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Hier finden Sie eine Auswahl der Bildmontagen von Alexander Kupsch.
Im Norden ragte der „Entenschnabel“ als eine Enklave der DDR in den Westberliner Bezirk Reinickendorf. Der Name resultierte aus der Form, die von
oben einem Entenschnabel glich. Hier standen eine Reihe Einfamilienhäuser, die von der Mauer umgeben waren. Direkt hinter den Gartenzäunen verlief die Grenze. Die Bewohner hatten sich hier an Sonderregeln zu halten, was auch bedeuten konnte, dass sie gelegentlich ihre Häuser nicht verlassen durften. Alle Besucher/innen inklusive Handwerker/innen und Ärzt/innen mussten eine Sondergenehmigung beantragen. In der Nähe des Entenschnabels gab es in den Jahren 1962 und 1963 auch einige Tunnelfluchten. Unterirdisch sollen etwa 50 Personen nach Westberlin gelangt sein. Die letzten Teile der Berliner Mauer wurden hier Anfang der 1990er-Jahre beseitigt.
Die Bösebrücke verbindet über die Bahngleise heute Prenzlauer Berg (Pankow) mit Wedding (Mitte). Über sie fährt wieder eine Straßenbahn.
Während der Teilung der Stadt war hier der Grenzübergang „Bornholmer Straße“, den vor allem Westberliner/innen, Bundesbürger/innen und Diplomat/innen nutzen konnten. S-Bahnzüge hielten unter der Brücke nicht mehr, sondern fuhren durch. Am 23. August 1962 wurde hier der DDR-Transportpolizist Hans-Dieter Wesa, der auf seiner Flucht bereits Westberliner Gebiet erreicht hatte, von einem Kameraden erschossen. In der Nacht des 9. November 1989 gaben hier die Stasi-Passkontrolleure dem Druck der Massen nach und stellten als erste in Berlin die Kontrollen ein. Fernsehkameras hielten fest, wie die Mauer fiel. Zehntausende Ostberlinerinnen und Ostberliner starteten noch in dieser Nacht von hier ihren Ausflug nach Westberlin. Seit dem 9. November 2013 heißt ein Bereich des damaligen Grenzübergangs „Platz des 9. November 1989“.
Auf dem Mauerstreifen stand bis zu ihrer Sprengung am 22. Januar (Kirchenschiff) und am 28. Januar 1985 (Kirchturm) die 1894 erbaute
Versöhnungskirche. Auf ihren Fundamenten wurde in den 1990er-Jahren in Lehmbauweise die Kapelle der Versöhnung errichtet und im Jahr 2000 eingeweiht. In dem Gotteshaus wird auch das Gedenken an die Mauertoten bewahrt. Zusammen mit dem Dokumentationszentrum und einer Open-Air-Ausstellung gehört die Kapelle zum Gesamtensemble der Stiftung Berliner Mauer. Auf dem Gelände ist eines der wenigen Teilstücke der Grenzanlagen erhalten. Auf der rechten Seite sind unter einer Überdachung die Fundamente eines Wohnhauses zu sehen, das an der Grenze stand. Die gesamte Hausreihe wurde ab Mitte der 1960er-Jahre abgerissen. Im Bereich der nahen Bergstraße wurde am 4. September 1962 Ernst Mundt bei einem Fluchtversuch erschossen, in der Gartenstraße kurze Zeit darauf, am 27. November 1962, der erst 17-jährige Otfried Reck.
Am Westufer des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals verlief die innerstädtische Grenze. Heute befindet sich auf der Ostseite zwischen den
Wohnhäusern, die bis ans Ufer reichen, noch der Grenztruppen-Wachturm der früheren Führungsstelle Kieler Eck. Sie war zuständig für die Sicherung des Grenzabschnitts. Hier gab es eine Alarmgruppe, die Fluchtversuche vereiteln sollte. Unweit dieser Führungsstelle, im wenige hundert Meter entfernten Humboldthafen, versuchte am 24. August 1961 der 24-jährige Schneider Günter Litfin nach Westberlin zu fliehen und wurde erschossen. Er war das erste Todesopfer in der Folge des DDR-Schießbefehls.
Nach dem Mauerbau verliefen die Sperranlagen zwischen dem britischen und dem sowjetischen Sektor direkt hinter dem Reichstagsgebäude. Nach dem
Viermächte-Abkommen über Berlin im Jahr 1971 durften keine Plenarsitzungen des Deutschen Bundestages mehr in Berlin abgehalten werden, sondern nur Ausschuss- oder Fraktionssitzungen. Auf der linken Seite vorne ist das ehemalige Reichstagspräsidentenpalais zu sehen. Zu DDR-Zeiten befand sich darin von 1949 bis 1959 das Institut für Marxismus-Leninismus beim SED-Zentralkomitee und danach für längere Zeit der Volkseigene Betrieb Deutsche Schallplatten. Heute hat dort die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft (DPG) ihren Sitz. Daneben befindet sich das Jakob-Kaiser-Haus des Bundestages. Während der Sitzungswoche kann man die Abgeordneten von dort zum Plenargebäude laufen sehen – sofern sie nicht den unterirdischen Verbindungstunnel benutzen.
