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Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh D und DDR. Die doppelte Staatsgründung vor 75 Jahren. Chinas Rettungsofferte 1989 für die DDR Wessen wollen wir gedenken? 1949: Ablenkung in schwieriger Zeit 1949: Staatsgründung, Justiz und Verwaltung 1949: Weichenstellungen für die Zukunft Walter Ulbricht: Der ostdeutsche Diktator Die weichgespülte Republik - wurden in der DDR weniger Kindheitstraumata ausgelöst als im Westen? Friedrich Schorlemmer: "Welches Deutschland wollen wir?" Vor 60 Jahren: Martin Luther King predigt in Ost-Berlin Der Händedruck von Verdun Deutsche Erinnerungskultur: Rituale, Tendenzen, Defizite Die große Kraft der Revolution. Kirche im Wandel seit 1990. Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 32 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Zu selbstzufrieden? Eine Phantomgrenze durchzieht das Land Noch mehr Mauer(n) im Kopf? Überlegenheitsnarrative in West und Ost Mehr Osten verstehen Westkolonisierung, Transformationshürden, „Freiheitsschock“ Glücksscham "In Deutschland verrückt gemacht" The Rise of the AfD - a Surprise? Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? Flughafen Tempelhof Die Bundeshilfe für West-Berlin Christliche Gemeinschaft im geteilten Berlin Amerikanische Militärpräsenz in West-Berlin Das Stadtjubiläum von 1987 in Ost- und West-Berlin Bericht zum Workshop "Das doppelte Stadtjubiläum" Das untergegangene West-Berlin Interview: „Der Zoo der Anderen“ Die "Weltnachricht" mit ungewollter Wirkung Krieg & Frieden. Wohin führt die Zeitenwende? Über 70 Analysen & Essays. Wenig Hoffnung auf baldigen Frieden Was riskieren wir? Ein Sommer der Unentschlossenheit Ein Jahr Krieg Die Waffen nieder? Ungleiche Fluchten? Schwerter allein sind zu wenig „Russland wird sich nach Putin ändern“ Die be(un)ruhigende Alltäglichkeit des Totalitären Vergessene Bomben aus Deutschland Putins Mimikry Schon einmal Vernichtungskrieg Verhandeln, aber wie? Das sterbende russländische Imperium und sein deutscher Helfer Was lief schief seit dem Ende des Kalten Krieges? „Sie haben die Zukunft zerbrochen“ Vertreibung ist auch eine Waffe "Wie ich Putin traf und er mich das Fürchten lehrte" "Wir bewundern sie und sie verschwinden" Mehr Willkommensklassen! Hoffen auf einen russischen „Nürnberger Prozess“ Russische Kriegskontinuitäten Wurzeln einer unabhängigen Ukraine Der erschütterte Fortschritts-Optimismus "Leider haben wir uns alle geirrt" Die Hoffnung auf eine gesamteuropäische Friedens- und Sicherheitsarchitektur nicht aufgeben „Ihr Völker der Welt“ Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit China und die „Taiwanfrage“ Deutschlands Chinapolitik – schwach angefangen und stark nachgelassen "Ein Dämon, der nicht weichen will" "Aufhören mit dem Wunschdenken" Zäsur und Zeitenwende. Wo befinden wir uns? Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ "Schon im 3. Weltkrieg?" „Die Logik des Krieges führt zu keinem positiven Ende“ "Bitte wendet euch nicht von uns ab". Zwei Hilferufe aus Belarus Nach 1000 Tagen bitterem Krieg 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Vor 35 Jahren: Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Der Maulwurf des BND: „Die Karre rast auf die Wand zu“ Der lautlose Aufstand Wem gehört die Friedliche Revolution? Verschiedene Sichten auf das Erbe des Herbstes 1989 „Und die Mauern werden fallen und die alte Welt begraben“ Im Schatten von Russlands Ukrainekrieg: Der Zwei-plus-Vier-Vertrag in Gefahr? Der Zwei-plus-Vier-Vertrag: Die Stufen der Einigung über die Einheit Der Wendepunkt Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief Deutsche Putschisten Thüringen als Muster-Gau? Wie die Mitte der Gesellschaft verloren ging "Nahezu eine Bankrotterklärung" „Bei den Jungen habe ich Hoffnung“ Der lange Weg nach rechts Lehren für die Bundestagswahl 2025 Provinzlust - Erotikshops in Ostdeuschland Turnschuhdiplomatische Bildungsarbeit Ostdeutsche „Soft Power“ Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration und Wohnungsbau. Geschichte und Aktualität einer besonderen Verbindung am Beispiel Stuttgart-Rot Orte des Ankommens (VII): Das Musterhaus Matz im Freilichtmuseum Kiekeberg Orte des Ankommens (I): Architekturen für Geflüchtete in Deutschland seit 1945 Orte des Ankommens (IX): Asylarchitekturen zwischen technokratischer Kontrolle und Selbstbestimmung Orte des Ankommens (VIII): Tor zum Realsozialismus: Das Zentrale Aufnahmeheim der DDR in Röntgental Orte des Ankommens (X): Alternative Wohnprojekte mit Geflüchteten Orte des Ankommens nach 1945 (III): „Bereits baureif.“ Siedlungsbau der Nachkriegszeit auf dem ehemaligen Konzentrationslagergelände in Flossenbürg Orte des Ankommens (IV): Das ehemalige KZ-Außenlagergelände in Allach – ein vergessener Ort der (Nach)kriegsgeschichte Orte des Ankommens (V): Neugablonz - vom Trümmergelände zur Vertriebenensiedlung Orte des Ankommens (XI): Räume der Zuflucht – Eine Fallstudie aus Lagos, Nigeria Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz Vertragsarbeiterinnen in der DDR Gleichberechtigung in heterosexuellen Partnerschaften in der DDR Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Warum ist das Grundgesetz immer noch vorläufig? Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Wo Kurt Barthel und Stefan Heym wohnten „Eine konterrevolutionäre Sauerei“ Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? 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Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Neuer Oststolz? Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? Ulrich Müthers Schalenbauten Medizinische Hochschulbauten als Prestigeobjekt der SED Transitautobahn Hamburg–Berlin Literaturjournal Aufarbeitung (10/2012) "Es geht nicht um Abrechnung ..." "Ein Ort, der zum Dialog anregt" Eckstein einer EU-Geschichtspolitik? Schwierigkeiten mit der Wahrheit Personelle Kontinuitäten in Brandenburg seit 1989 "Geschlossene Gesellschaft" Kulturelite im Blick der Stasi Experten für gesamtdeutsche Fragen – der Königsteiner Kreis Friedrich II. – Friedrich der Große Literaturjournal Deutsch-deutscher Literaturaustausch (8+9/2012) Eine gesamtdeutsche Reihe? Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Die „Wende“ aus der Perspektive von DDR-Übersiedlerinnen und -Übersiedlern

