Neben diesen verantwortungsvollen Tätigkeiten entwickelte sie den Wunsch zu schreiben und belegte in einer Berliner Volkshochschule den Kurs „Kreatives Schreiben für Frauen". Aus diesem Kurs entstand die Gruppe „Federlaute“, die sich 2009 mit dem Thema „Der leere Spiegel“ beschäftigte. Rachel Shneidermans Geschichte widmete sich der Auschwitzüberlebenden Charlotte Hermann. Diese litt unter starken Depressionen durch ihre psychischen wie physischen Verletzungen. Drei Jahre später, 2012, folgte Rachel Shneiderman dem Aufruf des Frauen-Online-Magazins AVIVA-Berlin: „Jüdische Frauengeschichte(n) in Berlin – Writing Girls – Journalismus in den Neuen Medien. Teilnehmerinnen gesucht. Ab sofort startet AVIVA ihr von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und der Stiftung Zurückgeben gefördertes Projekt zur Entdeckung verborgener Frauenbiographien in Berlin.“
Rachel Shneiderman, die die Erinnerung an Charlotte Hermann wachhalten wollte, wusste: „Das ist es: Jetzt ist die Zeit gekommen, die ganze Geschichte zu erzählen.“ Für die Recherche zum Leben und Überleben von Charlotte Hermann suchte Rachel Shneiderman deren Lebensorte auf. Sie reiste unter anderem nach Dresden und Prag, forschte trotz Sprachbarrieren in dortigen Archiven sowie im Entschädigungsamt in Berlin. Diese Spurensuche wurde unter dem Titel „Charlotte Hermann. Ein Leben auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit“ auf AVIVA-Berlin veröffentlicht. Und nicht nur das, auch die Berliner Morgenpost sowie der SWR wurden auf das Projekt aufmerksam und trafen Rachel Shneiderman für Interviews in Berlin.