In dem Gebäude auf der früheren Ostberliner Seite (rechts), das heute zum Bundestag gehört, hatte von 1914 bis zum Kriegsende 1945 der Verein
Deutscher Ingenieure (VDI) seinen Sitz. Am 3. Oktober 1990 fanden vor dem Westportal des Reichstagsgebäudes die Feierlichkeiten zur Deutschen Einheit statt. Nach langen öffentlichen Auseinandersetzungen und einer leidenschaftlichen Plenardebatte votierte der Deutsche Bundestag schließlich am 20. Juni 1991 mit 338 zu 320 Stimmen für Berlin als künftigen Parlaments- und Regierungssitz. Im April 1999 erfolgte die Schlüsselübergabe an den Bundestagspräsidenten. Seit dem 8. September 1999 tagt der Deutsche Bundestag im Reichstagsgebäude. In seiner unmittelbaren Nähe erinnert am Spreeufer eine Installation aus weißen Kreuzen an die Todesopfer der Berliner Mauer.
1930 wurde die frühere Königgrätzer Straße zu Ehren des 1929 verstorbenen Reichskanzlers und Außenministers der Weimarer Republik sowie
Friedensnobelpreisträgers Gustav Stresemann umbenannt. Unweit vom Potsdamer Platz teilte seit 1961 dann die Mauer die Stresemannstraße: links lag der Ostberliner Bezirk Mitte und rechts der Westberliner Bezirk Kreuzberg. In dem Altbau links hat heute das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) seinen Sitz; in einem Anbau sind Teile der Mauer, die links zu sehen sind, integriert. Über den früheren Todesstreifen in der Mitte der Straße rollt längst wieder der Verkehr.
Während der Teilung verlief die Mauer zwischen Ost- und Westberlin entlang der Niederkirchnerstraße. Dabei gehörte das Straßenland mit den
Gehwegen auch auf westlicher Seite zum Ostberliner Bezirk Mitte. Heute befindet sich hier das Abgeordnetenhaus von Berlin (rechts im Bild) im früheren Preußischen Landtagsgebäude. Es gehörte bis 1989 zu Ostberlin. Im gegenüberliegenden Gropiusbau im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg werden temporäre Ausstellungen gezeigt. Entlang der Niederkirchner Straße ist ein zusammenhängendes Stück der Grenzmauer 75 - der vordersten Sperre zu Westberlin - erhalten. Hinter den Mauerresten liegt das Gelände der Topographie des Terrors. Dort befanden sich in der NS-Zeit die Zentralen der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), der SS-Führung und des Reichssicherheitshauptamts. Heute wird an diesem historischen Ort Wissen über die Nazi-Diktatur vermittelt.
Hier ist ein großer Teil des Grenzverlaufs in der Niederkirchnerstraße und in einem Teil ihrer Verlängerung – der Zimmerstraße – zu sehen. Das
Gebäude auf der rechten Seite, in dem heute das Bundesministerium der Finanzen untergebracht ist, hieß vor dem Mauerfall Haus der Ministerien und ist ein historisch bedeutsamer Ort: Hier wurde am 7. Oktober 1949 die DDR gegründet. 1965 war das Haus der Ministerien Ausgangspunkt einer der spektakulärsten Fluchten. In einer Toilette im obersten Stockwerk versteckten sich Heinz Holzapfel und seine Familie. Nach Einbruch der Dunkelheit warfen sie ein Seil über die Mauer, das von Helfern befestigt wurde, und seilten sich in den Westen ab.
Die Zimmerstraße wurde durch die Mauer geteilt. Die Straße gehörte vor der NS-Zeit zum berühmten Berliner Zeitungsviertel, das Ende des 19.
Jahrhunderts entstand. Links im Bild steht das Vorderhaus der ehemaligen Markthalle III, in der sich nach 1910 das Konzerthaus Clou befand. Hier wurden später Veranstaltungen der NSDAP abgehalten und Propagandablätter der Nationalsozialisten produziert. Nach dem Mauerbau lag das Gebäude bis 1989 im nicht zugänglichen Grenzbezirk. Am anderen Ende der Zimmerstraße (26-27) erinnert heute eine Gedenksäule an Peter Fechter, der bei einem Fluchtversuch am 17. August 1962 von DDR-Grenzsoldaten erschossen wurde.
Am Leuschnerdamm reichte die Mauer bis unmittelbar an die Bürgersteige vor den Häusern auf der Westseite heran. Hinter den Bäumen befindet sich
heute wieder das mit Wasser gefüllte Engelbecken inmitten einer Parkanlage. Nachdem die Mauer abgeräumt war, wurde die Grünanlage in mehreren Etappen wiederhergerichtet. Während der Zeit der Teilung war hier alles für den Todesstreifen planiert worden.