Laura Wehr

/ 16 Minuten zu lesen

Für Familien, die in den 1980er Jahren per Ausreiseantrag die DDR verlassen hatten, war die „Wende“ von besonderer biographischer Bedeutung: Nicht nur der Sinn der Ausreise stand rückblickend in Frage; auch die kulturellen Identitäten und familialen Zugehörigkeiten gerieten (erneut) auf den Prüfstand.

Übersiedlerinnen und Übersiedler aus der DDR Mitte der 1980er Jahre, die von der Bundesregierung freigekauft wurden, bei ihrer Ankunft in einem Notaufnahmelager. (© picture-alliance/dpa, picture alliance)

Ost-West-Migration zur Zeit der deutsch-deutschen Teilung

Im Zeitraum zwischen der Gründung der DDR im Oktober 1949 bis zur Grenzöffnung im November 1989 verließen dreieinhalb bis vier Millionen Menschen die DDR in Richtung Westen. Die Ursachen für die Ost-West-Migration waren vielfältig: Allgemeine Unzufriedenheit mit dem politischen und wirtschaftlichen System, latente Verbitterung angesichts der eingeschränkten beruflichen Möglichkeiten, Angst vor Verfolgung und Inhaftierung zählten ebenso dazu wie die Sorge um die Zukunft und das Wohl der Kinder, der Wunsch nach Meinungsfreiheit, die Sehnsucht nach Reisefreiheit oder das Bedürfnis nach Familien-Zusammenführung.

Die meisten DDR-Emigrantinnen und Emigranten flüchteten noch in den 1950er Jahren nach West-Berlin und in die Bundesrepublik. Nach der Errichtung der Berliner Mauer im August 1961 und dem nachfolgenden Ausbau der Grenzschutzanlagen verlagerte sich der Schwerpunkt der Wanderungsbewegung von der illegalen Flucht auf die bürokratisch geregelte dauerhafte Ausreise. Allerdings gab es dafür bis Ende 1988 keinerlei gesetzliche Grundlage. Der Begriff Ausreiseantrag kursierte jedoch schon seit Mitte der 1970er Jahre in der Bevölkerung: Auch wenn die zuständigen Behörden dies negierten, erfuhren Ausreisewillige immer häufiger von Gleichgesinnten, die in die Bundesrepublik emigriert waren.

Diese hatten sich auf ihr Recht auf Freizügigkeit berufen und mit der UNO-Erklärung über die Allgemeinen Menschenrechte (1948) und der KSZE-Schlussakte von Helsinki (1975) argumentiert: In Letzterer wurden, wenn auch ohne rechtliche Verbindlichkeiten, „Direktbeziehungen, menschliche Kontakte, Familienzusammenführungen, Erleichterungen von Eheschließungen" eingefordert. Partei und Staat reagierten auf Übersiedlungsersuche mit harten Gegenmaßnahmen: Ausreisewillige verloren oftmals sofort den Arbeitsplatz, wurden diffamiert, von der Staatssicherheit überwacht oder sogar verhaftet und zu Geld- oder Haftstrafen verurteilt. Langfristig zwang die wachsende Zahl der Antragstellenden die DDR-Führung jedoch zu Zugeständnissen. Im September 1983 trat die „Verordnung zur Regelung von Fragen der Familien-Zusammenführung" in Kraft: Demnach durfte, wer Rentnerin und Rentner oder invalidisiert war oder Verwandte ersten Grades im Westen hatte, einen Antrag auf Ausreise stellen. Alle anderen Antragstellenden handelten aus Sicht der Behörden rechtswidrig. Trotzdem gaben die Behörden den Anträgen nun immer wieder massenhaft statt, um Druck auf den Staat abzubauen. Die Sogwirkung der Ausreisebewegung nahm dadurch jedoch zu: Seit Mitte der 1980er Jahre organisierten sich die Antragstellenden zunehmend und entwickelten öffentlichkeitswirksame Protestformen.

