe. Für das ZDF produzierte sie die Culture-Clash-Komödie „Matze, Kebab und Sauerkraut“, die im Herbst 2020 ausgestrahlt wurde. Zurzeit arbeitet sie mit Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann an einer Serie über Wernher von Braun. Auf der Kinofilm-Agenda steht „Der Mann, der Hitler besiegte“, ein historischer Stoff, der auf einer wahren Geschichte beruht. Zudem verantwortet sie das Lizenzgeschäft und investiert dafür seit einigen Jahren beträchtliche Ressourcen, um den digitalen Erhalt der Klassiker (zum Beispiel „Der Tiger von Eschnapur“, „Dr. Mabuse“) zu ermöglichen. Um die Vermarktung der eigenen Filmstudios in Berlin-Spandau anzukurbeln, begann sie im Jahr 2015 mit der umfassenden Sanierung der CCC Filmstudios.
Neben zahlreichen Preisen für ihre Filme, unter anderem 2012 für „Wunderkinder“ die „Romy“ als beste Produzentin eines deutschen Kinofilms, erhielt sie am 29. November 2017 den Veuve Clicquot Business Woman Award als mutigste und innovativste Unternehmerin Deutschlands und 2019 den Rheingold Publikumspreis auf dem Festival des Deutschen Films Ludwigshafen für ihre Kinoproduktion „Crescendo #makemusicnotwar“. 2020 gewann der Film weitere nationale und internationale Preise wie den Cinema for Peace Honorary Award 2020. Seit 2019 steht die Journalistin wieder selbst vor der Kamera und moderiert für den TV-Sender phoenix das neue TV-Format „bilder der geschichte”, wo sie mit Studiogästen über zeitgeschichtlich relevante Fotos spricht, die Menschen bewegen. 2019 hat sich Alice Brauner gemeinsam mit dem Publizisten Yves Kugelmann unter der Regie von Christoph Weinert für den Arte-Zweiteiler „Jüdisch in Europa“ auf eine Reportagereise zu jüdischem Leben in Europa begeben. Sie ist Mitglied der Deutschen Filmakademie, Jurymitglied des Deutschen Hörfilmpreises und seit 2020 in der Jury des Shimon-Peres-Preises, den die Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum jährlich mit dem Bundesaußenministerium vergibt. Alice Brauner ist mit dem Münchner Unternehmer Michael Zechbauer verheiratet und hat zwei Söhne. 2021 erschien ihr Buch „Also dann in Berlin ... Artur und Maria Brauner – Eine Geschichte vom Überleben, von großem Kino und der Macht der Liebe“.
Interner Link: Zum Interview mit Alice Brauner >>