Die frühere Hinterlandmauer auf der Ostseite, welche die Stralauer Allee vom Ufer der Spree abriegelte, wurde im Frühjahr 1990 von Künstlerinnen
und Künstlern bemalt. Sie ist heute als East Side Gallery bekannt und in jedem Touristenführer zu finden. Die Spree gehörte hier zwar in voller Breite zu Ostberlin. Durch die Lage des Osthafens im Grenzgebiet war der Schiffsverkehr während der Teilung allerdings eingeschränkt. Dennoch stieg der Warenumsatz: Von 1969 bis 1989 wurden dort zwischen 2,2 und 2,8 Millionen Tonnen Güter pro Jahr umgeschlagen. Ab 1971 waren es hauptsächlich Baustoffe für den Ostberliner Wohnungsbau. Heute haben hier Medienunternehmen und Modelabels ihren Sitz, und das Gebiet ist mit den Clubs und Dachterrassen-Bars eine angesagte Ausgehmeile und beliebte Event-Location.
Im Umfeld der Stelle, an der heute im Bezirk Treptow-Köpenick die Jordanstraße in die Lohmühlenstraße übergeht, befand sich ein Durchlass in der
Berliner Mauer. Durch dieses Tor fuhren bis 1985 Güterzüge von dem im Westberliner Bezirk Neukölln liegenden „Güterbahnhof Treptow“ kommend auf das ebenfalls in Westberlin beheimatete Gelände des früheren Görlitzer Bahnhofs. Dazu musste Ostberliner Gebiet durchfahren werden. Mithilfe der heute noch stehenden Beschaubrücke (rechts im Bild) kontrollierten Stasi-Mitarbeiter und Grenzsoldaten die Züge von oben, um sicher zu gehen, dass sich darin keine Flüchtlinge versteckten. Zusätzlich gab es hier zwei Wachtürme. Direkt am Landwehrkanal entlang verlief die Berliner Mauer. Heute können hier Spaziergänger/innen den Landwehrkanal Richtung Kreuzberg überqueren.
Seit dem Neubau der Grenzübergangsstelle Drewitz und der Verlegung der Autobahntrasse 1969 stand am Rande der Autobahn ein sowjetischer T34-Panzer
auf einem Sockel. Er sollte an den Sieg der Sowjetarmee über Hitler-Deutschland erinnern. Im Dezember 1990 entfernte die sowjetische Armee den Panzer. 1992 setzte der Künstler Eckhard Haisch eine rosa angestrichene Schneefräse sowjetischer Bauart auf den Sockel. Seit 1995 steht es als Kunstwerk unter Denkmalschutz. Die Westberlinerinnen und -berliner verbinden mit dem Grenzübergang Drewitz vor allem endlose Wartezeiten auf dem Weg in den Urlaub. An dem Panzer ging es vorbei, wenn man nach der Ausweiskontrolle auf der Transitstrecke Richtung Westen oder Süden fuhr oder wenn man wieder auf dem Weg nach Hause war. Nach dem Abriss 1993 blieb vom Grenzübergang Drewitz nur der Kommandantenturm erhalten. Er ist heute als Denkmal Ausstellungs- und Veranstaltungsort des Vereins Checkpoint Bravo.
Die Glienicker Brücke verbindet Berlin und Potsdam. Die Grenze verläuft auf der Mitte der Brücke. Zu DDR-Zeiten trug sie den Namen „Brücke der
Einheit“. Als Grenzübergang durfte sie nach 1961 bis Mitte der 1980er-Jahre ausschließlich von alliiertem Militärpersonal oder mit Sondergenehmigung benutzt werden. Während der deutschen Teilung wurden auf der Brücke zwischen 1962 und 1986 drei Mal hochrangige Agenten von beiden Seiten gegeneinander ausgetauscht. Dazu zählte der Austausch der Spione Rudolf Iwanowitsch Abel und Francis Gary Powers am 10. Februar 1962. Am 11. März 1988 durchbrachen drei junge Männer mit einem gestohlenen Lkw nachts von Potsdam aus die Barrieren auf der Brücke und gelangten nach Westberlin. Am 10. November 1989, einen Tag nach dem Mauerfall, wurde die Glienicker Brücke wieder geöffnet und regulär in beide Richtungen passierbar.
1976 entstand in Staaken ein neuer Kontrollbahnhof für Transitzüge, die zwischen Berlin und Hamburg verkehrten. Vorher wurde hier nur Güterverkehr
kontrolliert. An dem Kontrollbahnhof bestiegen Passkontrolleure des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Uniformen der Grenztruppen die Züge, um die Ausweise und Reisepässe der Fahrgäste im Zug zu kontrollieren. Zudem wurde der Zug von außen inspiziert, um sicher zu gehen, dass sich bei der Einreise nach Westberlin keine Personen unter den Wagons versteckten. Der Bahnhof war mit hohen Schutzmauern und Stacheldrahtzäunen gesichert. Sie sollten verhindern, dass DDR-Bürger auf die Züge aufsprangen. Seit 1998 halten am Bahnhof Staaken Regionalzüge, die Berlin mit Brandenburg verbinden.
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