Polizei, Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) reagierten mit Verhaftungen und Abschiebungen in den Westen, zeigten sich aber zunehmend machtlos gegenüber der neuen Massenbewegung, die 1989 noch 50.000 Ausreisegenehmigungen erstritt und wesentlich zum Niedergang der DDR beitrug.

Dass das Recht auf Ausreise in den 1980er Jahren zunehmend häufiger von Familien mit minderjährigen Kindern beansprucht wurde, ist bislang kaum bekannt. Den unerforschten Migrationsgeschichten dieser Familien widmet sich das kulturwissenschaftliche DFG-Projekt „Geteiltes Land, gespaltene Familien?“. Mithilfe von Leitfaden-Interviews geht das Forschungsprojekt der Frage nach, wie Eltern und Kinder den langjährigen Prozess der Ost-West-Migration erlebt haben und wie sich dieser auf das soziale System Familie ausgewirkt hat.

Im Rahmen der Interviews wurde den ehemals Ausgereisten auch die Frage gestellt, wie sie die „Wende“ erlebt hatten. Die Befragten reagierten darauf sehr unterschiedlich – sowohl was die Länge der Erzählung, deren Inhalt als auch die sie begleitenden Emotionen betraf. Nahezu alle Interviewten waren sich aber darin einig, dass der Mauerfall keinesfalls erwartbar war. „Das war nicht absehbar!“ hieß es in den Interviews immer wieder.

Die Montagsdemonstrationen

In der biographischen Retrospektive wird die individuelle Chronik der „Wende“ stets als eine Geschichte erzählt, die langsam, aber sicher auf einen dramatischen Höhepunkt zuläuft. Den Spätsommer und den Frühherbst 1989 beschreiben die Interviewten als eine flirrende Zeit der äußeren Unruhe und inneren Anspannung.

So erzählt Ruth Weger: „Ende August sind wir gerade in der Oberlausitz gewesen, wo das mit Ungarn schon losging, [mit den DDR-Bürgerinnen und -Bürgern], die dortblieben. Und eine Nichte von mir, Lehrerin, hatte Vorbereitungswoche für den Schulbeginn, die kam hochrot wieder und sagte: ‚Ich weiß nicht, was wird in den nächsten Tagen, es sind ein paar nicht wiedergekommen.‘ Also, es war eine Unruhe! Und dort in der Gegend [war] auch immer die Angst: ‚Marschieren wieder die Russen ein?‘ Wie '68, da waren die Russen dort durch die Dörfer gezogen und in die Tschechei einmarschiert. […] Und es war eine wahnsinnige Angst da: Was passiert denn jetzt?“

Auch Clara Kowalski erinnert sich noch gut an diese Zeit: „Es hat sich ja dann so zugespitzt, dass du gewusst hast, es passiert irgendwas. […] Wir haben ständig Nachrichten gehört. Und der Hans ist ja auch noch nach Leipzig gefahren und hat dort mitdemonstriert.“

Ihr Ehemann, der die gelockerten Einreisebestimmungen zur Leipziger Messe-Zeit genutzt hatte, erzählt begeistert: „Das Bild werde ich nie vergessen, wie ich dann da am Straßenrand stand, und die zogen vorbei mit hochintelligenten Transparenten, […] und ich dachte: 'Die Leipziger, das sind meine Ossis!' Wie mutvoll und euphorisch die dort gesprochen haben! […] Und das war gerade die Demo, wo‘s Spitz auf Knopf war, wo die ganze Kampfgruppe und NVA, [wo alle] schon eingekesselt waren, und die Aufrufe von dem Masur, dem Dirigenten, über [Lautsprecher]: 'Bitte keine Gewalt, wir laden euch zum Dialog ein'. Und es kam nicht zum Kampf! Das war der Umbruch. Dann hatte die DDR verloren. Oder, wie dann ein Stasi-General gesagt hat: 'Wir waren auf alles vorbereitet, aber nicht auf Kerzen.'“

