Rahel R. Mann überlebte den Holocaust, weil sie von Nachbarinnen und Nachbarn versteckt wurde. Sie wurde unter anderem von auch der Frau des Blockwarts, Frieda Anna Vater, und in verschiedenen Verstecken, darunter in der Pfarrersfamilie von Eitel-Friedrich von Rabenau untergebracht. Ab November 1944 musste sich Rahel Wolf in einem Kellerverschlag in der Starnberger Straße aufhalten, aus dem sie schließlich von der Roten Armee befreit wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wohnte sie zusammen mit ihrer Mutter, die die Haft im KZ überlebt hatte, seitdem jedoch schwer traumatisiert und krank war. Rahel Wolf, die sich das Lesen mit Hilfe von Frau Vater im Kellerverschlag selbst beigebracht hatte, holte die Schule nach und machte am Rückert-Gymnasium in Schöneberg 1957 ihr Abitur. Anschließend studierte sie Medizin und Psychologie sowie auf Lehramt an der Pädagogischen Hochschule Berlin und arbeitete als Lehrerin. Rahel Wolf heiratete und bekam zwei Kinder. Sie bildete sich zur Heilpraktikerin und Psychotherapeutin weiter und behandelte in ihrer psychotherapeutischen Praxis in Berlin Opfer und Täterinnen und Täter. Nach ihrer Scheidung eröffnete Rahel R. Mann eine psychotherapeutische Praxis in Braunschweig. 1997 wanderte sie für zehn Jahre nach Israel ein, um für ein Selbststudium der Thora und der Kabbala Hebräisch zu lernen. Seit sie wieder in Berlin lebt, arbeitete sie ehrenamtlich in einem Hospiz, schrieb drei Gedichtbände ("erdundhimmelwärts" 1992, "Das Ewige im Menschen" 1994 und "Ich reiche dir meine Hand" 2005, mit Hilka Koch) und engagiert sie sich als Zeitzeugin, vor allem in Schulen. Außerdem las sie lange Jahre bis ins hohe Alter im Rathaus Schöneberg aus dem Buch "Uns kriegt ihr nicht: Als Kinder versteckt - jüdische Überlebende erzählen" im Rahmen der Ausstellung "Wir waren Nachbarn" im Rathaus Schöneberg.
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