An einer Montagsdemonstration hat auch Johannes Becker teilgenommen, der als 24-Jähriger im Herbst 1989 auf Besuch in Leipzig war. In seiner Erzählung klingt allerdings noch deutlich die Angst vor Verhaftung und Internierung durch: „Da hat mich ein Kumpel mitgeschleppt, und ich hab das so bereut, weil […], die haben da die Leute eingekesselt, die Polizei, und ich wusste genau: Wenn die mich erwischen! Bei der Demo! Brauche ich nicht mehr ausreisen. Kann ich völlig vergessen. Die haben ja alle auch Kameras gehabt! […] Und mein Freund, der hat mich dann so richtig an die Kirche rangedrängelt, durch die ganzen Leute durch, damit ich aus dem Hauptgeschehen… Weil, die haben ja immer Transparente hochgehalten, und dann kamen sofort Zivil-Stasi-Leute und haben das weggerissen, richtig brutal, haben die weggeschleppt, also festgenommen. (…) Und wenn sie mich erwischt hätten, die hätten mich ja nicht mehr rausgelassen, als Anstifter vielleicht oder westlicher Agitator oder sowas.“

Diese bemerkenswerten Erfahrungsberichte haben empirischen Seltenheitswert, denn die meisten Übersiedlerinnen und Übersiedler hatten in der DDR Einreiseverbot. Die dramatischen Geschehnisse vom Herbst 1989 konnten sie nur im (westdeutschen) Fernsehen mitverfolgen. Tito West erinnert sich noch an seine damalige Fassungslosigkeit: „Ich hab immer gesagt: Der Mut von den Leuten auf der Straße, ja? […] Wenn man nicht weiß, was passiert! Die hatten ja erst mal reingeprügelt, oder du bist weg vom Fenster, dann kommst du ins Gefängnis und jahrelanger Prozess, oder die schlagen dich tot... Das hätte doch keine Sau interessiert!“

Der 9. November 1989

Wie andere generationenspezifische Epochenmarker (etwa die Mondlandung 1969, das Attentat auf die israelische Mannschaft während der Olympischen Spiele in München 1972 oder der 11. September 2001) stellt auch der 9. November 1989 einen mental-emotionalen Erinnerungsort dar: Viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erinnern sich bis heute daran, wie sie vom Fall der Berliner Mauer erfahren haben und welche Reaktionen diese Nachricht bei ihnen auslöste.

Für die DDR-Übersiedlerinnen und -Übersiedler hatte dieses historische Ereignis jedoch eine besondere biographische Bedeutung, schließlich waren sie jahrelang davon ausgegangen, dass ihre Ausreiseentscheidung unwiderruflich sei und sie ihr Herkunftsland niemals wiedersehen würden. Entsprechend deutlich haben die Befragten auch noch den Abend des Mauerfalls vor Augen.

Clara Kowalski erzählt: „Wir hatten [beim sozialen Träger unserer Einrichtung] Mitglieder-Versammlung, […] und wir hatten im Vorstand einen CSU-Stadtrat. Und der ging auf einmal ans Mikrofon und sagte, er möchte die Versammlung unterbrechen, er hat gerade die Information erhalten, in Berlin ist die Mauer gefallen [Stimme bricht]. Ich saß dort, ich war wie vom Donner gerührt. Und mir schossen sofort die Tränen in die Augen.“

Johannes Becker verfolgte live im Fernsehen mit, wie der DDR-Oberst Günter Schabowski die sofortige Reisefreiheit bekannt gab: „Da hab ich gedacht: Das ist jetzt irgendwie gespielt. Das kann nicht sein. (…) Und dann die nächsten Tage und Stunden, die waren der Hammer! Ich […] hab nur Fernsehen geguckt und immer gedacht: Das kann nicht sein! Da musste man ständig heulen, wenn man diese Szenen da gesehen hat...“ In den erzählten „Mauerfall“-Erinnerungen ist immer wieder von großen Emotionen die Rede. Vielfach wurden Tränen vergossen – Tränen der Freude, der Erleichterung, der Rührung: „Ich hab heulend am Fernseher gesessen“, sagt Rosa West, „weil das kein Mensch für möglich gehalten hätte. Dass so ein System mal so zusammenbricht.“

Jedoch waren keineswegs alle Übersiedlerinnen und Übersiedler vom Mauerfall begeistert. Vielmehr gibt es auch Interviewpassagen, aus denen Empörung, Wut und das Gefühl des Betrogen-Seins sprechen – angesichts der Tatsache, von der Geschichte überholt worden zu sein.

So erzählt Heidemarie Lieb: „Und dann, kaum waren wir drüben, fiel die Mauer, ne? Wir sind am 13. August ausgereist, '89, und ein paar Monate später war sie... Ich saß dann in Schweden und hörte das, und dann hab ich gedacht: Das darf doch wohl nicht wahr sein. Da haben die uns zweieinhalb Jahre für nichts und wieder nichts geknebelt.“

Zu guter Letzt gibt es noch Fälle wie den von Dieter Fürst, der schlichtweg keine Worte mehr für seine Gefühle findet: Zu hoch waren die emotionalen Kosten der Ausreise, zu dicht ist der Nebel der Erinnerung, zu unzugänglich das Terrain der Vergangenheit:

Interviewerin: Ich würde Sie gerne noch fragen, wie Sie die Wende erlebt haben?
Dieter Fürst: Also, ich bin von einem Cousin meiner Frau angerufen worden: 'Wir sind jetzt in Westberlin.' Ich sag: 'Was?' – 'Ja, die Mauer ist gefallen.' Das war alles, wir […] haben kein Fernsehen geguckt, wir haben nichts mitgekriegt, wurden da angerufen und von außerhalb, wenn man‘s so will, informiert. […] Und da hab ich dann erstmal den Fernseher angemacht und hab geguckt.
Interviewerin: Und was ist Ihnen da so durch den Kopf gegangen?
Dieter Fürst: Das weiß ich nicht mehr, ehrlich. [Lange Pause]

Die erste Zeit nach dem Mauerfall

Die verbreitete Fassungslosigkeit und Euphorie ob des Geschehens korrespondierte im Herbst 1989 vielfach mit dem Bedürfnis nach aktiver Teilhabe. Maria Fink erinnert sich: „Das war ne unglaubliche Freude, das war einfach nicht zu fassen. […] Eigentlich hätt‘ ich müssen gleich nach Berlin fahren, so von meinem Gefühl. […] Als ich die dort hab die Mauer hochkrabbeln sehn, hab ich gedacht: Eigentlich müsstest du jetzt dabei sein.“

Maria Fink ist nicht die Einzige, die hin und weg ist vom Geschehen um den 9. November – oder vielmehr: weg und hin will zum Geschehen. Jedoch korrespondierte das gefühlte „Ich muss dahin, muss mal eben nach Berlin“ oft mit einem realen Verhaftet-Bleiben. Die Gründe dafür waren vielfältig; im Interview zeigte sich vielfach ein Art Rechtfertigungszwang: Etwaige Notwendigkeiten des Alltags im Westen (Die Arbeit! Die Abiturprüfungen!) wurden ebenso angeführt wie ein subtiles Unbehagen gegenüber der ostdeutschen Herkunftsregion und ihrem Grenzregime.

Jan Becker, der damals 20 Jahre alt war, sagt: „Ich fand das eine bedrückende Vorstellung, an die Grenze zu reisen und das nochmal zu sehen. […] Besonders, nachdem nochmal deutlicher wurde, wie viele Menschen [da] gestorben sind. Konnte ich mich in dem Moment nicht dazu überwinden, dorthin zu fahren und zu feiern.“ Mittelfristig leisteten viele Übersiedlerinnen und Übersiedler am jeweiligen Herkunftsort Habitus-spezifische „Entwicklungshilfe“: So organisierte das kirchlich engagierte Ehepaar Kowalski Kopiergeräte für ein neu gegründetes katholisches Magazin; die Krankenschwester Ruth Weger schulte Kolleginnen im Umgang mit Diabetes; und die Psychologin Ulrike Becker organisierte Treffen ost- und westdeutscher Frauengruppen. Im Zuge der materiellen und instrumentellen Hilfen wurden wechselseitig Kompetenzen und Wissensbestände angeeignet und vermittelt; vor allem aber trugen die sozialen Begegnungen dazu bei, sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den gelebten Biographien zu verständigen. Dass dabei immer auch Bitterkeit respektive Scham angesichts der unterschiedlichen Lebensverhältnisse zum Vorschein kam, veranschaulichen die Erzählungen ebenfalls auf beeindruckende Art und Weise.

Generell erscheint die unmittelbare Nachwende-Zeit in den Interviews immer auch als eine Zeit der biographischen Selbstverortung und Reflexion. Angehörige beider familialer Generationen von Übersiedlerinnen und Übersiedlern suchten nun verstärkt den gedanklichen respektive den realen Ort ihrer Herkunft auf und konfrontierten sich so aktiv mit ihren DDR-Erinnerungen. Manche von ihnen taten dies eher situativ und punktuell – etwa, wenn sie bei Besuchen aus „Insider-Sicht“ (Foto-)Essays über die ehemalige „DDR“ verfassten; andere setzten sich aktiv über einen längeren Zeitraum mit dem Herkunftsland auseinander, indem sie nach Ostdeutschland remigrierten bzw. Berlin als „dritten Ort“ zum Lebensmittelpunkt machten.

Generell fällt bei der analytischen Materialdurchsicht auf, dass das Erzählen über die „Wende“ immer auch bedeutet, soziale Positionierungen vorzunehmen und zwar in mehrerlei Hinsicht: In Bezug auf die eigene Zugehörigkeit zu „Ost“ oder „West“; in Bezug auf die im Osten zurückgelassenen Herkunftsfamilien; und in Bezug auf den „biographischen Sinn“ der Migration. Diese drei Aspekte sollen abschließend noch kurz beleuchtet werden.

Ossi, Wessi oder was? Kulturelle Zugehörigkeiten

Als im November 1989 die Berliner Mauer fiel, hatten sich die meisten der interviewten Familien gerade mühsam ein Fundament für ihre neue Existenz in Westdeutschland geschaffen. Nach einer langen Zeit des Übergangs, die von diversen Abhängigkeiten und hohem Anpassungsdruck gekennzeichnet war, verfügten sie endlich wieder über ein eigenes Zuhause, hatten sich beruflich und schulisch neu orientiert und bescheidene materielle Absicherung erlangt. Zudem waren sie einigen, wenigen Menschen begegnet, die sich für ihre Migrationsgeschichten und die Verhältnisse in ihrem Herkunftsland interessierten.

Dass die DDR für die meisten Westdeutschen in den 1980er Jahren weit weg war, hatten die Übersiedlerinnen und Übersiedler schon bei ihrer Ankunft in der Bundesrepublik erfahren – etwa durch naive Fragen wie „Spricht man dort Russisch?“. Dieser Eindruck bestätigte sich nun im Kontext des Mauerfalls.

So erzählt Clara Kowalski: „Als der [Stadtrat] sagte, […] in Berlin ist die Mauer gefallen, (…) da saß neben mir ne Kollegin (…), und dann sagte die zu mir: 'Du, das gibt ne Steuererhöhung.' Das werde ich nie vergessen! Sie hat ja Recht gehabt. Aber die hat das sofort... Das war so ne richtige Münchnerin, die überhaupt keinerlei… Die wusste zwar… Aber sie hat gesagt: 'Du warst für mich total hier eingebunden, ich hab nie gedacht, dass du ne Beziehung zur DDR hast.'“

Neben zweifelhaften Komplimenten wie diesem, das an positiven Rassismus erinnert und exemplarisch das Hierarchiedenken vieler Westdeutscher widerspiegelt, erfuhren die Übersiedlerinnen und Übersiedler im Kontext der „Wende“ neue Fremdzuschreibungen: „[Da] war man plötzlich wieder der DDR-Bürger bei vielen“, erzählt Rosa West, die in einem schwäbischen Dorf lebt, „und dann fingen manche erst an, sich zu interessieren. Oder es auch nicht so toll zu finden, dass die dann […] alle gekommen waren. […] In Gesprächen [hieß es dann] so: ‚Die sollen mal alle drübenbleiben. Die nehmen uns das bisschen Arbeit hier auch noch weg.‘ Das war nie so persönlich, weil man ja lange genug da war. Aber das Thema war schon so ein bisschen... Vielleicht war man auch empfindlich, aber man hat‘s anders gehört.“

Die Übersiedlerinnen und Übersiedler reagierten unterschiedlich auf die Stereotypen und Ressentiments der Westdeutschen: Befremden, Resignation oder ironische Distanzierung lassen sich ebenso aus den erzählten Erinnerungen ablesen wie das Bedürfnis nach „Aufklärung“.

So versuchte der damals 20-jährige Paul West, der die ad hoc einsetzende massenhafte Ost-West-Wanderung selbst skeptisch verfolgte („Mein erstes Gefühl bei der Wende war: Muss ich jetzt noch weiter Richtung Westen? Schließlich haben meine Eltern so viel Aufwand betrieben, sich vor diesen Leuten zu retten, die jetzt alle hierherkommen.“), die Vorurteile der westdeutschen Gleichaltrigen zurückzuweisen, indem er die Erfahrung des ehemals geteilten Alltags und die damit verbundenen Wissensbestände für sich reklamierte: „Nach der Wende hab ich immer gesagt: Ich darf die Ostler hassen, […], weil ich weiß, was das für Lumpenhunde sind. Aber als dann hier jeder schimpfte auf die Ostler, da hab ich gesagt: Nee, nee, so einfach isses auch nicht!“

Die als ambivalent empfundene Haltung gegenüber „den“ Ostdeutschen ist kein Einzelfall. Denn viele ehemals Ausgereiste sind davon überzeugt, dass die Menschen in Ostdeutschland in den „Wende“-Jahren von „Westlern“ übervorteilt und massiv gedemütigt wurden: Der seit 1989 zu beobachtende „Import“ von als inkompetent wahrgenommenen „Besser-Wessis“ sowie der Export von materiellem Kulturerbe („Die Holländer haben damals in Leipzig anhängerweise die Antiquitäten weggekarrt.“) und die Zerschlagung gewachsener Strukturen rufen bei den ehemals Ausgereisten bis heute Empörung hervor und tragen nachhaltig zur Solidarisierung mit den im Herkunftsland Verbliebenen bei. Zugleich wird aus den Narrationen aber auch immer wieder deutlich, dass den Befragten „die“ Menschen in Ostdeutschland teilweise bis heute fremd sind. In den Interviews manifestieren sich diese Fremdheitsgefühle

  • in der Irritation über den ostdeutschen Normal-Lebenslauf: „Da bin ich heilfroh, dass ich diesen Weg nicht [gehen] musste. […] Dass ich mich nicht so früh für einen Beruf entscheiden musste. Oder heiraten, weil man dann zusammenziehen kann! Schrecklich!“

  • in der Wut über die fehlende Auseinandersetzung mit der SED-Vergangenheit: „Dann hab ich gedacht: Jetzt ist die Luftblase geplatzt, und jetzt ist alles nicht wahr? Es war keiner bei der Stasi, es war keiner in der SED? Was ist das denn?“

  • im Unverständnis über die weitverbreitete Unzufriedenheit: „Also ich kenne niemand, der nicht auf die Füße gefallen ist. Aber es gehört ja zum guten Stil im Osten, zu meckern. Obwohl‘s denen saugut geht! Im Verhältnis zu früher!“

  • in der Abscheu vor der sogenannten Ostalgie: „Die Leute, die so eine DDR-Nostalgie haben – das bringt mich um den Verstand! […] Die haben aus meiner Sicht einen Rückschaufehler. Denen wünsch ich dann, dass es einen Knall gibt und es ist wieder, wie’s war, mit allem Furchtbaren.“

Vereinigtes Land, gespaltene Familien? Positionierungen im familialen Kontext

In der biographischen Rückschau beschreiben viele Übersiedlerinnen und Übersiedler die „Wende“ auch als einen Kulminationspunkt der innerfamilialen Dynamiken: Stellte sich doch durch den Mauerfall und die damit veränderten Rahmenbedingungen des Alltagslebens die Frage, wer von den familialen Akteuren nun wo stand – ideologisch, moralisch, sozial und ökonomisch – und die biografisch „richtigen“ bzw. „falschen“ Entscheidungen getroffen hatte.

In vielen Familien brachen zur „Wende“-Zeit latente familiale Konflikte wieder auf. In den Interviews zeigt sich dies an beiläufig zitierten, von Neid zeugenden Bemerkungen zurückgelassener Familienmitglieder: „Ihr seid ja wohl die Sieger der Geschichte!“ bekam etwa eine Familie zu hören, die noch im November 1989 ausgereist war und im Westen Fuß gefasst hatte, bevor die massenhafte Ost-West-Migration und der Niedergang der ehemaligen DDR eingesetzt hatten.

Drastischer gestaltete sich die innerfamiliale Auseinandersetzung, wenn die Familien-Mitglieder explizit unterschiedliche politische Ansichten vertreten hatten – wie im Fall der „roten Schwester“ von Maria Fink: „Meine älteste Schwester war mit achtzehn Jahren Parteigenossin geworden […]. Das ist […] bis heute ein Familiendrama. […] Und wir trauen uns eigentlich bis heute nicht so richtig ranzugehen, ans Thema. Einmal sind wir darauf gekommen, da ging‘s drum, wo nach der Wende die ganzen Stasi…. Da sagt sie: Habt ihr eigentlich gedacht, dass ich bei der Stasi war? Ich sag: Naja, wir haben‘s nicht ausgeschlossen! Und da war sie sehr beleidigt. Weil, für sie war ein großer Unterschied zwischen Parteizugehörigkeit und Stasi. Sie fand halt Stasi auch schlimm, vor allen Dingen, was dann auch bekannt geworden war, und hat also glatt gesagt, dass hätte sie alles nicht gewusst. Ich sag: Das kann nicht sein! Das gibt es nicht! Du hast eigentlich mit deiner Parteizugehörigkeit das total unterstützt, dass diese ganzen Sachen abgelaufen sind!“

Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Zum biographischen Sinn der Ausreise

Wie bewerten die Angehörigen beider Generationen nun heute, vor dem Hintergrund des Endes der deutsch-deutschen Teilung, ihre Ausreise?

Lässt man die Interviews Revue passieren, zeigt sich auf den ersten Blick ein sehr positives Gesamtbild: Die meisten Befragten wiesen darauf hin, wie sehr die Ausreise ihrer Biographie eine positive Wendung gegeben habe. Allerdings gilt es, wie generell bei Interviews, auf Widersprüchlichkeiten und Auslassungen zu achten. Ein Beispiel dafür ist der Ausschnitt aus dem Interview mit der ansonsten eher redseligen Doris Fürst, die im Zuge eines Hauserbes in Niedersachsen für ihre Familie die Ausreise beantragt hatte. Sie wird sehr einsilbig, als die Rede auf die retrospektive Bewertung des Familienprojekts Ausreise kommt:

Interviewerin: Und dann ist die Mauer gefallen…
Doris Fürst: Aber dann hab ich trotzdem gesagt: Nein, es war schon gut, dass wir schon früher da waren.
Interviewerin: Ja?
Doris Fürst: Doch, also der Rasen, […] das war alles voller Johannisbeeren, es war höchste Eisenbahn, hier war 'ne Katze, die hat das alles so zerkratzt schon… war schon einiges im Argen, nicht? Und es war höchste Zeit, dass wir das hier übernommen haben. [Pause]
Interviewerin: Wenn diese Erbschaft nicht gewesen wäre, wären Sie in der DDR geblieben?
Doris Fürst: Dann wären… wahrscheinlich… Wahrscheinlich, mhm.

Insgesamt ist vor dem Hintergrund der Interviewaussagen deutlich geworden, dass das Erzählen über und Erinnern an die Wende aus Akteursperspektive stets mit kulturellen, sozialen und familialen Positionierungen einhergeht. Offenkundig wurde auch, dass die Wende-Erzählungen der Übersiedlerinnen und Übersiedlern nicht nur als ein Ausdruck der inneren und äußeren Auseinandersetzung mit der eigener Ost-West-Identität gelesen werden können, sondern sich darin auch die Stereotypen, kulturellen Differenzen und Abgrenzungsmechanismen der Aufnahmegesellschaft – und das Befremdet-Sein der zurückgelassenen Familienangehörigen – spiegeln: Insofern erscheint „die Wende“ in der erzählerischen Retrospektive immer auch als ein Seismograph für das subjektive Zugehörigkeits- respektive Fremdheitsgefühl der ehemals Ausgereisten.

Der Interpretation, dass ehemals Ausgereiste rund 30 Jahre nach der Ost-West-Migration (noch immer) zwischen allen Stühlen sitzen, würden die meisten Interviewten wohl widersprechen. Nicht von der Hand zu weisen erscheint jedoch der Eindruck einer leisen biographischen Verunsicherung, die sich durch alle Interviews zieht und in engem Zusammenhang mit den Geschehnissen der „Wende“ steht: Bot der Zusammenbruch des Systems doch einerseits die Option der späten Genugtuung und der moralischen Legitimation des eigenen Tuns; andererseits erschienen aber auch angesichts der offenen Grenzen und der nun massenhaft einsetzenden Ost-West-Migration die eigenen Kosten und Mühen fragwürdig und der Sinn der Ausreise nachhaltig in Frage gestellt.

Hier können Sie den Beitrag von Laura Wehr Interner Link: "Vergessene Migrationsgeschichte/n? Die Ausreise aus der DDR in der Erinnerung von Übersiedler-Eltern und -Kindern" lesen.

Zitierweise: "Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? - Die „Wende“ aus der Perspektive von DDR-Übersiedlerinnen und -Übersiedlern“, Laura Wehr, in: Deutschland Archiv, 07.10.2019, Link: www.bpb.de/298131

Fussnoten

Fußnoten

  1. Der Artikel versammelt neue empirische Ergebnisse aus dem DFG-Projekt „Geteiltes Land, gespaltene Familien? DDR-Ausreise im familialen Gedächtnis von Übersiedler/Innen“. 2016 hatte die Autorin bereits erste Forschungsresultate zu den erzählten Migrationsgeschichten von Übersiedler-Familien in ihrem Beitrag „Vergessene Migrationsgeschichten? Die Ausreise aus der DDR in der Erinnerung von Übersiedler-Eltern und -Kindern“ im Deutschland-Archiv veröffentlicht. Die Erläuterungen zu den historisch-politischen Rahmenbedingungen von „DDR-Ausreisen“, die sich bereits im ersten Beitrag finden, werden im Sinne der Kontextualisierung auch den nachfolgenden empirischen Ausführungen vorangestellt.

  2. In der einschlägigen Literatur werden auch höhere und niedrigere Zahlen von DDR-Emigrantinnen und -Emigranten genannt; vgl. Bettina Effner und Helge Heidemeyer, Die Flucht in Zahlen, in: Diess. (Hrsg.), Flucht im geteilten Deutschland. Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, Berlin 2005, S. 27–31; Renate Hürtgen, Ausreise per Antrag. Eine Studie über Herrschaft und Alltag in der DDR-Provinz, Göttingen 2014, hier S. 11 sowie S. 55.

  3. Vgl. Anja Hanisch, Die DDR im KSZE-Prozess 1972-1985. Zwischen Ostabhängigkeit, Westabgrenzung und Ausreisebewegung ( Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 91), München 2012, hier S. 57.

  4. Vgl. Stefan Wolle, Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971 -1989, Bonn 2. Auflage 1999, hier S. 285; Ilko-Sascha Kowalczuk, Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR. Bonn 2009, hier S. 188-192; Hürtgen 2014 (Anm. 1), hier S. 10.

  5. Vgl. Hürtgen 2014 (Anm. 1), hier S. 74.

  6. Die Monographie zum Forschungsprojekt wird unter dem Titel „Geteiltes Land, gespaltene Familien?“ im Jahr 2020 erscheinen. Weitere Publikationen der Autorin zum Thema unter: https://www.ekwee.uni-muenchen.de/personen/mitarbeiter/wehr_laura/publikationen/ index.html

  7. Vgl. http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/238655/ vergessene-migrationsgeschichten-die-ausreise-aus-der-ddr

  8. Alle verwendeten Personennamen sind Pseudonyme.

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Dr.; Wiss. Mitarbeiterin am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der LMU München; seit Januar 2012 Leitung und Durchführung des DFG-Projekts „Geteiltes Land, geteilte Familien? Die Ausreise aus der DDR in die BRD im familialen Gedächtnis von Übersiedler/innen"; Forschungsschwerpunkte: Familienforschung, Biographieforschung, Kindheitsforschung, Zeitforschung, Qualitative Methoden.